Hier gings ma um Gamedevelopment, jetzt gehts um Anglizismen

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DasJan
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Beitrag von DasJan »

Wintermute hat geschrieben:Sie wird nicht von einer kleinen Gruppe Beamten und Lehrer festgelegt, die ein Regelwerk zusammenschustern, sondern von den Leuten, die sie benutzen und literarisch verwenden.
Bitte? Nur weil der Herr Grass in seine Texte eine tiefere literarische Qualität bringt als ich in meine Spieletests darf der mit seiner Minderheit bestimmen, wie sich die Sprache entwickelt. Die überwiegende Zahl aller Publikationen schreibt inzwischen nach den neuen Regeln.

Das Jan
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Treibholz
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Beitrag von Treibholz »

td hat geschrieben:
Treibholz hat geschrieben:Den Amis ist es nahezu vollkommen egal, ob ein deutscher Begriff in ihrer Schreibweise der deutschen Grammatik entspricht oder nicht.
Es ist ja auch nicht die Sprache der ,,Amis.''
Verstehe jetzt nicht so ganz, was du damit sagen willst... Deutsch ist nicht die Sprache der Amis? Ja... und? Ich meinte nur, dass es in anderen Ländern üblich ist, fremdländische Einflüsse gleich an die eigene Grammatik anzupassen (siehe z.B. auch Frankreich) und dass nur wir (die Deutschen) so penibel darauf achten, dass die Eigenheiten bewahrt werden (siehe "game development" vs. "Gamedevelopment").
td
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Beitrag von td »

Treibholz hat geschrieben:Verstehe jetzt nicht so ganz, was du damit sagen willst... Deutsch ist nicht die Sprache der Amis?
Die ,,Amis'' haben Englisch auch nur aufgegriffen. Wenn sich jemand ueber so etwas aufregen sollte, dann eher die Briten...
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DieFüchsin
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Beitrag von DieFüchsin »

Um das Ganze wird sowieso viel zu viel Hype (aaaaah ein Anglizismus) gemacht.
Früher warens die Franzosen, die "en vogue" waren. Heut sinds Anglizismen, die "in" sind. Sprachvermischung findet immer und überall statt und ist ganz normal für eine lebendige, fließende Sprache.
Danke, Adventuretreff! <3
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Treibholz
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Beitrag von Treibholz »

td hat geschrieben:
Treibholz hat geschrieben:Verstehe jetzt nicht so ganz, was du damit sagen willst... Deutsch ist nicht die Sprache der Amis?
Die ,,Amis'' haben Englisch auch nur aufgegriffen. Wenn sich jemand ueber so etwas aufregen sollte, dann eher die Briten...
Die Ur-"Amis" sprechen auch perfektes Englisch. ;) Es war ja nun wirklich nicht so, dass es einen Kontinent voller Menschen da drüben gab, die eines Frühjahrsmorgens aufwachten und einer die Idee äußerte: "Lasst uns Englisch sprechen!". Mit der Argumentation kommst du nicht weit, denn die deutsche Sprache wurde auch nicht von einem Tag auf den anderen "erfunden", es beruht alles auf einem langen Entwicklungsprozess. Wer jetzt das "Recht" hat, sich über fremsprachliche Einflüsse aufzuregen, sei erst einmal dahingestellt, denn ganz objektiv kann man nicht sagen, dass jemand eher dazu berechtigt ist als jemand anders, egal, obs nun um US-Amerikaner und Briten oder Deutsche und Österreicher geht (oder wem das aufgrund der nahezu gleichen Schriftsprache zu ähnlich ist: Deutsche und Holländer).
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Mic
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Beitrag von Mic »

Wintermute hat geschrieben:Mir ist schon klar, daß Sprache dynamisch ist und sich weiter verändert, z.B. glaube ich, daß in spätestens 15 Jahren der englische Genitivapostroph, den man inzwischen bei uns ziemlich häufig antrifft, auch im Deutschen offiziell anerkannt ist.
Die Befürchtung habe ich auch. Getreu dem Motto, Dummheit siegt.

Wollte auch hier nur mal anmerken, dass Gamedevelopment kein Fachbegriff ist und ich daher auch dessen Verwendung nicht verstehe.

Ansonsten sind Anglizismen nur das Latein des kleinen Geistes und wer sie inflationär benutzt hat einen kleinen Pimmel. ;)
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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DieFüchsin
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Beitrag von DieFüchsin »

Das glaub ich nicht.
Danke, Adventuretreff! <3
td
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Beitrag von td »

Treibholz hat geschrieben:Die Ur-"Amis" sprechen auch perfektes Englisch. ;)
Die ,,Ur-Amis'' haben eine ganze Menge gesprochen, aber sicher nicht Englisch. Das wurde erst durch die (britische) Kolonisation dorthin getragen. Nach der Unabhaengigkeit gab es dann auch Bestrebungen, sich sprachlich vom ehemaligen Mutterland zu distanzieren...
Wer jetzt das "Recht" hat, sich über fremsprachliche Einflüsse aufzuregen, sei erst einmal dahingestellt, denn ganz objektiv kann man nicht sagen, dass jemand eher dazu berechtigt ist als jemand anders, egal, obs nun um US-Amerikaner und Briten oder Deutsche und Österreicher geht (oder wem das aufgrund der nahezu gleichen Schriftsprache zu ähnlich ist: Deutsche und Holländer).
Guck es zur Not nochmal nach, ich habe nie behauptet, irgendjemand haette das Recht, sich aufzuregen.
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DasJan
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Beitrag von DasJan »

DieFüchsin hat geschrieben:Das glaub ich nicht.
Danke. :lol:

Das Jan
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Beitrag von subbitus »

Wintermute hat geschrieben:Mir ist schon klar, daß Sprache dynamisch ist und sich weiter verändert, z.B. glaube ich, daß in spätestens 15 Jahren der englische Genitivapostroph, den man inzwischen bei uns ziemlich häufig antrifft, auch im Deutschen offiziell anerkannt ist.
Ist er das nicht schon längst?
Hab jetzt nur diese Quelle auf die Schnelle gefunden. Ist ganz interessant: http://www.apostroph.de/erlaubt.php
"Ziemlich häufig" ist übrigens schon stark untertrieben. Ist mittlerweile leider fast schon der Normalfall. :roll:

Und für alle, die im Studiverzeichnis eingetragen sind: Es gibt eine nette Gruppe namens "Apostrophe und andere Katastrophen". Bitte Mitglied werden. :mrgreen:
Sherman Bragbone - A Cupful of Trouble
http://www.sherman-bragbone.de
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Treibholz
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Beitrag von Treibholz »

td hat geschrieben:
Treibholz hat geschrieben:Die Ur-"Amis" sprechen auch perfektes Englisch. ;)
Die ,,Ur-Amis'' haben eine ganze Menge gesprochen, aber sicher nicht Englisch. [...]
Ein zwinkernder Smiley deutet in der Regel Ironie an. Einfach mal genauer hinschauen beim nächsten Mal.
td hat geschrieben: Guck es zur Not nochmal nach, ich habe nie behauptet, irgendjemand haette das Recht, sich aufzuregen.
Dann hab ich das hier ...
td hat geschrieben: Wenn sich jemand ueber so etwas aufregen sollte, dann eher die Briten...
... sicher nur geträumt. ;)
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Beitrag von max_power »

DasJan hat geschrieben:
DieFüchsin hat geschrieben:Das glaub ich nicht.
Danke. :lol:

Das Jan
Hast trotzdem… ;)
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Lebostein
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Beitrag von Lebostein »

Aber man muss doch festhalten, dass der übermäßige Gebrauch von Anglizismen ein Phänomen der heutigen Zeit ist. Habt ihr schon mal über das Wort "Festplatte" nachgedacht? Es klingt auch alles andere als gut, doch es hat sich durchgesetzt und heute denkt keiner mehr darüber nach und alle gehen ganz selbstverständlich mit diesem Begriff um! Wäre die Festplatte heute erfunden worden, würden wir Deutschen mit Sicherheit "hard disc" dazu sagen, weil sich niemand mehr die Mühe macht, englische Wörter vernünftig einzudeutschen.
NeueNachricht.de hat geschrieben: "Ein guter Index für sprachliche Tieffliegerei ist der Anteil englischer EDV-Begriffe: "Er ist mit 43 Prozent in Deutschland so hoch wie in keiner anderen europäischen Nation. In Finnland sind nur sieben Prozent des Computerjargons ohne Anpassung aus dem Englischen entnommen, in Frankreich 14, in Spanien 20 Prozent. Selbst die polyglotten Holländer oder Schweden haben für mehr als zwei Drittel aller EDV-Begriffe jeweils eigene Bezeichnungen gefunden: In Schweden heißt die Homepage 'Startsida', Online-Shopping 'Näthandel'."
Sind wir Deutschen wirklich so einfallslos? Die Antwort ist "Ja".

Mich würde mal interessieren, warum sich gerade die Deutschen von englischen Wörtern so mitreißen lassen. Sind wir zu faul, eigene Wörter zu 'erfinden'? Denken wir Deutschen, dass wir mit englischen Wörtern und Wortschöpfungen auf andere "cool" und "trendy" wirken? Ich verstehs nicht, und um so mehr ich darüber nachdenke und meine Umwelt betrachte, umso weniger verstehe ich.
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Beitrag von td »

Treibholz hat geschrieben:
td hat geschrieben: Guck es zur Not nochmal nach, ich habe nie behauptet, irgendjemand haette das Recht, sich aufzuregen.
Dann hab ich das hier ...
td hat geschrieben: Wenn sich jemand ueber so etwas aufregen sollte, dann eher die Briten...
... sicher nur geträumt. ;)
Wo steht da etwas davon, dass irgendwer ein Recht haette, sich aufzuregen? ,,Einfach mal genauer hinschauen beim nächsten Mal.''
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Treibholz
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Beitrag von Treibholz »

Die Briten SOLLTEN sich aufregen, sie haben aber kein Recht dazu. Mhm, mhm... ja nee, is klar. :-s

Ich bin dann mal weg.
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