Zu den beiden Enden nochmal.
Das sie beide Negativ sind zeigt wieder das Edna ein einzigartiges Spiel ist weil ich meine Happyends kennt man doch zu genüge und dann wäre Edna in etwa so gut wie ein amerikanischer Film wo sich der Held für das ganze wohlbefinden der Menschheit aufopfert (gäähn). Es ist erstmal schwer damit umzugehen aber das is ja das interessante. Wäre es leicht verdaulich hätten wir das Spiel schon heute wieder ausgeschieden (aus unsren Köpfen).
Also mir gefällt übrigens bei den beiden negativen Enden das Ende besser in dem Edna verschwindet es wird a) relativ offen gelassen was nun wirklich mit ihr geschehen ist und b) falls sie tot ist besser verrückt und eigenartig bzw Ednaartig die Welt verlassen als zu Alfrida zu werden (uuuh schauer)
Edna denkt nach
- locke
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Re: Edna denkt nach
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KG: 'Sex, Drugs & Rock n' Roll. Ich hab mich nur an die Reihenfolge gehalten.'"
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- Adven
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Re: Edna denkt nach
Ich find' die Enden eigentlich beide in der Ausführung lahm. Ja, okay, ist "nur" 'n verprofessionalisiertes Fanadventure, aber auch da hätte mehr drin sein müssen, besonder, da es dann doch irgendwie mehr als ein Fanprojekt ist. Und warum waren die Charakterzeichnungen in 'nem ganz anderen Stil?
Inhaltlich war's jetzt nicht sooo originell, aber schon okay. Nur, dass Muss man ein paar Augen zudrücken.
Den Stimmungswechsel ab der Kirche hat mich nicht gestört, es war doch irgendwie klar, dass es zum Ende hin etwas ernster werden würde, wenn es schon um ein verstorbenes Kind und Ednas verstorbenen Vater geht.
Inhaltlich war's jetzt nicht sooo originell, aber schon okay. Nur, dass
Den Stimmungswechsel ab der Kirche hat mich nicht gestört, es war doch irgendwie klar, dass es zum Ende hin etwas ernster werden würde, wenn es schon um ein verstorbenes Kind und Ednas verstorbenen Vater geht.
- Find dA real
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Re: Edna denkt nach
Gerade der Schluss macht das Spiel so gut. Weil es als Spassiges Anfängt und schließlich - mehr oder minder - dramatisch Endet. Rest 100% ACK mit Kleener_Apfel
-
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Re: Edna denkt nach
*Lufthol* (hoffentlich erinner ich mich an alles, was ich nach dem Lesen dieses Threads schreiben wollte)
Also, Edna war für mich nie "verrückt" (wie ist eigentlich die genaue Definition von "verrückt"?)
Vielmehr hat sie, zumindest als Kind, auf ihre Umgebung reagiert, wie es von jemandem, der solch ein Leben führt, zu befürchten war. Im Keller eingesperrt, im Schrank eingesperrt, unterdrückt, gemobbt, benachteiligt, ungeliebt, ohne Mutter aufgewachsen. Und dann kommt auch noch so ein Idiot und will ihr Harvey wegnehmen. Sie hat ihren einzigen Freund verteidigt. Und das nicht mit "Mord". Wenn schon, dann war es Totschlag im Affekt. Sie hatte ja nicht vor, Alfred zu töten, sondern wollte nur ihren Hasen zurück.
Später (also in der Gegenwart) ist sie natürlich gestört. Wen wundert es, nach zehn Jahren Hirnwäsche in einer geschlossenen Anstalt? Dafür hat sie sich sogar sehr gut gehalten im Gegensatz zu den anderen Patienten.
Dass sich ihr Vater vor sie wirft, weil er Angst hat, seine Tochter könnte des Mordes angeklagt werden, und daraufhin selber wegen Mordes zum Tode verurteilt wird, dafür muss ich kein Auge zudrücken. Das ganze Spiel spielt in einer nicht weiter definierten, morbiden Welt, in der offensichtlich krassere Gesetze gelten, als in der unseren. Wenn ich dieses Detail schon in Frage stellte, müsste ich auch die ganzen anderen Absurditäten heranziehen und zerreden.
Was mir an "Edna bricht aus" so besonders gut gefällt, ist gerade diese Ambivalenz aus skurrilem Humor und eigentlich sehr ernstem Hintergrund. Ich bin in meinem Leben selber mal in den "Genuss" gekommen, in einer psychiatrischen Klinik als Patient zu verweilen. Nachdem man sich von seinem ersten Nervenzusammenbruch, ausgelöst allein durch die vor Augen geführte Tatsache, dass man wirklich in einer solchen Einrichtung gelandet ist, erholt hat, entwickelt man einen gewissen Galgenhumor.
Man ist da aus einem bestimmten Grund, und der Grund ist alles andere als zu Lachen, aber es ist genau dieser Humor, der einen nicht durchdrehen lässt. Ich weiß nicht, und ich glaube auch nicht, dass Jan Müller-Michaelis das überhaupt beabsichtig hat, aber mit seinem Spiel spricht er genau diesen schwarzen Galgenhumor an, der immer noch in mir schlummert.
Von daher finde ich auch das Ableben des Pfarrers überhaupt nicht einschneidend. Das Spiel war auch vorher schon düster. Nur erkennt das anscheinend nicht jeder, wahrscheinlich wegen der ulkigen Grafik (und das ist auch gut so). Außerdem wehre ich mich dagegen, dass Edna für diesen Mord verantwortlich wäre. Sie hat es weder beabsichtigt, noch absehen können. Also brauch ich da als Spieler keine Gewissensbisse haben.
Ich muss zugeben, dass mir das Ende nicht so wirklich gefallen hat (ich kenne nur das, wo sie Dr.Marcel die Treppe runterstößt). Nicht, weil es mir zu ernst vorkam. Wahrscheinlich hätte ich genau das selbe im wirklichen Leben getan (man erinnere sich, dass es auch hier eine Tat im Affekt war, und die Umstände vor Gericht nur für Edna gesprochen hätten, nachdem, was sie wegen ihm durchgemacht hat).
Der melancholische Aspekt hat mir gefallen, aber ich hätte Edna gerne glücklicher gesehen.
Übrigens, warum die Portraits im Abspann einen anderen Stil haben, hat einen Grund.
Nachzulesen im dritten Beitrag hier:
http://www.bhvftp.com/www/xider.com/for ... readid=356
Also, Edna war für mich nie "verrückt" (wie ist eigentlich die genaue Definition von "verrückt"?)
Vielmehr hat sie, zumindest als Kind, auf ihre Umgebung reagiert, wie es von jemandem, der solch ein Leben führt, zu befürchten war. Im Keller eingesperrt, im Schrank eingesperrt, unterdrückt, gemobbt, benachteiligt, ungeliebt, ohne Mutter aufgewachsen. Und dann kommt auch noch so ein Idiot und will ihr Harvey wegnehmen. Sie hat ihren einzigen Freund verteidigt. Und das nicht mit "Mord". Wenn schon, dann war es Totschlag im Affekt. Sie hatte ja nicht vor, Alfred zu töten, sondern wollte nur ihren Hasen zurück.
Später (also in der Gegenwart) ist sie natürlich gestört. Wen wundert es, nach zehn Jahren Hirnwäsche in einer geschlossenen Anstalt? Dafür hat sie sich sogar sehr gut gehalten im Gegensatz zu den anderen Patienten.

Dass sich ihr Vater vor sie wirft, weil er Angst hat, seine Tochter könnte des Mordes angeklagt werden, und daraufhin selber wegen Mordes zum Tode verurteilt wird, dafür muss ich kein Auge zudrücken. Das ganze Spiel spielt in einer nicht weiter definierten, morbiden Welt, in der offensichtlich krassere Gesetze gelten, als in der unseren. Wenn ich dieses Detail schon in Frage stellte, müsste ich auch die ganzen anderen Absurditäten heranziehen und zerreden.
Was mir an "Edna bricht aus" so besonders gut gefällt, ist gerade diese Ambivalenz aus skurrilem Humor und eigentlich sehr ernstem Hintergrund. Ich bin in meinem Leben selber mal in den "Genuss" gekommen, in einer psychiatrischen Klinik als Patient zu verweilen. Nachdem man sich von seinem ersten Nervenzusammenbruch, ausgelöst allein durch die vor Augen geführte Tatsache, dass man wirklich in einer solchen Einrichtung gelandet ist, erholt hat, entwickelt man einen gewissen Galgenhumor.
Man ist da aus einem bestimmten Grund, und der Grund ist alles andere als zu Lachen, aber es ist genau dieser Humor, der einen nicht durchdrehen lässt. Ich weiß nicht, und ich glaube auch nicht, dass Jan Müller-Michaelis das überhaupt beabsichtig hat, aber mit seinem Spiel spricht er genau diesen schwarzen Galgenhumor an, der immer noch in mir schlummert.
Von daher finde ich auch das Ableben des Pfarrers überhaupt nicht einschneidend. Das Spiel war auch vorher schon düster. Nur erkennt das anscheinend nicht jeder, wahrscheinlich wegen der ulkigen Grafik (und das ist auch gut so). Außerdem wehre ich mich dagegen, dass Edna für diesen Mord verantwortlich wäre. Sie hat es weder beabsichtigt, noch absehen können. Also brauch ich da als Spieler keine Gewissensbisse haben.
Ich muss zugeben, dass mir das Ende nicht so wirklich gefallen hat (ich kenne nur das, wo sie Dr.Marcel die Treppe runterstößt). Nicht, weil es mir zu ernst vorkam. Wahrscheinlich hätte ich genau das selbe im wirklichen Leben getan (man erinnere sich, dass es auch hier eine Tat im Affekt war, und die Umstände vor Gericht nur für Edna gesprochen hätten, nachdem, was sie wegen ihm durchgemacht hat).
Der melancholische Aspekt hat mir gefallen, aber ich hätte Edna gerne glücklicher gesehen.
Übrigens, warum die Portraits im Abspann einen anderen Stil haben, hat einen Grund.
Nachzulesen im dritten Beitrag hier:
http://www.bhvftp.com/www/xider.com/for ... readid=356
Re: Edna denkt nach
Habe das Spiel gerade zu Ende gebracht... man bekommt das als Spieler irgendwie eins mit dem Poloschläger über den Kopf gezogen.
Aber ist es im wirklichen Leben manchmal nicht auch so, dass sich die Menschen gegenseitig derart nerven, dass nur die zwei Optionen Mord oder Selbstaufgabe übrig sind?
In etwas anderer Form kam dieser Gedanke ja auch in Overclocked vor.
Aber ist es im wirklichen Leben manchmal nicht auch so, dass sich die Menschen gegenseitig derart nerven, dass nur die zwei Optionen Mord oder Selbstaufgabe übrig sind?
In etwas anderer Form kam dieser Gedanke ja auch in Overclocked vor.