Beowulf hat geschrieben:Sorry, aber ich glaube kaum, dass einem ein Shooter die Schrecken des Krieges nahe bringen kann! Ich habe selber auch schon derartige Spiele gespielt, da spielen Taktik und Reaktionsvermögen die Hauptrolle, und eben NICHT die Kriegsgräuel.
Ich denke grundsätzlich kann ein Shooter die Kriegsgräuel schon nahe bringen.
Die meisten Shooter (alle?) beschränken sich eben auf Tatik und Reaktionsvermögen.
Die Problematik bei Kriegsspielen ist vielleicht, dass ein Antikriegsshooter ein Sequel womöglich beeinträchtigt.
Ein Beispiel: Ich habe mir mit einem Freund den Anti-Drogen-Film "Requiem For A Dream" angesehen. Der Film gehört für mich sicherlich zu den besten, die ich je gesehen habe, aber ich werde mir den Film womöglich nie mehr wieder ansehen. Er ist emotional sehr anstrengend, finde ich.
Und ein emotional anstrengender, bewegender Ego-Shooter, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das Design-, Story-, Inszenierungsmässig möglich ist, könnte hinderlich für ein Sequel sein.
Ich glaube, es sprechen eher finanzielle Gründe für Studiobosse gegen Antikriegsshooter.
Ein Spiel wird ja heutzutage gar nicht mehr entwickelt, wenn man dann nicht noch ein paar Teile nach schleudern kann, oder gleich ein zeitlich unbegrenzt melkbares Franchise/Franscheiss daraus machen kann.
Beowulf hat geschrieben:Ich finde, ein Dialogbaum, bei dem man mit einem Kriegsopfer redet, oder eine Videosequenz, bei der man zerstörte Gebäude und tote Menschen (Zivilisten, auch Kinder) sieht, haben da einen viel größeren Effekt.
Sicher, aber ich denke, wenn es ein Spiel schafft, dass ich mich emotional hineinversetzt fühle, dann wird es mich vielleicht auch berühren, wenn mein virtueller Kamerad tödlich verwundet wurde.
Ich habe Final Fantasy VII nie gespielt, aber es gibt eine Szene, die hat einige Spieler zu Tränen gerührt (ich weiß auch welche, aber ich will nicht spoilern^^)
Bei den meisten Shootern ist es einfach so, dass man sich denkt, ach, schon wieder ein
NPC tot, egal... bzw. verdammt, jetzt muss ich den/die level/abschnitt/mission nochmal spielen.
Ich denke man könnte durchaus einen sehr guten Kriegsshooter machen, wobei es dabei auch einige Problematiken gibt.
Man muss sich ja nicht mit Schießeinlagen begnügen, man könnte ja auch das Leben der Soldaten zeigen, nach dem Einsatz, wenn sie wieder in ihren Zelten, Baracken o. ä. sind und sich unterhalten usw. und zeigen wie sie mit ihren Ängsten umgehen, in dem sie Scherzen oder einfach nicht darüber sprechen wollen.
Auch von der Charakterentwicklung könnte man zeigen, wie ein anfangs gut gelaunter, glücklich aussehender Mensch durch die andauernden Einsätze gezeichnet wird, Falten bekommt, verschlossener oder verzweifelter wird, wie sich die Augenringe tiefer ins Gesicht graben usw.
In der Nacht könnte man in den Träumen (auch vielleicht spielbar) den Spieler die Schrecken der letzten Einsatzes immer wieder alptraumhaft vor Augen führen und so weiter.