Ron Gilbert's THE CAVE

[Laserschwert]

Ich hoffe mal, dass das andere Projekt nicht am Ende auch sowas ist. Denn dann fände ich mich als ein Unterstützer etwas veräppelt.

Du solltest dir schleunigst mal die großartige Doku zum "Double Fine Adventure" ansehen. Dort wird unter anderem gezeigt, dass DF für das Spiel extra eine neue Point-and-Click-Engine entwickelt (die danach als Open-Source frei veröffentlicht wird).

[k0SH]

Ron meinte ja auch Limbo wäre ein Adventure.
Er hat über die Jahre wohl seine Meinung "erweitert/ modifiziert".
Teilen tue ich sie nicht, also nicht im Sinne eines klassischen point and click Adventures.

Mit dem Doube Fine Adventure (DFA) hat er nur wenig bis gar nichts zu tun.
Und das wird garantiert ein Oldschool-Titel in neuem Gewand

[realchris]

Was ist denn ein Adventure per Definition? Was wir doch meist unter Adventure verstehen, verbinden wir wohl mit "Point and Click Adventure".

Quatsch. Du kannst jeden Gegenstand gemäß der Definitionsregeln definieren. So kann eine Definition z.B. nicht für 2 verschiedene Gegenstände verwendet werden, da diese Gegenstände sonst identisch sind. Und ein Puzzle Plattformer ist eben kein Adventure. Point und Klick ist kein distinktives Merkmal. Das hast Du z.B. auch bei Populus oder Lemmings. Was beides keine Adventures sind. Bei einer Definition geht es um das distinktive Merkmal zu anderen oder verwandten Genres. Rätsel und Puzzles alleine sind auch keine distinktiven Merkmale für Adventures. Speziell im Adventure sind diese auf ganz besondere Weise mit der Handlung verbunden.

Was das Adventure wirklich von anderen Genres unterscheidet und auch vom sehr verwandten Rollenspiel ist 1., dass die Geschichte sich nicht mehr entwickelt, sondern vorher schon von Autoren festgeschrieben worden ist (dazu gehören auch alternative Enden oder Storylines) und 2. die Spielaktionen Handlungskerne sind, die in der Kausalkette der Handlung verankert sind und nicht wie beim Rollenspiel nur innerhalb einer gedachten Rahmenhandlung stattfinden. Es gibt in Rollenspielen zwar auch Quests, die noch dem Adventure am ähnlichsten sind, was aber nur aussagt, dass Rollenspiele heutzutage eher Genremixe sind, die auch kleine Adventures enthalten. Das Rollenspiel ansich ist aber nur eine Welt, hinter der ein Rahmenhandlung verankert ist, während das Adventure sozusagen eine von Autoren vorgefertigte Haupthandlung ist und jede Aktion, die Du dort tätigen kannst, notwendiger und nicht optionaler Teil dieser Haupthandlung ist. Vereinzelt werden unbrauchbare Gegenstände oder alternativen eingebaut, um Freiheit vorzutäuschen. Das Adventure ist quasi interaktive Literatur. Das Buch ist schon geschrieben, Du spielst es nur nach. Während im verwandten Rollenspiel nur eine Welt skizziert ist, innerhalb der Du Dich entwickeln kannst oder ein Goal, auf das Du zugehen sollst. Wo wir beim dritten Unterschied sind. Im eigentlichen Adventure entwickeln sich die Charaktere nicht. Sie bleiben mit sich identisch. Einzig bei Genremixen wie Indy 3, Indy 4 oder Quest for Glory hast Du Rollenspielelemente. Dass bei Sierra die Spiele fast alle das Wort Quest beinhalten zeigt auch, dass dort noch nicht klar war, was genau ein Adventure ist. Man hat einfach alles vermischt und alles so genannt.

Prinzipiell ist auch ein Plattformadventure Denkbar. Nur dann müssen die oberen Bedingungen trotzdem gelten, was ich nach den ersten Bildern stark bezweifel, da das eine dynamische Welt zeigt. Das Adventure bzw. dessen Welt ist aber nicht dynamisch. Das sind Rollenspielelemente oder wie bei Kings Quest 3 Arcadeanteile.

[:meistersuppe:]

Wenn das Spielprinzip auf dem PC mit P´n´C-Maussteuerung umgesetzt wird (und überhaupt), frage ich mich jetzt doch wie das NICHT langweilig werden soll. Den Großteil der Zeit meine Charaktere durch die Höhle klicken...

Fahre also gerade meine Begeisterung herunter und warte The Cave ab, wird ja sicher ne Demo geben denke ich mal.

Vielleicht überraschen ja dann letztlich doch erzählerische und humoristische Rafinessen... Ich meine hey, es ist immer noch Ron Gilbert ...

[realchris]

Bei Indy 4 habe ich auch gesagt: "Hey, es ist Steven Spielberg."

[:meistersuppe:]

Ja, und man denke in dem Zusammenhang an Mata Hari...

Einzig bei Genremixen wie Indy 3, Indy 4 oder Quest for Glory hast Du Rollenspielelemente.

Welche meinst du da genau bei Indy 3 und 4 ?

[realchris]

Ja, und man denke in dem Zusammenhang an Mata Hari...

Einzig bei Genremixen wie Indy 3, Indy 4 oder Quest for Glory hast Du Rollenspielelemente.

Welche meinst du da genau bei Indy 3 und 4 ?

Das Punktesystem bzw. der Indy Quotient. Ist streng genommen kein Adventure-Element und nur Beiwerk. Oder die Actioneinlagen aus dem Arcadesektor. Die Faustkämpfe, die Lebensenergie, das Sterben. Gerade bei den frühen Textadventures und Grafikadventures, war das Genre noch nicht in seiner späteren Reinform vorhanden. Man hat noch sehr im Rollenspiel oder Arcadegame gedacht, bevor klar wurde, dass Adventures letztlich die Literatur des Computerspiels sind. Konsequenterweise hat man sich vom Spieltod mit nachmsaligem Spielabruch verabschiedet.

Ich habe übrigens nichts gegen Mischformen. In der Wirklichkeit gibt es ja selten die Reinform. Nur The Cave wird nicht mal ene MIschform sein. Ich glaube auch, dass Ron Gilbert nicht wirklich nachdenkt, wenn er solche Begriffe wie Adventure raushaut.

Edit: Oder er ist schlau und ihm ist klar, dass *Adventure* + * Gilbert* + egal welches Produkt, sogar cHipstüten zum VErkaufsrenner macht.

[elevar]

Auf mich wirkt das Spiel wie Trine plus Gegenstände, die man von A nach B bringen muss. Sieht hübsch aus, aber ich seh ein Problem bei der Immersion. Die Charaktere reden nicht, es gibt keine Dialoge, nur diese Cartoon-Sequenzen. Ich habe Zweifel, ob man so einen Bezug zu den Protagonisten aufbauen kann. Mal schaun was da kommt...

Ich glaube auch, dass Ron Gilbert nicht wirklich nachdenkt, wenn er solche Begriffe wie Adventure raushaut.

Edit: Oder er ist schlau und ihm ist klar, dass *Adventure* + * Gilbert* + egal welches Produkt, sogar cHipstüten zum VErkaufsrenner macht.

Natürlich ist das Marketing.

[realchris]

Ich will ihm einfach nur das Beste unterstellen.

[:meistersuppe:]

Die Charaktere reden nicht, es gibt keine Dialoge, nur diese Cartoon-Sequenzen. Ich habe Zweifel, ob man so einen Bezug zu den Protagonisten aufbauen kann.

Ja genau, das hat mich irgendwie auch direkt gestört.

Hat man übrigens auch noch nie gesehen, Adventures ohne Dialoge. Kennt man eher von Gordon Freeman sowas...

[realchris]

Wenn es nach Adventure Treff ginge. Machinarium und Gobliiins. Welche ich aber nicht als Adventures sehe. Prinzipiell wäre aber ein nicht dialogisches Adventure denkbar.

[:meistersuppe:]

Das Punktesystem bzw. der Indy Quotient. Ist streng genommen kein Adventure-Element und nur Beiwerk. Oder die Actioneinlagen aus dem Arcadesektor. Die Faustkämpfe, die Lebensenergie, das Sterben.

Na klar, stimmt schon. Hatte ich verdrängt. Die IQ-Punkte finde ich im Prinzip klasse, bzw. noch besser finde ich es beispielsweise bei Gabriel Knight gelöst. Man weiß dass man noch nicht alles entdeckt hat und kann weiter forschen.

Die Faustkämpfe haben mich aber immer davon abgehalten volle Punktzahl zu erreichen und ich habe auch nie gecheckt wieviele Punkte für die Faustkämpfe reserviert sind. Daher hat es mich bei Indy genervt, auch wegen des Gefühls, das Spiel nie "gemeistert" zu haben deswegen. Bekloppt aber dennoch...

Gerade spiele ich auch eine Mischform von damals - Full Throttle (einziger LA Titel den ich irgendwie ausgelassen hatte). Nee was sind die Motorradkämpfe nervig. Es sind ja eigentlich mehr als Kampf verpackte "Rätsel", aber gerade deswegen nervig und unnötig zeitraubend.

[Shard of Truth]

Die Faustkämpfe gegen die "unmöglichen" Gegner bei Indy 4 geben sehr viele Punkte und ich selbst habe auch schon einmal volle Punktzahl erreicht. Einen besseren Abspann gab's damit allerdings nicht.

[realchris]

Abstand oder Abspann?

[Shard of Truth]

Abspann natürlich, sorry.