Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

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Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

Danke Stundenglas für deine ausführlichen Antworten! :)
stundenglas hat geschrieben:Es gibt nichts was 100% sicher ist. Und es gibt immer Risiken die man nicht berücksichtigt. In Österreich(?) ist z.B. mal ein Hang von einem Stausee abgerutscht und in den Stausee hinein. Der Staudamm hat überlebt allerdings ist so viel Wasser über die Staumauer "geschwappt" das es einem Bruch gleich kam und dabei sind auch ganze Dörfer/Städte von einer Schlamm/Wasser Lawine zerstört wurden.
Nun, es macht Sinn Städte nicht direkt in die Nähe von Staudämmen zu bauen. Aber ganz abgesehen davon hast du Recht, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt. Nur muss man sich immer überlegen, inwieweit man den "Ernstfall" vertreten kann. Den von dir genannten Absturz eines Asteroiden kann man nicht verhindern, egal was man tut. Nur fällt dieser auf ein AKW, dann sind die Folgen für die Umgebung ungleich dramatischer.
Ich finde es nicht gut, wie du die Folgen eines GAUs bagatellisierst und mit Unfällen im Haushalt gleichsetzt. Denn es kann jeder selber im Haushalt etwas für die eigene Sicherheit tun... gegen den Bau eines AKWs jedoch nicht, und auch nichts gegen dessen prinzipielle Unkontrollierbarkeit. Auch gegen Schlamperei in AKWs kann man selber nur wenig tun... und das Vertrauen in die Politik ist diesbezüglich sehr gestört.
Man denke nur an die letzten Dioxin-Skandale: Tausende von Bauern verfüttern irgendein Zeugs jahrelang an ihr Viehzeug, und kein einziger ist auf die Idee gekommen dieses Futter mal ab und zu in einem Labor untersuchen zu lassen. Kein einziger. Ich mein, da hängt doch schließlich ihre Existenz dran.
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countjabberwock
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Ich seh da keine Hetze - ich liste lediglich Fakten auf. Das die vielleicht unbequem sind, dafür kann ich nichts. Und ja, sie lobte ihr Land ("In der Hinsicht bin ich auf mein Land stolz das wir zu Atomkraftwerken in Österreich nein gelernt haben zu sagen und nicht einfach mit uns alles machen lassen") obwohl das eben nur die halbe Wahrheit ist. Das kuriose daran ist ja das sie mit ihrem eigenen Greenpeace Link: http://www.greenpeace.at/atomkraftwerke ... reich.html bewiesen hat das die saubere Energieversorung Österreichs am Ende doch nicht so sauber ist. Ich gehe doch mal davon aus das sie die Artikel welche sie hier verlinkt auch selbst liest. Da heisst es nämlich gleich zu Beginn wortwörtlich: "Dennoch importiert Österreich heute bereits mehr Atomstrom, als das gebaute und nie ans Netz gegangene Kraftwerk jemals produziert hätte". Das gibt selbst Greenpeace Österreich zu. Sie hat es selbst verlinkt. Ich hab es lediglich noch einmal ausgesprochen...aber mir wirft man Hetze vor. Was soll ich dazu noch sagen?

Vor allem stammen die Infos nicht von der Atomstrom-Lobby sondern von Greenpeace selbst. Und die schauen da bestimmt genauer hin. Ob ich nun das AKW im eigenen Land und unter eigener Verantwortung betreibe oder die gleiche Menge Strom von benachbarten AKWs importiere ist doch das gleiche. Im Gegenteil, da wird nun einmal die Verantwortung abgewälzt. Und passiert dann was im Ausland kann die Regierung mit dem Finger aufs Ausland zeigen. Man sagt Österreich importiert ca. 12% seiner Energie. Im Prinzip müssten sie nur diese 12% durch eigenen Kraftwerke decken und man könnte wirklich behaupten nicht mehr auf Kernkraft zu setzen. Natürlich landet dennoch die erzeugte Energie aus den benachbarten AKW in der eigenen Steckdose weil es dem Verbundnetz egal ist wo man seinen Strom einkauft - es sei denn man hat das hier ;) - aber solange die Energiebilanz stimmt (Export minus Import größer gleich Null) landet wenigstens kein Geld bei den AKW Betreibern.

Wenn Frau Merkel am Ende doch bei allen AKWs überstürzt den Stecker zieht und uns von heute auf morgen 25% der Grundlast fehlen dann können wir uns die nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln sondern es läuft auf das gleiche hinaus wie mit Österreich. Atomstrom existiert dann nicht mehr in unserem Energiemix und der Anteil regenerativer Energien würde sogar auf über 20% steigen. Was die Statistik aber verheimlicht ist das wir dann einen Teil der Grundlast aus dem Ausland importieren - der wohl auch aus AKWs stammt.

@stundenglas: Danke, du hast mich offensichtlich verstanden. Ich greife hier niemanden persönlich an der gegen AKWs ist oder auf Ökostrom setzt. Ich selbst hätte auch lieber besser jetzt als gleich den Ausstieg - und zwar international - wenn die entsprechenden Alternativen bereits verfügbar wären. Nur lasse ich mich bei der Diskussion eben nicht von Emotionen leiten (auch wenn die Sache in Japan schrecklich ist) sondern betrachte die Lage realistisch.

Die Idee mit den verstaatlichten neugebauten AKWs finde ich nicht schlecht. Daran hab ich bisher noch nicht gedacht weil ich bei staatlichen Unternehmen immer an die Bahn denken muss und dann bekomm ich Bauchweh. ;) Aber staatliche AKWs die keinen Gewinn erwirtschaften (bzw. diesen in die Endlagerung oder den Ausbau der regenerativen Energien stecken müssen), direkt unter staatlicher Kontrolle stehen was z.B. Sicherheitsvorschriften betrifft und die man bei Bedarf einfach abschalten kann ohne das man hierfür Gesetze erlassen muss oder Klagen der AKW Betreiber befürchten muss, klingen interessant. Wird es aber leider nicht geben.

"Wer weiß ob Windräder das Klima nicht auch beeinflussen weil sie die Luftströme bremsen" - genau darüber hab ich mal eine sehr hitzige Debatte unter Fachleuten erlebt. Natürlich ohne produktiven Ergebnis weil es keiner genau sagen kann. Fakt ist das die Luftströme wirklich abgebremst werden weil ihnen die Windkonverter kinetische Energie entziehen. Deshalb kann man auch nicht einfach einen Windpark beliebig errichten weil die Windräder durch die Konverter vor ihnen stark beeinträchtig werden. Die Auswirkkungen auf das Klima stufe ich aber als vernachlässigbar ein. Einfach weil man sich mal die Dimensionen vor Augen halten muss.
stundenglas
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von stundenglas »

Ich finde es nicht gut, wie du die Folgen eines GAUs bagatellisierst und mit Unfällen im Haushalt gleichsetzt. Denn es kann jeder selber im Haushalt etwas für die eigene Sicherheit tun... gegen den Bau eines AKWs jedoch nicht, und auch nichts gegen dessen prinzipielle Unkontrollierbarkeit. Auch gegen Schlamperei in AKWs kann man selber nur wenig tun... und das Vertrauen in die Politik ist diesbezüglich sehr gestört.
Ich habe nicht sehr lange über diese Beispiele nachgedacht und wollte aufzeigen das Wahrscheinlichkeiten nun mal so sind das sie auftreten können aber nicht müssen und wenn sie unwahrscheinlich sind, das die Menschen sich nicht drum sorgen etc.. Aber es stimmt schon man sollte das nicht mit etwas vergleichen wie dem Werfen einer Münze oder Alltagsunfällen. Mir ist nur kein besseres Beispiel eingefallen. Vielleicht könnte man es mit Lotto oder eine Glückspiel vergleichen und.. nun ja da gewinnt hin und wieder auch jemand.

Gegen den Bau eines AKW's kann man aber etwas machen. Das ist zwar nicht so leicht aber: Studieren, Forschen und eine "bessere" Lösung finden. Oder alle Menschen überzeugen das sie auf den Gebrauch von Energie verzichten. Oder Systeme entwickeln die wesentlich weniger Energie benötigen. Es gibt aber auch noch andere Bauprojekte wo sich der einzelne fügen muss. Flughäfen, Autobahnen, Stromleitungen, Staubecken, Häfen usw. in der Regel wird man dafür so entlohnt das man sich an einem anderen Ort eine bleibe suchen kann.

Nun gut diese Beispiele sind jetzt natürlich nicht Fair und ich habe übertrieben. Denn eigentlich hast du recht. Das System sollte funktionieren. Die meiste Zeit tut es das auch und wenn die Finnen mit ihrer Endlagerung wirklich einen Ort erschaffen an dem das Material gut gelagert ist... hm. nein es bleibt eine Sauerei. Wie sehr das merkt man erst das die Halbwertzeiten hunderttausende Jahre betragen und unsere Zeitrechnung grade mal vier Stellig (!) ist.

Mich schockiert das das ganze Vorhaben in ca. 30 Jahren in Vergessenheit geraten ist und es noch nicht mal ansatzweise gute Lösungen für die Endlagerung gibt. Es "hätte" zuerst einen Lagerplatz in einem Endlager geben müssen bevor man ein neues Kraftwerk in betrieb nehmen kann. Damit meine ich jetzt nicht etwas vergleichbares wie die Asse oder Gorleben sondern etwas "halbwegs" Solides wie diverse (geplante) Lagerstädten in Finnland.

Ich höre jetzt auf darüber zu schreiben, es ist eine sehr emotionale Diskussion auch wenn ich versuche Sachlich zu bleiben. Dein Beispiel mit dem Dioxin.. ja das trifft es haargenau. Doch es ist ein gutes Beispiel. Überall dort wo man keine Regeln definiert oder Kontrollen nach den gespielt wird entstehen Fehler. Die Atomwirtschaft wird (?) besser kontrolliert. Vielleicht sollte Jedes angrenzende Land haben, die Kraftwerke in den Nachbarstaaten zu kontrollieren?

Es ist ja alles eine Frage Geldes und auch der Bequemlichkeit. Solange es kein Internationales Abkommen gegen irgendetwas gibt, ist es das selbe Problem wie mit dem CO2. Wenn wir hier alle nur Regenerativ leben haben (wir) trotzdem noch das Problem wenn es unsere Nachbar einsetzen oder um auf CO2 zurückzukommen diese es in der 100fachen Menge freisetzen und wir nicht. Das einzige was da hilft sind Internationale abkommen und vielleicht sollten (wir) uns mehr dafür einsetzen das bessere Wege (Lösungen) genutzt werden. Ich würde auch lieber in einer Welt leben wo Desertec (oder ein anderes Energiewunderland) existiert und wir (zu unserem Vorteil) den z.b. Chinesen so günstig (gesunden) Strom verkaufen können damit sie endlich die Meiler abschalten.

(Vielleicht werden in 200 Jahren gute Energie-Träger hier so stark Subventioniert und im Überschuss erzeugt das dritte dafür nicht selber produzieren können!)
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subbitus
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von subbitus »

@countjabberwock
Thema Reaktorneubau

Dein Gedankenspiel ist auf Papier sicher ein interessantes Konzept, aber ich bezweifle trotzdem, dass dies der richtige Weg wäre. Erst einmal wäre es doch das völlig falsche Signal. Man kann nicht von Atomausstieg und Brückentechnologie sprechen und im Gegenzug neue Atomkraftwerke bauen. Das lässt sich äußerst schwer verkaufen, mit der Begründung Sicherheit schon gar nicht. Klar, man kann die neueste Sicherheitstechnik verwenden und aktuell gewonnenen Erfahrungen mit einbeziehen, aber das schützt noch lange nicht vor Szenarien, an die man noch nicht gedacht hat.
Viel entscheidender wäre doch aber, dass ein AKW-Neubau ein Freifahrtsschein für die Atomlobby wäre. Wer garantiert uns denn, dass sie nach 30 Jahren nicht sagen: "Oh sorry, wir sind noch nicht so weit. Lasst uns die Brücke noch etwas verlängern. Und überhaupt, war doch alles sicher die letzten Jahre. Wir planen da gerade ein neues Ultra High Tech AKW. Das ist 100%ig sicher..."

Der Ausstieg oder Umstieg klappt nur, wenn man Druck auf die Stromkonzerne ausübt. Man muss sie "zwingen" in regenerative Energien zu investieren. Sonst passiert nichts. Und das geht nur, wenn man wirklich einen Schlussstrich zieht. Wenn die Konzerne sagen, wir brauchen dafür bis 2050, heißt das für mich, die schaffen das auch 20 Jahre schneller. Wenn sie müssen.
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countjabberwock
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Deshalb ja der Vorschlag von Stundenglas mit den staatlichen AKWs. Dann kann die Regierung den Stecker ziehen wenn sie es für richtig hält und muss sich nicht mit Stromkonzernen rumärgern. Die neuen AKWs wären dann wirklich nur als Übergang gedacht bis die Alternativen einsatzbereit wären. Wie bereits erwähnt heisst es ja in der Studie das dieses Solarthermie Kraftwerk 2020 in Betrieb gehen könnte und erst 2050 gut 25% des europäschen Energiebedarfs abdeckt. Aber die Jahreszahlen sind nur realistisch wenn wir jetzt anfangen. Dieses Projekt ist allerdings zu groß als das es Deutschland, Österreich und ein paar andere Staaten alleine stemmen können. Da müssen auch andere große Nationen wie z.B. Frankreich mitmachen. Nur mach das mal dieser Atomnation begreiflich. Aber je länger sich dieser Prozess hinzieht desto länger dauert es bis diese regenerative Grundlast Alternative zur Verfügung steht. Und was machen wir in den Jahren dazwischen? Es gibt doch für jeden Mist eine EU Verordnung (z.B. eine Seilbahnverordnung fürs Flachland :roll: ) an die sich die Mitgliedsstaaten zu halten haben - nur bei der Energie kann scheinbar jeder machen was er will.
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Sternchen
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Sternchen »

Beowulf hat geschrieben:Spiel mal nicht die beleidigte Leberwurst! ;) Anstatt deine Argumente mit konsequent langen Texten durchpeitschen zu wollen, könntest du einfach mal klipp und klar sagen: Wie würdest du in Zukunft mit der Energiepolitik verfahren?

Ich will aber drauf antworten^^

Für mich wär die ideal Lösung mehr auf Solarstrom zu setzen, das wäre zwar kostspielig bis erst mal die Technologie und der Aufbau dafür fertig wären bis es einsatzbereit wäre, aber hey:Licht gibt es echt in Massen zumindest tagsüber.
Sprich zumindest für eine Hälfte des Tages könnte man mit genügend Licht Strom erzeugen, auch wenn da viele meinen, es wäre dann zu wenig Strom vorhanden.
Glaube ich ehrlich gesagt nicht, einziges Risiko man wäre zu sehr vom Wetter abhängig und das noch stärker als wie bei Wasser und Wind Kraftwerken.
Denn wegen mangelenden Wind kann sich bei dem häufigen windigen Wetter echt keiner beklagen und Wasser gibts in den meisten Ländern auch noch in Mengen.
Man müsste nur darauf achten das genug sauberes Wasser übrig bleibt für die restliche Bevölkerung.

Wozu ist es gut wenn wir Alternativen kennen aber nix draus machen?
Nur eine Verschwendung von Ressourcen und mittlerweile glaub ich nicht mehr daran das man je auf Atom-Strom verzichten wird, es ist ja soviel bequemer und billiger auf schnell hergestellten Strom zu setzen, also pfeiff auf die Umwelt?! [-X
Genau diese Tatsache macht mich sauer, täte der Mensch wirklich mal verantwortungsbewußter denken , würde er nach einen Weg suchen, eben nicht mehr mit Atom-Strom leben zu müssen!

Stundenglass nett das du Countjabberwook so verdeitigen willst, aber momentan kommt er mir selbst ein wenig wie die beleidigte Leberwurst vor, und seine Argumentation bei weitem nicht so sachlich wie du sie mir verkaufen willst. :lol:

countjabberwock hat geschrieben:Ich werde künftig auch die Leerzeichen weglassen.Dann sind meine Texte zumindest etwas kürzer.Ob das hilft sie zu begreifen kann ich leider nicht garantieren.
Das mein ich damit nur mal als Beispiel, und damit ist es von meiner Seite auch aus genug, da kann ich keine Lust auf ein verbales Hick Hack lege. :wink:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von JoeX »

Ich muss mal was loswerden.

Heute bei der Arbeit hat nen Kollege der direkt neben mir arbeitet die Bild mitgehabt. Da es recht langweilig war hab ich ihm mal üder die Schulter geschaut, und es ging da um Fragen zu Japan und dazu auch die Antworten.

Eine war ob man japanische Kinder nach Deutschland holen sollte und die gegebenfalls gleich adoptieren soll. Ich fand die Frage an sich jetzt schon irgendwie kommsich aber die Antwort ist echt was für Idioten.
Man sollte die Kinder nicht aus deren Umgebeung reissen und sie bei ihren Eltern lassen, falls sie nicht mehr am Leben sind dann zu anderen Vewandten schicken.

Das ist echt so als ob die da für Volldeppen schreiben. Ich mein wer liest denn sowas und denkt sich dabei dann noch OH STIMMT, DAS HAB ICH GAR NICHT GEWUSST :roll:
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Arne »

JoeX hat geschrieben:Ich mein wer liest denn sowas und denkt sich dabei dann noch OH STIMMT, DAS HAB ICH GAR NICHT GEWUSST :roll:
Na, BILD-Leser halt...
SCNR
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Adoptiert von einem Bild Leser? Da kommen sie ja vom Regen in die Traufe.
stundenglas
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von stundenglas »

Viele gebildete Menschen lesen die Bild auch einfach nur zur Unterhaltung. Und seitdem hier die Bild.de Seite verlinkt wurde schaue ich auch öfter mal dort vorbei. Es hat etwas lustiges ^^

Ich denke solche Fragen und Antworten haben einen sozialen Gesichtspunkt es ist etwas worüber man durchaus diskutieren kann und es hat schon einen großen Unterhaltungswert wenn man mal eine Baustelle besucht und dort wirklich alle über Themen aus der Bildzeitung reden. Das ist auch etwas wozu jeder etwas sagen kann. Nur deshalb drucken die so etwas vor allem auch reißerisches und überspitztes ab. Man muss schon sehr naive und **** sein um die Bildzeitung für voll zu nehmen. Nebenbei, ich habe wirklich Achtung vor den Menschen die dort Arbeiten und auch entsprechende Artikel zu verfassen. Wenn ich mir z.B. vorstelle für Computerbild-Spiele einen Artikel schreiben zu müssen.. das ist gar nicht so leicht.
Sternchen hat geschrieben:Nur eine Verschwendung von Ressourcen und mittlerweile glaub ich nicht mehr daran das man je auf Atom-Strom verzichten wird, es ist ja soviel bequemer und billiger auf schnell hergestellten Strom zu setzen, also pfeiff auf die Umwelt?!
Nun das ist alles etwas komplizierter. Es gibt diverse Produktionen die viel Energie brauchen und diesen auch haben müssen weil sie ohne nicht Arbeiten können. Ohne Strom entsteht dann ein sehr großer Volkswirtschaftlicher schaden. Dadurch entsteht auch die hohe Grundlast. Solarstrom ist nicht so effektiv, das liegt auch daran das wir in unserem Breitengrad leben. Von den ca. 600 TWatt/h die Deutschland braucht (ich weiß nicht ob im Jahr oder am Tag oder im Monat.) sind gerade mal 93 TWatt/h aus erneuerbaren energien. Und grade mal 5 Prozent davon sind aus Solarkraft. (glaub Stand 2009 - ich hab das auf weltderphysik.de gelesen). Viel günstiger sind da schon Wind und Biomasse als Energieerzeuger. Und die Solarkraft ist schon weit voran geschritten und auch in meiner Umgebung sind schon sehr viele Dächer mit Solarzellen belegt. Aber auch einige Windräder stehen schon am Wegesrand. Irgendwann ist der Platz weg und mehr geht nicht mehr. Trotzdem denke ich das Haushalte (135? TWh) sich eines Tages selbst versorgen könnten.

Atom-Energie wird nicht Lange verwendet werden können, in der Langen Zeitrechnung machen sie auch nur einen Bruchteil aus.. vielleicht 150 Jahre? Geschätzt so von 1954 in Russland und bei uns erst 1961 bis ca. 2104. Länger würde ich dieser Energieform sowieso nicht geben und gemessen an der Halbwertzeit ist das ein Flügelschlag. Ich frage mich heute schon mit welchem Bewusstsein Energie verwendet wird wenn es wieder zu einem Mangel kommt. Hoffen wir das bis dahin keine großen Kriege geführt werden (um diese Energien).

Seit dem Unglück in Japan werde ich jedenfalls ein ganz anderes Bewusstsein für den Energieverbrauch entwickeln. Schon jetzt schalte ich jeden Verbraucher ab der nicht eingeschaltet sein muss.
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

stundenglas hat geschrieben: Es gibt diverse Produktionen die viel Energie brauchen und diesen auch haben müssen weil sie ohne nicht Arbeiten können. Ohne Strom entsteht dann ein sehr großer Volkswirtschaftlicher schaden. Dadurch entsteht auch die hohe Grundlast.
Mein Praxissemester hab ich in einem Kraftwerk verbracht. Das stand in einem Industriegebiet und versorgte ausschliesslich die umliegenden Fabriken. Dort liefen meist komplizierte Fertigungsprozesse rund um die Uhr ab - z.B. wurde bei der einen Firma Granulat hergestellt. Eine andere produzierte Kunstfasern. Ein Stromausfall hätte dort die Rohrleitungen und Düsen in wenigen Minuten komplett verklebt. Sie hätten anschließend alle herausgerissen und ersetzt werden müssen. Eine finanzielle Katastrophe. Da war eine sichere Grundlastversorgung sowie schnelle Spitzenlast Turbinen für den Ernstfall das A und O. Eine Versorgung über Solar- oder Windkraft wäre da vollkommen ausgeschlossen. Die Grundlastversorgung muss einfach gegeben sein und genau da liegt bei den regenerativen Energien nach wie vor das Problem. Es fehlt entweder die zuverlässige, kontinuierliche Energieerzeugung oder aber die passenden Speicher. Deshalb sind Aussagen wie z.B. "Licht gibt es echt in Massen zumindest tagsüber" oder "wegen mangelnden Wind kann sich bei dem häufigen windigen Wetter echt keiner beklagen" etwas blauäugig.
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

Es gibt nicht nur die Großindustrie. Man denke nur an die vielen Autos, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind.
Wie gut unsere Energiewirtschaft in Zukunft sein wird, das wird sich vor allem daran messen wie gut unsere Speichermedien sein werden. Diese technische Entwicklung wird zwar nicht so spektakulär verlaufen wie die der Atomkraftwerke, aber ungleich wichtiger sein. Auch die möglichst verlustfreie Weiterleitung von Strom über große Distanzen wird da eine große Rolle spielen (Strom aus der Wüste).
magoria
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von magoria »

Die Diskussionen hier sind ja gut und schön. Das Problem ist das wir in Deutschland momentan an einer Überversorgung mit Strom leiden. Kurz und schmerzlos, wir haben zuviel davon. Die Kosten die entstehen um große Kraftwerke je nach Bedarf und Abnahme runter bzw. hoch zufahren sind so hoch das man bei einer konstanten, und relativ hohen Abnahme den Strom zur Hälfte des Preises anbieten könnte.
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Wo hast du denn diese Infos und Zahlen her? Gibt es dafür eine Quelle? Würde mir das gern einmal durchlesen. Der reine Anteil für die Energieerzeugung (also das Geld welches der Kraftwerksbetreiber kassiert) macht doch nur rund 25% vom Strompreis aus. Selbst wenn der Kraftwerksbetreiber im Extremfall seinen Strom verschenkt wären wir noch weit von einer Halbierung des Preises entfernt.

Schöner faz Artikel zum Thema Ausstieg.
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

countjabberwock hat geschrieben:Schöner faz Artikel zum Thema Ausstieg.
Schön pessimistisch vielleicht. :? Die ganzen Probleme mit der Atommüll-Entsorgung - oder dem aufwendigen und gefährlichen Uranabbau - werden hier nicht erwähnt.
Man redet von Bürgerinitiativen, die angeblich die Pumpspeicherkraftwerke verhindern.... aber die Bürgerinitiativen, die vergeblich versucht haben den Bau der Atomkraftwerke zu verhindern (bzw. ihre Abschaltung zu erzwingen), die finden hier auch keine Erwähnung.
Nein, dieser Artikel ist mir da viel zu einseitig. Es geht doch eher darum dass Atomkraft überflüssig ist, wir es aber noch nicht ansatzweise geschafft haben die fossilen Brennstoffe zu ersetzen.

Denn auch dem Artikel fehlt es an einem alternativen Konzept: Will man auf fossile Brennstoffe komplett verzichten, müssten alle Haushalte auch mit Strom heizen... und alle Autos an der Steckdose aufladen. Der Anteil, den Ököstrom und Atomkraft an unserem Energieverbrauch haben, ist sehr gering.
Man müsste extrem viele neue Atomkraftwerke bauen um dies zu kompensieren. Da dies aber sicherheits- und entsorgungstechnisch nicht verantwortbar wäre, und das Uran sowieso schnell aufgebraucht wäre, bleiben nur die regenerativen Energien, Pumpspeicherkraftwerke... und die Hoffnung, dass es in Zukunft noch effektivere Energiespeicher gibt.
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