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  • Geheimakte 2 - Puritas Cordis (Vorschau II)

Vorschau

von  Hans Frank
06.08.2008
Geheimakte 2 - Puritas Cordis (Vorschau II)
278]In wenigen Wochen erscheint mit Geheimakte 2 - Puritas Cordis der Nachfolger zu einem der unbestritten besten Adventures der letzten Jahre. Wir haben jetzt eine Betaversion des Spiels genau unter die Lupe genommen. Kann der Nachfolger an die Erfolge des ersten Teils anknüpfen oder diesen sogar übertrumpfen?

Erfolgsrezept

Wie schon im ersten Teil geht es ganz Allgemein gehalten wieder um düstere Machenschaften, alte Geheimnisse und böse Buben, die den Protagonisten das Leben schwer machen. Doch der Reihe nach: Stand im ersten Teil des Spiels noch ein längst vergangenes Ereignis - der Tunguska-Zwischenfall - im Mittelpunkt, so geht es diesmal um topaktuelle Themen. Der Klimawandel beschäftigt Wissenschaftler wie Politiker seit langem, doch nun steht eine globale Katastrophe unmittelbar bevor. Zumindest, wenn man den Aussagen einer zwielichtigen Sekte namens Puritas Cordis glauben schenkt, deren skrupellose Anhänger an verschiedenen Orten weltweit ihr Unwesen treiben.

Nina Kalenkow ahnt davon nichts, als sie im Hamburger Hafen das Kreuzfahrtschiff Calypso mit dem Ziel Portugal besteigt, um einmal abzuschalten und ihre Probleme hinter sich zu lassen. Doch schon am Steg passiert Seltsames. Ein Mann kommt scheinbar zufällig durch einen Zusammenstoß mit einem Gabelstapler grausam ums Leben. Später in ihrer Kabine bemerkt Nina, dass ihr Koffer vertauscht wurde und auch sonst geschehen ungewöhnliche Dinge an Bord. Und spätestens als sie niedergeschlagen wird beginnt das Abenteuer...

Erfolgsrezept, die zweite

Nina stürzt sich sofort ins Abenteuer und beginnt auf eigene Faust, Licht in die Geschehnisse zu bringen. Dem Spieler steht dafür wieder eine äußerst komfortable und absolut intuitive Steuerung zur Verfügung. Wie schon beim Vorgänger deutet ein kleines Maus-Icon darauf hin, wie mit den zahlreichen Hotspots interagiert werden kann. Bei langen Laufwegen erhöht Nina automatisch ihre Geschwindigkeit und bei Doppelklick werden diese ganz abgebrochen. Bei der Interaktion mit Gegenständen passiert es leider manchmal, dass ein gerade steuerbarer Charakter im Weg steht und so den Hotspot verdeckt.

Auch grafisch macht die Vorschauversion schon einen sehr ausgegorenen Eindruck. Die Hintergründe sind äußerst detailliert gestaltet und die bisher spielbaren Areale (altes Universitätsgelände, Kreuzfahrtschiff, französischer Strandabschnitt und indonesischer Dschungel) sehr abwechslungsreich gestaltet. Besonders die dynamischen, farbigen Licht- und Schatteneffekte, die zum Beispiel in einer Unter-Wasser-Sequenz bzw. bei Dunkelheit verwendet werden beeindrucken. Bei bestimmten Aktionen und Dialogen wird cinematisch in die Grafiken hineingezoomt bzw. Close-Ups der Charaktere gezeigt, was zu einer besonderen Tiefenwirkung führt. Auch andere Grafikeffekte wie Spiegelungen oder eine realistische Wasserdarstellung gehören zum Repertoire von Geheimakte 2. Allgemein passt sich die Grafik auch auf unterschiedlichste Bildschirmauflösungen an, was besonders Besitzer moderner Widescreen-TFTs freuen dürfte. Ein paar Grafikfehler und fehlende Grafiken sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch vorhanden.

Bei den Rätseln erwartet den Spieler klassische Kost, meistens in Form von Inventarrätseln. Diese sind überwiegend gut in die Spielwelt und den Spielfluss integriert und variieren in ihrem Schwierigkeitsgrad von Kinderspiel bis Kopfnuss. Ein paar Ausrutscher im Rätseldesign leistet sich aber auch schon die Vorschauversion. So ist es zum Beispiel einmal nötig, ein bestimmtes Gerät aus der Kombination mehrerer Inventargegenstände zu erhalten. Logisch gesehen wäre es egal, in welcher Reihenfolge die Kombination erfolgt - trotzdem schreibt das Spiel diese vor. An einer anderen Stelle muss Nina jemanden über eine Gegensprechanlage ablenken, damit ein Dritter ein Foto von diesem Jemand schießen kann. Statt Nina einfach ein paar Minuten an der Gegensprechanlage zu postieren und den anderen das Bild machen zu lassen, muss erst eine Möglichkeit gefunden werden, den Vorgang des Ablenkens zu automatisieren, so dass sich Nina neben dem Fotografen platzieren kann. Das Rätsel an sich ist an dieser Stelle nicht schlecht, nur die Integration in den Spielverlauf hinkt.

Die Musik- und Soundeffekte sowie die Vertonung bewegen sich wieder auf hohem Niveau. Bei der Musikuntermalung scheint es diesmal mehr Abwechslung zu geben. Lediglich einige Fehler im Umgebungssound (z.B. Stimmen hallen, obwohl man sich im freien befindet) müssen noch ausgemerzt werden.

Fazit

Die überwiegend positiven Aspekte des Spiels sind schnell zusammengefasst. Die Entwickler haben auf die schon in Geheimakte: Tunguska sehr gute technische Umgebung noch eins draufgesetzt und wieder mit einer spannenden Geschichte und überwiegend gelungenem Rätseldesign vermischt. Sollte sich diese Mischung im restlichen Spiel so fortsetzen und ein paar kleinere Mängel noch behoben werden, steht mit Geheimakte 2 das nächste Top-Adventure in den Startlöchern.

Sieht gut aus