Rätselvielfalt

[DieFüchsin]

Ich würd gern mal wissen, wie wichtig euch die Vielfalt der Rätsel in einem Spiel ist.

Also wie stark sich Dialog-, Inventar-, Labyrinth-, Maschinenrätsel, Puzzles(Farb-/Klang-/Schieberätsel), oder gar Geschicklichkeitsaufgaben mit einander abwechseln. (Voraussetzung ist natürlich, dass sie gut umgesetzt sind.)

[monkeyboobs]

Ein schönes Beispiel für abwechslungsreiches Aufgabendesign ist Bone: Das große Kuhrennen. Ich brauch keine knackig schweren Aufgaben – die Abwechslung dabei ist mir tatsächlich wesentlich wichtiger. Ich spreche bewusst von Aufgaben, weil ich insbesondere auf kleine Minispiele/Actionsequenzen stehe wie Bratz das Vieh, die Boxkämpfe bei Indy etc., die ja kaum als Rätsel bezeichnet werden können.

Natürlich lege ich auf Rätsel den größten Wert, schließlich sind diese gemeinsam mit der starken Storyfokussierung die Essenz eines Adventures. Das Kombinieren von (Inventar-)Gegenständen und Dialogrätsel (perfekt: Monkey Island; auch toll: Bone) sind dabei meine Favoriten. Was ich weniger mag, sind Schalter- und Schieberätsel oder irgendwelche Memory-Verschnitte und dergleichen.

[DasJan]

Abwechslung ist was Gutes, für mich aber kein Muss. Keepsake z.B. war stark fixiert auf Logikpuzzles, trotzdem habe ich es sehr gern gespielt (auch wenn die Laufwege heftig waren). Ein konsistentes Gesamtkonzept, das mir persönlich zusagt, ist mir lieber als Vielfalt um jeden Preis. Labyrinthe muss ich z.B. nicht haben.

Das Jan

[galador1]

ich finde es wird mal wieder zeit für ein labyrinth. glaub seit moorhuhn hatte ich keins mehr. traut sich scheinbar keiner mehr. schieberätsel mag ich auch gern, da sie mir liegen. komplizierte maschinenrätsel dagegen liegen mir nicht und ganz schlimm sind klangrätsel. das geht gar nicht. der rest kann ruhig abwechslungsreich sein.

[DieFüchsin]

Wertet es denn für euch ein Spiel ab wenn es Rätselelemente beinhaltet, die ihr nicht mögt?

[galador1]

nein, eigentlich nicht. kann ja das spiel auch nichts dafür, das ich schlecht höre.

[Loma]

Ich finde, Die Stadt der Toten hatte sehr nette Rätsel - waren recht unterschiedlich, haben sich aber stets in die Story eingefügt.

"Abwerten" wär vielleicht zuviel gesagt, aber wenn ein Spiel richtig frustierende Rätsel hat, kanns schon mal sein, daß auch ich selbst frustriert werde - was sich dann nicht unbedingt positiv auf den Wiederspielwert auswirkt.

[Uncoolman]

Die Vielfalt der Rätsel ist mir schon wichtig. Aber fast noch wichtiger finde ich den plausiblen Zusammenhang der Rätsel. Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, da gibt es Rätsel nur, damit es ein Spiel ist und die Videosequenzen davon unterbrochen werden...
Bei "Daedalus Encounter" waren die Rätsel an den Türen sehr ähnlich und ich hätte dort gerne mehr verschiedene Arten gehabt. Besonders ausgefeilt waren natürlich die Rätsel der "Myst"-Reihe (sowieso mein Favourit), während ich "Syberia I" ziemlich offensichtlich und einfach fand. Dort gab es nicht viel falsch zu machen. Die Rätsel in "TLJ" fand ich z.T happig, z.T. banal, aber man mußte auch viel laufen, um die Lösung zu bekommen (the longenst journey eben...). Insgesamt eine sehr gelungene Mischung, obwohl man manchmal den Frust hatte...
"Die phantastische Insel" war auch ziemlich geradlinig, wenn auch mit Überraschungen. "Runaway" hatte es z.T. in sich, oft konnte man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen....
Hauptsdache, die Rätsel integrieren sich gut in die Story. Unnötige Kampfszenen, plumpe Plots oder Rätsel, die sich nicht mit vernünftigen Bordmitteln lösen lassen, finde ich spieltötend... Bei Monkey Island waren die Inventar-Kombis natürlich der Nächtefüller (wie jetzt: Tofublock überstülpen???? Wer kommtn auf sowas)...

edit: "Dogday" war auch eine gute Mischung, reichte an Monkey Island ran, aber weil ein Spielautomat-Rätsel auf meiner Grafikkarte nicht lief, konnten wir es nie zuende spielen...

[Sven]

Was ich weniger mag, sind Schalter- und Schieberätsel oder irgendwelche Memory-Verschnitte und dergleichen.

Dito. Ich hasse solche Rätsel. Die schaff ich oft gar nicht ohne Hilfe.
Aber die Kistenrätsel in BF stören mich überhaupt nicht.

[DieFüchsin]

Wie gesagt - Voraussetzung muss natürlich sein, dass die Rätsel gut gemacht sind, sonst kann man das Ganze gleich in die Tonne treten.

Auf die Sache mit dem Tofublock bin ich übrigens schnell gekommen, der bot sich dem Messer doch zu sehr an mit seiner großen jungfräulichen Oberfläche *g

[Uncoolman]

ich finde es wird mal wieder zeit für ein labyrinth.

In "Daedalus Encounter" gabs glaube ich eins, das im Dunkeln befahren werden mußte. Da mußte man die einzelnen Stationen abzählen. Dort gabs als Easter-Egg auch die Spiele-Crew, in Kokons eingesponnen... Oder war das ein anderes Spiel? Vielleicht "Zorg"?
Schon ziemlich lange her, noch zu win98-Zeiten, da kann man schon mal was verwechseln...

[Uncoolman]

und ganz schlimm sind klangrätsel

Genau. Bei "Schizm" haben wir uns die "ohmmm-Töne" auf den win-Recorder aufgenommen und dutzendmale abgespielt...
Der Wahnsinn. Und das mit 9,80 DM-Boxen....

[Möwe]

Wenn die Rätselart sich innerhalb eines Spiels nicht ändert, habe ich nach dem dritten Rätsel den Eindruck, ich hätte es vorhin schon mal gelöst. Das ist nervig. Finde ich fantasielos. Macht einen lieblosen Eindruck auf mich.

Labyrinthrätsel hasse ich auch. Meist kommen sie am Schluss, wenn man sich kurz vor den Ziel wähnt - graumsam, ich brauche dafür immer ewig (das sind dann die Situationen, durch die ich es mir mit meinen Nachbarn verscherzt habe : ich kann dann ziemlich laut werden .)

Ich hasse diese Schieberätsel, obwohl ich sie immer gut lösen kann (naja, meistens). Ich verstehe diese blöden Dinger gar nicht, aber ich löse sie trotz meiner Blödheit gut - irgendwie unterbewusst weiß ich wohl den Lösungsweg.

Aber ich verzeihe alles - solange die Story gut ist. Ich verzichte sogar auf schwierige Rätsel (siehe Dreamfall), für eine gute Geschichte.

[Sven]

Ja. Ist zwar kein Rätsel. Aber wenn der Rest (Story) von Dreamfall nicht so gut wäre, hätte ich wegen den Kämpfen das Spiel gleich aufgehört und hätte es in die Ecke geworfen. Ehrlich so scheisse war das.

[monkeyboobs]

Wertet es denn für euch ein Spiel ab wenn es Rätselelemente beinhaltet, die ihr nicht mögt?

Der Gesamteindruck ist entscheidend. Fast jedes Adventure hat irgendwo mal ein total beknacktes, nervtötendes Rätsel mit drin. Reine Knobelspiele wie 7th Guest fasse ich garnicht erst an.

Eine unlösbare Aufgabe sind für mich die #?%&/§()"/($% Tastatur/Gamepad-Steuerungen in Grim Fandango und MI4. Wie andere Menschen damit klarkommen, ist mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Rätsel

Aber die Kistenrätsel in BF stören mich überhaupt nicht.

Ich fand die schon ziemlich bescheuert und unnötig. Glücklicherweise saß ich mit einem Freund an BF3, der die Tastatur übernahm, sonst hätte ich nie das trashige Ende dieses geilen B-Movies gesehen. Die Finals (und das meiste davor) von MI4 und (heul) Grim Fandango habe ich in Ermangelung eines Spielpartners dagegen nie gesehen. Ich weiß, Schande über mein Haupt. Ich hoffe ja immer noch auf einen Maus-Patch aus Fankreisen. Das ist aber wohl wirklich Wunschdenken