Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 04.05.2012, 10:04
Und wieder mal weit ab vom Thema, aber naja...
Achtung: Das sind gerade allgemeine Aussagen, die sich nicht auf Yesterday beziehen! Manche Aussagen beziehen sich auch speziell auf kleinere Publisher, nicht auf die ganz großen internationalen Keyplayer.
Also: PC, Mac und Steam - ihr stellt es euch teils echt einfach vor. Steam lehnt unsere Titel regelmäßig ab. Da sie die großen Titel brauchen, nehmen sie bei großen Publishern das gesamte Programm. Mit 4 Mann und rund 2 Titeln im Jahr, fallen wir definitiv nicht in die Kategorie. Indie-Games nehmen sie ganz gerne, dann aber bitte direkt vom Entwickler. Indie-Games wie bspw. Tiny & Big, also richtig Indie, nicht Nische wie Adventure. Das sieht man auch daran, dass BoUT nicht drauf ist. Fallen wir auch nicht rein, also fällt Steam weg. Und selbst mit Steam, heißt es nicht, dass man gute Verkäufe erzielt und das Geld wieder einspielt. Denn Steam wird genauso wie der AppStore mit Spielen überflutet. Wirklich gut verkaufen sich da nur die Topspiele, die auch öfters auf den vorderen Seiten auftauchen. Andere gehen auch schnell mal unter.
Nur digital hat auch den Nachteil, dass kleine Publisher ohne Vertrieb das volle Risiko alleine trägt. Mit einem Vertrieb, wie man ihn bei Box-Versionen braucht, kauft der Vertrieb eine gewisse Anzahl an Spielen ein und das Geld ist dem Publisher sicher. Das ist eine Zahl, mit der man rechnen kann, die man mit Erfahrung vorher abschätzen kann. Nur digital heißt: Grundeinnahme 0€! Ausgaben: 6-stellig.
Dann PC & Mac-Diskussion: Geht man auf Box, ist es keine Abzocke, die Versionen zu trennen. Es gibt sogar mehrere Gründe es zu tun: Zum einen ist der PC-Markt deutlich größer, sodass das Hauptaugenmerk erstmal darauf liegt und somit die Version für PC oftmals mehrere Monate früher fertig ist. Mit Entwicklungskosten, Produktionskosten, Marketingkosten und den Gehältern, ist kaum ein Publisher in der Lage zu sagen "Egal, lass uns mal 6 Monate warten bis auch die andere Version fertig ist!". Das hat nichts mehr mit Service, sondern mit Lebensmüdigkeit zu tun, denn ohne Einnahmen keine Firma. Zum anderen müsst ihr auch die Zusammenarbeit mit den Vertrieben bedenken. Bspw. unser Vertrieb Flashpoint beliefert den PC- und Konsolen-Markt. Sie haben keine Expertise im Mac-Markt. Dafür verhandeln wir meist mit ASH, da die sich rein auf den Mac-Markt spezialisiert haben und daher das Spiel in der Mac-Version auch in Läden stellen können, wo PC versierte Vertriebe gar keinen Zugang zu haben. Hinzu kommt, dass Hybrid-Versionen vom Handel, der beides verkauft, idR die Spiele entweder bei PC oder bei Mac stellen. Heißt: Wie soll ein Mac-Spieler auf den Titel aufmerksam werden, wenn er im PC-Regal steht. Wer geht denn schon als Mac-Spieler zu den PC-Titeln und schaut nach dem kleinen Mac-Logo? Umgekehrt wäre es sogar eine noch größere Katastrophe, da dann die PC-Spieler (wie bereits gesagt deutlich sehr viel mehr) den Titel nicht sehen würden und da ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mal die Mac-Spiele anschauen, noch viel viel kleiner, da die Auswahl enorm ist.
Persönlich muss ich sagen, dass mir bei der Mentalität, die bei manchen hier immer mal wieder durchscheint, echt die Hutschnur hochgeht. Das hört sich schon fast nach einem Adventure an a la "Finde die Verschwörung". Publisher sind nicht böse (im Adventurebereich auch keineswegs Geldgeil, das geht überhaupt nicht!) und PR-Leute bestechen auch keine Redakteure. Also wirklich. Nur ein Fakt bleibt: Von Luft und Liebe können keine guten Spiele entwickelt werden, irgendwoher muss das Geld kommen und im Geld schwimmt niemand. Sonst wäre dtp nicht insolvent und selbst Daedalic, die ich aktuell als Marktführer im Adventurebereich bezeichnen würde, schmeißt nicht mit Geld um sich, wenn man mal Carstens Aussagen liest. Von den Publishern, die viel im Adventurebereich machen, schwimmt keiner im Geld und es gibt auch keine fetten Gehälter, Firmenwagen oder ähnliches. Wir sitzen täglich da und machen unseren Job, weil es unsere Leidenschaft ist.
Achtung: Das sind gerade allgemeine Aussagen, die sich nicht auf Yesterday beziehen! Manche Aussagen beziehen sich auch speziell auf kleinere Publisher, nicht auf die ganz großen internationalen Keyplayer.
Also: PC, Mac und Steam - ihr stellt es euch teils echt einfach vor. Steam lehnt unsere Titel regelmäßig ab. Da sie die großen Titel brauchen, nehmen sie bei großen Publishern das gesamte Programm. Mit 4 Mann und rund 2 Titeln im Jahr, fallen wir definitiv nicht in die Kategorie. Indie-Games nehmen sie ganz gerne, dann aber bitte direkt vom Entwickler. Indie-Games wie bspw. Tiny & Big, also richtig Indie, nicht Nische wie Adventure. Das sieht man auch daran, dass BoUT nicht drauf ist. Fallen wir auch nicht rein, also fällt Steam weg. Und selbst mit Steam, heißt es nicht, dass man gute Verkäufe erzielt und das Geld wieder einspielt. Denn Steam wird genauso wie der AppStore mit Spielen überflutet. Wirklich gut verkaufen sich da nur die Topspiele, die auch öfters auf den vorderen Seiten auftauchen. Andere gehen auch schnell mal unter.
Nur digital hat auch den Nachteil, dass kleine Publisher ohne Vertrieb das volle Risiko alleine trägt. Mit einem Vertrieb, wie man ihn bei Box-Versionen braucht, kauft der Vertrieb eine gewisse Anzahl an Spielen ein und das Geld ist dem Publisher sicher. Das ist eine Zahl, mit der man rechnen kann, die man mit Erfahrung vorher abschätzen kann. Nur digital heißt: Grundeinnahme 0€! Ausgaben: 6-stellig.
Dann PC & Mac-Diskussion: Geht man auf Box, ist es keine Abzocke, die Versionen zu trennen. Es gibt sogar mehrere Gründe es zu tun: Zum einen ist der PC-Markt deutlich größer, sodass das Hauptaugenmerk erstmal darauf liegt und somit die Version für PC oftmals mehrere Monate früher fertig ist. Mit Entwicklungskosten, Produktionskosten, Marketingkosten und den Gehältern, ist kaum ein Publisher in der Lage zu sagen "Egal, lass uns mal 6 Monate warten bis auch die andere Version fertig ist!". Das hat nichts mehr mit Service, sondern mit Lebensmüdigkeit zu tun, denn ohne Einnahmen keine Firma. Zum anderen müsst ihr auch die Zusammenarbeit mit den Vertrieben bedenken. Bspw. unser Vertrieb Flashpoint beliefert den PC- und Konsolen-Markt. Sie haben keine Expertise im Mac-Markt. Dafür verhandeln wir meist mit ASH, da die sich rein auf den Mac-Markt spezialisiert haben und daher das Spiel in der Mac-Version auch in Läden stellen können, wo PC versierte Vertriebe gar keinen Zugang zu haben. Hinzu kommt, dass Hybrid-Versionen vom Handel, der beides verkauft, idR die Spiele entweder bei PC oder bei Mac stellen. Heißt: Wie soll ein Mac-Spieler auf den Titel aufmerksam werden, wenn er im PC-Regal steht. Wer geht denn schon als Mac-Spieler zu den PC-Titeln und schaut nach dem kleinen Mac-Logo? Umgekehrt wäre es sogar eine noch größere Katastrophe, da dann die PC-Spieler (wie bereits gesagt deutlich sehr viel mehr) den Titel nicht sehen würden und da ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mal die Mac-Spiele anschauen, noch viel viel kleiner, da die Auswahl enorm ist.
Persönlich muss ich sagen, dass mir bei der Mentalität, die bei manchen hier immer mal wieder durchscheint, echt die Hutschnur hochgeht. Das hört sich schon fast nach einem Adventure an a la "Finde die Verschwörung". Publisher sind nicht böse (im Adventurebereich auch keineswegs Geldgeil, das geht überhaupt nicht!) und PR-Leute bestechen auch keine Redakteure. Also wirklich. Nur ein Fakt bleibt: Von Luft und Liebe können keine guten Spiele entwickelt werden, irgendwoher muss das Geld kommen und im Geld schwimmt niemand. Sonst wäre dtp nicht insolvent und selbst Daedalic, die ich aktuell als Marktführer im Adventurebereich bezeichnen würde, schmeißt nicht mit Geld um sich, wenn man mal Carstens Aussagen liest. Von den Publishern, die viel im Adventurebereich machen, schwimmt keiner im Geld und es gibt auch keine fetten Gehälter, Firmenwagen oder ähnliches. Wir sitzen täglich da und machen unseren Job, weil es unsere Leidenschaft ist.