Was ist ein Videospiel für euch?

[Lea]

Hallo ihr Lieben. Ich mag diese Community sehr. Ihr seid Leute, die mitten im Leben stehen für die Adventures nur eine, ja eine was eigentlich? sind.
Ich selbst sehe mich ja als Nerd. Für mich sind Videospiele (das Wort benutze ich für alle PC/Videospiele/Adventures) mehr als nur ein Spiel. Sie sind für mich viel mehr. Ein Spiel ist für mich ein Abenteuer. Ein Abenteuer das mich in fremde Welten entführt. Ein Abenteuer das merklich meine Stimmung beeinflusst. So werde ich bei bestimmen Spielen immer wieder in den gleichen Gefühlszustand von Glück und Zufriedenheit fallen. Ich denke das ist es was mich zum Nerd macht. Dieses extreme Spiele sind mehr für mich Gefühl. Euch ist vielleicht aufgefallen, das ich sehr gerne mir Spiele empfehlen lasse. Das ist weil ich auf der Suche nach neuen Abenteuern bin! Ich liebe es einfach diese absolut tollen aber gleichzeitig absolut sicheren Abenteuer zu genießen. In Spielen kann ich um die Welt reisen, alles mögliche, sehen und erleben, was in echt wegen Geldmangel und Zeitmangel und überhaupt nie gehen würde (wenn man nicht gerade Millinär ist).

Immer wenn es mir Kopfmäßig schlecht geht, weil mich doch die irdischen Sorgen anzugreifen drohen, spiele ich etwas und ich bin wieder glücklich. Ich weiß das ist eine Art Realitätsflucht aber mir ist es egal. Ich könnte natürlich alternativ auch Drogen nehmen. Aber ich bevorzuge die Drogen ohne Nebenwirkungen, die Immersion.

Deswegen liebe ich Storyspiele und Spiele mit richtiger dichter Atmosphäre. Deswegen mag ich Spiele manchmal grundlos nicht. Obwohl sie sachlich gesehen gut gemacht sind, passt mir manchmal einfach die Atmosphäre, die das Spiel beim spielen erschafft nicht. Und deswegen mag ich dann das ganze Game nicht, weil ich mir meine Art von Welt und Atmosphäre, die da herrscht aussuchen und sie muss zu meinem Geschmack passen.

Auch analysiere ich Spiele sehr gerne und diskutiere über Dinge, die das Spiel so gut machen wie es ist. Da ist dann alleine die Musik eine ganze Kategorie über die man ewig diskutieren kann. Wie sehr sie uns beeinflusst, wie sehr sie Gefühle hervorruft uns also quasi manipuliert - all das findet man auch in Filmen, nur der Unterschied ist, dort wird es gewürdigt, aber bei Videospielen, wenn man da von Musik redet, von guter Musik, ist man doch nur ein Nerd.

So, ihr habt absolut nichts verstanden und haltet mich für total wahnsinnig? Ich rede absolut nicht nachvollziehbares Zeug für euch? Dann seid ihr wohl Gelegenheitsspieler, für euch ist ein Spiel einfach nur ein Spiel. Das was ich erwarte was hier der Großteil sein wird.

Oder ihr habt mich verstanden? Gratuliere ihr seid Nerds.

Ihr habt mich verstanden und könnt es nachvollziehen? Hui dann könnte man auch schon als Freaks abstempeln, wobei Freak hört sich so negativ an, ich nenne es lieber leidenschaftliche Spieler.

Für mich ist Spielen immer noch ein Hobby und gleichzeitig noch so viel mehr, deswegen liebe ich es.

[Sven]

In Sachen Adventures bin ich eher das Gegenteil von Gelegenheitsspieler.
Und ich weiss nicht, was andere habe. Genauso gut kann man Filmegucker als Nerds bezeichnen. Darunter ist auch viel Mist. Ich gucke btw keine Filme und auch so kaum TV (mehr)!

Und außerdem ist es eine gute Ablenkung vom scheiß Alltag!

[Möwe]

Videospiele- ich spiele nur Adventures.
Sie sind für mich einerseits Abenteuer, die mich in eine andere Welt entführen, Herausforderungen, denen ich mich stellen muss oder alte, gutbereiste Orte, die ich gerne wieder mal besuche.
Da ich Geschichten gerne mag und auch gerne träume, können Adventures mich in Welten entführen, die ich sonst nie erleben würde.
Sie sind anders als Bücher oder Filme, (Medien, die ich auch gerne mag und nutze). Aber bei Adventures gibt es das Element, dass man "mittendrin" ist, selber agiert (wenn auch nur scheinbar) und nicht nur berieselt wird.

[Lea]

Danke für deinen Beitrag Möwe! Das finde ich sehr interessant und es bestätigt meine Theorien das selbst Menschen die nur wenig Spielen oder nur bestimmte oder ein Spiel spielen, also keine typischen Nerds sind, diese Gefühle haben können. Das war etwas was ich mich immer fragte.

Deine Gefühle kann ich genau nachvollziehen, ich hielt das immer für das was einen wahren Gamer ausmacht, diese Gefühle, ich dachte das hätte nur ich, weil ich mich so extrem für Spiele interessiere. Orte die man gerne wieder besucht, ja das passt auch total! Ein Spiel das man früher gespielt hat und wenn man es heute wieder spielt ist genau das Gefühl, als wenn man einen alten Ort an den man eine schöne Zeit hatte wieder besucht.

Und danke auch dir Sven. Es wäre interessant was denn für dich Spiele darstellen, wie fühlst du dich wenn du in so eine virtuelle Welt eintauchst oder tauchst du überhaupt ein oder ist es immer und das weißt du zu jeder Sekunde in der du spielst, nur ein Spiel und dir ist immer bewusst das du in Wirklichkeit nur auf deinem Stuhl vor dem PC sitzt?

Und du hast Recht, bei Filmen könnte man auch die Leute, die da so extrem drin sind ebenfalls als Nerds bezeichnen, aber irgendwie hat das nicht so den negativen Klang wie als wenn man ein Spiele Nerd ist. Filme und Spiele, da sind von dem wie die Gesellschaft es aufnimmt Welten dazwischen. Wenn du jetzt sagst ja ich liebe Filme, scheint beim durschnittlichen Menschen der Gedanke zu kommen, das man halt mal gerne in der Freizeit einen Film guckt und sich gerne damit befasst. Er versteht es, weil er selbst schon mal einen Film gesehen hat und es ihm gefallen hat. Outest du dich aber als Spieleliebhaber, scheint sofort in den Köpfen der andere das Bild des fetten, verfressenden, faulen, alles vernachlässigendem Kellerkind zu erscheinen. Da wird dann nicht so gedacht von wegen ja spielt halt gerne nach der Arbeit, wenn er alleine ist gerne eine Runde...

[elfant]

Nach Deiner Definition Rosalina bin ich dann nur ein Gelegenheitsspieler. Ein Spiel ist für mich immer ein Spiel, eine Aufführung bleibt immer ein Aufführung, Buch bleibt ein Buch und einer meiner Rollenspielcharakter bleibt letztlich nur ein Stück bekritzeltes Papier.
Ich spiele, lese oder sehe etwas weil es mir Freude bereitet und nicht um mich abzulenken. Ich versinke nicht restlos in der fiktiven Welt, sondern bleibe mir immernoch der Realität bewußt, wärend ich die Geschichte erlebe.

[Lea]

elfant, dann widersprichst du dir aber gerade selber. Wie kannst du nicht in die Immersion eintreten und gleichzeitig die Geschichte erleben? Das mit Ablenken muss nicht sein, das war nur bei mir mal in schlechten Zeiten so. Im Normalfall spiele ich auch aus Freude am Spielen.

Der Satz du versinkst nicht in restlos in der Welt in Kombination mit du erlebst die Geschichte, macht keinen Sinn. Wie kann man etwas erleben wenn man sich nicht darauf einlässt? Hast du Angst in diese Welt ein zu tauchen? Meinst du da kommt man nicht mehr raus? Wie kannst du es dann überhaupt erleben nennen, ohne Fantasie, ohne Immersion erlebt man doch nichts. Man liest einfach nur irgendwas oder guckt irgendwas. Aber ohne Immersion, was die komplette Verschmelzung deines Geist mit der Figur beinhaltet, erlebt man doch nichts.

Verstehst du was ich meine? Es ist nicht ganz einfach zu erklären. Vor einem PC, Buch oder Film zu sitzen kann man wohl kaum als Erlebnis bezeichnen. Ein Erlebnis wird es erst dann, in dem Moment wo du die Figur wirst, wo du dich selbst auf diese Figur projizierst und mit ihr leidest, dich freust und ihre Welt deine Welt wird, wenn auch nur für die Dauer des Spiels/Films/Buchs.

Würde es diese Magie der Immersion nicht geben, würde ich nicht spielen. Das ist wohl auch das Problem für ausenstehende. Sie sehen nur das vor dem PC sitzen, sie kennen die Immersion nicht, das eintauchen in die Welt, die Figur werden, als diese Figur Abenteuer erleben, all das sehen die nicht und verurteilen einen deswegen wenn man mal stundenlang für sie scheinbar sinnlos vor dem PC sitzt.

Ganz ehrlich wäre Spielen so wie du es beschreibst, also ich wüsste die ganze Zeit was ich tue, das ich nur vorm PC sitze wäre mir die ganze Zeit bewusst, dann hätten Spiele gar keinen Reiz für mich, dann würde ich es sogar als Zeitverschwendung ansehen.

[Sven]

@Rosalina
Natürlich vergesse ich die Realität nicht, aber ich kann mich sehr gut ins Spiel hineinversetzen. Und spiele sie auch zum Spaß. Unter anderem.

[elfant]

Der Satz du versinkst nicht in restlos in der Welt in Kombination mit du erlebst die Geschichte, macht keinen Sinn. Wie kann man etwas erleben wenn man sich nicht darauf einlässt? Hast du Angst in diese Welt ein zu tauchen? Meinst du da kommt man nicht mehr raus? Wie kannst du es dann überhaupt erleben nennen, ohne Fantasie, ohne Immersion erlebt man doch nichts. Man liest einfach nur irgendwas oder guckt irgendwas. Aber ohne Immersion, was die komplette Verschmelzung deines Geist mit der Figur beinhaltet, erlebt man doch nichts.

Ich kann und möchte nicht bestreiten, daß es bei geistig normalen Menschen so ist, aber seit wann bin ich denn geistig normal?
Mein Verstand behält sich immer eine Reserve frei, welche beobachtet / analysiert, auch wenn der Rest in die Phantsie abdriftet.
Beim Träumen ist es bei mir nicht anders . Ich kann Alpträume haben und sie auch so erleben, aber ich kann sie auch nach meinen Wünschen formen so das Ungeheuer verschwinden oder anstatt ihre Krallen in mich zu stoßen mir Blumen geben. Ich kann auch die Traumwelt von dunkel und bedrohlich auf hell und friedlich. Das ich es meisten vorziehe die Träume so zu erleben wie sie kommen ist wieder eine Entscheidung.

Ganz ehrlich wäre Spielen so wie du es beschreibst, also ich wüsste die ganze Zeit was ich tue, das ich nur vorm PC sitze wäre mir die ganze Zeit bewusst, dann hätten Spiele gar keinen Reiz für mich, dann würde ich es sogar als Zeitverschwendung ansehen.

Und jeder gute, psychisch stabile Schauspieler durfte es so wie ich sehen

[Lea]

Wenn du die Realität nichts vergisst, gibt es auch bei dir keine Immersion. Jeder der sich nicht traut sich auf Spiele/Filme/Bücher ein zu lassen, weil er Angst hat dann na ja wovor habt ihr Angst? Das euch wer für nicht normal hält? Keine Sorge Immersion ist eine anerkannte Tatsache, bei d er man gewollt sich in eine fremde Welt enführen lässt und die Realität zumindest für den Zeitraum wo man spielt/guckt/liest mal Realität sein lässt und einfach in eine andere Welt abtaucht.

Es ist also nichts wofür man sich schämen muss. Und ihr müsst euch nicht jetzt alle rechtfertigen das ihr die Realität nie vergesst.

Immersion bedeutet nicht, das man seine Pflichten vergisst oder komplett in anderen Welten lebt. Es bedeutet nur das man dieses zulässt, wenn man gerade Zeit und Lust darauf hat. Daran ist nichts schlechtes. Nichts verwerfliches. Im Gegenteil ich finde es ist was wunderbares und gäbe es das nicht wäre alles Spiele/Filme/Bücher wohl reichlich sinnfrei, zumindest alle Exemplare die nicht dazu dienen unser Wissen zu erweitern.

@elfant ach so meinst du das, der Wächter der noch auf dein Wahres ich aufpasst, der immer in der Realität bleibt, auch wenn der Rest des Geistes gerade ein Held im Videospiel ist, gut das ist auch normal. ^_^ Das habe ich sogar auch. Auch in Träumen. Das ist besonders nützlich gerade in Träumen, denn da kann einen sonst was passieren, so lange man weiß das es nur ein Traum ist, kann man sogar das sterben genießen. Das ist fast als wenn mein echtes ich einen Film guckt für mich, wenn ich was träume. Als ob man sich selbst beobachtet. Obwohl man nicht unbedingt so aussehen muss wie in der Realität.

Ich frage mich ob Immersion nicht auch eine Art Fantasie ist, dabei heißt es doch Videospiele zerstören die Fantasie. Macht irgendwie alles keinen Sinn für mich.

[z10]

Ich spiele gerne Spiele, wobei ich inzwischen ziemlich wählerisch geworden bin. Adventures sind oft mehr so ein kurzer Zeitvertreib nebenher, wo man sich nicht viel mit dem Spiel beschäftigen muss, wenn man nicht will, einfach abschalten kann. Ich mag Rätsel, dementsprechend mag ich auch Adventures recht gern. Richtig fesseln tun mich aber wenige, ich glaube man muss sich etwas mit den Charakteren identifizieren können oder sie zmd. mögen oder manche eben auch "hassen". Die Bindung an den Charakter gelingt aber eher in langen Spielen, und aus diesem Grund mag ich es auch wenn gute Adventures Fortsetzungen bekommen.

Abseits meiner Liebe zu Rätseln bin ich bei Spielen sonst aber eher auf das Gameplay fokussiert. Gute Steuerung, interessante Spielmechaniken, die einen auch nach mehreren Stunden noch fesseln, sind mir wichtiger als Grafik. Musik ist auch sehr wichtig, nimmt man zwar oft nicht bewusst wahr, aber wenn sie gut ist kann das einen großen Bonus bedeuten (bestes Beispiel für mich: Unreal Tournament, der Soundtrack hat gefetzt). Humor oder eine intelligente Story ist auch immer ein großes Plus.

Beispiele für mMn interessante Spielmechaniken:
- Portal 1+2
- Spacechem
- DotA bzw. Dota 2
- Itemsystem von Diablo 2 mit LoD
- Beatmania / Dance Dance Revolution / Guitar Hero / Rock Band

Außerdem sind Tower Defense Spiele super, wenn man entspannt Spaß haben will. Natürlich werden die custom maps in Warcraft 3 gespielt, also z.B. Element TD, YouTD, Burbenog TD, Gem TD.

Als mein Resumee bleibt zu sagen, dass DotA wohl das am süchtigsten machende Spiel für mich ist. Haben sich über die Jahre schon 5000 oder mehr Spielstunden dabei angesammelt.

[realchris]

Heute gibt es keine echten Nerds mehr. Der Nerd existiert nur noch als Moderichtung.

[z10]

Heute gibt es keine echten Nerds mehr. Der Nerd existiert nur noch als Moderichtung.

Zum einen eine Frage der Definition, zum anderen halte ich das für ein Gerücht (siehe zB Demoscene Parties)

[Lea]

Heute gibt es keine echten Nerds mehr. Der Nerd existiert nur noch als Moderichtung.

Was sind denn echte Nerds deiner Meinung nach. Da würde mich deine Meinung doch sehr interessieren.

z10 Ich finde nicht das ein Spiel unbedingt lang sein muss, damit man eine Bindung mit den Charakteren aufbauen kann. Es muss geschmacklich passen, man muss sie mögen wie du schon richtig sagtest.

Bei mir fliegen echt so viele Spiele raus, die anfangs gut aussahen weil mir die Atmsphäre und/oder Charaktere nicht passen und so gar nicht das waren, was ich mir vorgestellt hatte und womit ich mich auch gar nicht anfreunden konnte.

[realchris]

Der Nerd ist heute in und damit hat sich der Nerd erübrigt. Und weil Du auf Coomputerspielemusik steht bist Du noch kein Nerd. Dazu gehört die ganze Nerdkultur der 70er und 80er Jahre, die Du bestimmt nicht mitgemacht hast. Als Nerd musst Du ausgegrenzt worden sein. Das gehört zum Nerdstatus dazu. Das, was du nennst sind aber Sachen, die heute allgemein akzeptiert sind. Um ein Nerd ztu sein musst Du heutzutage schon mehr Merkwürdigkeiten an Dir haben.

[Lea]

Ich wurde seit dem Kindergarten ausgegrenzt und gemobbt. Ich bin mit einem Programmiergenie zusammen. Ich interessiere mich nicht nur für die Musik in den Spielen sondern um so fast alles rund ums Spiel. Ich rede ständig nur von Spielen und alles rund um Spiele. Ich mache mir unglaubliche Gedanken über Sachen, auf die kommt man gar nicht. Ich leibe alte so wie neue Spiele und sehe und höre mir zu gerne Berichte von der Zeit an, wo ich noch nichts mit zocken zu tun hatte. Das einzige was ich nicht mit erlebt habe sind die 70er//80er Jahre. Bin halt ein Neuzeitnerd.

Also was bin ich dann, wenn kein Nerd?