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Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:30
von Sven
@neon
Finde ich komisch. Wieso wird das abgelehnt?
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:38
von mono
Oh weh, aber das ist auch wieder so richtig Deutsch angeboten.
1) Sieht der Shop unübersichtlich aus.
2) Keine leicht auffindbare Information, ob's DRM frei ist.
3) Scheint nur PC zu sein.
4) Wenn man's ein Jahr lang Runterladen können will, muß man extra was zahlen.
Das macht doch keinen Spaß dort einzukaufen. Bei einem Botanicula steht DRM frei, alle Systeme und ich kann's von Haus aus so oft Runterladen wie und wann ich will. Das ist ein Service!
Dazu muß ein Spiel natürlich trotz allem gut sein und man muß es bewerben. Auf so ne Seite guckt ja sonst keiner drauf. Ich habe das Gefühl ein deutsches Kickstarter-Projekt könnte schon daran scheitern, dass der Initiator meint es wäre bereits genug das Projekt zu eröffnen und die Werbung passiert irgendwie schon von alleine.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:40
von neon
Meinst Du den von Daedalic? Der ist noch Beta. Es gibt hier im Forum extra einen Thread, wo Daedalic um Feedback zum Shop gebeten haben. Da kannst Du das einfach mal reinschreiben.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:41
von mono
Ich war mal auf dem Deep Silver Shop.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:42
von neon
Achso.
Hier übrigens (für Dich und Sven), die Stellungnahme von Carsten zu Steam:
http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... 29#p466829
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 19:52
von Matt80
mono hat geschrieben:Ich war mal auf dem Deep Silver Shop.
Kannst ihnen ja mal ein Feedback schicken. Finde zwar die Seite nicht so schlecht, aber vielleicht bringts ja was

.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:01
von mono
Danke für den Link, das war interessant zu lesen.
Was macht ein Unternehmen wie Almost Human richtig?
Sie entwicklen ein Spiel auf Eigenregie und klären im Vorfeld die Verkaufsplattformen. Sie vehandeln nicht nur mit Steam, da sie wissen, dass es auch Käuferschichten gibt, die Steam nicht mögen und ihnen ansonsten diese Verkäufe entgehen würden, deshalb platzieren sie ihr Spiel auch auf GOG und auf ihrer eigenen Seite. Bei Verkäufen über ihrer eigene Seite müssen sie, da sie den Humble Store verwenden, keine Abgaben leisten. Um dieses Angebot attraktiver zu machen, bieten sie das Spiel zu einem niedrigereren Preis an, man konnte es dort zu Beginn für umgerechnet 9€ beziehen, und geben noch die Steam Keys dazu, die Steam sowieso kostenfrei anbietet. Gleichzeitig informieren sie ihre Käufer, dass eine später erscheinende Mac-Version umsonst nachgereicht wird.
Sie erreichen die Masse über Steam und sie stellen die sensibleren Käuferschichten, wir erinnern uns wie z.B. Steam neulich offline war und mit Problemen zu kämpfen hatte, zufrieden. Zusätzlich kann auch der Mac-Besitzer ohne Vorbehalte zugreifen. Komischerweise klappt dies bei vielen Spielen die ich gekauft habe. Bei deutschen Adventures aber Fehlanzeige.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:09
von neon
Ja, aber trotzdem, wie Du ja im Beitrag von Carsten lesen kannst: Fehlt Dir Steam, dann fehlen Dir 80 % Käuferschicht. Da kannst Du es drehen und wenden wie Du willst, 4/5 Kundschaft, die Du einfach nicht erreichst, sind immer noch 4/5 die Du nicht erreichst.
Und Deadalic kann sich auch nicht erlauben, ihre Spiele bei Erscheinen für 9 $ anzubieten. Dann setzen sie nämlich Vollpreis nichts mehr ab. Das Problem dürften sie gerade bei Botanicula haben. Sehr viele haben hier beim Humble Bundle zugegriffen, die kaufen dann keine Box-Version für 20 Euro mehr. Und Daedalic ist kein Studio, das zuhause im kleinen Kämmerlein produziert. Die haben Kosten, die erst reinkommen, wenn das Spiel fertig ist. Und dann muss es möglichst viel einbringen, um den nächsten Titel zu finanzieren.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:19
von mono
Mir geht's nicht um die 9€.
Was ich damit sagen will, ist dass man ein gutes Produkt herstellen muß, es bewerben muß und so einfach, umfassend und kundenfreundlich wie möglich anbieten muß.
Wenn TTG eine Klausel hätte, die besagen würde, dass man Spiele nur einen Monat lang Downloaden kann, hätte deren Shop nie funktioniert. TTG hat damit gepunktet, dass sie einen kostenfreien Account anbieten, von dem aus man immer seine Spiele downloaden kann und man nach Abschluß der Staffel noch die DVD ohne Aufpreis bekommt, sprich es gab keine Nachteile mehr das Spiel nicht gleich zu Beginn zu kaufen.
Wenn ich heute höre, dass ein Entwickler oder Publisher für eine PC und Mac Version doppelt kassieren will, dann kaufe ich das Spiel nicht mehr, diese Zeiten sind vorbei, das ist heute ein Service, den man dem Kunden selbstverständlich bietet.
Es ist auch keine Option zu sagen, wir bieten ein Spiel online mit DRM und offline ohne an, da man ansonsten die Käuferschichten vergrault die ein Spiel online beziehen aber ohne DRM haben wollen - ansonsten lassen sie's sein oder ziehen es aus dem Netz.
Ich habe oftmals das Gefühl, das man in Deutschland Angst hat dem Kunden zu viel zu geben. Das Resultat ist, dass sich die Leute woanders bedienen, da der Markt zu groß und die Optionen zu vielfältig sind.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:31
von neon
Ich sehe es anders. Wenn Du weißt, dass Deine bisherigen Titel auf Steam abgelehnt wurden und dann damit rechnen musst, dass Du mit Deinem aktuellen Spiel nur 20 % des zu erwartenden Gewinns erzielst, zählt jeder Cent. Dann musst Du halt zu Mitteln greifen, wie PC- und Mac-Version getrennt anzubieten. Da hast Du wenigstens noch die Chance, ein paar mehr Kopien abzusetzen. Keiner will Verlust machen. Wir haben die ersten Screens von Deponia auf der gamescom 2009 gesehen. Erschienen ist es 2012. Das heißt, an dem Titel wurde mehr als 2 1/2 Jahre gearbeitet, ohne einen Cent damit zu verdienen. In der Zwischenzeit dürften Produktionskosten im sechsstelligen Bereich entstanden sein. Die müssen auch wieder reinkommen, sonst geht's nicht weiter.
Ich bin mir sicher, wenn z.B. Daedelic einmal auf Steam platzieren kann, gehen die mit solchen Dingen auch werbewirksamer um. Dann gibt's vielleicht auch Hybrid-Versionen. Sie versuchen ja jetzt schon auf Kundenkulanz zu setzen, indem sie ohne Kopierschutz verkaufen. In meinen Augen ist das ein guter Schachzug, bei Deponia scheint es sich zumindest ausgezahlt zu haben. Sie haben trotzdem bei Verkaufsstart extrem gut abgesetzt und vielleicht wird das Spiel viel kopiert, es erreicht damit aber auch einen gewissen Verbreitungsgrad.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:44
von realchris
Zumindest das Portfolio setzt sich gut ab:
http://www.amazon.de/Adventures-Rollens ... d_i=301129
Wir langsam von Monopol sprechen
Im Moment sind verhältnismäßig viele Adventures in den Top 100:
http://www.amazon.de/gp/bestsellers/vid ... 2_301129#1
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:46
von mono
Und ich sage dir, dass du damit heute nichts mehr reißt, das ist Denken aus den 90ern, die angeblichen zusätzlichen Verkäufe gibt es nämlich gar nicht. Ein PC-Spieler benutzt die PC-Version, ein Mac-Spieler die Mac Version. Die Anzahl derer, die beide Versionen kaufen ist verschwindend gering. Demgegenüber bietest du aber allen den Service, dass sich die Benutzer keinen Kopf machen müssen, ob ihr nächster Computer vielleicht ein anderes System ist oder auf welchen ihrer Computer sie spielen können.
Steamplay bedeutet bald PC, Mac und Linux.
Humble Bundle's sind's seit jeher cross.
Der Humble Store unterstützt es sowieso.
TTG bietet den Service im Adventureberich und fährt damit wunderbar.
Der einzige Depp bei deiner Rechnung ist der Käufer der Online kaufen will, da Boxed lästig ist und aber auch kein DRM haben will, was aber immer attraktiver wird. Schon mal aufgepaßt wie viele bei den Kickstarter-Projekten DRM freie Spiele wollen und die Oldskool-Entwickler dies auch erst lernen mußten? Sogar ein Tim Schafer hat sich anfangs sichtlich schwer damit getan. Das ist es aber was die Leute heutzutage, auch zu Recht, wollen. Und meist ist es die zahlungskräftige Kundschaft.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 20:56
von mono
Mein Angebot an Crimson Cow, für 20€ kaufe ich die deutsche online Version von DFJY, wenn sie DRM frei ist und sowohl die PC wie auch die Mac Version beinhaltet.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 21:25
von neon
Boxed ist nicht lästig. Boxed ist der Sammlermarkt. Ein PC-Spieler benutzt die Pc-Version und ein Mac-Spieler die Mac-Version. Richtig. Warum also nicht zwei Versionen verkaufen? Mal im Ernst. Spiele sind Durchgangsware. Wer kauft denn heute ein Spiel und macht sich dabei Gedanken, ob es auch läuft, wenn er sich als nächstes ein anderes System kauft? Zur Not behält man das alte System noch für die alten Spiele. Man hat doch sowieso jahrelang fast ausschließlich für das alte System gekauft.
Re: Y: Der Fall John Yesterday
Verfasst: 03.05.2012, 21:47
von mono
Ich find Boxed extrem lästig, vielleicht bin ich aber auch öfters umgezogen als du oder habe mehr Bücher. Du hast das mit dem Service nicht verstanden. Also ich spiele gerne mal ein Spiel, das auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, da spielt das dann eine Rolle, zudem gibt es auch viele Menschen/Familien die mehr als nur einen Computer haben.
Du erinnerst mich ein wenig an einen Sony-Verkäufer, der nicht verstehen will, dass seine proprietären Adapter nerven und es wirklich besser wäre, wenn sie einen Standardadapter verwenden würden.
Es ist mir auch relativ egal, ob ein deutscher Hersteller vernünftig agiert oder nicht, dann kaufe ich eben ein anderes Spiel. Bei dem Angebot heute kannst du gar nicht mehr alles konsumieren, und sich dann noch Gängeln zu lassen ist echt überflüssig. Am Ende läuft's auf Angebot und Nachfrage hinaus.