Adventure-Treff

Boah war das ein bescheuerter Traum… Das wird nur noch durch meinen hirnlosen Auftrag getoppt. Da freut man sich doch gleich in den Tag zu starten. Ich sollte die Karte aus dem Traum zeichnen und die Sachen für die Reise zusammensuchen… Erstmal die Tröte aus dem Schreibtisch, sonst krieg ich den Busfahrer wieder nicht wach. So ist das, wenn man an der Endhaltestelle wohnt… Huch… in der Kommode sind ja nicht nur meine Socken sondern auch noch die Telefonrechnung. Total verdrängt. Damit flugs die CashCard eingesammelt. Ich bin einfach zu unordentlich. Sieht man auch im Wohnzimmer. Sofa derrangiert, Fernbedienung unterm Sofakissen, TV-Stecker nicht drin. Typisch. Wenn ich eh' mit dem TV zu Gange bin, gibt’s zum Frühstück erstmal die News.



Moment – ist das nicht die Frau aus meinem Traum? Die sucht also Artefakte. Dann muss ich wohl eines auftreiben! Ohne Frühstück komm' ich nicht weit. Ich glaube, ich mach' mir Spiegelei auf Brot. Messer hab ich schonmal, Ei ist im Kühlschrank. Aber natürlich hab‘ ich mal wieder kein Brot. Na dann flugs zur Bäckerei – kann ich auch gleich den Briefkastenschlüssel mitnehmen, um nach der Post zu gucken. Also Post ist schon mal keine da. Puhh… Sind eh‘ immer alles nur Rechnungen. Mist! Die Bäckerei scheint geschlossen zu haben. Klingeln wir mal. Man ist der unfreundlich. Nur wegen 3x klingeln. Ich hab halt Hunger! Jetzt hab ich zwar Brot, aber das ist steinhart. Wird nix mit Frühstück *seufz*.



Oh – die Karte! Buntstifte habe ich unter der Spüle. Da fällt mir ein, ich wollte noch dringend zu Ikea für ein Regal… Natürlich hab‘ ich mal wieder kein Papier. Ich bin schon ein Klat… Journalist. Im Schlafzimmer hängt doch noch dieser Fetzen, wo ich neulich diesen Powerstrip-Haken anbringen wollte… Da muss ich nun sowieso übertapezieren. Fetzen abgerissen, Karte gezeichnet und schon wieder über diese Teppichfalte gestolpert. Was ist da bloß drunter? Sieh an – eine Falltür. Die hebel ich mal flugs mit dem Messer auf. Oder auch nicht… Gestatten!? Kunstwerk verbogenes Messer…



Auf in den Telefonladen… Der Typ sieht nicht gerade helle aus. Eigentlich genauso, als würde er Hut und Nasenbrille aus dem Traum tragen. Ob das was zu bedeuten hat? Ich glaube ich zahle die Rechnung erstmal nicht. Vielleicht lässt sich der Typ austricksen. Dafür nehme ich mir den Antrag für eine Elvis Fan Club Karte mit. Den mochte ich schon immer. Ausgefüllt und ab damit in meinen Briefkasten.

Ich hab noch etwas Zeit bis mein Flug geht. Also geh' ich nochmal bei Lou‘s stöbern. Der verkauft ebenso nützliches wie auch manchmal skurriles Zeug. Einen Werkzeugkasten kann man immer gebrauchen. Hey… Hier gibt es Hut und Nasenbrille. Damit sähe ich aus, wie der Bruder des Typs aus dem Telefonladen. Gekauft! Sag mal Lou, hast Du nicht Interesse an dieser Skulptur "verbogenes Messer"? Ich glaub’s nicht, soviel Geld für ein verbogenes Messer!

Mit Hut und Nasenbrille in den Telefonladen. Hey Bruder, lässt Du mich mal an den Rechner. Das ist also die günstige Variante die Rechnung zu bezahlen. Ich hab' das Gefühl irgendwas an Telefonen macht einen dumm…



Nach einem kleinen Ständchen auf der Tröte bringt mich der Busfahrer zum Flughafen. Auf was für einen Billigflieger haben die mich schon wieder gebucht? Zu Essen nur Erdnüsse, zu trinken gibt es nix und statt Schwimmwesten gibt es nur Sitzkissen als Schwimmhilfe. Und die Stewardess ist ein wahrer Sonnenschein. Da geht mir echt der Hut hoch! Ich protestiere. Irgendwas muss man doch für das Geld bekommen. Nur diese Stewardess lässt einen nicht in Ruhe. Aber ich fliege ja nicht zum ersten Mal. Also ab in die Boardtoilette, mit dem Klopapier das Waschbecken verstopft und den Notrufknopf gedrückt. Dann ohne Umweg in die Boardküche. Ein Kollege vom Nachtecho hatte da einen interessant Artikel geschrieben. Also ab mit dem Ei in die Mikrowelle, Mikrowelle an und schnell weg. Uh… Stewardess auf 180…



Ich sammle erstmal das Sitzkissen vom vorderen Sitz ein, klaube das hervorpurzelnde Feuerzeug auf und gucke mal, ob sich in den Gepäckfächern nicht noch was Nützliches findet. Wie z.B. ein Sauerstofftank. Jetzt noch eine neue Klopapierrolle geschnappt und ich bin in Seattle. Das zweiköpfige Eichhörnchen habe ich schneller gefunden als mir lieb ist. So böse sieht es aber auch wieder nicht aus.



Und es mag sogar diese furchtbaren Erdnüsse aus dem Flieger. So richtig taktisch klug war das nicht. Nun ist es weg. Also hinterher. Ein Ast vom Baum hilft hier weiter. Ich kann das Eichhörnchen hören, aber leider nicht mehr sehen. Es ist zappenduster. Ich ertaste ein altes Vogelnest und stolpere fast über eine Kuhle. Moment… Vogelnest, Ast, Kuhle?!? Tadaaa… Schon habe ich ein hübsches kleines Feuer. Dann schaue ich mich hier mal um. Das da an der Wand – das sieht irgendwie aus wie "Malen nach Zahlen". Und erinnert mich an das komische Kreuz aus dem Traum.



Buntstifte raus, hübsch die Punkte verbunden und… Woah… Schon ist da ein Durchgang. Wie das wohl funktioniert?!? Dahinter sieht’s aus wie in einer Grabkammer. Nur das statt einem Sarg hier ein Podest mit einem blau leuchtenden Kristall steht. Nrrrg… Ich kriege den Kristall nicht los. Muss ich das Podest wohl mal genauer unter die Lupe nehmen. Da ist so ein Bauteil, das aussieht wie vorne an meinem TV. Dann drücke ich mal auf meine Fernbedienung. Gut das mich hier keiner sieht! Ich glaub's nicht… Das hat tatsächlich funktioniert. Die in Werbung haben nicht übertrieben. Das ist wirklich eine Universal-Fernbedienung. Jetzt aber! Kristall einstecken und ab zurück nach San Francisco. Wenn der Kristall kein Artefakt ist, dann weiß ich auch nicht. Am Flughafen noch schnell einen Blick in die Zeitung. Das Eichhörnchen war wohl doch nicht so harmlos.



Der Flug war diesmal wesentlich angenehmer. Schnell zum Hauseingang dieser Annie und den Kristall durch den Briefschlitz. Und schon steht sie vor mir und ich gleich darauf in ihrer Wohnung. Tja – das ist halt mein umwerfender Charme. Aber irgendwie komm‘ ich nicht mehr mit. Der blaue Kristall ist Teil einer Maschine und ich soll jetzt die anderen Teile der Maschine finden?!? Und Annie und ihre Freundinnen helfen mir dabei. Ist ja schön und gut, aber wozu das alles? Ok, ok, dieses Alien im Traum hat mir auch sowas in der Art gezeigt, aber so richtig blicke ich nicht durch. Aber andererseits… Wenn ich dann die Träume von gleich drei Frauen teilen kann! Oder habe ich da was falsch verstanden?