The Walking Dead

[Abel]

Da ich mich mit dem Spiel noch nicht beschäftigt hatte, habe ich mich ein bisschen auf der Telltale-Seite und im dortigen Forum umgesehen. Dort wird kritisiert, dass die Audio-Files der Dialoge wohl sehr stark komprimiert sind und damit von unangenehm schlechter Qualität. Da ich neugierig auf das Spiel geworden bin, wäre es toll, wenn hier jemand diesbezüglich Feedback geben könnte.

Hm, ich hab jetzt kein super tolles Soundsystem, aber mir ist in der Richtung nicht wirklich was aufgefallen. Die Qualität der Sprecher schwankt etwas, aber der mit der mit der schwächsten Stimme ist bei mir auch recht schnell gestorben.

[magoria]

Mal ehrlich, soll das die Zukunft des Genres sein?

Das ist wirklich "ohne Worte". Ich würde sagen Gewaltverherrlichung billigster Art. Da trifft das Klischee "typisch" amerikanisch mal wieder zu 100 % Prozent zu. Das hat in meinem Augen nix mehr mit Adventure zu tun. Mag ja ein Riesenerfolg werden, dann aber bitte ohne mich.

[elfant]

Es soll ja auch kein Adventure sein.

[magoria]

Es soll ja auch kein Adventure sein.

Dann frage ich mich warum wir überhaupt darüber diskutieren ?

[elfant]

Natürlich darfst Du und ich würde antworten, daß es der gleiche Grund wie bei Fahrenheit und Heavy Rain: Die beste Oberkategorie wäre wohl interaktiver Film... zumindest nach dem was ich davon gelesen habe... und folglich scheint es hier Konsenz zu sein das man solche Titel auch im Adventurebereich beredeb darf.

[BENDET]

Weil hier viele eben nicht nur Adventure spielen und offtopic-Diskussionen durchaus geduldet werden. Schließlich unterhalten wir uns bei Botanicula ja auch über Kinderbücher und Kindheitserinnerungen.

[magoria]

Das mag ja stimmen, lieber BENDET.
Nur sollte man in punkto Gewalt auch vorbildlich Handeln oder zumindest Stellung beziehen
Wenn ich mir so die Kommentare auf der Website anschaue bedarf es noch einer sehr großen Toleranz.

[Laserschwert]

Da ich mich mit dem Spiel noch nicht beschäftigt hatte, habe ich mich ein bisschen auf der Telltale-Seite und im dortigen Forum umgesehen. Dort wird kritisiert, dass die Audio-Files der Dialoge wohl sehr stark komprimiert sind und damit von unangenehm schlechter Qualität. Da ich neugierig auf das Spiel geworden bin, wäre es toll, wenn hier jemand diesbezüglich Feedback geben könnte.

Das wurde schon bei allen Telltale-Spielen kritisiert, teilweise zurecht. Wenn es dich aber bei den bisherigen TTG-Spielen nicht gestört hat (mich hat es höchstens bei der Musik etwas gestört), wird es das hier auch nicht.

Das ist wirklich "ohne Worte". Ich würde sagen Gewaltverherrlichung billigster Art. Da trifft das Klischee "typisch" amerikanisch mal wieder zu 100 % Prozent zu. Das hat in meinem Augen nix mehr mit Adventure zu tun. Mag ja ein Riesenerfolg werden, dann aber bitte ohne mich.

Oje, wenn du schon mit Stammtischgeschwätz wie "typisch Amerikanisch" kommst (was auch immer das bedeuten soll), dann glaube ich zwar nicht, dass meine Argumente überhaupt ankommen werden, aber ich versuche es trotzdem:

Verherrlicht wird die Gewalt bei "The Walking Dead" erstmal überhaupt nicht - weder im Ursprungs-Comic, noch in der TV-Serie, noch im Spiel. Die Reihe beschäftigt sich in erster Linie damit, wie Menschen mit diesen extremen Situationen umgehen, wie sie sich unter diesen zerstörerischen Umständen verhalten und wie sie sich dabei verändern. Die Zombies sind nur "Kulisse", wobei das Töten und der Umgang mit dem Tod ein wichtiger Aspekt der Charakterentwicklung ist. Würdest du die Fernsehserie oder noch besser die Comics etwas kennen oder ihnen eine Chance geben, würdest du das vermutlich auch anders bewerten. Andererseits, wenn du schon mit solchen grobschlächtigen Urteilen kommst, ist das ganze vermutlich nix für dich

[Vainamoinen]

Mal ehrlich, soll das die Zukunft des Genres sein?

Das ist wirklich "ohne Worte". Ich würde sagen Gewaltverherrlichung billigster Art. Da trifft das Klischee "typisch" amerikanisch mal wieder zu 100 % Prozent zu. Das hat in meinem Augen nix mehr mit Adventure zu tun. Mag ja ein Riesenerfolg werden, dann aber bitte ohne mich.

In der Tat, momentan sieht es nach einem ganz gigantischen Erfolg aus. Ich schließe mich der Frage an, was denn bitte "typisch amerikanisch" sein soll - ein Zombiecomic, der zu 95% aus Gesprächen besteht, ist es vermutlich nicht. Ein Spiel, das mit voller Absicht nach dem Comic schlägt, vermutlich ebenfalls nicht. Wohlgemerkt, ich hatte so meine Probleme mit dem Comic... ich halte ihn in der Tat für ein fehlgeschlagenes Experiment. Im Spiel allerdings könnte klappen, was im Comic einfach nicht funktioniert.

[elfant]

"Typisch amerikanisch" soll sich wahrscheinlich auf die Gewaltdarstellung beziehen. Da ich das Spiel bis jetzt aber nur von den Youtube -Trailer kenne, kann ich jenes dann nicht nachvollziehen.

[Abel]

Es soll ja auch kein Adventure sein.

Dann frage ich mich warum wir überhaupt darüber diskutieren ?

Im Endeffekt spielt es sich ja zum Großteil wie ein Adventure, nur halt mit wenigen bis für Veteranen nicht existenten Rätseln und hier und da QTE. Man läuft rum unterhält sich mit Charakteren, versucht Probleme zu lösen und irgendwie in dieser postapokalyptischen Welt zu überleben. Adventures machens nicht groß anders, nur dass Rätsel mehr im Fokus liegen. Da kommts dann auf die Art des Adventuregamers an, ob er sich vorstellen könnte ein Spiel nur wegen des Plots selbst zu spielen, aber ich glaube es gibt viele Leute, die Adventures genau aus diesem Grund hauptsächlich spielen.

Zur Gewaltdiskussion: Wer TWD (ob Comic, Serie oder Spiel) nur auf Gewaltdarstellung reduziert, kennt die Marke schlichtweg nicht. Ich kenne sogar Leute in englischen Foren, die sich bei der Serie darüber aufgeregt haben, dass es viel zu wenig Zombie-Action für eine Serie dieses Genres gäbe. Der Fokus liegt ganz klar auf der Charakterentwicklung der Menschen in einer gewalterfüllten Welt, die in ihrer Härte auch vor Kindern nicht Halt macht. Diese gewalterfüllte Welt ist aber - wie hier schon angemerkt - nur Kulisse, die für den Actionpart herhält, damit sich dann doch nicht wirklich alles nur um Dialoge dreht und die Bedrohlichkeit der Welt für den Leser/Zuschauer/Spieler auch unmittelbar greifbar wird (würden die Handlungsträger nicht mit der Gewalt konfrontiert werden, würde ihre Charakterentwicklung ja auch keinen Sinn machen, hier besteht genau die Pointe von TWD).

[Matt80]

Also was die Gewalt angeht, so finde ich diesen Aspekt offen gesagt nicht so dramatisch. Da müsste man über manche Momente in Skyrim und anderen Spielen schon sehr viel mehr diskutieren (z.B. über die Möglichkeit zu foltern, Auftragsmord...). Die kulturkritische Komponente ist bei Walking Dead aber sicherlich nicht so ausgeprägt wie in den Zombi Filmen Ende der 60er Jahre, aber gut, dass Thema überlebenskampf/Kampf gegen die hirnlose Masse... ist universell. Setzt aber voraus, dass man sich selbst ein paar Gedanken macht. Aber ich verstehe, dass wenn man etwas sensibler auf sowas reagiert, es einen stören kann. Da müßte man die Diskussion aber ausweiten...

Es ist aus meiner Sicht jedenfalls nicht die Zukunft des Genres. Für mich ist es eher ein eigenes Genre, welches sich Telltale offenbar mehr und mehr zueigen macht. Meins ist es nicht. Mich freut das Gameplay in dieser Form nicht, auch wenns deutlich besser ist, als bei JP. Und ja, Ähnlichkeiten zum klassischen Adventure Genre gibt es zwar schon, aber die finden sich auch in anderen Genre's. Der Charakter dieser Spielart ist schon sehr eigen. Ich glaube aber, dass das restriktive Gameplay wohl auch damit zusammenhängt, dass Telltale für einen komplexeren, weniger restriktiven Ansatz einfach nicht die Ressourcen hat. Angesichts des Erfolges kann ich mir schon vorstellen, dass Telltale diesen Weg weitergehen wird und ein paar andere Entwickler ebenso auf den Zug aufspringen werden. Mal sehen...

[kanedat]

[..]Zur Gewaltdiskussion: Wer TWD (ob Comic, Serie oder Spiel) nur auf Gewaltdarstellung reduziert, kennt die Marke schlichtweg nicht. Ich kenne sogar Leute in englischen Foren, die sich bei der Serie darüber aufgeregt haben, dass es viel zu wenig Zombie-Action für eine Serie dieses Genres gäbe. Der Fokus liegt ganz klar auf der Charakterentwicklung der Menschen in einer gewalterfüllten Welt, die in ihrer Härte auch vor Kindern nicht Halt macht. Diese gewalterfüllte Welt ist aber - wie hier schon angemerkt - nur Kulisse, die für den Actionpart herhält, damit sich dann doch nicht wirklich alles nur um Dialoge dreht und die Bedrohlichkeit der Welt für den Leser/Zuschauer/Spieler auch unmittelbar greifbar wird (würden die Handlungsträger nicht mit der Gewalt konfrontiert werden, würde ihre Charakterentwicklung ja auch keinen Sinn machen, hier besteht genau die Pointe von TWD).

Man kann sich aber trotzdem darüber streiten, ob das Konzept sinnvoll ist, weil der Aufbau mit der "Zombie-Invasion" die relevanten Inhalte auch durchaus in Distanz rücken kann, schließlich ist der Kontext bzw. die Kulisse doch ziemlich absurd.

Im Härtefall verstehen es dann nur die Leute, die keine weitere Information benötigen. Beim Rest kommt die Information nie an.

[Matt80]

Im Härtefall verstehen es dann nur die Leute, die keine weitere Information benötigen. Beim Rest kommt die Information nie an.

Da hast du wohl recht

[Ulrich]

In der Tat, momentan sieht es nach einem ganz gigantischen Erfolg aus. Ich schließe mich der Frage an, was denn bitte "typisch amerikanisch" sein soll - ein Zombiecomic, der zu 95% aus Gesprächen besteht, ist es vermutlich nicht. Ein Spiel, das mit voller Absicht nach dem Comic schlägt, vermutlich ebenfalls nicht. Wohlgemerkt, ich hatte so meine Probleme mit dem Comic... ich halte ihn in der Tat für ein fehlgeschlagenes Experiment. Im Spiel allerdings könnte klappen, was im Comic einfach nicht funktioniert.

Das würde mich jetzt schon interessieren: Warum glaubst du denn, ist der Comic als Experiment gescheitert?