Jede diesbezügliche Formel ist aber auch irgendwo willkürlich, denn die Zahl, die du für 'x' oder 'y' nimmst, wird nun mal von einer Einzelperson nach Gutdünken festgesetzt, das sind schließlich keine fixen mathematischen Größen. Es gibt ja auch durchaus Spiele, zu denen die Meinung der Tester meilenweit auseinandergehen.
Für Kunst gibt es keine allgemeingültigen Kriterien. Es hat schon immer verschiedene Schulen gegeben, die sich teils erbittert bekämpft haben. Wenn sich eine Bewegung durchgesetzt hat und genug Zeit verstrichen ist, dann wird deren Ergebnis irgendwann nicht mehr in Frage gestellt. Wir nennen heute z. B. Picasso einen großen Maler (ich sicher nicht, aber es gibt genug Experten, die das so sehen). In ein paar Generationen lächelt man vielleicht darüber, weil sich das Bewusstsein der Menschen für bildende Kunst gewandelt hat. (Man kann das natürlich auf jeden Künstler anwenden, bitte jetzt kein Aufmarsch beleidigter Picasso-Fans.)
Aus diesem Grund finde ich den beschreibenden Text auch viel interessanter und sinnvoller als eine Prozent- oder Punktewertung, aber wir werden in naher Zeit um beides nicht herumkommen. Die Spiele, die wirklich niedrige Wertungen kassiert haben, waren aber in der Regel echte Gurken, und ob MI:SE jetzt 90% oder 88% bekommen sollte, ist doch eigentlich wurscht.
