Der Vorschläge-und-Ratschläge-gesucht-Thread

[Emília Fritz]

Hat jemand Erfahrungen mit dem Umgang mit Demenzkranken, gerade bei beginnender Demenz?

Ich suche für eine solche Person auch leichte (!) Rätselbücher für Erwachsene. Normale Rätselbücher sind zu schwer, weswegen sie sich damit gar nicht erst beschäftigt.

[Sternchen]

Leider nicht nein hatte selbst mal Angst das ich an so was erkranken könnte wie das bei mir mit der Nervenerkrankung losging.. Es hat sich dann später herausgestellt das etwas anderes ist, ich weiß das Gedächtnisübungen für Gedächtnis, wie Memory, Sudoku, Kreuzworträtsel sehr gut die Funktion im Gehirn trainieren, damit man Sachen/Erinnerungen nicht vergisst. Ich denke Gegenstände, die sie an ihre Vergangenheit erinnern, könnten helfen, um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, und auch erzählte Erinnerungen könnten helfen. Ich finde hier alle Tipps im Artikel im Umgang mit Demenzkranken gut, wenn ihr aber mit der Situation überfordert seid.
Das fand ich auch noch, da du aus Österreich bist wie ich, kann dir das dann helfen, wo du dann Pflegegeld, Pfleger finden kannst.

https://www.sozialministerium.gv.at/The ... emenz.html

Viel Glück.

[Uncoolman]

Wenns um Rätselsachen geht, wird vermutlich das Niveau wie für Kinder sein? Im „Medizini“ (Apothekenbeilage) oder anderen Publikationen sind z.B. leichte Rätsel, auch für unter 10-Jährige. In sowas halt.
Ansonsten konnte ich brauchbare Erfahrungen mit Musik und „alten Zeiten“ machen, also Erinnerungen auffrischen (die sind ja oft noch da, während der Alltag vergessen wird), also z.B. alte Alben durchblättern, alte Kinderlieder anstimmen, Gegenstände von früher benutzen (gerne Spielzeug), Küchenrezepte abfragen und vielleicht sogar kochen. Manchmal kommt so eine Art von Blitz und Motivation in die Person.
Hatte nie so lange Umgang, war immer nur für kurze Zeit zu Besuch. Ist eine kacke Krankheit und erfordert WAHNSINNIG viel Leidensfähigkeit und Geduld... Vor allem, weil sich der Gemütszustand jeden Tag ändert und die Person mal gut, mal mies drauf ist.

[Emília Fritz]

Sie ist noch nicht debil, aber sie beginnt ihre Aussetzer zu haben. Und Ärzte haben einen Hang zur Demenz festgestellt, weswegen ich mir natürlich Sorgen mache.

Ich habe jetzt ein Kunst-Memory gekauft (https://www.amazon.de/dp/3730608126?ref ... asin_title), um das mal mit ihr zu spielen, wenn ich es dort "vergesse" spielen es meine Eltern vielleicht auch mal so. Mir wurde von Amazon noch das Buch empfohlen: https://www.amazon.de/gp/product/B0F6MX ... B7XF&psc=1, aber das kann ich nicht einschätzen, weil keine Beispielaufgaben gezeigt werden.

[Kikimora]

Zum Thema Memory:

Ravensburger hat so ein Angebot, dass man ein Memory beispielsweise mit Familienfotos selbst gestalten kann. Das könnte (vielleicht später) als Merkhilfe auch noch interessant werden. Man muss ja auch nicht sowas professionell produziertes verwenden, sondern könnte sich das ja auch gut selbst basteln und vielleicht sogar laminieren. Abgesehen von Familienfotos bieten sich ja ggf. auch andere Gegenstände an, also wenn es wirklich schlimmer werden sollte, nur mal als Beispiel: Ein einfaches Wort in gut lesbarer Schrift auf eine Karte drucken, und dazu gibt es die passende Bildkarte. Wenn das schon zu schwierig wird, nur die zusammen passenden Bildkarten drucken (Beispiel: "Telefon"), und im Spiel benennt man dann den Gegenstand, der gerade aufgedeckt wurde.

[Emília Fritz]

Zum Thema Memory:

Ravensburger hat so ein Angebot, dass man ein Memory beispielsweise mit Familienfotos selbst gestalten kann. Das könnte (vielleicht später) als Merkhilfe auch noch interessant werden. Man muss ja auch nicht sowas professionell produziertes verwenden, sondern könnte sich das ja auch gut selbst basteln und vielleicht sogar laminieren. Abgesehen von Familienfotos bieten sich ja ggf. auch andere Gegenstände an, also wenn es wirklich schlimmer werden sollte, nur mal als Beispiel: Ein einfaches Wort in gut lesbarer Schrift auf eine Karte drucken, und dazu gibt es die passende Bildkarte. Wenn das schon zu schwierig wird, nur die zusammen passenden Bildkarten drucken (Beispiel: "Telefon"), und im Spiel benennt man dann den Gegenstand, der gerade aufgedeckt wurde.

Das werde ich mir merken, aber ich muss auch die Kosten im Blick behalten. Seit meine Aktien-Spinnerein begonnen haben und ich dafür monatlich Geld anlege (+ versuche, Bar-Rücklagen zurückzulegen), muss ich auch rangieren. Das Geld sitzt beiweitem nicht mehr so locker.

Wenn das mit dem Memory klappt, könnte ich mir als Steigerung das vorstellen: https://www.amazon.de/dp/B0DM2H6BYR/ref ... =4&depth=1 Aber erst einmal muss der Plan aufgehen, dass auch ohne mich gespielt wird.

Wenns um Rätselsachen geht, wird vermutlich das Niveau wie für Kinder sein? Im „Medizini“ (Apothekenbeilage) oder anderen Publikationen sind z.B. leichte Rätsel, auch für unter 10-Jährige. In sowas halt.
Ansonsten konnte ich brauchbare Erfahrungen mit Musik und „alten Zeiten“ machen, also Erinnerungen auffrischen (die sind ja oft noch da, während der Alltag vergessen wird), also z.B. alte Alben durchblättern, alte Kinderlieder anstimmen, Gegenstände von früher benutzen (gerne Spielzeug), Küchenrezepte abfragen und vielleicht sogar kochen. Manchmal kommt so eine Art von Blitz und Motivation in die Person.
Hatte nie so lange Umgang, war immer nur für kurze Zeit zu Besuch. Ist eine kacke Krankheit und erfordert WAHNSINNIG viel Leidensfähigkeit und Geduld... Vor allem, weil sich der Gemütszustand jeden Tag ändert und die Person mal gut, mal mies drauf ist.

Die ApothekenRundschau für Erwachsene habe selbst ich als ziemlich schwer in Erinnerung, und zu leicht, also für Kinder, darf es nicht sein, damit sie sich nicht verschaukelt vorkommt. Außerdem ist die Schrift zu klein.
Logisch herleiten ist gar nicht ihres, beim Sudoku:"Och, dann setze ich mal die Zahl ein" - und das war vor zehn Jahren.

Aber die Idee ist trotzdem gut, soweit ich weiß, gibt es in Zeitschriftenabteilungen für ein paar Euro Wortsuchhefte, die einen angemessenen Schwierigkeitsgrad und eine entsprechende Schriftgröße haben.

Für mich ist es schwer zu begreifen, dass man etwas bespricht, und eine Stunde später weiß sie von nichts. Das kann ich noch nicht verarbeiten. Wenn es solange dauert: Freitag hat sie mir einen Blumentopf angebohrt, damit ich ihn mitnehmen kann. Um dann erstaunt zu fragen, dass ich ihn mitnehmen möchte. Da kommt man sich vor, wie im gelebten Wahnsinn.

Sie kommt im Alltag ja klar, fährt noch Auto usw. Aber die Aussetzer mehren sich.

[Kikimora]

Mich erinnert das ehrlich gesagt an Meetings, in denen nicht mitgeschrieben würde - nur eben im fortgeschrittenen Stadion.
Also vielleicht hilft vermehrtes Verschriftlichen, mit einer abwischbaren Tafel oder beschrifteten Kärtchen.

Diese Gedächtnistrainings sind nett, und ich hab da keine Erfahrung/Erkenntnisse, ob die wirklich helfen und funktionieren, habe aber den Eindruck, dass "persönliche" Erinnerungen (wie auch Gespräche über gemeinsame Erlebnisse, oder auch neu gemachte gemeinsame soziale Erlebnisse) da wirksamer sein könnten, als sowas unpersönliches/generisches, wozu sie gar keine wirkliche Verbindung hat. Aber ich will's auch nicht schlecht reden.

[Uncoolman]

Autofahren finde ich schon bedenklich.

Jeder Verlauf ist anders. Ist ja auch unklar, was „schwer“ und „leicht“ genau bedeutet. Es ist ja bekannt, dass das Hirn besser trainiert wird, wenn Muskeln und andere Sinne mit reinspielen. Also wären Steckpuzzles und Legespiele, z.B. aus Holz, ganz hilfreich.

Ich weiß nun nicht, inwieweit du sie „nur“ bespaßen willst. Sich „verschaukelt“ vorkommen, könnte ja heißen, dass du ihr helfen willst, sie es aber nicht merken soll. Oder sie hat dich um derartigen Zeitvertreib aktiv gebeten, das wäre was anderes.

Meine Ma, allerdings nicht dement, sondern einfach „nur alt“, hat nun Rubiks Würfel gelernt. Ich hatte mal einen mitgebracht, weil unser alter (Original von 1990 oder so) verschollen war. Der stand dann einige Zeit blöd rum, bis irgendeiner den als Jux verdreht hatte. Danach war ihr Ansporn geweckt und sie hat sich bei Youtube die Kniffe geholt. Ich stehe immer mit großen Augen da, aber sie schaffte ihn in 6 Minuten in bisher kürzester Zeit.
Auch Wordle könnte eine gute Idee sein, das trainiert bestimmt den Sprachschatz.

Meine Ma liebt auch die klassischen Fadenspiele, die man mit einem Band über zwei Hände macht, mit Abheben und so, du weißt, was ich meine?

[Sternchen]

Autofahren finde ich schon bedenklich.

Solange sie das noch kann, lass sie es machen, sonst verlernt sie das dann, und dann verlernt sie es noch schneller, wenn sie es nicht mehr ausübt.
Das Gehirn ist leider so darauf ausgelegt, dass es Dinge, die man regelmäßig anwendet, auch nicht verlernt.
Gut man behält auch Dinge im Gehirn, die man vor langer Zeit gelernt hat, wenn man es dann wiederholt, oder ein Stichwort zu dem Wissen dann hört, ist das Wissen dann auch zum Teil wieder da, oder sogar wieder vollständig wieder vorhanden.
Ich finde grade ein Demenzerkrankter, sollte so selbständig wie möglich bleiben in seinem/ihrem Leben.

[Uncoolman]

Das „Solange sie das noch kann...“ ist das Problem. Irgendwann ist dann plötzlich Schluss. Schließlich sind auch Mitmenschen gefährdet. Wenn ich mir den heutigen Stadtverkehr anschaue, so ist da doch extreme Konzentration und Koordination gefragt. Für mich ist das auch mit Fahrrad schon grenzwertig. Auf dem Land mag das lockerer zugehen. Bei Demenz ist es leider so, dass die oft wiederholten Dinge eben NICHT die Garantie dafür sind, dass man sie morgen auch noch machen kann. Das ist ja das Heimtückische daran. Das kann von jetzt auf gleich verlernt sein. Am Anfang nimmt man das nicht wahr. Da ist auch Einsicht und Verantwortung gefragt. Aber das ist natürlich schwer zu akzeptieren.

[Emília Fritz]

Also es ist nicht so, dass wir sie polizeilich suchen lassen müssen, sobald sie das Haus verlässt. Freitag hatte ich mit dem Autofahren eher wegen Parkinson Bedenken und einmal konnte sie deswegen auch ein halbes Jahr kein Auto fahren. In der Zeit war sie auch als Beifaherin gefährlich, sie hatte sich ein paar mal während der Fahrt mit voller Wucht gegen mich geschmissen. So schlimm ist es aber zur Zeit nicht. Sie fährt auch nur noch innerhalb des Ortes, also sehr kurze Strecken.

Sie kommt im Alltag klar, spielt Canaster und Bridge und führt einen Haushalt. Aber laut Arzt besteht eben die Tendenz zur Demenz und da sich nun die Aussetzer mehren, möchte ich entgegenwirken. Ich muss das aber spielerisch machen, damit sie meine Diagnose nicht bemerkt. Als sie aus der Klinik kam, war sie diesbezüglich recht motiviert, es wurde sogar eine Nintendo Switch gekauft, weil ihr diese in der Klinik so viel Spaß machte. Leider scheiterte es an der Installation.
Ich kaufte eines von dieses Themen-Rätselbüchern, das aber als zu schwer empfunden wurde und es wahrscheinlich auch ist: Gefühlsmäßig geht es in denen darum, möglichst schräge Anworten auf möglichst schräge Texte zu finden.

[Sternchen]

Das „Solange sie das noch kann...“ ist das Problem. Irgendwann ist dann plötzlich Schluss. Schließlich sind auch Mitmenschen gefährdet. Wenn ich mir den heutigen Stadtverkehr anschaue, so ist da doch extreme Konzentration und Koordination gefragt. Für mich ist das auch mit Fahrrad schon grenzwertig. Auf dem Land mag das lockerer zugehen. Bei Demenz ist es leider so, dass die oft wiederholten Dinge eben NICHT die Garantie dafür sind, dass man sie morgen auch noch machen kann. Das ist ja das Heimtückische daran. Das kann von jetzt auf gleich verlernt sein. Am Anfang nimmt man das nicht wahr. Da ist auch Einsicht und Verantwortung gefragt. Aber das ist natürlich schwer zu akzeptieren.

Das ist alles richtig ja, aber wenn sie kurze Strecke mit dem Auto noch schafft, sollte man sie das machen lassen. Zur Suche mit Begleitung um auf sie auf zu passen, aber das wird Emila beruflich mit ihrer eigenen Firma unmöglich dauernd zeitlich schaffen


Mein Tipp wenn noch mehr Leute helfen könnten? Das könnte die Lösung dann sein. Zur Not wenn es schlimmer wird, und sie dann schlechter Auto fährt, kann er/Sie ja übernehmen das Steuer, oder sie sich abwechseln beim fahren, damit sie es nicht ganz vergisst die Fähigkeit.

Demenz ist wirklich grausam als Krankheit .
Hoffentlich bleibt ihr Zustand noch lange so wie er jetzt ist. Das wäre das optimale, nur ob das medizinisch nach heutigen Wissen mit Medikamenten möglich ist? Früher war es ja so das Demenz unaufhörlich voran schritt leider. Aber die Medizin forscht ja ständig weiter,vielleicht gab es da endlich Durchbrüche? Zu wünschen wäre es für Sie.

[Sternchen]

Mir fiel noch eine gute Idee ein um Erinnerungen, Erlebnisse nicht zu vergessen, und zu bewahren sie soll ein Tagebuch schreiben,das könnte sehr helfen.

https://youtu.be/mZBhoaO994Q?si=HCRmzzbwel8BXmHh

Sie macht das als Demenzkranke,denke es wäre einen Versuch wert?

[Joey]

Ich habe gehört, daß bei Demenz Musik sehr hilfreich sein soll. Wie wäre es, wenn ihr regelmäßig gemeinsam Lieder aus ihrer Jugend singt oder so etwas? Oder, falls eine Spielekonsole noch eine Option sein sollte: Gibt es da nicht auch solche Karaoke-Spiele? Das wäre dann ja vielleicht etwas, das ihr auch Spaß machen könnte, wenn sie alleine ist.
Oder du könntest sie motivieren, ein Musikinstrument zu erlernen. (Oder aktiv zu spielen, falls sie schon eines erlernt hat.) Ich habe mal gelesen, daß das sogar Demenz verhindern bzw. verzögern kann.

[Sternchen]

Ich habe gehört, daß bei Demenz Musik sehr hilfreich sein soll. Wie wäre es, wenn ihr regelmäßig gemeinsam Lieder aus ihrer Jugend singt oder so etwas? Oder, falls eine Spielekonsole noch eine Option sein sollte: Gibt es da nicht auch solche Karaoke-Spiele? Das wäre dann ja vielleicht etwas, das ihr auch Spaß machen könnte, wenn sie alleine ist.
Oder du könntest sie motivieren, ein Musikinstrument zu erlernen. (Oder aktiv zu spielen, falls sie schon eines erlernt hat.) Ich habe mal gelesen, daß das sogar Demenz verhindern bzw. verzögern kann.

Ich finde das sind alles tolle Tipps.