Mahlzeit! hat geschrieben:Ich mein, Nazis gemixt mit christilichen Allmachtsfantasien - das ist doch ganz schöne dick aufgetragen oder?
Bei James Bond gibt es andauernd einen neuen Bösewicht, der die Welt bedroht. Bei der Masse an Bond-Filmen wirkt das albern.
Der Nazi-Okkultismus der Indiana Jones Filme ist keine pure Erfindung. Um Adolfs okkultistische Einflüsse ranken sich interessante Bücher. Das Hakenkreuz, das "Dritte Reich", das "Tausendjährige Reich", die "SS"-Runen. Das Nazitum ist mit religiöser/mythischer Symbolik durchsetzt.
Ein paar Zitate des "Führers":
"Wer den Nationalsozialismus nur als politische Bewegung versteht, weiß fast nichts von ihm. Er ist mehr noch als Religion: Er ist der Wille zur neuen Menschenschöpfung."
Dazu wollte Hitler nicht nur Judentum, sondern auch Christentum ausrotten:
"Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht? Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Wurzeln und Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten."
Das Interesse an dem Heiligen Gral wird allerdings nicht Hitler, sondern Himmler zugeschrieben. Der hatte einen esoterischen Spleen. Außerdem gab es den Glauben an eine Hohlwelt im Inneren der Erde, deren Eingang in Tibet liegt. Es gab Nazi-Expeditionen in Asien. Auch der Longinusspeer (der sogenannte Speer des Schicksals) und Thule (die nordische Entsprechung von Atlantis) findet immer wieder Erwähnung.
Egal, was davon wahr ist, diese Gerüchte wurden schon früh von einigen Hitler-Autoren verbreitet und existierten lange vor den Indiana Jones Filmen. (etwa Ravenscrofts Buch in 70ern). Die Indiana Jones Stories fußen also - wenn auch nicht auf Fakten - so doch aber auf belegbaren Gerüchten. Dadurch gewinnt Indiana Jones den blassen Hauch des Authentischen, auch wenn im Film natürlich alles auf die Spitze getrieben wird.
Das ist nach meiner Meinung schon ein Unterschied zu James Bond 08/15, der mehr eine Art Superman in einem Comicfilm ist.
