Die Mentalität von Pro7 & Co...
- holgocop
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Deiner nachvollziehbaren und durchaus verständlichen Meinung nach JA, meiner Meinung nach NEIN. Wie so oft wird wieder irgendein völlig am Mainstream vorbeikonzipiertes Format kommen und zur Überraschung aller enorme Erfolge verbuchen, un das ist der Moment in dem ich mich bestätigt fühle, genauso aber wird der nächste Schlag den Raab in allen Büros Deutschlands das nächste Thema sein und dich bestätigen. Ganz genaue Gewissheit hat wie immer nur der Fernsehgott, oder die CIA *g*
Hier nochmal ein zitat aus dem Artikel das ich sehr gut finde, weil es uns alle glücklich zurücklässt:
"Ob die GfK-Zahlen tatsächlich repräsentativ sind, ist Glaubenssache. Fehlerquellen gibt es genug. Andererseits sind derzeit keine verlässlicheren Zahlen zu ermitteln."
PS: Ich war noch nie ein Freund von Stochastik und später im Studium von Statistik.
Hier nochmal ein zitat aus dem Artikel das ich sehr gut finde, weil es uns alle glücklich zurücklässt:
"Ob die GfK-Zahlen tatsächlich repräsentativ sind, ist Glaubenssache. Fehlerquellen gibt es genug. Andererseits sind derzeit keine verlässlicheren Zahlen zu ermitteln."
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Weder die Tatsache, dass sich manche Serien trotz mäßiger Einschaltquoten auf DVD gut verkaufen, noch die, dass es ab und an neue Formate gibt, die überraschend erfolgreich sind, bestätigt deine These.
Repräsentative Stichproben gibt es in nahezu allen Sozialwissenschaften. Wahlprognosen zur Bundestagswahl basieren auf ähnlich großen Stichproben wie die GfK-Daten und sind in der Regel, obwohl ungleich schwieriger, durchaus verlässlich (den "Realitätscheck" gibt es am Wahlabend). Natürlich sind Stichproben immer nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit repräsentativ. Den statistischen Fehler einer Zufallsstichprobe kann man allerdings berechnen (Stichwort Signifikanzniveau) und somit die Wahrscheinlichkeit, dass die ermittelten Daten signifikant von der Realität abweichen, genau festlegen.
Die ermittelten Zuschauerzahlen der GfK-Fernsehforschung werden übrigens ständig mittels externer Koinzidenztests (Vergleiche mit anderen Studien, die z.T. auf völlig unterschiedlichen Erhebungsmethoden beruhen) auf ihre Validität überprüft. Die hohen Übereinstimmungen der verschiedenen Studien bezüglich ihrer ermittelten Werte deuten darauf hin, dass die GfK-Daten verlässlich sind, denn andernfalls wäre es schon bemerkenswert, wie voneinander völlig unabhängige Untersuchungen (unterschiedliche Stichprobe, unterschiedliche Methodik) zu so ähnlichen "falschen" Ergebnissen gelangten.
Wie du richtig sagst, Gewissheit gibt es nicht, das heißt aber nicht, dass die Messungen im Allgemeinen nicht valide sind.
P.S. Genaugenommen handelt es sich beim GfK-Fernsehpanel um eine Stichprobe nach dem Quotenauswahlverfahren, nicht nach dem Zufallsprinzip, von daher sind die Überlegungen zu statistischen Fehlern usw. nicht ohne weiteres übertragbar. Mir schien allerdings, dass sich deine Kritik allgemein auf repräsentative Stichproben beziehen würde.
Repräsentative Stichproben gibt es in nahezu allen Sozialwissenschaften. Wahlprognosen zur Bundestagswahl basieren auf ähnlich großen Stichproben wie die GfK-Daten und sind in der Regel, obwohl ungleich schwieriger, durchaus verlässlich (den "Realitätscheck" gibt es am Wahlabend). Natürlich sind Stichproben immer nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit repräsentativ. Den statistischen Fehler einer Zufallsstichprobe kann man allerdings berechnen (Stichwort Signifikanzniveau) und somit die Wahrscheinlichkeit, dass die ermittelten Daten signifikant von der Realität abweichen, genau festlegen.
Die ermittelten Zuschauerzahlen der GfK-Fernsehforschung werden übrigens ständig mittels externer Koinzidenztests (Vergleiche mit anderen Studien, die z.T. auf völlig unterschiedlichen Erhebungsmethoden beruhen) auf ihre Validität überprüft. Die hohen Übereinstimmungen der verschiedenen Studien bezüglich ihrer ermittelten Werte deuten darauf hin, dass die GfK-Daten verlässlich sind, denn andernfalls wäre es schon bemerkenswert, wie voneinander völlig unabhängige Untersuchungen (unterschiedliche Stichprobe, unterschiedliche Methodik) zu so ähnlichen "falschen" Ergebnissen gelangten.
Wie du richtig sagst, Gewissheit gibt es nicht, das heißt aber nicht, dass die Messungen im Allgemeinen nicht valide sind.
Woher hast du diese Information? Meines Wissens ist das GfK-Meter durchaus sehr differenziert (Videotext, Kassette, Videoaufzeichnung...). Ich würde mich zumindest wundern, wenn man Spielekonsolen hier nicht bereits berücksichtigt hätte, genau weiß ich es allerdings nicht.Ausserdem ist bewiesen dass sich die IVW und GFK zum Beispiel in die Nesseln setzen, wenn sie etwa prozentual feststellen dass ein Großteil der Probanden eher Zeit vor dem Fernseher als mit der Zeitung verbringt, denn - und das ist gerade dabei sich zu ändern - wird etwa nicht erfasst ob derjenige nun tatsächlich Fern sieht oder etwa X-Box zockt. Nur ein Beispiel dafür dass das System nicht perfekt ist.
P.S. Genaugenommen handelt es sich beim GfK-Fernsehpanel um eine Stichprobe nach dem Quotenauswahlverfahren, nicht nach dem Zufallsprinzip, von daher sind die Überlegungen zu statistischen Fehlern usw. nicht ohne weiteres übertragbar. Mir schien allerdings, dass sich deine Kritik allgemein auf repräsentative Stichproben beziehen würde.
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Heißt das, dass Du es nicht kapiert hast...?holgocop hat geschrieben:PS: Ich war noch nie ein Freund von Stochastik und später im Studium von Statistik.

Kann. Es ist aber extrem(st) unwahrscheinlich.holgocop hat geschrieben:Ich habe bei einem Würfel auch eine stochastische Chance von 1:6 eine Sechs zu würfeln und kann nach 1.000 Würfen immer noch keine Sechs gewürfelt haben.
Die Wahrscheinlichkeit, bei 1000 Würfen keine Sechs zu würfeln, ist 5/6 hoch 1000.
Bei 10 Würfen keine Sechs zu erwischen: 16%
Bei 100 Würfen: 0,0000012%
Bei 1000 Würfen: 0,[77 Nullen]66%
Wie Floyd schon gesagt hat: die Zuverlässigkeit einer Stichprobe lässt sich relativ einfach berechnen und dürfte bei den Fernsehquoten bei über 95% liegen.
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Also ich denke auch, das die Hochrechnungen die allgemeinen Fernsehgewohnheiten widerspiegeln. Und die Sache bei Hochrechnungen bzw. Durschnittswerten ist halt eben, dass das Individuum unter den Tisch fällt.
Viel interessanter finde ich die Frage (und darum gehts auch in Free Rainer): Schauen die Leute die Sendungen, weil sie ihnen so vorgesetzt werden, oder verlangen sie danach, und die Fernsehmacher reagieren bloß?...
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Äh ... öha, dachte ich hätte schon alles dazu gesagt.
Also, die Sache mit den Konsolen wurde letztes Jahr noch als "sollten wir mal machen" in Betracht gezogen. Tatsächlich muss ich zugeben nicht zu wissen ob dies mittlerweise schon in die Untersuchung miteinbezogen wurde oder nicht.
Nachwievor muss ich sagen: Ich akzeptiere eure wissenschaftlich belegte Meinung, nur gesteht mir auch zu dass ich Zweifel (die meiner Meinung nach berechtigt sind) habe.
Zu Würfeln, empirischen Studien, Hochrechnungen etc. möchte ich eigentlich kein Wort mehr verlieren. Wir reden hier von Theorien die der Mensch erstellt hat, und der ist fehlerhaft, und ich glaube zu sehr an die Individualität des Menschen (trotz unverkennbaren Herdentriebes) als dass ich ihn in "Schubladen" stecken lassen will. Oder um es mit Teilsatz eines berühmten und gern zitierten Gesetzes zu sagen: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit. Somit dürften Fehler nicht ausgeschlossen sein.
Zum Thema Stochastik: Beides
Nicht gemocht, kaum kapiert .. in dieser Reihenfolge
Also, die Sache mit den Konsolen wurde letztes Jahr noch als "sollten wir mal machen" in Betracht gezogen. Tatsächlich muss ich zugeben nicht zu wissen ob dies mittlerweise schon in die Untersuchung miteinbezogen wurde oder nicht.
Nachwievor muss ich sagen: Ich akzeptiere eure wissenschaftlich belegte Meinung, nur gesteht mir auch zu dass ich Zweifel (die meiner Meinung nach berechtigt sind) habe.
Zu Würfeln, empirischen Studien, Hochrechnungen etc. möchte ich eigentlich kein Wort mehr verlieren. Wir reden hier von Theorien die der Mensch erstellt hat, und der ist fehlerhaft, und ich glaube zu sehr an die Individualität des Menschen (trotz unverkennbaren Herdentriebes) als dass ich ihn in "Schubladen" stecken lassen will. Oder um es mit Teilsatz eines berühmten und gern zitierten Gesetzes zu sagen: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit. Somit dürften Fehler nicht ausgeschlossen sein.
Zum Thema Stochastik: Beides

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- holgocop
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Übrigens - nicht nur hochrechnerische sondern prinzipielle Fehlerquellen bei der Quotenmessung:
- Es werden (bisher) keine PC-Fersehzuschauer erfasst
- Es wird nicht berücksichtigt ob die Probanden WIRKLICH fernsehen oder der Fernseher nur im Hintergrund läuft und nicht beachtet wird
Quelle: http://www.welt.de/webwelt/article10282 ... uffel.html
- Unzuverlässigkeit der Probanden
Quelle: http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/ ... index.html
- Immer wiederkehrende Fehler der GfK selbst. Googelt es und ihr werdet alle 1 bis 2 Jahre einen Zeitungsartikel finden.
Übrigens Recht interessant in diesem Zusammenhang: http://www.student-online.net/Publikati ... #Heading13 Wobei man natürlich bei solchen Publikationen immer vor´sichtig sein muss, dennoch wage ich es einfach mal dem Text ab Punkt 5.3 zu vertrauen
Wenn auch älter, heißt es nicht dass so etwas nicht mehr vorkommt.
- Es werden (bisher) keine PC-Fersehzuschauer erfasst
- Es wird nicht berücksichtigt ob die Probanden WIRKLICH fernsehen oder der Fernseher nur im Hintergrund läuft und nicht beachtet wird
Quelle: http://www.welt.de/webwelt/article10282 ... uffel.html
- Unzuverlässigkeit der Probanden
Quelle: http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/ ... index.html
- Immer wiederkehrende Fehler der GfK selbst. Googelt es und ihr werdet alle 1 bis 2 Jahre einen Zeitungsartikel finden.
Übrigens Recht interessant in diesem Zusammenhang: http://www.student-online.net/Publikati ... #Heading13 Wobei man natürlich bei solchen Publikationen immer vor´sichtig sein muss, dennoch wage ich es einfach mal dem Text ab Punkt 5.3 zu vertrauen

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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
So viel dazu (und nein, das ist auch nicht so neu, wie du es hier jetzt hinstellsthttp://www.agf.de/fsforschung/messtechnik/tcxl hat geschrieben:Neben der TV-Nutzung werden die seitengenaue Nutzung von Teletext, die Nutzung von Videospielen und die Videorecorder-Nutzung gemessen. Bei der Videorecorder-Nutzung kann zwischen der Wiedergabe selbst aufgenommener Sendungen, also zeitversetztem Fernsehen, und Fremdkassetten unterschieden werden.

holgocop hat geschrieben:dennoch wage ich es einfach mal dem Text ab Punkt 5.3 zu vertrauen
Punkt 7 hat geschrieben:Die Fernsehzuschauerforschung in der Bundesrepublik Deutschland nähert sich einer präzisen Abbildung der "wirklichen" Fernsehnutzung an. In Hinblick auf die Reliabilität des Meßverfahrens liefert die GfK-Fernsehforschung sehr zuverlässige Ergebnisse, die vor allem durch die Coincidental Checks abgesichert werden. Auch wenn hin und wieder technische Probleme auftreten, so überwiegen doch die Stärken der GfK-Forschung. Zu diesen zählt das weltweit größte Fernseh-Panel dieser Art, ein Metergerät, das auf hohem technischen Standard gehalten und kontinuierlich verbessert wird sowie die Strukturmerkmale des Panels, die eine hohe Repräsentativität gewährleisten.
Nichts für ungut, aber mit Floskeln zu argumentieren wird deinen Standpunkt nicht unbedingt stützenholgocop hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit. Somit dürften Fehler nicht ausgeschlossen sein.

Die Fehlerquellen, die du aufgezählt hast, sind mir alle bekannt. Ich habe allerdings auf die zahlreichen Validitätstests hingewiesen, da kannst du noch so viele potentielle Fehlerquellen aufzählen.
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Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
und?
Zuletzt geändert von realchris am 18.10.2009, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Die Mentalität von Pro7 & Co...
Das sehe ich ähnlich. Aber jemand, der das Fernsehprogramm nicht mag, schaltet den Fernseher erst gar nicht ein, und hat somit keinerlei Einfluss auf das Verfahren. Somit ist der Schluss, den man aus diesen Statistiken ziehen kann, sehr fragwürdig.
Es wäre wünschenswert, wenn eine gewisse Pay-TV-Kultur entstehen würde, wo sich jeder die Sender aussuchen kann, die am ehesten seinen Vorlieben entsprechen. Im Moment scheint das alles eher monopolistisch und vertragsgebunden geregelt zu sein. Mir sind Sender lieber, die eine gewisse Position und Qualität vertreten, anstatt sich wie ein Fähnchen im Wind ständig nach jeder Statistik zu drehen.
Es wäre wünschenswert, wenn eine gewisse Pay-TV-Kultur entstehen würde, wo sich jeder die Sender aussuchen kann, die am ehesten seinen Vorlieben entsprechen. Im Moment scheint das alles eher monopolistisch und vertragsgebunden geregelt zu sein. Mir sind Sender lieber, die eine gewisse Position und Qualität vertreten, anstatt sich wie ein Fähnchen im Wind ständig nach jeder Statistik zu drehen.