Re: Nötigung zu politisch unkorrektem Verhalten in Adventure
Verfasst: 04.06.2013, 06:20
Allgemein sei bemerkt, dass ich nicht davon ausgegangen bin, dass Adventures eine Identifikation mit dem Hauptprotagonisten erfordern. Natürlich ist ein Spiel umso spannender, je facettenreicher und widersprüchlicher der Charakter gezeichnet wird. Aber wollt ihr mir jetzt erklären, dass euch Adventures so kalt lassen, dass ihr euch gar keine Gedanken macht und es euch nicht nahegeht, welche Entwicklung oder welchen Weg der Protagonist wählt? Man muss sich ja nicht zu 100% "identifizieren", aber ohne eine gewisse Grundsympathie und ein Interesse wird es wahrscheinlich nicht funktionieren. Wenn es mir eigentlich völlig egal ist, was der Protagonist anstellt, warum spiele ich dann das Spiel?
Und ich habe ein Problem damit, wenn in einem Spiel gewisse Grenzen überschritten werden. Erst recht dann, wenn diese Grenzüberschreitung im Spiel nicht einmal problematisiert wird und keine Möglichkeit der Verarbeitung angeboten wird. Der Protagonist handelt moralisch fragwürdig oder verwerflich und in der Regel wird der Spieler dann auch noch "belohnt", weil die Geschichte bruchlos zur Tagesordnung übergeht. Es findet keine Aufarbeitung statt und es dominiert sozusagen das pragmatische "der Zweck heiligt die Mittel". Am Ende des Tages gelangen wir dann zu dem schon erwähnten "Lucius", bei dem jedwede Grenze wegfällt und das Ermorden von Menschen systematisch und planmäßig betrieben wird. "Ist ja nur ein Spiel" lasse ich hier nicht gelten. Es geht schließlich nicht darum, dass man so am Ende gar kein Spiel mehr zocken könnte, wie Adven angemerkt hat, weil man in Spielen recht schnell Dinge tut, die man im echten Leben nicht tun würde.
Es geht eher darum, dass man das hinterfragen und reflektieren sollte. Und wenn in einem Spiel Platz für Reflexion bleibt, weil die Folgen einer Handlung thematisiert werden, dann finde ich es auch okay, wenn der Protagonist einmal etwas Unmoralisches tut. Es sollte jedenfalls aufgezeigt werden, im Sinne von: "gut, du hast dieses oder jenes getan, jetzt übernimm auch die Verantwortung dafür und setz dich damit auseinander". Und sei es nur ein subtiler, gerne auch humorvoller Kommentar des Protagonisten, der selbstkritisch die Folgen einer Handlung aufzeigt.
Und bezüglich Wahl oder nicht Wahl: Klar sind die Optionen in Adventures meistens begrenzt und es steht die Handlungsweise im Vordergrund, die die Geschichte vorsieht. Aber ich finde es halt nicht richtig, deshalb dazu genötigt zu werden, im Extremfall den Protagonisten ein Verbrechen begehen zu lassen. Gerade in solchen Situationen sollte meiner Meinung der Spieler zumindest entscheiden können und verschiedene Optionen haben.
Und ich habe ein Problem damit, wenn in einem Spiel gewisse Grenzen überschritten werden. Erst recht dann, wenn diese Grenzüberschreitung im Spiel nicht einmal problematisiert wird und keine Möglichkeit der Verarbeitung angeboten wird. Der Protagonist handelt moralisch fragwürdig oder verwerflich und in der Regel wird der Spieler dann auch noch "belohnt", weil die Geschichte bruchlos zur Tagesordnung übergeht. Es findet keine Aufarbeitung statt und es dominiert sozusagen das pragmatische "der Zweck heiligt die Mittel". Am Ende des Tages gelangen wir dann zu dem schon erwähnten "Lucius", bei dem jedwede Grenze wegfällt und das Ermorden von Menschen systematisch und planmäßig betrieben wird. "Ist ja nur ein Spiel" lasse ich hier nicht gelten. Es geht schließlich nicht darum, dass man so am Ende gar kein Spiel mehr zocken könnte, wie Adven angemerkt hat, weil man in Spielen recht schnell Dinge tut, die man im echten Leben nicht tun würde.
Es geht eher darum, dass man das hinterfragen und reflektieren sollte. Und wenn in einem Spiel Platz für Reflexion bleibt, weil die Folgen einer Handlung thematisiert werden, dann finde ich es auch okay, wenn der Protagonist einmal etwas Unmoralisches tut. Es sollte jedenfalls aufgezeigt werden, im Sinne von: "gut, du hast dieses oder jenes getan, jetzt übernimm auch die Verantwortung dafür und setz dich damit auseinander". Und sei es nur ein subtiler, gerne auch humorvoller Kommentar des Protagonisten, der selbstkritisch die Folgen einer Handlung aufzeigt.
Und bezüglich Wahl oder nicht Wahl: Klar sind die Optionen in Adventures meistens begrenzt und es steht die Handlungsweise im Vordergrund, die die Geschichte vorsieht. Aber ich finde es halt nicht richtig, deshalb dazu genötigt zu werden, im Extremfall den Protagonisten ein Verbrechen begehen zu lassen. Gerade in solchen Situationen sollte meiner Meinung der Spieler zumindest entscheiden können und verschiedene Optionen haben.