Nomadenseele hat geschrieben:Die SPD ist für mich die Katze im Sack und die Linken sind für mich ohnehin ausserhalb jedlicher Diskussion. Wobei mir bei der CDU noch einfällt, dass ich ihre Sprüche von Recht und Gesetz, *Leistung muss sich lohnen* nicht mehr für voll nehmen kann. Die Partei ist für mich unglaubwürdig geworden.
Insofern gesehen kannst Du wirklich gar nichts mehr wählen oder halt das kleinere Übel.
:
Sage ich doch . Und das war nur ein kleiner Ausschnitt, anderes möchte ich hier nicht breittreten. Und ich denke, so wir mir wird es vielen gehen. Nicht umsonst gibt es immer mehr Nichtwähler.
Aber - um zum eigentlichen Thema zu kommen - jeder bewertet alleine den Punkt Freiheit vs. Sicherheit anderes und schon hast du ein Streitgespräch.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Nomadenseele hat geschrieben:
Sage ich doch . Und das war nur ein kleiner Ausschnitt, anderes möchte ich hier nicht breittreten. Und ich denke, so wir mir wird es vielen gehen. Nicht umsonst gibt es immer mehr Nichtwähler.
Das stimmt. Viele Leute fühlen sich einfach durch die Wahlversprechungen, die ins Nirgendwo führen, angepißt. Kann ich durchaus nachvollziehen. Wie gesagt; da muß man dann entweder das "kleinere Übel" wählen oder man läßt es ganz bleiben, was wiederum gefundenes Fressen für die radikale Szene ist (welcher Form auch immer), wie neon bereits geschildert hat.
Ich muß noch anmerken; daß mich extrem mein Wohnblock-Nachbar ankotzt. Der hat mir mit Anzeige gedroht, weil mein Hund Durchfall hatte und auf eine Wiese, die dem gar nicht gehört, sein Durchfall geka... hat. Ich bin dann nicht gleich raus und habs mit der Gießkanne weggemacht, seitdem droht er mit mir Anzeige und beschattet mich jeden Morgen, wenn ich mit dem Hund rausgehe. Als ob ich sonst nicht immer den Hundekot wegmachen würde!
@neon: Erschreckend!
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... die gleich tot in Ohnmacht fällt...
Japp. Vielleicht sollte mal jemand eine Nichtwählerpartei gründen, deren einziges politisches Ziel es ist, den Quatsch der anderen zu unterbinden.... obwohl, das war ja mal der Grundsatz der Linken.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
45 % Nichtwähler, oha. Wobei es den Politikern, allen Lippenbekenntissen zum Trotz egal sein wird. Ob 3 wählen, oder 3 Millionen, der Zahl der zu vergebenen Sitze gleich bleibt.
Dann gibt es Anhänger z.B., die sich sagen, dass die Partei gewinnt, also wozu hingehen. Weswegen ich mich schon gefragt habe, ob man Prognosen nicht 3,4 Wochen vor der Wahl verbieten sollte. Ich glaube, dass würde zu ehrlicheren Ergebnissen führen.
Zuletzt geändert von Nomadenseele am 01.03.2011, 01:01, insgesamt 1-mal geändert.
neon hat geschrieben:
Japp. Vielleicht sollte mal jemand eine Nichtwählerpartei gründen, deren einziges politisches Ziel es ist, den Quatsch der anderen zu unterbinden.... obwohl, das war ja mal der Grundsatz der Linken.
Ist es nicht immer noch Grundsatz der Linken?
Da ich in Ba-Wü lebe, habe ich mich mit dem ständigen Wahlergebnis, das hier bereits seit 50 Jahren vorherrscht, bereits angefunden. Gehe aber trotzdem jedesmal wählen, egal, ob es nun Landtagswahlen oder Bundestagswahlen sind. Es ist für die Katz, natürlich. Die Landtagswahlen sind für die Katz. Aber man verliert... die Hoffnung schlichtweg nicht. Ich kenne aber viele, die die Hoffnung verloren haben. Sie schimpfen, ja, aber sie gehen nicht mehr wählen - weil das Ergebnis absehbar ist. Hier bei uns. In Ba-Wü. Da gibts keine Überraschungen, da gibts nur ein Ergebnis - ähnlich wie in Bayern. Und das findet man entweder gut oder nicht... Aber ein Dazwischen gibt es nicht.
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... die gleich tot in Ohnmacht fällt...
Nomadenseele hat geschrieben:
45 % Nichtwähler, oha. Wobei es den Politikern, allen Lippenbekenntissen zum Trotz egal sein wird. Ob 3 wählen, oder 3 Millionen, der Zahl der zu vergebenen Sitze gleich bleibt.
Ja schon, die Anzahl der Sitze ist immer gleich, aber die Stimmenverteilung wäre eine andere, wie ich ja auf der letzten Seite schon anhand eines Beispiels zu erklären versucht habe.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Nomadenseele hat geschrieben:
45 % Nichtwähler, oha. Wobei es den Politikern, allen Lippenbekenntissen zum Trotz egal sein wird. Ob 3 wählen, oder 3 Millionen, der Zahl der zu vergebenen Sitze gleich bleibt.
Ja schon, die Anzahl der Sitze ist immer gleich, aber die Stimmenverteilung wäre eine andere, wie ich ja auf der letzten Seite schon anhand eines Beispiels zu erklären versucht habe.
Ich sehe allerdings in dieser Nichtwähler-Tendenz noch ein anderes Risiko. Im Moment ist die politische Situation festgefahren. Die beiden großen Parteien (CDU/CSU und SPD) stehen traditionell seit 60 Jahren an der Spitze, während es noch drei Parteien als mögliche Koalitionspartner gibt. Alle haben schon mal Bockmist gemacht, keiner zieht wirklich seine Wahlversprechen durch und es ist auch nicht abzusehen, dass sich daran wirklich was ändert und daraus resultiert diese Politikverdrossenheit.
Im Moment gehen die Menschen einfach nur nicht wählen. Irgendwann merken sie aber, dass das Nichtwählen auch keine Veränderungen bringt. Dann kann es sein, dass genau diese Gruppe der heutigen Nichtwähler nach und nach eine massive politische Veränderung herbeiführen will, egal in welche Richtung. Wir hatten das in den 20er Jahren in Deutschland schon mal. Hohe Arbeitslosigkeit, keine Perspektiven, kein Vertrauen in das bestehende System.
Je unzufriedener die Menschen werden (und da, Nomadenseele, gebe ich Dir in Bezug auf immer striktere Verbote Recht) desto mehr steigt die Bereitschaft, einfach um jeden Preis einen Machtwechsel herbeizuführen. In diktatorischen Ländern funktioniert sowas über Revolution, in demokratischen Ländern über Zulauf zu Parteien, die mit der richtigen Propaganda den Zahn der Zeit treffen. Die Linke hat sich nicht zufällig so etablieren können. Diese 'wir sind gegen alles was die da oben machen'-Politik hat sich ausgezahlt. Die sind jetzt regelmäßig mit dabei, obwohl das, was sie fordern, realistisch gesehen noch weniger funktionieren kann, als das was die 'Großen' versprechen. So weit denken aber viele nicht, sie wollen einfach nur was anderes als das, was es im Moment gibt oder zumindest einen ihrer Meinung nach volksnahen Gegenpol. Und wenn wir uns die aktuelle politische Landschaft in Deutschland ansehen, sind die Rechten leider die einzigen, die eine deutlich andere Politik fahren als der Rest. Die einzigen, denen ihre Wähler zutrauen, dass sie keine faulen Kompromisse eingehen. Da wundert es mich nicht, dass die immer noch so viel Zulauf haben und ich glaube, je schlechter es den Menschen geht, desto mehr schlagen sich früher oder später auf diese Seite.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Es ist auch kein Geheimnis, daß Politikverdrossenheit immer Wähler ins rechte Lager verschlägt. Dennoch glaub ich nicht, daß sich da in absehbarer Zeit etwas verändern wird. Solange die "großen" Parteien nur auf Stimmenfang sind und der Wähler sich von ihnen nicht ernst genommen fühlt, kann sich da eigentlich nichts tun.
Das Problem ist, daß weder Wählen noch Nichtwählen eine Veränderung bringt. Rein vom Prinzip her, glaub ich, daß das keinen Unterschied macht, wobei tendenziell natürlich Nichtwählen immer die größere Gefahr darstellt als wählen. Was das rechte Lager betrifft.
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... die gleich tot in Ohnmacht fällt...
Ich finde das etwas zu sehr verallgemeinert.
Politikverdrossenheit, "nationale Probleme" und so weiter fördert eher die fasistische Lager und im Moment profitiert die Linke am meisten von diesem generellen Wahlverhalten.
Ich kann verstehen, warum man mit der Politik, den politischen Parteien und den Politikern unzufrieden ist, aber sehe ich darin keine Lösung des Problemes, sondern eher eine Verschärfung der Problematik. Wenn man seinen Unmut kund tun möchte, halte ich die Mittel der Beschwerdebriefe an den Bundestagsabgeordneten, Demonstrationen, das Wählen von kleinst Parteien oder die Abgabe von ungültigen Wahlzettel für die besseren Mittel, im Bewußtsein daß auch diese Mittel vereinzelt keine Wirkung entfachten können, sondern nur durch ihre Masse ihre Wirkung erreichen.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
Zum Thema "Nichtwählen":
Geht wenigstens hin und gebt einen leeren Wahlzettel ab!
Dann ist es nämlich ein politischer Kommentar und kann nicht auf das gute/schlechte Wetter am Wahlsonntag geschoben werden.
Ansonsten empfehle ich jedem, vor der Wahl den Wahlomat der Bundeszentrale für politische Bildung anzuwenden.
Den Wahlomat nutz ich auch immer und sehr oft kommt dabei genau die Partei heraus welche ich aus dem Bauch heraus auch gewählt hätte. Oder zumindest liegt sie am Ende ganz weit vorn. Bei dem Bauchgefühl schaue ich weniger auf die Wahlversprechen (denn ich weiss was man davon halten kann) sondern mehr auf die zurückliegende Amtsperiode. Schlusslicht bilden bei mir beim Wahlomat wie immer die Rechten sowie CDU/CSU. Passt.
Nichtwähler kann man aber schon irgendwo verstehen. Ich selbst hab bisher noch nie eine Wahl ausgelassen - von der kleinsten Bürgermeisterwahl bis hin zur Europawahl. Dabei hatte ich jedoch mehrmals das Gefühl der Gang zur Wahlurne sei sinnlos weil sich am Ende doch nichts ändert. Aber wie neon sehr schön erklärt hat spielt man als Nichtwähler nur bestimmten Gruppierungen die Stimmen zu. Und das könnt ich noch weniger mit mir vereinbaren.
Wichtiger als die Partei ist mir dabei die einzelne Person nur leider kann man der nur selten direkt die Stimme geben. Ich könnte mir schon vorstellen Person X zu wählen auch wenn die in der CDU ist - aber wenn ich dafür der ganzen Partei die Stimme geben muss...nein, Danke.
Ein gutes Beispiel ist z.B. unsere Bürgermeisterwahl. Während bei der Bundestagswahl die LINKE hier ganz klar das Feld anführt gewinnt unser Bürgermeister immer konkurrenzlos mit über 80% der Stimmen. Dabei ist er der CDU zuzuordenen. Aber hier zählt nicht die Partei dahinter sondern was der Mensch in seinem Amt leistet. Und da muss man das wir noch nie einen besseren Bürgermeister hatten der sich mehr für die Stadt eingesetzt und erreicht hat. Zu Schade das man bei den großen Wahlen nicht auch seine Stimme einzelnen Personen für ein bestimmtes Amt geben kann.
Die Wahlbeteiligung beinhaltet auch nicht die ultimative Aussage über den Zustand der Demokratie. Beim Untergang der Weimarer Republik lag sie konstant höher als in den 20er Jahren.