dtp=schwache Adventures?

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interrozitor
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Beitrag von interrozitor »

Also dtp hat als Publisher aber schon massiven Einfluß auf die Produktion der Spiele. Und den haben sie ja in der Vergangenheit auch ausgeübt, z.B. die nachträglichen Änderungen in BlackMirror in der deutschen Version - obwohl die englische und tschechische Version schon fertig war.
Bei Riesenproduktionen dagegen, die dann auch noch sublizensiert werden wie z.B. Dreamfall wird der Einfluß wohl sehr gering sein.

Aber zum Beispiele gerade Tony Tough 2 - das dtp doch /produzieren lassen/. D.h. von denen kam das Geld, soweit ich das korrekt verstanden habe. Und da fragt man sich dann schon, wieso sich so typische "Standardfehler" eingeschlichen haben.

Und eben solche Dinge (z.B. lange Laufwege) sind eben nicht Geschmackssache. Manche Adventures haben solche Fehler, reißen das aber durch andere Dinge wieder aus (z.B. Atmosphäre, als Beispiel nenn ich hier TMOS). Hoffentlich gibt es da bei den Entwicklern/Publishern nicht den Gedankengang - das Spiel war auch so erfolgreich, dann werden solche Kleinigkeiten schon nicht so schlimm sein....
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Sven
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Beitrag von Sven »

Was ich an den meisten Adventures (allgeimein) von denen, die ich gespielt habe (die neuen) am schlechtesten finde ist das Ende. Wie z.b. in Nibiru oder Tungi.
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LAF
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Beitrag von LAF »

Naja aber du hast doch von dem "neuen" Ende von Tungi gehört oder? Ist immerhin etwas verbessert worden :D
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Grappa11
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Re: dtp=schwache Adventures?

Beitrag von Grappa11 »

Ich kann die These auch nicht stützen. Ich habe von den dtp Adventures in diesem Jahr nur zwei gespielt*, Tony Tough 2 lasse ich mir zu Weihnachten schenken (ich gebe zu, ich hätte es direkt behalten und gespielt, wären hier die Bugs nicht erwähnt worden) und Runaway 2 kommt ja erst noch. Undercover und Dreamfall interessierten mich nicht so übermäßig, dass ich sie später etwas günstiger kaufen werde.
Ob Runaway 2 ein Hit wird, kann ich natürlich schlecht bewerten. Paradise war imho nicht so schlecht wie es gemacht wurde. Es gibt zahlreiche Kritikpunkte und gut war es nicht, aber mies genauso wenig.
Für dieses Jahr allerdings könnte man dir zustimmen, dass die dtp-Adventures (bisher) nicht so stark waren. Die besseren Adventures kamen eher von anderen Publishern. Allerdings heißt das doch noch nichts. Ausser vielleicht Paradise, wobei das auch hier Ansichtssache ist, ist kein wirklich schlechtes Spiel dabei gewesen. Ich bin darüber hinaus der Meinung, dass bisher kein Publisher dieses Jahr ein herausragendes Adventure abgeliefert hat. Ja, auch Tunguska! Das war gut, aber imho auch kein richtiger Knaller. 2004 hatte dtp mit Black Mirror und The Moment of Silence zwei sehr gute Adventures, die auch in der Lesergunst (bei AT) beide ganz oben standen. Und das auch völlig zurecht. Von dtp werden sicherlich auch wieder Spiele dieser Klasse kommen.

Ein Punkt den man allerdings noch kritisch anmerken könnte, ist die "Flut" an Adventures. Einerseits freut mich das natürlich, andererseits ist zu berfürchten, dass so auch wieder massig Gurken auf den Markt kommen werden was unserem Lieblingsgenre auf Dauer schaden könnte. Deshalb wäre es mehr als erfreulich, wenn auch dtp mit runaway 2 wieder ein Spiel bringen würde, dass ebenfalls eine 80er-Wertung in den Printmagazinen abbekommt, so wie Geheimakte Tunguska und Ankh - Herz des osiris das z.B. geschafft haben.


*welches war nochmal das zweite :lol:
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Beitrag von Tweety »

Grappa 11:
Ein Punkt den man allerdings noch kritisch anmerken könnte, ist die "Flut" an Adventures. Einerseits freut mich das natürlich, andererseits ist zu berfürchten, dass so auch wieder massig Gurken auf den Markt kommen werden was unserem Lieblingsgenre auf Dauer schaden könnte. Deshalb wäre es mehr als erfreulich, wenn auch dtp mit runaway 2 wieder ein Spiel bringen würde, dass ebenfalls eine 80er-Wertung in den Printmagazinen abbekommt, so wie Geheimakte Tunguska und Ankh - Herz des osiris das z.B. geschafft haben.
Ich gebe Dir Recht- die Gefahr besteht. Andererseits sollten wir unsere "Macht" auch nicht unterschätzen. Solange es noch genug Leute gibt die auch die Gurken kaufen, werden die Gurken halt auch weiterhin produziert. Werden die Gurken aber boykottiert so werden die Hersteller vielleicht mal umdenken (sofern sie durch den Boykott nicht pleite gegangen sind :lol:). Und vielleicht haben die Publisher dann ja auch mehr Einfluss auf die Produzenten und können denen mal auf die Finger hauen.

Ich denke wir können nicht erwarten wenn wir heute in den Wald rufen: "Die Laufwege sind zu lang!", dass die Produzenten ihre manchmal jahrelange Arbeit über den Haufen werfen um mal eben alles umzuprogrammieren und dass wir dann morgen das perfekte Adventure haben (dessen genaue Definition ja bis heute noch nicht ganz klar ist :twisted: ).
Ich schaue jeden Sonntag "Tatort" und bin stolz darauf :-).

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Beitrag von neon »

Laßt mal die Gurken wie sie sind. Solange genug 'Gurken' unter dem Material sind, und auch davon genug Kopien verkauft werden, ist das Risiko für die Publisher nicht so hoch, auch mal einen unbekannteren Titel auf den Markt zu werfen.

Wären letztes Jahr alle schlechten Spiele boykottiert worden, hätte sich z.B. nie ein deutscher Publisher für Scratches gefunden, weil es ein viel zu großes Risiko gewesen wäre. Das Spiel war technisch nicht auf dem neuesten Stand, und alleine das wäre, wenn nur 2 oder 3 Top-Titel jährlich auf dem Markt bestehen können, ein Grund gewesen die Finger davon zu lassen.
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Beitrag von Bobbin_78 »

Ich persönlich glaube, das Runaway 2 ein deutlich besseres Spiel wird. Man hat R 1 damals schon den Tod prophezeit, weil es ja kein LA-Spiel war. Dennoch ist es in meiner Bestenliste unter den ersten 10 Lieblingsadventures.
Man muss nur mal gucken, was in den anderen Genre der PC-Spiele für schlechte Spiele sind. Meiner Meinung und auch die von meinen Bekannten ist, das der Wert auf geile Grafik höher ist als auf Atmosphäre und Spielinhalt. Dann kommt noch der unheimliche Druck der Industrie ein Spiel fertig zu stellen, der die Programmierer dazu zwingt ein unvollständiges Produkt zu liefern.
Früher wusste man meist gar nicht, was ein Patch oder Update ist. Also, zu den Zeiten wo ich noch gezockt habe. Auch wenn es Bugs schon gab.
Anderseits muss man überlegen, das man mit 3D-Grafiken relativ einfach und Simpel arbeiten kann. Die Produktionszeit damals von Sprites und Hintergründen hat eine wahnsinnige Zeit beansprucht.
Naja, um nicht vollkommen am Thema vorbei zu kratzen finde ich das Preis/Leistungsverhältniss von den meisten auf dem Markt gekommenen Spielen von DTP voll in Ordnung. Das die Spielzeit da auf die Kosten der User geht, ist dann eine andere Sache.
"Früher dachten wir ja auch: Ich denke, also bin ich. Heute wissen wir: Komm, geht auch so." DIETER NUHR
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Beitrag von Christian »

Man muß auch mal die Spiele als Ganzes betrachten, anstatt auf einzelnen Schnitzern herumzureiten.

Sicher, lange Laufwege sind ein nerviges Übel. Aber irgendwie scheinen sie für manchen Designer dazuzugehören. Anders ist es bei Bugs, bei Fehlern, die den korrekten Spielverlauf verhindern. Und Dead Ends haben mich auch immer genervt.

Ich habe vor einigen Jahren das Spielen am PC drangegeben, weil es nichts Neues mehr gab. Immer nur denselben Kram, immer neue (Weltkriegs-) Egoshooter, immer nur neue jährliche Updates von EAs Sport- und Actiontiteln. Das 283. Tomb Raider, das 452. FIFA, das 723. Doom, das 909. Command & Conquer. Es gab einfach nichts Neues.
Dann habe ich vor wenigen Monaten mal wieder Day Of The Tentacle rausgekramt.

Seitdem hat mich das Point and Click-Fieber wieder gepackt. Das Adventuregenre ist ein Genre, das wie kein Zweites Wert auf eine simple Bedienung und ein einfaches Spielkonzept liegt.
Dabei punktet ein Adventure aber nicht mit Technik, sondern mit der Story. Es geht um die Geschichte, wie sie erzählt wird. Es geht darum, wie sehr der Spieler in diese fremde Welt entführt wird, wie sehr er sich mit den Hauptfiguren identifiziert.

Nirgendwo ist die Bindung mit der Spielwelt wichtiger als bei einem Adventure. Schaut euch doch mal Sam & Max an. Technisch nach heutigen Maßstäben eine absolute Frechheit, spielerisch ist es wegen seinen Rätseln und seinem großartigen Humor ein herrliches Adventure, das irre Spaß macht.

Und es ist vollkommen wurscht, ob dtp jetzt mal einige Flops verlegt hat. Das Wichtige ist nun mal, dass das Genre wieder lebt. Und dass es nciht auf die Technik ankommt (bis auf eine vernünftige Sprachausgabe), dafür gibt es in diesem Genre zahllose Beweise.

Ich sehe Adventures als "interaktive Bücher", als Geschichten zum Beeinflussen. Und 2006 gab es da meiner Meinung nach viel auf hohem Niveau - auch von dtp.

Natürlich muss man sich nicht über jeden Schrott freuen. Aber jedes Adventure, das eine gute Geschichte erzählt, ist für mich ein gutes Adventure. Auch wenn die Grafik mies ist.
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Sven
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Beitrag von Sven »

Und bei Adventures gibts mehr Abwechslung.
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