JoWooD beantragt Insolvenz
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Es ist sicherlich für die einfachen Angestellten schade, aber wenn man die letzten Ereignisse um JoWood verfolgt hat, alles andere als überraschend.
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Horst Evers, Wäre ich du, würde ich mich lieben
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Ja, die Mitarbeiter trifft es wohl immer als erstes und meist auch am schwersten. Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, kommen ohnehin gerne viel zu gut weg...
Ich will in bezug auf eure Newsmeldung ja nicht pingelig sein. Aber der Standard ist definitiv eher als "Tageszeitung" denn als "Magazin" (im Sinne von Klatsch und Tratsch) zu bezeichnen.
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Ich denke, also spinn' ich.
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Die werden nur ihre Aktienwerte verlieren. Wenn sie klug sind, haben sie sich gut gegen Konkurs versichert und etwas Geld beiseite geschafft. In der Regel kommen die Firmengründer immer gut weg. Es sei denn sie haben dummerweise ihr Privatkapital als Puffer mit reingesteckt. Sowas machen aber die wenigsten. Könnte mir auch vorstellen, dass die Jungs unter anderem Namen, möglicherweise in einer anderen Branche, wieder auferstehen.
Zur Zeit vor der geplatzten Internetblase nach der Euroeinführung war es üblich schnell eine Firma zu Gründen, die bis zur Aktiengesellschaft anwachsen zu lassen und ab einem bestimmten Firmenwert das Teil zu verkaufen. In der Regel hat der Käufer das Teil dann zerlegt. Der Gründer hat aber seine Milliönchen gemacht.
Tja, zu den Mitarbeitern. Das ist wie eine Wohnung mieten. Kaufen bzw. selbst besitzen ist besser. Man kann immer gekündigt oder arbeitssuchend werden. Darum sollte man in dieser Branche immer versuchen sich langfristig selbst die eigene Firma zu gründen.
Zur Zeit vor der geplatzten Internetblase nach der Euroeinführung war es üblich schnell eine Firma zu Gründen, die bis zur Aktiengesellschaft anwachsen zu lassen und ab einem bestimmten Firmenwert das Teil zu verkaufen. In der Regel hat der Käufer das Teil dann zerlegt. Der Gründer hat aber seine Milliönchen gemacht.
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Risken gibt es wohl auf beiden Seiten. Und nicht jeder ist "in der Lage" sich selbstständig zu machen.Darum sollte man in dieser Branche immer versuchen sich langfristig selbst die eigene Firma zu gründen.
Aber egal - für Arbeitnehmer ist so eine Abwicklung immer hart.
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"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer
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Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Welche Aktienwerte? Der Chef hat ja nie wirklich in seine eigenen Aktien investiert. Der wusste schon warum.realchris hat geschrieben:Die werden nur ihre Aktienwerte verlieren.

Sowas nennt man Gehalt.Wenn sie klug sind, haben sie sich gut gegen Konkurs versichert und etwas Geld beiseite geschafft.


Naja, ist ja nicht so, dass die Leute, die dort gerade sitzen, unbekannt wären. Ich habs selbst schon ein paar Mal erlebt, wie so Leute arbeiten und das ist echt unheimlich. Denen ist wirklich wurscht, wie der Laden läuft. Hauptsache das Gehalt stimmt, man kann sich seinen Lenz machen und wenns eng wird, ist's doch auch egal. Man haftet ja nicht persönlich. Ich hab Leute gesehen, die das 20-fache von mir verdienen, und von der Branche nicht den Hauch einer Ahnung haben und dort wirklich nur rumsitzen, weil sie sich gut verkauft haben und andere zu dumm waren, zu recherchieren, wer das ist. Sehr spooky, sowas!Könnte mir auch vorstellen, dass die Jungs unter anderem Namen, möglicherweise in einer anderen Branche, wieder auferstehen.
Das halte ich für einen sehr fadenscheinigen Ratschlag. In der Gamesbranche kannst du als Selbstständiger meiner Meinung nach nur überleben, wenn dein Netzwerk stimmt und du auch wirklich was auf dem Kasten hast. Ansonsten bist du mit deiner eigenen Firma schneller an der Wand, als dir lieb ist. Versuch mal, nen Investor zu finden, der dich länger als 3 Monate über Wasser hält. Ich hab schon für einige Firmen die Finanzierung gemacht und denke, ich kann das auch gut mit anderen Branchen vergleichen (hab ja nicht immer bei Games gearbeitet), also denke ich schon, dass ich sagen kann, dass ich da ein wenig Ahnung habe. Arbeitnehmer rotieren in der Regel auch nicht durch weniger Firmen durch wie die Chefs durch ihre eigenen (selbst wenn sie gleich heißen).Tja, zu den Mitarbeitern. Das ist wie eine Wohnung mieten. Kaufen bzw. selbst besitzen ist besser. Man kann immer gekündigt oder arbeitssuchend werden. Darum sollte man in dieser Branche immer versuchen sich langfristig selbst die eigene Firma zu gründen.

Kann ich so nicht bestätigen. Habe es viel häufiger erlebt, dass Leute gesagt haben: "Wann geht diese Firma endlich vor die Hunde." Die meisten leiden durch diese ewige Spielerien, so einen Laden wie JoWood künstlich am Leben zu erhalten, viel mehr, als unter der Arbeitslosigkeit. Mich würde es nicht wundern, wenn bei einigen JoWoodern grad die Sektkorken knallen, wenn sie endlich Anspruch auf Arbeitslosengeld haben - und die freie Zeit ordentlich nutzen können, um sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Das klappt nämlich bei dem Streß, den du da als Arbeitnehmer vor der Insovlenz hast, in der Regel nicht.Aber egal - für Arbeitnehmer ist so eine Abwicklung immer hart.
Übrigens:
Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) belaufen sich die Gesamtverbindlichkeiten von JoWood auf 24,8 Mio. Euro. Ihnen stehen Aktiva von 3,7 Mio. Euro gegenüber. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 26 Dienstnehmer, deren Gehälter seit Dezember nicht ausbezahlt wurden. Weiters sind von der Insolvenz rund 220 Gläubiger betroffen.
Laut AKV hatte JoWood im vergangenen Jahr zwei große Umsatz- und Ertragshoffnungen, die Spiele „Yoga“ und „Arcania“, auf den Markt gebracht. Diese seien aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dafür gemachte Rückstellungen hätten nicht ausgereicht, womit es zu deutlichen Ertrags- und Liquiditätsproblemen gekommen sei. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres musste JoWood einen Verlust von 25 Mio. Euro hinnehmen. Ende 2010 wurde noch versucht, mit Investoren zu verhandeln, um die Eigenkapitalbasis und Liquidität zu stärken.
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
das ist jetzt zwar ein neuer gesichtspunkt aber dem zitat darüber wiederspricht das ganze allerdings nicht...basti007 hat geschrieben:Kann ich so nicht bestätigen. [...] Die meisten leiden durch diese ewige Spielerien, so einen Laden wie JoWood künstlich am Leben zu erhalten, viel mehr, als unter der Arbeitslosigkeit. [...] bei dem Streß, den du da als Arbeitnehmer vor der Insovlenz hast [...]Aber egal - für Arbeitnehmer ist so eine Abwicklung immer hart.

- LeifThorgard
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Ich wunder mich viel eher wielange Jowood letztendlich durchgehalten hat. Letztendlich waren die meisten Spiele entweder wertungstechnische Flops oder technische Debakel. Eine Firma die jahrelang sämtliche Kunden mit miesen Support bzw. unausgereiften Produkten vergrault, muss letztendlich irgendwann mit dieser Konsequenz rechnen.
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Man müsste mal eine Liste von allen Adventureschmieden und entsprechenden Publishern machen, die noch existieren. Man verliert ja langsam den Überblick.
- sid6581
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Gerade bei Publishern wird die Luft ja langsam ziemlich dünn. Neben den beiden "Großen" dtp und Daedalic (Vertrieb über Deep Silver/Koch bzw. EuroVideo) gibt es noch Crimson Cow, eigentlich war es das bereits. Adventureschmieden gibt es glücklicherweise immer noch einige: Deck13, House of Tales, Daedalic, Animation Arts, Cranberry Production, KingArt, Realmforge, wobei letztere wahrscheinlich keine Adventures mehr machen. Im Ausland gibt es dann ja auch noch Future Games oder Wizarbox, neben den Indie-Entwicklern. Sprich, eigentlich muss man eher Angst haben, dass den beiden letzten großen deutschen Publishern die Luft ausgeht. Da ich aber das Gefühl habe, dass die deutlich besser als Jowood wirtschaften, mache ich mir keine allzu großen Sorgen, auch wenn ich weiss, dass die immer ziemlich am Limit operieren müssen.realchris hat geschrieben:Man müsste mal eine Liste von allen Adventureschmieden und entsprechenden Publishern machen, die noch existieren. Man verliert ja langsam den Überblick.
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Hust.Gerade bei Publishern wird die Luft ja langsam ziemlich dünn. Neben den beiden "Großen" dtp und Daedalic

Halbwegs groß wären IMHO derzeit dtp (inkl. young), KochMedia, Kalypso, JAG, phenomedia, rondomedia/astragon, SevenOne Intermedia, Tivola und im groben auch bitComposer Games.
Wenn man Tochterfirmen dazu nimmt kommen noch Ubisoft, Warner Interactive, THQ, Activision, City Interactive, Disney Interactive, EA, Konami, Microsoft, Namco Bandai, Take2, Sony, Nintendo, Bethesda - wobei die sich zugegeben eher aufs Marketing konzentrieren und vieles auch an die Mutter auslagern, v.a. das Manufacturing. Produktmanagement gibt es da aber durchaus. Haben alle ihren Sitz in Deutschland. Möchte man Browsergames dazu nehmen hätten wir noch Bigpoint, Gameforge, Travian (letztes Jahr mit ins Publishing eingestiegen).
EuroVideo ist tatsächlich Distributor, aber KochMedia ist Publisher mit angeschlossenem Eigenvertrieb (genau wie dtp). Bei Daedalic ist Koch AFAIK Co-Publisher und Vertriebler.(Vertrieb über Deep Silver/Koch bzw. EuroVideo)
Emme, Braingame, Headup, magnussoft, Prime Game? Mir fallen da schon noch so einige ein.gibt es noch Crimson Cow, eigentlich war es das bereits.

Wie bitte?Adventureschmieden gibt es glücklicherweise immer noch einige: Deck13, House of Tales,

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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Die österreichische Firma steht für miese Qualität, daher tuts mir nicht leid.
Ich erinnere auch an die Farce bzgl the book of unwritten tales!
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- sid6581
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Gefährliches Halbwissen haltbasti007 hat geschrieben: Emme, Braingame, Headup, magnussoft, Prime Game? Mir fallen da schon noch so einige ein.![]()

- basti007
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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Naja, Koch macht Geheimakte, JAG und phenomedia bringen Sachen wie Jade Rousseau, Julia oder Alpha Polaris, rondomedia macht Black Sails oder Harvey's neue Augen, SevenOne macht Der Fluch der Osterinseln, bitComposer hat Alter Ego oder Jekyll und Hyde gebracht. Kalypso hat sich tatsächlich nach dem Ceville-Debakel vom Genre verabschiedet. Bei den kleineren sinds eher kleinere Adventures, aber gemacht wird hier und da immer noch was.sid6581 hat geschrieben:
Gefährliches Halbwissen haltWobei ich bei Publishern eigentlich nur an Adventure-Publisher dachte.
Bei ToMI tun sie das tatsächlich, das stimmt schon. Wobei ich nicht genau weiß, ob EV da noch selbst mitinvestiert. Aber das sind wohl auch eher reine Royalty- und Vertriebs-Deals. Wirkliches Invest, und das ist ja eigentlich (hust) die Kernaufgabe eines Publishers, machen die nur in ihr eigenes Studio, denke ich. Und selbst da lassen sie sich wohl häufig durch Co-Publishing helfen.Bin eigentlich davon ausgegangen, dass Daedalic, wie bspw. bei Tales of Monkey Island, schon als Publisher auftritt.

So, und jetzt wissen wir, wen es als nächstes erwischt hat: White Birds. Sehr schade!
Aber dann kann ich nicht mehr angeben!Das nächste Mal überlasse ich so eine Auflistung aber doch lieber jemandem, der da mehr drinsteckt.

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Re: JoWooD beantragt Insolvenz
Angeber!Aber dann kann ich nicht mehr angeben!

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