Das ist Quatsch. Es färbt ja deswegen nicht ab. Auch der Anwalt eines Massenmörders gehört zu den Guten. Er vertritt das Rechtssystem, dass sogar Mördern ein Recht auf Rechte gewährt.Wenn ich Anwalt wäre und so einen vertreten müsste, könnte ich glaube ich keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Der Traurig-Thread
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Re: Der Traurig-Thread
- stephy
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Re: Der Traurig-Thread
Gewalt in jeglicher Form ist menschlich. Wer sagt, daß der Mensch nur gut ist? Er ist auch kriegerisch, verbrecherisch und mörderisch - eine Gefahr für seine Umwelt ist er schon lange. Das gehört alles auch zum Menschen dazu. Daher sind Massenmörder auch Menschen.Tweety hat geschrieben: Sorry, es tut mir ja so leid dass ich jemanden "entmenschliche" der mehr als 80 Menschen kaltblütig umgebracht hat. Ich finde diese Richtung der Diskussion offengestanden mehr als merkwürdig. Und mich ob meiner Äußerung mit Hitler zu vergleichen finde ich fast schon ein wenig unverschämt.
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... die gleich tot in Ohnmacht fällt...
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Re: Der Traurig-Thread
Jedes Wesen der Gattung Mensch ist Mensch. Aber das ist doch klar. Jeder Hund ist Hund, auch wenn er beißt. Er hat ja Hundegene.Daher sind Massenmörder auch Menschen.
"Gewalt in jeglicher Form ist menschlich." Es gibt auch gewalttätige Tiere.
- BENDET
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Re: Der Traurig-Thread
Und es gibt Tiere mit Psychosen, Rudeltiergattungen die Einzelgänger hervorbringen, ...
unsere Verfehlung ist, das wir meinen aufgrund dessen was wir Kognition nennen und nur uns zuschreiben etwas besseres zu sein. Freilich ohne es zu sein. Wir können uns nicht entfliehen. Das merken wir immer dann, wenn wir mal wieder emotional werden.
unsere Verfehlung ist, das wir meinen aufgrund dessen was wir Kognition nennen und nur uns zuschreiben etwas besseres zu sein. Freilich ohne es zu sein. Wir können uns nicht entfliehen. Das merken wir immer dann, wenn wir mal wieder emotional werden.
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Re: Der Traurig-Thread
Ich finde, es mutet ein wenig eigenartig an, wenn man bei diesem Thema so schnell in philosophische Meta-Debatten über das Mensch-sein an sich abdriftet. Da ich keinen Bock habe, mich in einen soziopathischen Massenmörder hineinzuversetzen, stelle ich mir eher die Frage, in was für einer Gesellschaft wir eigentlich leben, die solche Verbrechen hervorbringt? Auch wenn die Annahme mit dem verrückten Einzeltäter wie üblich sehr schnell in den Medien verbreitet wurde, halte ich das für fragwürdig, und nicht nur deshalb, weil das Ausmaß dieses Massakers vermutlich mehr braucht als einen Täter. Ich denke, man sollte nicht ausser Acht lassen, dass der Typ eine politische Mission verfolgt und auffällig ist, dass seine Ideologie kaum zu unterscheiden ist von diversen rechtsextremen Parteien in Europa. Ich weiss, wovon ich spreche, denn hier in Österreich hat die extreme Rechte ein Potential von 30% aufwärts bei Wahlen und die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie hier früher oder später den Regierungschef stellen wird. Der Chef der hiesigen extremen Rechten ist übrigens dafür bekannt geworden, dass er mit seinen Kameraden bei militärischen Manövern im Wald ein bisschen gewaltsame Machtübernahme gespielt hat. Es ist wohl auch kein Zufall, dass der Massenmörder von Oslo einen starken Österreich-Bezug in seiner Propaganda herstellt. Der ganze Hass auf Multikulti, Muslime und Andersdenkende, der den Massenmörder zu dem Massaker motiviert zu haben scheint, gehört zum wesentlichen Inhalt der europäischen extremen Rechten seit vielen Jahren, wobei wieder Österreich mit Jörg Haider eine Vorreiterrolle gespielt hat. Am weitesten geht diese grauenhafte Entwicklung inzwischen in Ungarn, wo die offen faschistische Jobbik ihre bewaffneten Verbände gegen Roma und Linke auf die Strasse schickt. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber bevor ich über Gewalt als "typisch menschliches" Ding nachdenke, frage ich mich lieber, wie man als Gesellschaft und Individuum solchen Tendenzen entgegentreten kann.
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Re: Der Traurig-Thread
Das ist für mich nicht eigenartig, sonder typisch deutsch.
Nur fangt die Frage auf die Antwort darauf mit "Warum tut ein normaler Mensch, Massennmörder/in oder Heilige/r, was er tut?". Dann ist die Frage, ob er ein Soziopath, also kurz unfähig ist Mitgefühl für andere zu empfinden, kein Unrechtsbewußtsein hat, ist oder ob er sie als notwendiges Opfer für eine größere Sache empfindet.
Zusätzlich hat ein Fanatiker oder Faschist an sich keine vergleichbare politische, religöse oder sonst eine Haltung, da er sie noch verspitzter auslegt und in seiner Konsequenz anders handelt, als es ein Extremist mit ähnlichen Ansichten tun würde auch wenn es durch die gleichen "Ängste" genährt wird. Interessant ist dann noch, daß auch Menschen deutlich gemäßtigter Einstellung unter Umständen mit solchen Menschen sympathisieren oder gar unterstützen.
Aber feststellen können wir, daß ein Mensch bei ausreichender Kenntnis, Willen und Geduld, für ein erstaunliche Maß an Toten verantwortlich sein kann, wobei es hier natürlich auf eine maximale Anzahl an Toten an nur einem Tag ankam anstatt auf einen längeren Zeitraum mit anhalten aber pro Tat geringeren Toten und Verletzten.
Ich weiß, daß diese Aussagen kalt und analytisch sind... vielleicht sollte ich mein Psyche auch wieder einmal durchleuten lassen.
Die Antwort haben wir leider schon gegeben: Wir sind alle Menschen und unterliegen alle den Menschenrechten, aber wie man daß in die Köpfe der Menschheit bekommt, kann niemand sagen, weil es dafür kein Grundrezept gibt.
Das zeigt zum Beispiel die Situation in Osteuropa. Das Konzept der wehrhaften Demokratie ist nicht etabliert, die "Roma" und Juden sind die nichtmenschlichen Sündenböcke und Straßenkämpfe gelten allgemein als legetime politische Methoden.
Bei uns hat das Wirtschaftswunder, eine solide Ordungspolitik sowie der Schrecken des NS - Regiem dazugeführt, aber einzelne Gruppierungen wie die RAF konnten wir trotzdem nicht verhindern.
Nur fangt die Frage auf die Antwort darauf mit "Warum tut ein normaler Mensch, Massennmörder/in oder Heilige/r, was er tut?". Dann ist die Frage, ob er ein Soziopath, also kurz unfähig ist Mitgefühl für andere zu empfinden, kein Unrechtsbewußtsein hat, ist oder ob er sie als notwendiges Opfer für eine größere Sache empfindet.
Zusätzlich hat ein Fanatiker oder Faschist an sich keine vergleichbare politische, religöse oder sonst eine Haltung, da er sie noch verspitzter auslegt und in seiner Konsequenz anders handelt, als es ein Extremist mit ähnlichen Ansichten tun würde auch wenn es durch die gleichen "Ängste" genährt wird. Interessant ist dann noch, daß auch Menschen deutlich gemäßtigter Einstellung unter Umständen mit solchen Menschen sympathisieren oder gar unterstützen.
Aber feststellen können wir, daß ein Mensch bei ausreichender Kenntnis, Willen und Geduld, für ein erstaunliche Maß an Toten verantwortlich sein kann, wobei es hier natürlich auf eine maximale Anzahl an Toten an nur einem Tag ankam anstatt auf einen längeren Zeitraum mit anhalten aber pro Tat geringeren Toten und Verletzten.
Ich weiß, daß diese Aussagen kalt und analytisch sind... vielleicht sollte ich mein Psyche auch wieder einmal durchleuten lassen.
Die Antwort haben wir leider schon gegeben: Wir sind alle Menschen und unterliegen alle den Menschenrechten, aber wie man daß in die Köpfe der Menschheit bekommt, kann niemand sagen, weil es dafür kein Grundrezept gibt.
Das zeigt zum Beispiel die Situation in Osteuropa. Das Konzept der wehrhaften Demokratie ist nicht etabliert, die "Roma" und Juden sind die nichtmenschlichen Sündenböcke und Straßenkämpfe gelten allgemein als legetime politische Methoden.
Bei uns hat das Wirtschaftswunder, eine solide Ordungspolitik sowie der Schrecken des NS - Regiem dazugeführt, aber einzelne Gruppierungen wie die RAF konnten wir trotzdem nicht verhindern.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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Re: Der Traurig-Thread
Loriot ist tot 

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Re: Der Traurig-Thread
Ein großartiger Humorist.postulatio hat geschrieben:Loriot ist tot
http://www.youtube.com/watch?v=ZygK3yvUee4
- BENDET
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Re: Der Traurig-Thread
Eine Schweigeminute.
- postulatio
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Re: Der Traurig-Thread
Habs grad gelesen, drekt ins Forum... Ruhe in Frieden 

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Re: Der Traurig-Thread
Traurig. Aber er ist ziemlich alt geworden.
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
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- mandarino
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Re: Der Traurig-Thread
Ja, da ist jetzt ein ganz Großer für immer gegangen
Aber ein Teil von ihm lebt noch weiter, das hat er auf jeden Fall geschafft!

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Ich habe nie alle Tassen im Schrank.
In einer ist immer Kaffee.

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- ark4869
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Re: Der Traurig-Thread
Mir ist grad bei der Inhaltsangabe, dass Vicco wie Leslie sein halbes Leben grau war 
Ein großer Mann. Nur er schafft es, dass man grinst über seine Videos, auch wenn man in Trauer über seinen Tod ist

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Re: Der Traurig-Thread
Das ist wahr. Mein Vater - der selbst bereits vor einigen Jahren verstorben ist - hat mich damals, als ich noch ein kleines Mädchen war, an Loriots Arbeiten herangeführt. Auch wenn ich viele Sketche erst später verstanden habe, ist und bleibt Loriot für mich die Elite der Satirikerelite.
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