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Verfasst: 02.12.2008, 02:43
von jello
Ich finde schlechte offene Enden nicht nur bei (Adventure-)Spielen ärgerlich, sondern allgemein bei Werken, die egtl. eine Geschichte erzählen sollen - und zu einer Geschichte gehört nun einmal ein stimmiges Ende, egal ob offen oder nicht.
Besonders nervig finde ich es, wie einige andere hier schon geäußert haben, wenn das Ende nur deshalb offen ist [und idR dann schlecht-offen], weil ein weiterer Teil geplant ist. Weiterer Teil schön und gut [irgendwie wollen ja auch Entwickler, Regisseure, Schauspieler usw. ihr Geld verdienen], aber ein Ende muss ordentlich sein - daher kann ich jede diesbzgl. Enttäuschung verstehen.
Ich bin egtl. weniger der Adventure-Spieler, daher kann ich in Bezug auf diese auch kaum mitreden - an das Ende von
Goin' Downtown z.B. kann ich mich gar nicht mehr erinnern, so sehr hat mich das gesamte Spiel mit seinem verschenkten Potential enttäuscht...
Edna bricht aus dagegen find' ich toll - nur kam da das Ende in der Tat etwas plötzlich und ich hätte mir durchaus eine tiefergehende Ausarbeitung der "Zweizeiler" gewünscht. Es stört mich aber bei
Edna weniger, da hier für mich tatsächlich die Aussage "Ich wurde gut unterhalten, also seh' ich über das maue Ende hinweg" zutrifft.
Aber insgesamt seh' ich die Tendenz hin zu schlechten Enden leider auch immer öfter.

Re: Das Ende.
Verfasst: 04.12.2008, 19:54
von nudgegoonies
Zu meiner guten alten C64 Shoot'em'Up Zeit war eine Endsequenz immer sowas wie eine Belohnung. Ich war zwar enttäuscht wenn da, wie bei Turrican, bis auf eine große Explosion nur ein StarWars Scroller mit Namen kommt aber bei solchen Actionspielen sind für mich die Endsequnzen immer so eine Art Erleichterung gewesen wenn ich endlich den Joystick aus der, von der Ballerei schon fast muskelkaterulösen, Hand gelegt habe.
Bei Adventures ist es völlig anderes. Meistens sind sie die Auflösung zu einer Geschichte der man gefolgt ist oder in die man sogar ganz abgetaucht ist. Wenn ich wirklich so tief in eine Geschichte eintauche bedeutet für mich eine Endsequenz immer einen Rücksturz in die Realität, ja sogar Trauer dass es vorbei ist. Bis hin zur Melancholie. Ganz unabhängig davon wie die Endsequenz ist. So ging es mir zuletzt bei den Syberia's. Je weniger ich eintauchen kann umso mehr erfasse ich dann den wirklichen den Inhalt der Endsequenz und nicht seine allgemeine Bedeutung für mich. Je weniger man ein Spiel mag umso kritischer steht man sicher auch der Endsequenz entgegen. Dann wartet man quasi nur noch auf "das Letzte".
So, genug Psychologie

Re: Das Ende
Verfasst: 05.12.2008, 14:37
von Adven
Dass man bei einer guten Geschichte sehr traurig werden kann, wenn sie zu Ende ist, stimmt, aber das heißt nicht, dass sie ein schlechtes Ende hatte. Wohl eher das Gegenteil.
Würde auch nicht behaupten, dass ich dem Ende eines Spieles, dass mir nicht zusagt, kritischer gegenüber stehe als dem eines Spieles, dass mir gefiel, ebenfalls eher umgekehrt. Wenn mir die Geschichte schon nicht gefiel, ist mir das Ende dann auch egal, während eine tolle Handlung bereits durch ein mittelmäßiges Ende ruiniert werden kann, dass mich bei 'ner 0815-Story nicht gestört hätte.
Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 18:15
von harry
ja,das mit den "enden" von adventures ist schon ziemlich traurig.
man stelle sich vor,diese unart würde bei kinofilmen einzug halten. dann gäbe es in zukunft keine "kultfilme" mehr, sondern nur noch besser gemachte episoden mit open end - die, wenn ein kommerzieller erfolg daraus wird, vielleicht weiter produziert werden.
bei bones fand ich es auch traurig,daß keine fortsetzung mehr produziert wurde, ist aber eben ein episoden-spiel und hängt sehr vom erfolg ab.
die enden von "testament of sin", treasure island oder auch "paradise" fand ich als frechheit am zahlenden kunden und hat dem adventure-genre sicher nicht gutgetan.
beim jüngsten "a vampire story" game gabs ja keinen schluss - also ist dieses adventure für mich noch nicht zuende.
ich hoffe,bei den großen entwickler-studios gibt es bald ein umdenken, sonst ist das adventure-genre bald wieder da,wo es schon einmal war - am boden.
Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 19:25
von GötterGast
harry hat geschrieben:
beim jüngsten "a vampire story" game gabs ja keinen schluss - also ist dieses adventure für mich noch nicht zuende.
Das Spiel ist als Dreiteiler ausgelegt. Daher ist klar dass das "Ende" so ist wie es ist.
Insgesamt sind aber die Spielende wirklich immer schwächer geworden. Auch einen Schlußfilm erwarte ich bei Adventures schon gar nicht mehr. Wie man es besser machen kann, zeigen z.B. die Enden von Japan RPG`s auf den Konsolen.
Bei Adventures habe ich immer mehr das Gefühl, dass entweder die Autoren keine Geschichten richtig zu Ende bringen können, oder das ganze mangels Geld nicht umzusetzen ist. Das ist schade und mir immer wieder unverständlich.
Aber wir gewöhnen uns ja an alles.
Spielzeiten von über 10 Stunden werden schon als lang bezeichnet.
Schwache, bzw. nicht vorhandene Rätsel (Memento Mori) werden als interaktiver Spielfilm gefeiert, oder das Adventure gilt als Einsteigerfreundlich.
Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 20:41
von hrast85
Ein Dreiteiler heißt aber nicht, dass ein Spiel im nichts enden soll.
Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 20:43
von JohnLemon
no-reply

Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 22:06
von westernstar
ja,das mit den "enden" von adventures ist schon ziemlich traurig.
man stelle sich vor,diese unart würde bei kinofilmen einzug halten. dann gäbe es in zukunft keine "kultfilme" mehr, sondern nur noch besser gemachte episoden mit open end - die, wenn ein kommerzieller erfolg daraus wird, vielleicht weiter produziert werden.
Der neue James Bond Film hat doch auch ein open end oder

Re: Das Ende.
Verfasst: 08.12.2008, 23:24
von Sternchen
Möwe hat geschrieben:
Scratches dagegen gibt dem Spieler am Ende ein Mittel an die Hand durch das er, wenn auch erst nach vielem Nachdenken und surfen, zu einer Erklärung der Story kommt. Also so ein Spiel "wirkt" noch lange nach - Ideal für ein Computerspiel, finde ich. Beim zweiten Durchspielen sieht man dann alle Geschehnisse mit anderen Augen und erkennt viele kleine Hints und Schmankerl, die vorher nicht auffielen.
Bei Scratches war ich beim ersten mal durchspielen allerdings auch nicht zufrieden mit den Ende zuviele Fragen offen, das wirkte nur wie ein verzweifeltes weglaufen angesichts der eigenen Ohnmacht.
Kein sehr zufrieden stellendes Ende.
Re: Das Ende
Verfasst: 09.12.2008, 09:18
von Adven
Dafür, dass Scratches nur auf der ersten Hälfte eines südamerikanischen Romans basiert, war das Ende völlig in Ordnung. Es ist zwar recht offen, aber auch hier werden alle aufgeworfenen Fragen im Spiel selber beantwortet. Wie ist das eigentlich im DC, da soll es doch noch ein anderes Ende geben.
Re: Das Ende.
Verfasst: 09.12.2008, 14:23
von Nikioko
Tja, letztendlich gab es immer schon offene Enden. Ich sage nur mal Monkey Island 2. Da hats mich aber nicht gestört.Bei Sherlock Holmes 2 hat mich gestört, dass es keinen Nachfolger gab, in dem Major Mysteray noch einmal auftauchte. Aber da der Fall an sich gelöst war, war es in Ordnung. Ganz schlimm fand ich es bei The Longest Journey. Da fehlt noch einiges an Erklärung. und Dreamfall ist für mich NICHT der Nachfolger, sondern ein ganz anderes Spiel. Day of the Tentacle war schön abgeschlossen, Syberia weniger.
Ich denke mal, bei "ernsten" Adventures ist ein offenes Ende deutlich negativer zu beurteilen als bei "Jux"-Adventures. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen: ich fand das Ende von Simon the Sorcerer 2 ganz schlimm, zumal es keinen vernünftigen Nachfolger gab, in dem die Handlung fortgesetzt wurde.
Re: Das Ende.
Verfasst: 09.12.2008, 14:42
von Problem
Ich habe eigentlich nichts gegen offene Enden, wenn sie denn überzeugen und gewisse Dinge zu einem Abschluss bringen. Syberia wurde ja schon als positives Beispiel genannt. Auch Syberia 2 endet ja noch recht offen, der Schluss ist trotzdem großartig.
Bei manchen Geschichten passt es eben gut, und bei anderen nicht. Deshalb mag ich Krimi-Adventures. Da kommt es eher selten vor, dass das Spiel endet, bevor man den Täter kennt

)
Eine mögliche Fortsetzung ist meiner Ansicht nach auch kein Grund, auf einen vernünftigen Schluss zu verzichten. Myst z.B. schließt seine Geschichte vernünftig ab, und endet dennoch so offen, dass der zweite Teil nahtlos anschließen konnte.
(Wie man allerdings einen Schluss aus Mangel an Zeit und Budget völlig ruinieren kann, sieht man an Myst V)
Ich persönlich glaube aber, dass der Hauptgrund für einen schlechten Schluss meistens eine undurchdachte Story ist.
Was mich z.B. sehr nervt sind Enden, denen man anmerkt, dass die Entwickler die Story einfach nicht im Griff haben.
Mein persönlicher Tiefpunkt ist da wohl Nibiru. Da bekommt man wirklich den Eindruck, dass die Entwickler keine Ahnung hatten, worum es in dem Spiel überhaupt gehen soll. Bei Black Mirror ist das ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm (und das Spiel vor dem Schluss war auch besser

)
Re: Das Ende.
Verfasst: 09.12.2008, 15:01
von hrast85
TlJ fand ich eigentlich einschließlich des Endes gut. Generell ist TlJ und Dreamfall für mich eines der wenigen Spiele die trotz offenem Ende und offenen Fragen dennoch überzeugen konnten. Ganz im Gegensatz zu Runaway 2, wo man sich Storymäßig eher im Kreis dreht und das Spiel einfach mitten drin aufhört.
Wie ein Spiel abgeschlossen werden kann zeigt Mass Effect (RPG), was ebenfalls auf einem 3-Teiler basiert. Aber das ist vom Storytelling eh ein ganz anderes Kaliber.
Gnerell gibt es aber schon verdammt viele Spiele die ein vernünftiges Ende gefunden haben. BF1,BF2,BF4 haben zb nicht enttäuscht. Sunrise ist hat ebenfalls ein schönens und etwas beklemmendes Ende, wo sich gerade zu ein 2. Teil aufdrängen könnte.
Warum aber Spiele mit einer sehr flachen Story wie Runaway 2, oder AVS mittendrin abgewürgt werden ist mir unerklärlich, auch wenn ersteres noch eine angemessene Spielzeit hat.
Re: Das Ende.
Verfasst: 23.03.2009, 11:15
von neon
Re: Das Ende.
Verfasst: 23.03.2009, 11:25
von axelkothe
Hat Jeff Smith 2 Tage später schon dementiert. Leider.