Hexenjohanna hat geschrieben:Ich glaube, dass er damit ausdrücken wollte, dass man nicht unbedingt eine Position gegen Spiele beziehen muss, die sich nicht einer speziellen Idee/ Ideologie verpflichtet zu haben scheinen, sondern vielleicht einfach nur den Spieler erfreuen und im besten Sinne unterhalten wollen. Anspruchsvolle, perfekte Unterhaltung muss nichts negatives sein...
Liebe Gaybr... Hexenjohanna
Ich habe nie eine negative Einstellung gegen die Spiele selber von LA gehabt, im Gegenteil. Die Spielewelt wäre um einiges ärmer ohne sie. Bei so einer Diskussion, bei der man seine Standpunkte vertritt, entsteht vielleicht doch manchmal ein zu einseitiges Bild. Viele der Spiele (auch MI) habe ich sehr gerne gespielt.
Beide Firmen (LA und Sierra) haben sich auch im technischen Bereich gegenseitig später nach vorne gestoßen. Auch wenn ich persönlich hier Sierra favorisiere, stammt von LA zum Beipsiel das Point-& Click-System, das Sierra später ja auch übernommen hat.
Aber: Das, was mich stört, ist oft die etwas einseitige und pauschalisierte Sichtweise der Fans:
Um dich mal umgekehrt frei zu zitieren:
"
Ich wollte klarmachen, dass man nicht unbedingt eine Position gegen Spiele beziehen muss, die sich nicht einer speziellen Idee/ Ideologie (LucasArts) verpflichtet zu haben scheinen und lustig sein müssen, sondern vielleicht einfach nur den Spieler Spannung erleben lassen und im besten Sinne unterhalten wollen."
Ich habe mit "Treibholz" über alle möglichen Dinge, wie Charakter usw. diskutiert, wobei sich dann später herausgestellt hat, daß er nur zwei Spiele einer einzigen Serie gespielt hat und daraus auf sämtliche andere dieser Firma geschlossen hat, was man bei Sierra nicht kann.
Diesen Fehler machen leider viele, die zum ersten Mal ein Sierra-Adventure spielen, da sie von Lucas Arts gewohnt sind, bei jedem Spiel die gleiche Art (du würdest sagen "Qualität") zu erhalten.
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LucasArts und
Sierra hatten (zumindest eine Zeitlang) zwei grundsätzlich verschiedene Strategien (mit ihren Vor- und Nachteilen).
Die meisten Spiele von
LucasArts sind vom gleichen Typ und haben eine ähnliche Art und Atmosphäre - das, was du den Wiederkennungswert oder das Lucas-Arts-Gefühl nennst.
Das hat natürlich den Vorteil, daß, wenn einem ein Spiel gefallen hat, man auch bedenkenlos das nächste kaufen kann, da man die gleiche Qualität erwarten kann (rein theoretisch zumindest).
Allerdings läßt diese Art und Weise nur begrenzten Raum für Kreativität. LucasArts hatte ja probiert, mit "The Dig" mal ein Adventure anderer Art zu machen. Auch wenn dieses Spiel bei anderen Leuten sehr gut angekommen ist (Für mich ist es das beste LucasArts-Adventure.), ist es doch vom harten Kern der Fans als langweilig, zu dialoglastig, humorlos abgelehnt worden.
Die
Sierra-Spiele dagegen sind völlig unabhängig und auch vom Gefühl und der Atmosphäre her (selbst innerhalb einer Serie) manchmal komplett anders. Sierra hat hier mehr experimentiert.
Das hat natürlich den Nachteil, daß man nicht unbedingt eine einheitliche Qualität erwarten kann und zwischendurch auch einige sehr schlechte Spiele dabei sind.
Andererseits bringt dies wesentlich mehr Abwechslung, erhöht die Bandbreite der Sierra-Spiele dadurch wesentlich und spricht ein breiteres Adventure-Publikum an. Dabei wird aber jeder seine eigenen Spiele favorisieren. Du wirst wohl kaum einen Sierra-Fan finden, der alle Spiele dieser Firma gut findet.
Und solche Spiele wie "Gabriel Knight" waren nur unter diesen Voraussetzungen möglich.