realchris hat geschrieben:Du reitest dich mit Deiner Argumentation die schon Jan mit einem Halbsatz völlig terminiert hat immer weiter rein:
"Ich würde wetten, dass 99% (so genau?) aller Menschen, würde man ihnen die Aufgabe stellen, ein Werk wie "Faust" nicht schreiben könnten. Es wäre ihnen nicht möglich, ein Metrum einzuhalten, das den Inhalt betont (bspw. wird im Stück vom Weben gesprochen, dann imitiere ich mit dem Metrum das Geräusch des Webens der Maschine), das Reimschema (auch passend zum Inhalt) einzuhalten und noch zahlreiche Anspielungen reinzubringen. Daher war Goethe eine Ausnahme."
Das ist ein Argument. Natürlich keins. Goethe ist eine Ausnahme, gehgört also nicht zur Regel. (Sagen wir, wir hätten es verifiziert) Toll. Was machen wir damit? Ich meine bezogen auf das Thema Objektivität. Goethe gehört zu einer kleinen Menge Menschen mit einer Fähigkeit. Toll! Aber ob das daraus geschaffene gut oder schlecht ist bleibt trotzdem eine Meinung.
Ob es qualitativ hochwertig ist oder nicht dagegen nicht. Was Qualität bedeutet, habe ich ja schon deutlich gemacht.
wikipedia hat geschrieben:* das transzendente Qualitätsverständnis: Entspricht etwa der umgangssprachlichen Sicht von Qualität. Demnach ist Qualität eine subjektive Erfahrung einer Person hinsichtlich der besonderen, einzigartigen Eigenschaften eines Produktes bzw. einer Dienstleistung. Qualität kann dabei weder gemessen noch konkretisiert werden, genauso wenig wie der Begriff Schönheit allgemein definiert werden kann. In der wissenschaftlichen Praxis ist dieser Ansatz kaum relevant.
Das ist wohl das, was du meinst - ich aber nicht.
realchris hat geschrieben:"Um ein Buch wie Goethes Faust zu schreiben, ist einiges an Intelligenz notwendig."
Toll. Um zu erkennen, dass man bei einer roten Ampel stehen bleibt, ist einiges an Intelligenz nötig. Aber ist es deswegen gut oder schlecht?
Für das von dir genannten Beispiel ist kaum Intelligenz notwendig. Das könnte man wohl sogar einem Affen beibringen. Abgesehen davon, dass das Beispiel nicht taugt, da ich mir auf die klassischen Künste bezog, keine anderen Fähigkeiten. Allerdings wäre das Halten an einer roten Ampel eine besondere Fähigkeit, wären vielleicht nur 0,2% der Menschheit dazu in der Lage. Wie ich schon sagte, ist es relativ.
http://www.schrift.biz/images/Hoehlenmalerei.jpg
Genauso wie das bezogen auf (=Relativität) unsere frühsten Vorfahren von einem gewissen künstlerischem Talent zeugt (d.h. überhaupt auf die Idee kommen, ein Bild von etwas darzustellen - für damalige Menschen etwas besonderes).
http://www.schrift.biz/images/Hoehlenmalerei.jpg"Also ich bezweifle, dass viele Menschen in der Lage sind, so viele Zusammenhänge abstrahiert in einer vorgegebenen Form in einem Stück darzustellen, wie Goethe dies tat."
Weis ich nicht. Müsste man testen

. Aber auch das würde nichts zur Diskussion beitragen.[/quote]
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Viele Menschen können ja kaum einen Satz fehlerfrei schreiben. Abgesehen davon wäre es kein besonderes Talent, könnten es viele Menschen.
"Talent ist nicht erlernbar. Ich werde in Mathe nie so gut sein wie Einstein. Egal wie viel ich lerne. Und ich werde nie in der Lage sein, so zu schreiben, wie Goethe. Klar, verbessern kann man sich durch lernen, aber nur begrenzt. Der Rest ist Genetik."
Klar! Ich kann Dir Studien zeigen, die z.B. gezeigt haben, dass man seine Intelligenz trainieren kann und somit besser in Intelligenztest abschneidet. Wenn Du Mathe lernst wirst Du besser. Es gibt sicherlich auch Gene die etwas begünstigen. Aber das alles sagt nichts darüber aus, ob ein darüber geschaffener Gegenstand objektiv gut oder schlecht ist.
Hast du einen Link zu diesen Studien? Klar werde ich besser in Mathe, wenn ich lerne. Aber andere Menschen können Mathe auch ziemlich gut, wenn sie nicht lernen. Wenn dagegen ich und der talentierte lernen, wäre der Talentierte immer besser als ich. Egal wie viel ich lerne, ich werde definitiv kein Mathematiker mehr, der auf Anhieb Zusammenhänge entdeckt und Formeln herleiten kann, ohne sich viel in die Materie eingearbeitet zu haben.
Und ich behaupte ja auch nicht, dass ein von solch einer Person geschaffener Gegenstand subjektiv gut oder schlecht ist. Ich behaupte, vorausgesetzt er steckt seine gesamte Intelligenz (Arbeit) in dieses Werk, es sei qualitativ hochwertig. Ob man nun hochwertige Qualität gut oder schlecht findet, bleibt jedem selbst überlassen.
Ich definiere hier nur den Begriff Qualität. Wenn ein Gegenstand diese Definition erfüllt, ist er (meiner Definition nach) qualitativ hochwertig. Natürlich muss man meine Definition nicht teilen, aber ich denke, sie ist (wenn auch unbewusst) allgemeiner Konsens. Oder wer würde behaupten, Mozart u.Ä. seien "schlechte Komponisten" gewesen? Die meisten sagen höchstens, dass ihnen klassische Musik nicht gefällt.
realchris hat geschrieben:"Naja, ich hab weder TBOUT, noch Simon, noch Ceville gezockt, da ich kein Fan von solchen Adventures bin, von daher kann ich es ohnehin nicht beurteilen, ob die Bewertung nun gerechtfertigt ist."
Das ist Deine Meinung über Dich selbst. Da Du Dichj selbst aber am bresten kennen wirst, glaube ich Dir.
Das ist keine Meinung. Es ist eine Tatsachenbehauptung, nur dass du diese nicht überprüfen kannst. Auch wenn ich behaupten würde, der Holocaust habe nie stattgefunden - das wäre keine Meinung, sondern das Leugnen von Tatsachen. Eine Meinung wäre: "Ich finde den Holocaust nicht moralisch verwerflich".