Bin jetzt durch und mein Ersteindruck hat sich eigentlich im Großen und Ganzen bestätigt.
Als Point&Click an sich ist es wirklich gut, selbst die "Action"-Sequenzen, die durchaus nervig und durch unfaire Steuerung auch frustig sein können, motivieren echt, sie zu meistern. Die Handlung, die erst später im Spiel und auch hauptsächlich immer nach Bossgegnern weitererzählt wird, war für mich okay. Der Humor war auch nicht zu aufdringlich.
Am Rätseldesign zu bemängeln hätte ich nur die nicht seltenen Trial&Error Passagen, besonders, weil man es an vielen Stellen ohne weiteres so hätte einrichten können, dass man auch bei einem Fehlschlag nicht draufgeht und den Level erneut beginnen muss. (Diese Wiederbelebungstickets sind zwar fein, aber ich wollte sie irgendwie nicht benutzen, das kam mir wie Schummeln vor.) Übrigens erinnerte mich das alles sehr an Gobli(i(i))ns.
Die Rätsel sind vom Schwierigkeitsgrad gut gefächert, wenn auch manchmal nicht klar ist, dass etwas so in dem Spiel überhaupt möglich ist. Ein Beispiel:
In dem Level mit den Experimenten muss man zunächst die Schlange anklicken, obwohl sie tief in einem Loch steckt, man also eigentlich gar nicht rankommen kann. Da bin und wäre ich im Leben nicht drauf gekommen.
Gegen Ende wird's auch recht schwierig, besonders die "Kampf"abschnitte. Bei der Schifffahrt bin ich jedenfalls ordentlich ins Schwitzen gekommen und brauchte auch mehrere Anläufe, aber dafür war's echt spannend. Wie Kinder solche Abschnitte schaffen sollen, ist mir unbegreiflich, vielleicht wären wählbare Schwierigkeitsgrade 'ne gute Idee gewesen, auch für Leute, die partout keine Geschicklichkeitseinlagen mögen. (Sind aber nur wenige und auch nicht unfair.)
Genervt haben Kleinigkeiten, wie z.B. dass Münzen ständig so purzeln, dass man gar nicht erst rankommt. Optisch und akustisch ist Zack und Wiki großartig, also in allen technischen Belangen und auch vom Design her.
Die tollen WiiSteuerungsanteile sind mMn nicht besonders gut geworden, hab' ich ja schon geschrieben, wie ich das meine. Hinzu kommt, dass es fast immer völlig egal war, wie ich die WiiMote gehalten oder bewegt habe, in den meisten Fällen hat es gereicht, die WiiMote überhaupt zu bewegen. So habe ich die WiiMote, um das zu testen, sehr oft absichtlich falsch gehalten, genau in die entgegengesetzte Richtung geschwungen oder gedreht oder auch einfach nur kurz gezuckt, obwohl kompliziertere Bewegungen verlangt waren. Funktioniert hat es trotzdem, was ich einfach nur schade finde.
Dass es nämlich auch genauer geht, zeigten einige wenige Beispiele, etwa das Rhythmusspiel. Wenn da die WiiMote beim Schlagen nicht exakt gerade gehalten wurde, wurde die Bewegung nicht erkannt, obwohl das gerade in diesem Fall doch nichts hätte ausmachen dürfen.
Von diesen Dingen abgesehen ist das Spiel aber großartig und echt wert, gespielt zu werden, weil es vor allem Spaß macht und auch fordert.
Was den Wiederspielwert angeht, so bietet Zack & Wiki schon einiges, man kann versuchen, mehr oder gar volle Punkte zu ergattern, Schätze zu finden und finden zu lassen oder einfach schneller zu werden. Mich persönlich reizt das zwar nicht, aber für ein Adventure ist das doch schon mal was.
Von den verschiedenen Lösungswegen hab' ich jedoch nichts mitbekommen, die "eleganten" Lösungswege unterscheiden sich eigentlich nur dadurch von den anderen, dass man Dinge gleich beim ersten Versuch schafft oder weniger Schaden nimmt (weil man gleich alles schafft). Einige wenige Sachen kann man in anderer Reihenfolge machen, einige, wie Münzen und Schätze finden, sind optional, aber das ist für mich kein anderer Lösungsweg.
Der Multiplayermodus ist lächerlich, mit weiteren WiiMotes dürfen die anderen "Spieler" Linien auf den Bildschirm malen. Die haben aber keinerlei Wirkung auf das Spielgeschehen sondern versperren nur die Sicht.
