King Mango hat geschrieben:Es könnte einfach sein, dass nicht Ideenmangel das Problem heutiger Studios ist, sondern schlicht fehlende Zeit in der Pre-Production.
King Mango hat geschrieben:Das war früher einfach ein Haufen kreativer Freaks in einer jungen Branche, in der es viel zu experimentieren gab. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Stimmung einfach anders war.
Das kann ich nur unterstreichen. Ich denke außerdem, dass es zum Teil auch nicht gewollt ist, zu viel auszuprobieren bzw. freakige Entwickler zu haben, da neue Ideen immer auch riskant sind. So weiß man zwar, dass Adventures eher eine Nischensparte sind und keine Spitzenverkaufszahlen einfahren werden, aber man kann auch damit rechnen, dass ein Spiel mit bestimmten bewährten Spielmechaniken, Plotelementen etc. kein totaler Flop wird. Darauf lässt sich ein Entwickler oder Publisher dann auch eher ein als auf etwas in vieler Hinsicht Neues, zumal ein Tritt daneben bei den hohen Entwicklungskosten heutzutage auch ein sehr viel härterer Schlag ist als früher.
Maniac Mansion war damals recht experimentell, in vielfacher Hinsicht - z.B. durch Point-and-Click-Interface, mehrere steuerbare Charaktere, Dialogorientierung statt Erzählorientierung. Aber es war auch nicht schwer für das Spiel, seine Entwicklungskosten reinzuholen, die vermutlich relativ niedrig waren, auch wenn ich keine Zahlen kenne.
Und die Stimmung war tatsächlich ganz anders, das hat man selbst ohne Internet und auf der anderen Seite des großen Teichs mitbekommen - z.B. über Interviews in Spielezeitschriften. Spieleentwickler waren damals einfach begabte Penner, die sich mit riesiger Hingabe in etwas reingekniet haben, was ihnen Spaß machte.
Mulle The Striker hat geschrieben:Es kommt auch darauf an, was für Innovationen man im Spiel reinbringt. Wenn es Dinge sind, die dem Spieler fremdartig oder komplex erscheinen, werden sie solche Spiele umgehen. Sind es aber Elemente, die recht einfach und spaßig sind, dann können die Spieler besser darauf angesprochen fühlen.
Für mich persönlich ist "fremdartig" prinzipiell ein positives Merkmal, weil es immerhin schonmal bedeutet "nicht klischeehaft oder ausgelutscht". Deshalb muss es natürlich nicht gut sein, aber auch nicht schlecht. Ob ich persönlich etwas überhaupt als Innovation betrachten würde, was nicht einmal zu Beginn ein bisschen fremdartig ist, das weiß ich nicht - vermutlich eher weniger.
Mulle The Striker hat geschrieben:Innovation muss nicht immer etwas mit den technischen Elementen, wie Grafik oder Sound, zu tun haben.
Technische Verbesserungen sind für mich keine Innovation, sondern einfach "nur" Fortschritt.
Mulle The Striker hat geschrieben:Es können auch spielerische Innovationen sein.
Oder eine innovative Story oder Erzählweise oder ein innovativer Grafikstil (z.B. Grim Fandango). All das kann aber natürlich leicht fremdartig wirken.