Adventure immer schlechter...?
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- Frischling
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Adventure immer schlechter...?
Hi,
Ich hab irgendwann mal auf dem C64 mit Maniac Mansion angefangen und war auf einen Schlag von Click´n´Point Adventuren angetan.
Auf meiner Amiga hab ich mich in tage- und nächtelange mit Guybrush, durch die verschiedenen Inseln von Monkey Island gerätselt.
Nachdem ich Indy, Hoagie, Laverne, Bernhard, Ben, Robert, Sam, Max und etliche mehr ohne Lösungshilfen durch ihre Welten geholfen habe, muss ich mit neuen Adventuren allmählich feststellen, dass die Grafik zwar immer besser wurde, aber die Qualität der Rätsel dazu überpropotional schlecht, leicht oder gar unsinnig wurden.
So hab ich dann z.B. mich bei Runaway tierisch über Ich-bin-erst-anklickbar-oder-nutzbar-wenn-du-vorher-das-oder
-jenes-gesehen-oder-angeguckt-hast-Metalität aufgeregt. Kein Try-and-Error mit lustigen abwechslungsreichen Kommetaren. So hat Runaway 2 schon bei mir schlechte Karten...
Leider wurden dann spätere Adventures noch nerviger, wobei ich mich frage, ob man nicht genug gute Vorlagen hat, um bestimmte Fehler nicht zu machen.
Ankh war dann mal wieder ein echter Lichtblick, zwar mit kleinen Fehlern und etwas zu leichten und wenigen Rätseln, aber immerhin.
Und die letzten Tage hab ich nun Dreamfall durchgespielt. Das was zu sehen und zu hören war, hat mich grösstenteils echt vom Hocker gerissen. Die Story bis auf das etwas sehr abrupte Ende (wohl für das Projekt keine Zeit mehr gehabt?) wie bei the Longest Journey wirklich klasse und obwohl sehr dialoglastig doch lesens bzw hörenswert.
ABER auch hier, von echten stundenlangem Kombinieren und Versuchen mit dezenten Hinweisen von der Hauptfigur bei falschen Versuchen keine Spur. Alles aalglatt, wie als wenn man mit einer Einkaufliste durch den Supermarkt rennt und nur die Sachen einsammeln muss. Schade. Vielleicht 10 h gespielt?
Hab mal vor kurzem Mr.Threepwood wieder zum leben erweckt und ihn hinter LeChuck hergejagt (oder war es anderesrum?) Auf alle Fälle sind die Rätsel in schlechterer Grafik, aber es machte wirklich spass rum zu probieren.
Meine persönliche Nummer eins bis heute immer noch MI 2. Ich glaub Ron Gilbert kann so schnell keiner das Wasser reichen.
Ich hab irgendwann mal auf dem C64 mit Maniac Mansion angefangen und war auf einen Schlag von Click´n´Point Adventuren angetan.
Auf meiner Amiga hab ich mich in tage- und nächtelange mit Guybrush, durch die verschiedenen Inseln von Monkey Island gerätselt.
Nachdem ich Indy, Hoagie, Laverne, Bernhard, Ben, Robert, Sam, Max und etliche mehr ohne Lösungshilfen durch ihre Welten geholfen habe, muss ich mit neuen Adventuren allmählich feststellen, dass die Grafik zwar immer besser wurde, aber die Qualität der Rätsel dazu überpropotional schlecht, leicht oder gar unsinnig wurden.
So hab ich dann z.B. mich bei Runaway tierisch über Ich-bin-erst-anklickbar-oder-nutzbar-wenn-du-vorher-das-oder
-jenes-gesehen-oder-angeguckt-hast-Metalität aufgeregt. Kein Try-and-Error mit lustigen abwechslungsreichen Kommetaren. So hat Runaway 2 schon bei mir schlechte Karten...
Leider wurden dann spätere Adventures noch nerviger, wobei ich mich frage, ob man nicht genug gute Vorlagen hat, um bestimmte Fehler nicht zu machen.
Ankh war dann mal wieder ein echter Lichtblick, zwar mit kleinen Fehlern und etwas zu leichten und wenigen Rätseln, aber immerhin.
Und die letzten Tage hab ich nun Dreamfall durchgespielt. Das was zu sehen und zu hören war, hat mich grösstenteils echt vom Hocker gerissen. Die Story bis auf das etwas sehr abrupte Ende (wohl für das Projekt keine Zeit mehr gehabt?) wie bei the Longest Journey wirklich klasse und obwohl sehr dialoglastig doch lesens bzw hörenswert.
ABER auch hier, von echten stundenlangem Kombinieren und Versuchen mit dezenten Hinweisen von der Hauptfigur bei falschen Versuchen keine Spur. Alles aalglatt, wie als wenn man mit einer Einkaufliste durch den Supermarkt rennt und nur die Sachen einsammeln muss. Schade. Vielleicht 10 h gespielt?
Hab mal vor kurzem Mr.Threepwood wieder zum leben erweckt und ihn hinter LeChuck hergejagt (oder war es anderesrum?) Auf alle Fälle sind die Rätsel in schlechterer Grafik, aber es machte wirklich spass rum zu probieren.
Meine persönliche Nummer eins bis heute immer noch MI 2. Ich glaub Ron Gilbert kann so schnell keiner das Wasser reichen.
- DasJan
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Re: Adventure immer schlechter...?
Hallo hier im Forum. 
Das Jan

Ich kann mir vorstellen, dass dein Eindruck nicht nur damit zusammenhängt, dass sich Adventures verändert hätten, sondern auch damit, dass du dich verändert hast. Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich kann mir vorstellen, dass du (wie ich) die Klassiker damals als Kind oder Jugendlicher gespielt hast, und ich glaube, in dem Alter ist man in einer ganz anderen Situation und nimmt Spiele ganz anders wahr als ein Erwachsener (bzw. als wir heute). Dementsprechend werden Erinnerungen und Emotionen wach, wenn man ein Monkey Island spielt, die nicht wach werden können, wenn man ein Dreamfall spielt. Ich hatte dazu auch hier mal was geschrieben.Albertus hat geschrieben:ABER auch hier, von echten stundenlangem Kombinieren und Versuchen mit dezenten Hinweisen von der Hauptfigur bei falschen Versuchen keine Spur. Alles aalglatt, wie als wenn man mit einer Einkaufliste durch den Supermarkt rennt und nur die Sachen einsammeln muss. Schade. Vielleicht 10 h gespielt?
Ich persönlich hätte heute keine Zeit und keine Lust mehr, in Spielen blind alles mit jedem zu kombinieren, wie es damals schon mal der Fall war. Würdest du dir das in neuen Spielen wünschen?Albertus hat geschrieben:Auf alle Fälle sind die Rätsel in schlechterer Grafik, aber es machte wirklich spass rum zu probieren.
Das Jan
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Das ist echt mal ein Punkt. Wie hoch ist heutzutage der Frustfaktor bei Euch?
Ich glaube so ein Monkey Island 1 - Schwertmeisterduell (nicht so "entschärft wie in MI3)... also ich weiß nicht, ob ich mir das noch so geben würde.
Damals ja ohne Komplettlösung - es gab zwar dann irgendwann nach mehreren Wochen, nachdem das Spiel erschienen war ne Komplettlösung in einer Zeitschrift, aber die Sprüche waren da natürlich nicht aufgelistet.
Ich glaube, da wäre ich heutzutage nicht mehr geduldig genug. Ähnlich wie beim Keksrätsel bei Still Life, da beschweren sich alle, aber solche Rätsel gabs früher auch.
Und da hat man sich "durchgequält".
Heute funktioniert das einfacht nicht mehr so...
Ich glaube so ein Monkey Island 1 - Schwertmeisterduell (nicht so "entschärft wie in MI3)... also ich weiß nicht, ob ich mir das noch so geben würde.
Damals ja ohne Komplettlösung - es gab zwar dann irgendwann nach mehreren Wochen, nachdem das Spiel erschienen war ne Komplettlösung in einer Zeitschrift, aber die Sprüche waren da natürlich nicht aufgelistet.
Ich glaube, da wäre ich heutzutage nicht mehr geduldig genug. Ähnlich wie beim Keksrätsel bei Still Life, da beschweren sich alle, aber solche Rätsel gabs früher auch.
Und da hat man sich "durchgequält".
Heute funktioniert das einfacht nicht mehr so...
Das Schwertmeisterduell in MI1 war recht einfach mit Zettel und Stift zu lösen. EInfach die Sprüche mit den Antworten notiert und man konnte sich recht einfach langsam vorwärts arbeiten.
Übrigens ein sehr geiles Rätsel, was Zeit in ANspruch nahm, witzig war und originell. Sollte man häufiger mal sehen.
Übrigens ein sehr geiles Rätsel, was Zeit in ANspruch nahm, witzig war und originell. Sollte man häufiger mal sehen.
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also erstens war es meiner Meinung nach nicht unbedingt einfach, weil ja die Fragen der Schwertmeisterin andere waren und auch nicht unbedingt total einfach zuzuordnen.
Dadurch dachte man - wow, jetzt hab ich alles - ging zu Schwertmeisterin und konnte dann wieder weitermachen.
Das ganze war ein Riesenaufwand, bis man alle oder hinreichend viele Sprüche hatte und ermüdend, weil man zum Ende hin 20x bekannte Sprüche hörte bis man mal einen neuen bekam.
Wie gesagt, damals fand ichs auch ok, aber heute?
Dadurch dachte man - wow, jetzt hab ich alles - ging zu Schwertmeisterin und konnte dann wieder weitermachen.
Das ganze war ein Riesenaufwand, bis man alle oder hinreichend viele Sprüche hatte und ermüdend, weil man zum Ende hin 20x bekannte Sprüche hörte bis man mal einen neuen bekam.
Wie gesagt, damals fand ichs auch ok, aber heute?
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- Frischling
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Um die Frustationsgrenze mal zu testen empfehle ich "Orionburger".
Und ich finde das die Räume und Orte von Adventures deutlich an Qualität dadurch verlieren, dass die Gegenstände sofort richtig mit der dazugehörigen Interaktionsmodul angezeigt werden.
Es ist nun leider nicht mehr: Neuer Raum, alles untersuchen, Nimm x, Benutze x , (Dummer Spruch), Schau an x, (kleiner Hint), Benutze x mit y, (lustige animation), gehe zu z, Benutze xy mit z, (weitere Animation), Rätselteil gelöst.
Nun ist es viel mehr: Neuer Raum, Objekt x, nehmen, anschauen oder wenn dann möglich benutzen. Rätsel gelöst.
Ich denke, man kann durch eine gute Story und einfallsreichen Fehlversuchsprüchen und oder passende Fehleranimation den Spieler auch dann fesseln, wenn er mal das Rätsel nicht auf Anhieb schaft, oder es auf völlig abgedrehten Wege gelöst werde muss.
Denn wer ist schon sofort darauf gekommen bei MI 2 den Hund einzustecken, der einen auch noch angebellt hat, um ihn dann im Baumhaus als Schnüffler zu benutzen?
Wenn man sich die Räume genauer angucken muss, um alles zu finden. Und sich über die Art der Verwendung der Gegenstände auch noch Gedanken machen muss, begibt man sich doch sofort tiefer hinein. Und sehr hilfreich sind immer mehrer paralele Queststränge, damit vielleicht man bei einem anderen Rätsel, auf den richtigen Dampfer kommt.
Und im besten Fall könnte man ja auch, wie bei MI 2, zwei Schwierigkeitstufen einbauen, damit die, die nur schnell durchkommen wollen, sich auch keine "Mühe" machen müssen. Und die Cracks ihren Rätselspass haben.
Aber ich nehme an, dass die etwas grösseren Softwareschmieden nur noch Interesse an einer breiten Käuferschicht haben, und somit die Spiele so einfach machen, dass möglichst keiner sagt: Oh ha, dat is mir aba zu schwör. Dat kof ich mia aba nich. Und dazu kommt auch, dass dann so ein Spiel mal in sehr abgespeckter Version auf den Markt kommt, und bis auf das klasse Aussehen, nicht viel beinhaltet.
Und ich finde das die Räume und Orte von Adventures deutlich an Qualität dadurch verlieren, dass die Gegenstände sofort richtig mit der dazugehörigen Interaktionsmodul angezeigt werden.
Es ist nun leider nicht mehr: Neuer Raum, alles untersuchen, Nimm x, Benutze x , (Dummer Spruch), Schau an x, (kleiner Hint), Benutze x mit y, (lustige animation), gehe zu z, Benutze xy mit z, (weitere Animation), Rätselteil gelöst.
Nun ist es viel mehr: Neuer Raum, Objekt x, nehmen, anschauen oder wenn dann möglich benutzen. Rätsel gelöst.
Ich denke, man kann durch eine gute Story und einfallsreichen Fehlversuchsprüchen und oder passende Fehleranimation den Spieler auch dann fesseln, wenn er mal das Rätsel nicht auf Anhieb schaft, oder es auf völlig abgedrehten Wege gelöst werde muss.
Denn wer ist schon sofort darauf gekommen bei MI 2 den Hund einzustecken, der einen auch noch angebellt hat, um ihn dann im Baumhaus als Schnüffler zu benutzen?
Wenn man sich die Räume genauer angucken muss, um alles zu finden. Und sich über die Art der Verwendung der Gegenstände auch noch Gedanken machen muss, begibt man sich doch sofort tiefer hinein. Und sehr hilfreich sind immer mehrer paralele Queststränge, damit vielleicht man bei einem anderen Rätsel, auf den richtigen Dampfer kommt.
Und im besten Fall könnte man ja auch, wie bei MI 2, zwei Schwierigkeitstufen einbauen, damit die, die nur schnell durchkommen wollen, sich auch keine "Mühe" machen müssen. Und die Cracks ihren Rätselspass haben.
Aber ich nehme an, dass die etwas grösseren Softwareschmieden nur noch Interesse an einer breiten Käuferschicht haben, und somit die Spiele so einfach machen, dass möglichst keiner sagt: Oh ha, dat is mir aba zu schwör. Dat kof ich mia aba nich. Und dazu kommt auch, dass dann so ein Spiel mal in sehr abgespeckter Version auf den Markt kommt, und bis auf das klasse Aussehen, nicht viel beinhaltet.
- DasJan
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Das müssen sie auch. Wenn niemand ihr Spiel kauft, dann können sie das nächste nicht finanzieren und sind pleite. Adventures sind ohnehin schon ein Nischenmarkt, da ist es sehr schwer, Nischen innerhalb der Nische anzusprechen.Albertus hat geschrieben:Aber ich nehme an, dass die etwas grösseren Softwareschmieden nur noch Interesse an einer breiten Käuferschicht haben,
Das Jan
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Naja, ich bin da zum Beispiel ganz anderer Meinung.
Ich habe heutztage weder Nerven, Lust noch Zeit 1 Stunde lang jedes Objekt im Inventar mit jedem, noch so unsinnig erscheinendem, Objekt zu kombinieren. Ich lege meinen schwerpunkt einfach auf logischen Rätseln(die man eben auch ohne einfaches rumprobieren herausbekommen kann) und einer beeindruckenden Story.
Ich habe heutztage weder Nerven, Lust noch Zeit 1 Stunde lang jedes Objekt im Inventar mit jedem, noch so unsinnig erscheinendem, Objekt zu kombinieren. Ich lege meinen schwerpunkt einfach auf logischen Rätseln(die man eben auch ohne einfaches rumprobieren herausbekommen kann) und einer beeindruckenden Story.
- Loma
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Hallo!
Auch ich muß zugeben, daß dieses "Probier alles mit jedem" für mich immer etwas frustrierend war. Logische Rätsel sind mir da schon lieber.
Ich habe aber auch den Eindruck, daß moderne Adventures in Sachen Qualität oft zu wünschen übrig lassen.
Viele behaupten ja, daß PC-Spiele nur zur Verblödung beitragen
, was bei solchen Spielen in denen planlos in der Gegend herumgeballert werden muß, sicherlich nicht so ganz ungerechtfertigt ist.
Aber Adventures sind eigentlich gerade dazu dar, das Hirn anzustrengen (eine unterhaltsamere Variante als Rätselhefte). Und hier sehe ich durchaus Mängel bei neuen Spielen. Es wird immer mehr Wert auf Grafik, Sound, Atmosphäre etc. gelegt, daß genau das, was Adventures einmal ausgezeichnet hat, droht auf der Strecke zu bleiben.
Die Spiele werden immer Filmreifer und sind stärker darauf ausgerichtet, den Spieler zu beeindrucken bzw. zu verblenden (wie im TV), anstatt ihm Wissen oder einen Muskelkater im Gehirn zu bescheren.
Ich möchte damit nicht sagen, daß die Atmosphäre eines Spiels nicht wichtig ist, aber es sollte schon Wert drauf gelegt werden, daß die Rätsel nicht abhanden kommen. Denn dadurch würde meiner Meinung nach das Genre "Adventure" wirklich verschwinden.
Und um einer "Verdummung der Massen" entgegen zu wirken, sollte auch die Profitgier zugunsten von Adventures zumindest etwas zurückgestellt werden (ich weiß, es klingt ein bisserl pathetisch
).
Liebe Grüße
Auch ich muß zugeben, daß dieses "Probier alles mit jedem" für mich immer etwas frustrierend war. Logische Rätsel sind mir da schon lieber.
Ich habe aber auch den Eindruck, daß moderne Adventures in Sachen Qualität oft zu wünschen übrig lassen.
Viele behaupten ja, daß PC-Spiele nur zur Verblödung beitragen

Aber Adventures sind eigentlich gerade dazu dar, das Hirn anzustrengen (eine unterhaltsamere Variante als Rätselhefte). Und hier sehe ich durchaus Mängel bei neuen Spielen. Es wird immer mehr Wert auf Grafik, Sound, Atmosphäre etc. gelegt, daß genau das, was Adventures einmal ausgezeichnet hat, droht auf der Strecke zu bleiben.
Die Spiele werden immer Filmreifer und sind stärker darauf ausgerichtet, den Spieler zu beeindrucken bzw. zu verblenden (wie im TV), anstatt ihm Wissen oder einen Muskelkater im Gehirn zu bescheren.
Ich möchte damit nicht sagen, daß die Atmosphäre eines Spiels nicht wichtig ist, aber es sollte schon Wert drauf gelegt werden, daß die Rätsel nicht abhanden kommen. Denn dadurch würde meiner Meinung nach das Genre "Adventure" wirklich verschwinden.
Und um einer "Verdummung der Massen" entgegen zu wirken, sollte auch die Profitgier zugunsten von Adventures zumindest etwas zurückgestellt werden (ich weiß, es klingt ein bisserl pathetisch

Liebe Grüße
- linus
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Naja, seien wir mal ehrlich: Wann war es je so, dass wir dadurch, dass wir jeden Gegenstand mit jedem probiert haben, auch nur vorwiegend intelligente Bemerkungen erhalten haben? Auch in Monkey Island (egal welchem Teil) gab es sogar auf einige sinnvolle Aktionsbefehle nur Standardbemerkungen wie "Das klappt so nicht."
Dass das Inventar bei Monkey Island ein Dutzend Mal so groß war wie in Dreamfall, ist natürlich klar. Und auch beim Gesamtumfang würde ich mir mehr wünschen. Trotzdem hatte ich beim Spielen von Dreamfall schon sehr viel Spaß. Sicher, es ist schon ein anderer Typ Adventure. Das Spiel an sich ist mir auch zu mager, aber die anderen Komponenten sind so gut, dass sie das wett machen, finde ich. Ich würde es insgesamt nicht als schlechter bezeichnen.
Und Runaway kommt dem klassischen LucasArts-Adventure meiner Meinung schon recht nahe, komplexe Inventarrätsel, ordentliche Länge, abgedrehte Nebencharaktere, spannende Story mit Humor und interessanten Wendungen etc. Dass man manche Gegenständen nicht gleich nehmen konnte, hat mich nicht so gestört.
Was Spieldauer und Rätselkomplexität angeht: Meine Geduldsspanne für ein einzelnes Rätsel ist etwa eine halbe Stunde, bei einem richtig gut gemachten Rätsel, bei dem man nicht nur das Gefühl hat, planlos rumzuprobieren, vielleicht auch mal eine Stunde. Danach möchte ich irgendeine kleine Zwischenbelohnung in Form einer Weiterführung der Story, dem Zugang zu einem neuen Schirm, eines besonderen Gegenstandes etc., ansonsten beginne ich mich zu langweilen. Das Schwertmeisterrätsel wäre für mich heute damit hart an der Grenze, auf die Labyrinthe in Zak McKracken hätte ich ohne Karte aus dem Internet heute wohl keine Lust mehr.
Was ich mir persönlich wünschen würde (auch wenn es zumindest bei großen kommerziellen Titeln wohl ein unerfüllter Wunsch bleiben wird), das wäre mal wieder ein ganz klein wenig mehr Spielraum durch Texteingabe eigener Ideen, insbesondere hinsichtlich der Interaktionsverben und der Themen bei Dialogen. Ich möchte z.B. die Möglichkeit haben, Objekte der Spielwelt zu betasten, an ihnen zu riechen oder explizit probieren können, sie zu essen, selbst wenn dabei nur ein Tipp oder eine interessante bzw. witzige Bemerkung herauskommt. Bei Dialogen würde ich mich gerne nicht nur routinemäßigen durch alle Optionen klicken, sondern mir auch selbst Gesprächsthemen ausdenken können, die zu Antworten führen, die mir eventuell weiterhelfen, mich zum Lachen bringen oder mein Wissen über die Spielwelt vertiefen. So ein Interface muss ja nicht zwangsläufig umständlich sein und kann trotzdem noch primär Point & Click sein, wie LSL7 gezeigt hat.
Dass das Inventar bei Monkey Island ein Dutzend Mal so groß war wie in Dreamfall, ist natürlich klar. Und auch beim Gesamtumfang würde ich mir mehr wünschen. Trotzdem hatte ich beim Spielen von Dreamfall schon sehr viel Spaß. Sicher, es ist schon ein anderer Typ Adventure. Das Spiel an sich ist mir auch zu mager, aber die anderen Komponenten sind so gut, dass sie das wett machen, finde ich. Ich würde es insgesamt nicht als schlechter bezeichnen.
Und Runaway kommt dem klassischen LucasArts-Adventure meiner Meinung schon recht nahe, komplexe Inventarrätsel, ordentliche Länge, abgedrehte Nebencharaktere, spannende Story mit Humor und interessanten Wendungen etc. Dass man manche Gegenständen nicht gleich nehmen konnte, hat mich nicht so gestört.
Was Spieldauer und Rätselkomplexität angeht: Meine Geduldsspanne für ein einzelnes Rätsel ist etwa eine halbe Stunde, bei einem richtig gut gemachten Rätsel, bei dem man nicht nur das Gefühl hat, planlos rumzuprobieren, vielleicht auch mal eine Stunde. Danach möchte ich irgendeine kleine Zwischenbelohnung in Form einer Weiterführung der Story, dem Zugang zu einem neuen Schirm, eines besonderen Gegenstandes etc., ansonsten beginne ich mich zu langweilen. Das Schwertmeisterrätsel wäre für mich heute damit hart an der Grenze, auf die Labyrinthe in Zak McKracken hätte ich ohne Karte aus dem Internet heute wohl keine Lust mehr.
Was ich mir persönlich wünschen würde (auch wenn es zumindest bei großen kommerziellen Titeln wohl ein unerfüllter Wunsch bleiben wird), das wäre mal wieder ein ganz klein wenig mehr Spielraum durch Texteingabe eigener Ideen, insbesondere hinsichtlich der Interaktionsverben und der Themen bei Dialogen. Ich möchte z.B. die Möglichkeit haben, Objekte der Spielwelt zu betasten, an ihnen zu riechen oder explizit probieren können, sie zu essen, selbst wenn dabei nur ein Tipp oder eine interessante bzw. witzige Bemerkung herauskommt. Bei Dialogen würde ich mich gerne nicht nur routinemäßigen durch alle Optionen klicken, sondern mir auch selbst Gesprächsthemen ausdenken können, die zu Antworten führen, die mir eventuell weiterhelfen, mich zum Lachen bringen oder mein Wissen über die Spielwelt vertiefen. So ein Interface muss ja nicht zwangsläufig umständlich sein und kann trotzdem noch primär Point & Click sein, wie LSL7 gezeigt hat.
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Naja, profitgierige Firmen machen/vertreiben heutzutage ganz einfach gar keine Adventures mehr (Vivendi, LucasArts), auch keine Spiele mit nennenswerten Adventure-Elementen.Loma hat geschrieben:Und um einer "Verdummung der Massen" entgegen zu wirken, sollte auch die Profitgier zugunsten von Adventures zumindest etwas zurückgestellt werden (ich weiß, es klingt ein bisserl pathetisch).
Wenn du mit Profitgier meinst, dass die Entwickler von ihrer Arbeit an dem Spiel leben wollen, dann musst du dich fragen lassen, ob du selbst bereit wärst, für Geld, von dem man seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann, ein Spiel zu entwickeln.
Ist das Spiel simpel gehalten, werden die allermeisten Leute (auch viele Adventure-Fans) heutzutage sowieso sagen "Hat das 'ne Sch***-Grafik" und dem Spiel gar keine Chance geben. Steckt man mehr Aufwand rein, dann steigen Entwicklungskosten bzw. Entwicklungsaufwand und du musst auch mehr Geld einnehmen, um deine Ausgaben wieder reinzubekommen. Wenn viele Rätsel den Spielern zu schwierig sind und diese dadurch frustriert sind, dann werden sie sich im Zweifel kein weiteres Adventure oder jedenfalls keines der gleichen Firma kaufen, was die Entwickler bei hohen Entwicklungskosten dazu zwingt, den kleinsten gemeinsamen Nenner anzupeilen, wenn sie nicht finanziell untergehen wollen.
- LAF
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Es heißt immer früher war alles besser, doch wenn man Dreamfall ansieht sieht man das auch heute noch Adventures gut gelingen, natürlich ist nicht jedes Adventure was auf den Markt kommt für jeden das was er sich wünscht, man muss sie eben aussortieren! Die einen meinen die mögen mehr Grafik und eher wenig Kontakt zu Personen, die nehmen eher Myst und Uru.
Die anderen meinen sie wollen viel Rätseldichte, Spannung und etwas Action die nehmen Baphomets Fluch, Still Life,..
Man muss erstmal abklären was man will, was man erwartet von einem guten Adventure, denn jeder Spieler will nicht die selbe Art von Adventures, jeder will etwas anderes!
Ich selbst will nicht unbedingt wie in Myst herumlaufen und darum rätseln, ich mag eher Spiele die wie Monkey Island und Baphomets Fluch aufgebaut sind aber auch wie Black Mirror
Ich denke jeder sollte darauf schauen was er genau sucht!
Deshalb kann man sich nicht darauf vertiefen: Schlechtes -Gutes Adventure, denn wie schon gesagt hat jeder eigne Wünsche von einem Guten Adventure!
Was die Zukünftigen Adventurs angeht: Freue ich mich schon auf Baphomets Fluch 4 und Runaway 2! Ich habe Scratches und Agatha Christie auch daheim, aber eigentlich habe ich mir die umsonst gekauft, denn sowas inder 1st Person bzw. sowas in der Richtung interessiert mich nicht wirklich!
Die anderen meinen sie wollen viel Rätseldichte, Spannung und etwas Action die nehmen Baphomets Fluch, Still Life,..
Man muss erstmal abklären was man will, was man erwartet von einem guten Adventure, denn jeder Spieler will nicht die selbe Art von Adventures, jeder will etwas anderes!
Ich selbst will nicht unbedingt wie in Myst herumlaufen und darum rätseln, ich mag eher Spiele die wie Monkey Island und Baphomets Fluch aufgebaut sind aber auch wie Black Mirror

Deshalb kann man sich nicht darauf vertiefen: Schlechtes -Gutes Adventure, denn wie schon gesagt hat jeder eigne Wünsche von einem Guten Adventure!
Was die Zukünftigen Adventurs angeht: Freue ich mich schon auf Baphomets Fluch 4 und Runaway 2! Ich habe Scratches und Agatha Christie auch daheim, aber eigentlich habe ich mir die umsonst gekauft, denn sowas inder 1st Person bzw. sowas in der Richtung interessiert mich nicht wirklich!

Das Dumme an heutigen Adventurespielen ist einfach, dass den meisten Firmen einfach keine großen Innovationen einfallen. Meistens packt man irgendwelche Knobeleinlagen ala "Ich muss bestimmte Zahnräder in eine Position bringen, damit die Maschine wieder läuft" in das Spiel ein. Dadurch leidet meistens der Spielfluss und auch die Motivation eines Spielers, da er im Spiel durch solche, aus meiner Betrachtung her, komplexen Rätsel einfach hängen bleibt. Und das kann viele Spieler schon zum Ausschalten des Rechners führen.DasJan hat geschrieben:Das müssen sie auch. Wenn niemand ihr Spiel kauft, dann können sie das nächste nicht finanzieren und sind pleite. Adventures sind ohnehin schon ein Nischenmarkt, da ist es sehr schwer, Nischen innerhalb der Nische anzusprechen.Albertus hat geschrieben:Aber ich nehme an, dass die etwas grösseren Softwareschmieden nur noch Interesse an einer breiten Käuferschicht haben,
Das Jan
Damals kam man noch auf Ideen lustige Neuerungen ins Spielgeschehen hineinzubringen. Ich denke zum Beispiel an die Schwertduelle in Monkey Island 1 oder die drei verschiedenen Spielwege von Indiana Jones 4. Wenn man den Spieler durch interessante und spielfördernde Elemente motiviert, dann kann man wirklich sehr gute Adventurespiele zustande bringen. Die Rätsel alleine bringen heutzutage das Adventuregenre nicht sehr weit voran.
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Über verschiedene Enden würde ich mich auch freuen in einem Adventure, wie das extrem selten vorkommt! Man nehme das Beispiel von Floyd, da hat man ja nachdem Major Benson steht ja 3 Möglichkeiten wie man ihn dann erledigt! Oder das Beispiel von Moment Silence wenn man nicht die CD zum Schluss einlegt! Sowas denke ich mir wäre auch mal interessant das man etwas in Adventures auch mal bringen kann
Oder mitten im Spiel mal 2 Richungen die man gehen kann. 


- DasJan
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Im Buchdruck gibt es seit der Einführung des Vierfarbdrucks keine besondere Innovation mehr, und trotzdem fallen den Autoren noch spannende Geschichten ein. Innovation ist nicht verkehrt, aber keine Voraussetzung für ein gutes Spiel.Mulle The Striker hat geschrieben:Das Dumme an heutigen Adventurespielen ist einfach, dass den meisten Firmen einfach keine großen Innovationen einfallen.
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