Ok, dass das Setting Zombie-Invasion nicht realistisch ist und bei Erklärung fast nur unglaubhaft wirken kann, da gehe ich mit. Ich gehör dann zu den Leuten, die in diesem Fall nicht alles ausdifferenziert vorgelegt bekommen müssen, wenn es nicht zwingend notwendig für die Handlung ist. Ich muss nicht wissen woher die Zombies kommen, so lange der Geschichte auch so funktioniert (die Protagonisten selbst sind ja übrigens genauso ahnungslos von der Situation überrascht worden).kanedat hat geschrieben:Man kann sich aber trotzdem darüber streiten, ob das Konzept sinnvoll ist, weil der Aufbau mit der "Zombie-Invasion" die relevanten Inhalte auch durchaus in Distanz rücken kann, schließlich ist der Kontext bzw. die Kulisse doch ziemlich absurd.Abel hat geschrieben:[..]Zur Gewaltdiskussion: Wer TWD (ob Comic, Serie oder Spiel) nur auf Gewaltdarstellung reduziert, kennt die Marke schlichtweg nicht. Ich kenne sogar Leute in englischen Foren, die sich bei der Serie darüber aufgeregt haben, dass es viel zu wenig Zombie-Action für eine Serie dieses Genres gäbe. Der Fokus liegt ganz klar auf der Charakterentwicklung der Menschen in einer gewalterfüllten Welt, die in ihrer Härte auch vor Kindern nicht Halt macht. Diese gewalterfüllte Welt ist aber - wie hier schon angemerkt - nur Kulisse, die für den Actionpart herhält, damit sich dann doch nicht wirklich alles nur um Dialoge dreht und die Bedrohlichkeit der Welt für den Leser/Zuschauer/Spieler auch unmittelbar greifbar wird (würden die Handlungsträger nicht mit der Gewalt konfrontiert werden, würde ihre Charakterentwicklung ja auch keinen Sinn machen, hier besteht genau die Pointe von TWD).
Im Härtefall verstehen es dann nur die Leute, die keine weitere Information benötigen. Beim Rest kommt die Information nie an.
The Walking Dead
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Re: The Walking Dead
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Re: The Walking Dead
Ach du meine Güte, das is ein Zombie Spiel und nicht Barbies Ponyhof. Is doch logo das es gewalttätig ist. Und wie hier schon einer erwähnt hat, zeigt das Comic und auch die Serie eher den Fokus darauf, wie sich Mitmenschen in Extremsituation verhalten. Bei Staffel 2 ist es extrem, hier geht es primer um Rollenverteilungen, Verantwortung und Gruppendynamik. Die Serie lebt durch seine Dialoge und Charakterentwicklung. Und nicht durch sinnloses Zombie töten. Übrigens war der zweite Autor vom Comic Brite. Aber immer schön auf die Amis, die alle ne Knarre haben, Gewalt lieben und keine Ahnung von Geografie haben ...
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Re: The Walking Dead
Zumindest sieht der ungebrochene Erfolg der Comic-Reihe und der TV-Serie nicht unbedingt nach einem Scheitern aus... 
Laut Kirkman selbst ist die Herkunft der Zombies bzw. der Anfang der Apokalypse auch völlig unerheblich für die Reihe, und wird wohl auch nie erklärt werden (wobei "nie" bei einem nicht absehbaren Ende auch etwas voreilig klingt
). Es geht um die Reaktion auf diese Umstände, und nicht um die Umstände selbst.

Laut Kirkman selbst ist die Herkunft der Zombies bzw. der Anfang der Apokalypse auch völlig unerheblich für die Reihe, und wird wohl auch nie erklärt werden (wobei "nie" bei einem nicht absehbaren Ende auch etwas voreilig klingt

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Re: The Walking Dead
Ich weiß nicht ob es für dich noch von Interesse ist, aber ich habe gerade von offizieller Seite gelesen, dass der Steamcode definitiv das ganze Spiel freischaltet.axelkothe hat geschrieben:Danke für die Info.
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Re: The Walking Dead
Och, das war ja gar nicht übel!
Nachdem es jetzt endlich die nicht-Steamverseuchte Variante bei Telltale gibt, habe ich mir die knapp zwei Stunden am Stück gegeben. Einen doofen Bug hatte ich, aber keinen "Gamebreaker". Alles andere als ein klassisches Adventure natürlich. Die Interaktivität sitzt an ganz ungewohnten Ecken, aber im Gegensatz zu Jurassic Park ist sie deutlich spürbarer.
Größter Kritikpunkt ist die Zeitspanne zur Entscheidung bei Gesprächsoptionen. Ich bin wirklich nicht viel unter Muttersprachniveau, aber das hat mich doch heftig ins Schwitzen gebracht. Ich mag das abschalten können.
Die "Vorschau" auf Episode 2 ist besonders interessant, weil sie die in der Episode 1 getroffenen Entscheidungen bereits mit einbezieht. Wer anders spielt, müsste also schonmal eine andere Vorschau sehen (!). Das ist schon keck gemacht.
Nachdem es jetzt endlich die nicht-Steamverseuchte Variante bei Telltale gibt, habe ich mir die knapp zwei Stunden am Stück gegeben. Einen doofen Bug hatte ich, aber keinen "Gamebreaker". Alles andere als ein klassisches Adventure natürlich. Die Interaktivität sitzt an ganz ungewohnten Ecken, aber im Gegensatz zu Jurassic Park ist sie deutlich spürbarer.
Größter Kritikpunkt ist die Zeitspanne zur Entscheidung bei Gesprächsoptionen. Ich bin wirklich nicht viel unter Muttersprachniveau, aber das hat mich doch heftig ins Schwitzen gebracht. Ich mag das abschalten können.

Die "Vorschau" auf Episode 2 ist besonders interessant, weil sie die in der Episode 1 getroffenen Entscheidungen bereits mit einbezieht. Wer anders spielt, müsste also schonmal eine andere Vorschau sehen (!). Das ist schon keck gemacht.

- Abel
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Re: The Walking Dead
Trifft sich mit meinen Eindrücken, auch wenn ich immer noch keine Zeit hatte es durchzuspielen. Ich werd aber auf jeden Fall mehrere Durchgänge gleichzeitig machen, aber ob die drei Speicherplätze bei den noch kommenden Episoden da mal reichen...Vainamoinen hat geschrieben:Och, das war ja gar nicht übel!
Nachdem es jetzt endlich die nicht-Steamverseuchte Variante bei Telltale gibt, habe ich mir die knapp zwei Stunden am Stück gegeben. Einen doofen Bug hatte ich, aber keinen "Gamebreaker". Alles andere als ein klassisches Adventure natürlich. Die Interaktivität sitzt an ganz ungewohnten Ecken, aber im Gegensatz zu Jurassic Park ist sie deutlich spürbarer.
Größter Kritikpunkt ist die Zeitspanne zur Entscheidung bei Gesprächsoptionen. Ich bin wirklich nicht viel unter Muttersprachniveau, aber das hat mich doch heftig ins Schwitzen gebracht. Ich mag das abschalten können.![]()
Die "Vorschau" auf Episode 2 ist besonders interessant, weil sie die in der Episode 1 getroffenen Entscheidungen bereits mit einbezieht. Wer anders spielt, müsste also schonmal eine andere Vorschau sehen (!). Das ist schon keck gemacht.

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Re: The Walking Dead
Nein, Nein und nochmals Nein!
Egal wie ihr das sieht, dies hat nix mehr mit dem Adventure nach meinem Verständnis zu tun. Mag sein das meine Meinung gegenüber der US-Bevölkerung von Klischees behaftet ist. Tatsache ist aber, dass z.Bsp. ein selbsternannter Sheriff einen Jugendlichen erschossen hat. Muss man echt zeigen das brutale Gewalt die letzte Lösung ist. Anstatt Konsens zu zeigen....
Egal wie ihr das sieht, dies hat nix mehr mit dem Adventure nach meinem Verständnis zu tun. Mag sein das meine Meinung gegenüber der US-Bevölkerung von Klischees behaftet ist. Tatsache ist aber, dass z.Bsp. ein selbsternannter Sheriff einen Jugendlichen erschossen hat. Muss man echt zeigen das brutale Gewalt die letzte Lösung ist. Anstatt Konsens zu zeigen....
Zuletzt geändert von magoria am 27.04.2012, 00:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Walking Dead
adventure bedeutet nicht, dass damit nur ein gewisses themenfeld abgedeckt werden kann. du kanbnst prinzipiell alles erzählen und gewalt ist eben teil des lebens. deswegen macht es keinen sinn sie wegzulassen, wenn man eine geschichte erzählt.
um mit den brüdern grimm zu sprechen: wenn du eine empfindliche pflanze bist, stell dichnicht in den regen. du kannst aufgrund deiner empfindlichkeit nicht verlangen, dass der regen abgestellt wird. der regen ist teil der natur.
in diesem sinne.
wer regen nicht verträgt, bleibt eben drinne.
geschichten bilden das leben ab und gewalt ist teil der realität.
mich stört van dem spiel eher die machart und das gameplay. insofern nichts für mich. die gewalt stört mich nicht.
um mit den brüdern grimm zu sprechen: wenn du eine empfindliche pflanze bist, stell dichnicht in den regen. du kannst aufgrund deiner empfindlichkeit nicht verlangen, dass der regen abgestellt wird. der regen ist teil der natur.
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Re: The Walking Dead
Van dem Spiel ist ein holländischer Spielekritiker, nehme ich mal an? 

"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
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Re: The Walking Dead
[quote="neon"]Van dem Spiel ist ein holländischer Spielekritiker, nehme ich mal an?
[/quote]
das müsste eigentlich in diese vertipper kategorie.

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Re: The Walking Dead
@realchris: nur gibt es auch Menschen die ich nicht unbedingt kontrollieren möchte. Adventures waren durchaus immer familientauglich. Gewalt und Tod wurden immer angesprochen, nur brauche ich keinen Titel der sie das fürchten lehrt.
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Re: The Walking Dead
Adventures waren meiner Erfahrung nach nie familientauglich (allein aufgrund unterschiedlicher Interessen). Gewalt und Tod waren hingegen immer Themen, die sich durch alle Generationen gezogen haben.
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Re: The Walking Dead
Das halte ich für eine gewagte These. "Dreamweb", "Blade Runner" und "Gemini Rue" sind für mich nicht gerade ein Synonym für "familientauglich". (Ganz zu schweigen natürlich von "Sam & Max hit the Road"magoria hat geschrieben:Adventures waren durchaus immer familientauglich.

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Re: The Walking Dead
Ja, also familientauglich ist kein zentrales Kriterium für Adventures. Manche sind es, manche nicht... aber es wäre aus meiner Sicht eher traurig wenn alle Adventures es sein müssten. Aber ich vermute mal, dass mit "familientauglich" nicht ganz das gemeint wurde, was es streng genommen bedeutet.
Letztlich läuft die Kritik wohl wieder auf die Darstellung von Gewalt hinaus. Kann man drüber streiten. Da werden wir uns aber nicht einigen können. Man kanns natürlich kritisch hinterfragen, was in diesem Game passiert - ich sehs halt nicht so eng und hatte nicht das Gefühl, dass es in eine Verherrlichung von Gewalt ausartet. Aber gut, die Wahrnehmung ist unterschiedlich.
Letztlich läuft die Kritik wohl wieder auf die Darstellung von Gewalt hinaus. Kann man drüber streiten. Da werden wir uns aber nicht einigen können. Man kanns natürlich kritisch hinterfragen, was in diesem Game passiert - ich sehs halt nicht so eng und hatte nicht das Gefühl, dass es in eine Verherrlichung von Gewalt ausartet. Aber gut, die Wahrnehmung ist unterschiedlich.
- Hans
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Re: The Walking Dead
Das erinnert mich an eine Anzeigenkampagne für Quake in den 90ern:magoria hat geschrieben:Adventures waren durchaus immer familientauglich.
Genau darum geht es doch bei TWD: Was passiert, wenn die bisherigen Regeln des gesellschaftlichen Lebens plötzlich nicht mehr gelten und es letztlich nur noch ums Überleben geht. Wie verhalten sich Menschen in diesem Fall. Dass dann auch mal ein Jugendlicher erschossen wird, ist doch nur realistisch.magoria hat geschrieben:Tatsache ist aber, dass z.Bsp. ein selbsternannter Sheriff einen Jugendlichen erschossen hat. Muss man echt zeigen das brutale Gewalt die letzte Lösung ist. Anstatt Konsens zu zeigen....