KrhisMUC hat geschrieben:
Dein Beispiel hinkt furchtbar, da das unterbrochene Einpacken doch wohl nicht wirklich länger dauert als das durchgehende, oder?
Nervig ist es aber trotzdem, mit dem Einpacken aufhören zu müssen, um den Geldbeutel rauszuholen. Ich für meinen Teil lasse den extra stecken, um beide Hände frei zu haben. Ich werfe einfach alles in den Wagen, zahle und fahre dann irgendwo hinter den Kassen an die Seite, um das Zeug danach in die mitgebrachten Tüten zu packen, damit ich mit dem Wagen nicht noch mal zum Auto muß, sondern ihn direkt beim Verlassen des Ladens abgeben kann.
In letzter Zeit ist mir allerdings aufgefallen, daß auch das nur noch in Discount-Supermärkten wie z.B. Aldi funktioniert. Bei den anderen ist der Platz, der vorher zum Packen reserviert war, entweder mit Ware vollgestellt, die man schon beim Reingehen in den Wagen werfen kann, oder bei z.B. Real sind dort kleine untervermietete Läden, vor die man sich auch nicht einfach stellen kann ohne im Weg zu stehen. Hier wird der Kunde praktisch gezwungen, seinen Kram vor der Tür einzupacken. Und das ist kein Zufall. Es fällt schon extrem auf, daß beim Betreten Wert darauf gelegt wird, daß alles schön aussieht und man Lust auf's Einkaufen bekommt, beim Verlassen wird man aber wie Vieh auf dem Weg zur Schlachtbank durch die Kassen geschleust, so daß man einfach nur möglichst schnell raus will.
Und die Parkplätze sind dann noch so eng, daß man seinen Kram nur noch in den Kofferraum werfen kann, weil man die Türen nicht richtig aufbekommt. Ist unglaublich praktisch, wenn ich den Hund hinten drin sitzen habe. Dem kann ich schlecht noch eine Kiste Wasser mit reinstellen, die ihn dann in der nächsten engen Kurve erschlägt. Mit vollen Tüten geht das schon gar nicht, die fallen um, die Sachen fallen raus und werden im ungünstigsten Fall direkt gefressen.
Sehr nervig ist auch die Leergutannahme in manchen Supermärkten. Man klingelt und klingelt und es kommt keiner. Da will man nur mal seinen leeren Wasserkasten gegen einen vollen tauschen und steht dafür 10 Minuten beim Leergut und noch mal 5 Minuten an der Kasse. Insgesamt gehen dafür 20 Minuten drauf. Das kann einen schon nervös machen, vor allem wenn der Hund im Auto sitzt und draußen die Sonne scheint. Mal eben 5 Minuten reinspringen geht ja noch, aber 20 Minuten das Tier in der knallheißen Karre schmoren lassen ist nicht wirklich nett, selbst wenn die Fenster einen Spalt offen sind. Nicht nur daß ich mir selbst dann Sorgen mache, es kann auch gut passieren, daß einer die Polizei ruft und die das Auto knacken und den Hund ins Tierheim schaffen. Das Dumme daran ist, wenn man mit seiner leeren Kiste einmal drin ist, kann man auch nicht einfach wieder raus wenn's zu lange dauert.
Fassen wir also zusammen, was die Supermarktbetreiber von uns erwarten:
1. Pack Dein Gerümpel so schnell wie möglich ein. Du hast es bezahlt, es ist Deins, also weg damit.
2. Sieh zu, daß Du Land gewinnst, das Einkaufen ist vorbei. Wenn Du fertig bist, hast Du hier nix mehr zu suchen.
3. Parke am Besten auf der Straße, die Parkplätze bringen uns sowieso kein Geld
4. Gib Deinen scheiß Pfand woanders ab, wir wollen Geld einnehmen und keins ausgeben.
Servicewüste Deutschland. Ich habe von einem Land gehört, da werden einem die Tüten gepackt und zum Auto getragen. Und die kosten nicht mal was.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962