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Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 02:52
von Sven
@Joey
Ja, das dachte ich mir vorher auch. Naja ein kleiner Ausrutscher halt.

Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 02:56
von Uncoolman
Joey hat geschrieben:Donald Duck muss man net übersetzen, (...)
Wollte man ganz pingelig sein, müsste er ja Donald
Ente heißen.... Und Onkel Dagobert (nachempfunden aus Dickens' Weihnachtsgeschichte) müsste dann Onkel
Ebenezer heißen (von Ebenezer Scrooge...).
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 03:06
von Sven
@Uncoolman
Das habe ich geschrieben.

Ja, im Original heisst er Scrooge McDuck (oder Uncle Scrooge). Entenhausen hätte man dann aber auch bei Duckburg lassen können.
Btw durch dieses Update oder was auch immer das Forum um diese Zeit macht dauert es ca. 20 Minuten bis ein Beitrag erscheint nach dem Abschicken.

Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 03:09
von kanedat
@Forum-Auszeit:
Wir leiden gemeinsam
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 03:11
von Uncoolman
kanedat hat geschrieben:Da muss das Nuscheln oder der Akzent gar nicht so ausgeprägt sein, weil man schon leichte Probleme hat und die Mischung einen fertig macht. Aber viel ist dann eben Sprachkompetenz und die muss man sich aneignen.
Da hast Du natürlich völlig Recht. Synchronisation ist Verfälschung. Und wenn noch dazu die Geräusche nachsynchronisiert werden (früher im deutschen Film allseits verbreitet), dann klingt das wie ein Hörspiel.
Vielleicht bin ich nicht so sprachbegabt wie Du. Aber ein Nuscheln in einer fremden Sprache verstehe ich auch nach dem vierten Anhören nicht. Es bleibt ein Nuscheln. Ich höre zwar eine Bedeutung heraus, die aber oftmal die falsche ist. Ich habe es eben so "verstanden". Erst wenn mir jemand die Übersetzung verrät, kann ich nachempfinden, was der Nuschler
eigentlich sagt. Solange ich Autodidakt bin, lerne ich mit einer schlechten Aussprache niemals eine gute. Ich höre seit 30 Jahren Lieder, deren Text ich bis heute nicht verstehe. Es sei denn, ich schaue mir den Liedtext an oder höre es irgendwo in einer deutlicheren Aussprache. Das bedeutet: eigenes Interesse zeigen und sich anderswo Infos holen und sich Arbeit machen. Erst dann kann ich das Genuschle einem inhaltlichen Text zuordnen. Von alleine geht das nicht.
Da ich aber schlechter in Deutsch werde, je besser ich ins Englische tauche, habe ich mir gesagt, dass das so nicht geht. Ich verzichte also eher auf das Verständnis in Englisch und übersetze es mir gleich ins Deutsche - weil ich ja auch in Deutsch denke.
Deswegen
lese ich lieber Englisch als dass ich es höre. Beim Lesen kann ich im Wörterbuch nachschlagen...
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 03:14
von Sven
kanedat hat geschrieben:@Forum-Auszeit:
Wir leiden gemeinsam
Mit dem Relaunch soll das ja behoben sein.
@Uncoolman
Ja, lesen ist halt einfacher. So geht es mir bei Lieder oft auch, dass ich da es nicht richtig höre.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 06:17
von Seraph_87
Wegen der Namenseindeutscherei bei Game of Thrones und auch generell, ein Übersetzer macht solche Entscheidungen im Normalfall nie selbst, er bekommt zu seiner Arbeit (im Idealfall) klare Vorgaben und daran hält er sich dann so gut es geht. In diesem Fall wollte der Verlag eine Neuübersetzung haben, die wohl konsistenter und für den normalen Leser besser erschließbar sein sollte, bei den alten Versionen waren die Namen alle Englisch, finde ich aber auch ziemlich furchtbar.
Wer zu den Anfangszeiten World of Warcraft gespielt hat, hat sowas auch mitbekommen können, da hat Blizzard nach einer Weile die Lokalisation komplett umgeworfen und alle Städte, Gebiete und Personen eingedeutscht, was auch ziemlich kontrovers aufgenommen wurde und es auch heute noch wird. Da ist es aber finde ich oft sehr kreativ gemacht und es gibt eine recht fähige interne Lokalisationsabteilung.
Die meisten Filme, gerade größere, sind im Original übrigens auch über weite Flächen nachsynchronisiert, da viele der Originalaufnahmen durch Umgebungsgeräusche oder andere Sachen unbrauchbar sind, nennt sich Additional Dialogue Replacement/Recording. Man merkt es da nur oft nicht so extrem, weil es immer wieder mit Originalaufnahmen durchmischt ist, aber ich finde es trotzdem ganz witzig, wenn sich manche Leute über Aufnahmen im Studio aufregen, die Film- und Serienschauspieler das aber ganz genauso machen. Eine deutsche Synchro muss auch nicht automatisch immer klinisch rein nach Studio klingen, da hängt sehr viel von der Abmischung am Ende ab, aber da sind wir wieder beim Anfangsproblem, sowas ist aufwendig und braucht Zeit und kostet Geld.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 09:55
von cornholio1980
Zuerst einmal: Abgestimmt habe ich nicht, da ich mich in keiner der angebotenen Optionen 100%ig wiedergefunden habe.
Für mich persönlich sehe ich das so: Ich bin in der glücklichen Position, englisch recht gut zu verstehen. Ich konsumiere die meisten Filme und Serien auf englisch, und ziehe dies somit - bei englischsprachigen Spielen - auch bei Computerspielen gegenüber einer synchronisierten, eingedeutschten Version vor. Wenn es sich um nicht-deutsche und/oder englische Spiele handelt, ist mir eigentlich egal, ob diese auf deutsch oder auf englisch vorliegen. Ein Fan von Untertitel bin ich nicht, auch wenn ich sie im Falle von nicht-englisch und nicht-deutschsprachigen Filmen zu akzeptieren gelernt habe. Trotzdem halte ich sie für ablenkend. Und bei englischen Filmen kann ich OmU überhaupt nicht leiden, da ich dann meist schon vorab lese, was sie sagen (werden), was die Wirkung dann oft reduziert. Bei Spielen ist das natürlich das gleiche. So gesehen könnte man also sagen: Sofern wir von englischsprachigen Spielen reden (bzw. in betracht ziehen, dass die meisten auch nicht-englischen Spiele zu 99% in dieser Sprache vorliegen, da sie halt die international gesehen geläufigste ist), ist mir die Sprachversion eigentlich egal.
Jedoch: Mir ist auch bewusst, dass nicht jeder so gut englisch versteht, und im deutschsprachigen Raum, wo Synchronisationen seit Jahrzehnten gang und gebe ist, halte ich es grundsätzlich für wichtig - egal ob bei Filmen, Serien oder eben PC-Spielen - dem Konsumenten die Wahl zwischen beiden Versionen zu überlassen, und somit eine deutsche Synchronisation anzubieten. Insofern sehe ich den Trend, wenn überhaupt nur mehr deutsche Untertitel anzubieten, sehr kritisch - und habe deshalb beim einen oder anderen entsprechenden Spiel zumindest mal bei der Erstveröffentlichung/zum Vollpreis nicht zugegriffen, da ich diese Entwicklung nicht auch noch unterstützen will. Ich selbst mag auf eine deutsche Synchro nicht angewiesen sein, das heißt aber noch lange nicht, dass mir jene, bei denen dies der Fall ist (oder die sie halt einfach vorziehen), egal sind

. Insofern halte ich deutsche Sprachfassungen für Spiele sehr wohl für wichtig, auch wenn mir persönlich eine englische Version reichen mag.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 10:53
von Svega
Die Qualität einer Übersetzung spielt natürlich eine große Rolle. Was die mangelhafte Qualität einiger Synchronisationen in Computerspielen angeht erklärte mir eine Regisseurin, dass im Gegensatz zu früher nur noch wenig Zeit und Geld investiert wird. Nur sehr selten sitzen die Sprecher gemeinsam im Tonstudio und die Qualität der Übersetzungsarbeiten, bzw. der Synchrondrehbucher in den letzten 25 Jahren rapide abgenommen haben. - Zeit ist Geld.
Disney: ein wirklich gelungenes Beispiel für Übersetzung, Synchro mit Gesang ist Das Dschungelbuch.
Game of Thrones: Der Telltale-Titel ist doch ein Paradebeispiel für ein Spiel, das eine Synchronisation hätte haben müssen. Das Gameplay ist oft auf zeitkritisches Reagieren ausgelegt, was sich zumindest für mich persönlich mit dem Lesen der Untertitel beißt. - Wobei ich den Titel nur angespielt habe und mit Rückblick auf The Wolf Among Us nur wenig Lust mitgebracht habe.

Ich denke nicht, dass für Telltales Game of Thrones die Finanzierbarkeit einer Synchro wirklich eine große Rolle gespielt hat.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 12:43
von Lebostein
Wieso sollte man Eigennamen nicht übersetzen? Es gibt viele Beispiele, da wurde sehr viel Wert auf eine sprachgerechte Umsetzung aller Eigennamen und Orte gelegt. Prominentes Beispiel: Der Herr der Ringe! Straffgürtel wirkt doch gleich viel witziger auf den Leser als Bracegirdle:
http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de ... tzungen%29
Wäre mal interessant, was mit den Eigennamen passiert wäre, wenn Herr der Ringe in unserer Zeit veröffentlicht worden wäre.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 16:11
von Sven
@cornholio1980
Zuerst einmal: Abgestimmt habe ich nicht, da ich mich in keiner der angebotenen Optionen 100%ig wiedergefunden habe.
Dito. Geht mir genau so.
Mir ist auch bewusst, dass nicht jeder so gut englisch versteht, und im deutschsprachigen Raum, wo Synchronisationen seit Jahrzehnten gang und gebe ist, halte ich es grundsätzlich für wichtig...
Das ist gut. In anderen Ländern ist das ja nicht so gut wie bei uns.
@Svega
Ja, leider wird immer alles (zu) teuer.

Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 17:50
von cat
Die Sache ist aber auch die, dass in Ländern, wo es nicht so viel Synchronisation gibt, die Leute wesentlich besser Englisch können. Klar, wenn man von klein auf damit konfrontiert wird. Da sieht es im deutschsprachigen Raum leider ziemlich schlecht aus.
Ich mag prinzipiell Originalsprache, wenn Englisch dann gerne mit englischen Untertiteln, sonst mit deutschen oder englischen Untertiteln.
Ich war zum Beispiel enttäuscht, dass Samarithan Paradoxon eine schlechte englische statt guter schwedischer Synchro hatte. Die wäre mir wesentlich lieber gewesen.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 08.03.2016, 17:52
von Sven
@cat
Ich glaube nicht, dass die unbedingt besser Englisch können deshalb. In manchen Ländern gibt es halt nur Untertitel oder so. Und die müssen sich halt auf die Untertitel beschränken dann. Deshalb bin ich froh, dass wir überhaupt eine Synchro haben.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 09.03.2016, 00:47
von kanedat
Uncoolman hat geschrieben:[..]
Vielleicht bin ich nicht so sprachbegabt wie Du. Aber ein Nuscheln in einer fremden Sprache verstehe ich auch nach dem vierten Anhören nicht. Es bleibt ein Nuscheln.[..]
Schmeichelhaft, aber ich würde es eher auf die Sprachsozialisiation zurückführen als auf eine Begabung.
Kontakt mit Videospielen hatten ich schon ab der Grundschule und damals waren nicht alle Spiele auch in deutscher Sprache verfügbar. Außerdem habe ich mit dem PC angefangen, sodass im Schnitt schon mehr Texte vorhanden waren als z.B. bei SNES-Spielen. Der Erstkontakt war also schon recht früh und mit ein paar Infos seiten der Familie hat man einen Grundwortschatz. Der Rest ergibt sich über die Zeit hinweg, zum einen durch Schulunterricht und zum anderen über viel Kontakt mit Gaming und gewissen Technikthemen, da gibt es online viel mehr Infos auf Englisch bzw. meist bessere Website erstmal auf Englisch. Englisch war halt bei vielen Dingen/Hobbies immer mit im Spiel, das ist sicherlich auch sehr positiv gewesen.
Der Rest ist eben wenig Arbeit. Am Anfang ist es immer ätzend, wenn man Filme noch mit Untertiteln schauen muss um von Theorie (Oxford-Englisch auf Schul-Kassette) den Sprung zur Praxis nimmt. Ich denke irgendwann muss man sich auch von den Untertiteln lösen und sich durchbeißen.
Generell spiele ich englischsprachige Spiele immer im Originalton, weil die Sprecher meist besser sind und/oder die Nachbarbeitung besser ausgearbeitet wurden, das ist dann oft ein Pluspunkt bei der Atmosphäre. Teilweise sind mir die Übersetzungen auch zu schlecht, weil (mangels Fachkenntnis) in der deutschen Version oft keine guten, griffigen Begriffe vorhanden sind.
In punkto Filme bin ich seit einer Weile auch einfach faul geworden und gucke halt die deutsche Synchro. Da muss mich einfach mal aufraffen und dann bin ich wieder schnell drin. Dummerweise ist die bessere Hälfte eben (noch) nicht fit genug für Filme auf Englisch.
Re: Frustthema deutsche Synchro und Untertitel - Diskussion
Verfasst: 09.03.2016, 01:43
von Uncoolman
Beim Schauen von englischsprachigen Filmen schleicht sich bei mir auch oft eine Art von Faulheit ein. Es gibt ja Untertitel! Anfangs war ich erpicht darauf, JEDES Wort in jedem Satz zu verstehen. Nach dem dritten Satz hatte ich also komplett den Anschluss verloren (weil ich oft nachschlagen musste) und musste den Film auf Pause stellen. Das macht natürlich keinen Spaß.
Jetzt versuche ich die Methode (auch beim Lesen), einfach die Wörter zu übergehen, die ich nicht kenne, oder gleich ganze Sätze zu überspringen oder zu überhören, die nicht klar sind. Naja, man kommt so schneller voran, aber am Ende des Kapitels / des Film weiß ich nicht GENAU, um was es geht. Weil ich dann doch wichtige Informationen nicht wahrgenommen habe. Das birgt Risiken. Manchmal bin ich auf der völlig falschen Spur gelandet. Und sich anzugewöhnen, einfach das zu ignorieren, was man nicht versteht, halte ich für gefährlich. Mein Englisch wird dadurch eher schlechter als besser. Also doch wieder zurück zur ersten Methode: JEDES Wort lernen...? Deshalb umgehe ich das ganze Schlamassel und schaue Filme grundsätzlich erstmal in Deutsch und schließlich - wenn mir danach ist - im OT oft OHNE Untertitel. Ich erinnere mich daran, was im Deutschen zuvor gesagt wurde... Ist auch eine Krücke, aber sehr aufschlussreich und unterhaltsam...