Dafür hatten sie aber auch eine viel, viel längere Spielzeit. Und die lag nicht nur an den langen Laufwegen, sondern meist auch an knackigen Rätseln, so daß man durchaus schon mal einen ganzen Abend an einem einzigen Rätsel gegrübelt hat. Und sich dann richtig freuen und stolz fühlen konnte, wenn man ganz ohne fremde Hilfe endlich auf die Lösung gekommen ist.regit hat geschrieben:Vor 15 - 20 Jahren musste man für ein Spiel oft 80 - 100 DM bezahlen. Gemessen am damaligen Einkommen, waren die Spiele früher also mindestens 3 x so teuer wie heute.

Die Spiele damals waren also (meistens) nicht nur quantitativ (zumindest was die Spielzeit angeht) umfangreicher, sondern auch die Rätsel waren eine richtige Herausforderung.
Bei den heutigen Spielen vermisse ich leider oft beides.
Für ein wirklich gutes Spiel, also eines, das eine gute Story, tiefgründige Charaktere und fordernde doch logische Rätsel hat und an dem ich mindestens 15-20 Stunden spielen würde, zahle ich gerne auch 40 Euro zu Release. (Für die CE von Gray Matter habe ich damals am Releasetag fast 60 Euro bezahlt, nachdem ich stundenlang die ganze Stadt nach selbiger abgesucht habe!)
Aber leider findet man sowas heutzutage eben nur noch selten. Entweder tendieren die Spiele heutzutage in Richtung Casual und man kann sich praktisch einfach mit abgeschaltetem Gehirn durchklicken, oder man starrt schon nach wenigen Stunden auf die Credits. Oft auch beides. Und dafür bin ich zumindest eben auch nicht bereit, 40 Euro zu zahlen. Oder 30. Herrjeh, wohl nicht mal 20.
Gebt mir, was ich will, dann zahle ich auch gerne einen fairen Preis dafür. (Die Deponias haben da wirklich vieles richtig gemacht. Für den Preis von 30 Euro gab es eine angemessene Spielzeit, gute Rätsel und witzige Charaktere. Und das ganze sogar noch *tataaaaaa* DRM-frei. =D> Und wenn man erst mal angefixt war, mußte man sich die beiden anderen Teile natürlich auch noch kaufen. Fies.

Trotzdem bin ich gegen "regional pricing". Es gibt einem immer das Gefühl, daß man ausgenommen wird, um die Entwicklungskosten zu finanzieren und das entsprechende Spiel dann anderswo verscherbelt wird.
Und wenn in anderen Ländern... nehmen wir mal wieder die USA, alles so viel günstiger ist, da dort so viel weniger verdient wird... Dann müßten die dortigen Entwickler mit einem vergleichbaren Budget, wie es den hiesigen zur Verfügung steht, doch ein wie viel größeres und besseres Spiel entwickeln können!!! Aber nach dem, was ich so mitbekomme, steht dort oft viel mehr Geld zur Vefügung, aber dennoch werden die Spiele nicht so viel besser und umfangreicher. Daher kann ich einfach nicht glauben, daß dem Durchschnitts-US-Bürger so viel weniger Geld für optionale Freizeitbeschäftigungen wie Adventure-Spiele zur Verfügung steht. Sie sind nur einfach nicht bereit, einen derart hohen Preis dafür zu zahlen. Weil sie ihr Geld auch noch für andere optionale Dinge ausgeben wollen.
In anderen Ländern z.B. in Südamerika oder Afrika und einigen anderen mehr mag das anders sein, dort wäre das Äquivalent von 30 Euro wohl oft wirklich eine richtige Stange Geld. Aber ich glaube nicht, daß die Entwickler und Publisher bei ihren Preiskalkulationen vorwiegend an diese Länder denken.
Ich wünschte, es gäbe wirklich mal so eine Aufstellung, in der aufgelistet wird, wie viel Geld durchschnittlich einem Bürger jeden Landes zur freien Verfügung pro Monat bereit steht im Vergleich dazu, wie viel Adventuer-Games dort kosten. Ich bin jedenfalls nicht überzeugt davon, daß das eine homogene Statistik wäre.
