Skurrile Charaktere, beknackter Humor und eine vergleichsweise schnöde 2D-Grafik – das war Edna bricht aus, als es vor gut drei Jahren auf den Markt kam. Das ursprünglich als Diplomarbeit von Daedalics Kreativchef Jan Müller-Michaelis gestartete Projekt traf mit seiner humorvollen Darbietung einer im Kern sehr traurigen Geschichte einen Nerv bei den Adventure-Spielern, die das Abenteuer in nicht zu verachtender Anzahl aus dem 'Kinderregal' in ihren Einkaufskorb wandern ließen. Im Sommer dieses Jahres soll es ein Wiedersehen mit Edna und ihrem vorlauten, pyromanisch veranlagten Stoffhasen in Harveys neue Augen geben. Wir konnten vor Ort in Hamburg einen Blick auf das Spiel werfen.
Die introvertierte und von ihren Mitschülern verpönte Lilli, der zu Beginn kaum ein Wort über die Lippen kommt, hat es bei aller Bravheit jedoch faustdick hinter den Ohren – sie selbst weiß davon nur nichts. Um die Termiten vom Baum wegzulocken, sucht sie nach etwas Süßem, das sie in einem Bienennest in der Nähe eines Brunnens vermutet. Dort spielt gerade Klosterschüler und James-Dean-Verschnitt Freeman, obwohl Schwester Ignatz dies ausdrücklich verboten hat. Mit ihrer gut gemeinten Warnung vor den Gefahren des Kletterns am Brunnen spornt Lilli den coolen Mitschüler unbewusst dazu an, noch ein bisschen mehr zu riskieren – und prompt stürzt er hinein. Im Gegensatz zum Spieler registriert Lilli den Sturz jedoch nicht und wundert sich lediglich darüber, dass Freeman plötzlich verschwunden ist.
Daedalic ist sich im Klaren darüber, dass ein Spiel mit der technischen Qualität des Vorgängers in der kommerziellen Vermarktung kaum ein zweites Mal funktionieren wird. Deshalb will der Entwickler diesmal mehr bei Grafik und Sound zeigen, betont aber, dass der Stil des Vorgängers grundsätzlich beibehalten werden soll.
Um das Spiel nicht zu komplex werden zu lassen, werden die einzelnen Abschnitte jedoch nicht ganz so weitläufig ausfallen. Drei Dutzend zeitgleich betretbare Räume wie im Vorgänger sind also nicht zu erwarten. Eine Hotspotanzeige wird zudem dafür sorgen, dass relevante Objekte nicht mehr so leicht übersehen werden können. Zugleich möchte Daedalic stärker darauf achten, dem Spieler genügend Tipps an die Hand zu geben, um nicht ganz so schnell Gefahr zu laufen, auf dem Schlauch zu stehen. Daedalic verspricht aber, es nicht durch zu viele Tipps zu leicht zu machen.
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