Gegen einen Protagonisten mit Ecken und Kanten ist nichts einzuwenden, Gabriel Knight war beispielsweise so einer; ich mochte ihn nicht wirklich, fand ihn aber interessant zu spielen. Darren hingegen habe ich nur als profillosen, nervigen Motzki empfunden. Ein gutes Beispiel für einen unsympathischen Sympathieträger (

) wäre aus dem Nicht-Adventure-Bereich die Figur des Tommy Angelo aus "Mafia": Man kann seinen - nicht ganz freiwilligen - Werdegang zum Erpresser, Schläger und Killer durchaus nachvollziehen und für die Figur eine von ihren Taten losgelöste Sympathie empfinden, das ist wirklich sehr geschickt gemacht. BM2 blieb mit seinen Charakteren und seiner Handlung für mein Empfinden diese Tiefe und Nachvollziehbarkeit einfach in allen Belangen schuldig.
Ich habe immer wieder den Eindruck, dass die Spielebranche die Bedeutung eines guten Scripts unterschätzt - vor allem bei handlungsbasierten Genres wie Adventures ist das natürlich ein echtes Manko.