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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 29.07.2012, 21:07
von kicker04
Cohen hat geschrieben:Vielleicht mal abgesehen von Telltale (die auf alle Systeme portieren, die bei drei nicht auf dem Baum sind), schränkt jeder Adventure-Entwickler die Zielgruppe derart ein. Und schade, für alle ohne PC (vorausgesetzt, das Spiel ist gut). ;)
Naja, wenn ich ein Adventure für den PC rausbringe mit für das Genre durchschnittlichen Systemvoraussetzungen, habe ich wahrscheinlich ca. 95% der deutschen Bevölkerung als potenzielle Käufer. Bei nem Playstation-Spiel wohl er nicht :|

Kauft sich eigentlich einer ne Playstation, um darauf ein Adventure zu spielen? Offensichtlich. Hätte ich nicht gedacht. Ich wusste nicht mal, dass es für dieses Genre überhaupt Titel auf der PS gibt bevor ich das mit Heavy Rain gehört habe... :shock:

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 29.07.2012, 21:31
von Dreas
kicker04 hat geschrieben:Ich wusste nicht mal, dass es für dieses Genre überhaupt Titel auf der PS gibt bevor ich das mit Heavy Rain gehört habe... :shock:
Hehe, für viele gehört Heavy Rain ja auch nicht zu diesem Genre. :mrgreen:

Edit: Lese mal die Kommentare zum Test und Du verstehst was ich meine:
http://www.adventure-treff.de/kommentar.php?newsid=4713

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 30.07.2012, 15:02
von Adven
Und auf PC kommen natürlich nur superreife, hochphilosphische Spiele, die man nicht mal starten kann, ehe man einhundertundsieben Jahre alt ist.

Console Wars - unjugendlicher wird's nicht. ;) Warum kam Y eigentlich nicht auf PS3? Hätte wunderbar in den PSN Store gepasst. (Und dem X-Box Äquivalent.)

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 30.07.2012, 15:41
von kicker04
Weil die typischen PS3-Käufer ungefähr zwölf sind, und nachts heimlich Tekken spielen, was ihnen die Eltern verboten haben, weil sie's zu brutal finden.

Deshalb.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 30.07.2012, 16:35
von JoeX
Monkey Island gibts da auch und C. Morgane ebenfalls.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 30.07.2012, 16:43
von Adven
Eben. Denke, als Downloadtitel wäre das sicherlich erfolgreich genug gewesen, kam ja auch für iOS.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 31.07.2012, 11:13
von Simon
kicker04 hat geschrieben:Kauft sich eigentlich einer ne Playstation, um darauf ein Adventure zu spielen? Offensichtlich. Hätte ich nicht gedacht. Ich wusste nicht mal, dass es für dieses Genre überhaupt Titel auf der PS gibt bevor ich das mit Heavy Rain gehört habe... :shock:
Als ich mit dem Gedanken gespielt habe, mir eine Konsole zu kaufen, stand ich auch vor der Wahl Playstation 3 oder XBox 360. Habe mich am Ende für die XBox entschieden und bin froh darüber. Heavy Rain wäre das Hauptargument gewesen, mir dir PS3 zu holen. Jetzt habe ich mir eine PS3 mit Heavy Rain von einem Arbeitskollegen geliehen und bin maßlos enttäuscht. Sicher, es ist ein gutes Spiel, und als es rauskam war es vermutlich so richtig gut, wie es alle Tests sagen. Aber inzwischen gibt es wohl Spiele, die das Prinzip besser umsetzen und dadurch mehr Spaß machen (The Walking Dead z.B.), Spiele, die auch extrem gut inszeniert sind (Alan Wake z.B.), oder meine Erwartungen waren generell zu hoch.

Fahrenheit fand ich extrem gut, aber Heavy Rain konnte mich nicht überzeugen. Der Spaß des Spiels liegt für mich eigentlich darin, rumzuprobieren, mit welchen Aktionen ich welche Charaktere überleben lassen kann. Dafür müsste ich es eigentlich noch mal Spielen, aber mich halten ein paar wirklich komplett überflüssige, längere Sequenzen mit nervigen QTEs (z.B. ein Baby wickeln, über eine langweilige Baustelle rennen (obwohl man schon genau weiß, was am Ende passieren wird), durch einen "Hindernisparcours" robben) ab. Ich habe mich ständig vom Spiel verarscht gefühlt, am stärksten natürlich gegen Ende. Positiv ist zwar, dass die Wendung absolut unvorhersehbar war, aber genau so ärgerlich ist es auch. Vielleicht gab es vorher Anzeichen darauf im Spiel und ich war zu blöd, die zu erkennen, dann muss ich das zurücknehmen. Wenn ich aber recht habe, und es wirklich keine oder kaum Hinweise gab, dann war es kein großes Storytelling. Es war eher wie ein Tatort, bei dem man ausnahmsweise den Mörder nicht genau sieht, aber die ganze Zeit klare Indizien gezeigt bekommt, dass eine bestimmte Person der Mörder sein muss, am Ende stellt sich aber heraus, dass es seine Oma war, die man immer nur Stricken sehen hat (und ich rede über keinen Mord mit Stricknadeln, Rollatoren, Socken oder Dritten Zähnen).

Na ja, lange Rede kurzer Sinn: Das Spiel hat viele interessante Ansätze und auch viele gute Ideen, ist aber meiner Meinung nach überbewertet.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 31.07.2012, 23:50
von Abel
kicker04 hat geschrieben:
Dreas hat geschrieben: Selbst das sehr aufwändige und teure Heavy Rain empfinde ich als hässlich.
Das würde ich übrigens unheimlich gerne mal ausprobieren. Aber dafür extra ne Playstation 3 kaufen? Nope.
Wirklich schade, dass das nie portiert wurde. Ne PS3 haben doch nur Kinder ;)
Nur für Heavy Rain würde ich die Konsole auch nicht kaufen. Ich hab sie mir zwar vor kurzem gebraucht geholt, aber v.a., weil mich einige der teilweise exklusiven Titel für die PS3 sehr interessiert haben (Uncharted-Reihe, The last of Us, Heavy Rain, Journey, Red Dead Redemption etc.). Wenn es um Heavy Rain geht würde ich ein gutes Lets play bzw. einen Walkthrough empfehlen. Zum Großteil ist es einfach nicht viel mehr als ein filmisches Erlebnis zum Selberspielen Das macht es aber IMO sehr sehr gut und hat darin auch meine Erwartungen erfüllt.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 01.08.2012, 00:55
von K-Oz
Abel hat geschrieben:
kicker04 hat geschrieben:
Dreas hat geschrieben: Selbst das sehr aufwändige und teure Heavy Rain empfinde ich als hässlich.
Das würde ich übrigens unheimlich gerne mal ausprobieren. Aber dafür extra ne Playstation 3 kaufen? Nope.
Wirklich schade, dass das nie portiert wurde. Ne PS3 haben doch nur Kinder ;)
Nur für Heavy Rain würde ich die Konsole auch nicht kaufen. Ich hab sie mir zwar vor kurzem gebraucht geholt, aber v.a., weil mich einige der teilweise exklusiven Titel für die PS3 sehr interessiert haben (Uncharted-Reihe, The last of Us, Heavy Rain, Journey, Red Dead Redemption etc.). Wenn es um Heavy Rain geht würde ich ein gutes Lets play bzw. einen Walkthrough empfehlen. Zum Großteil ist es einfach nicht viel mehr als ein filmisches Erlebnis zum Selberspielen Das macht es aber IMO sehr sehr gut und hat darin auch meine Erwartungen erfüllt.
Wobei das "nur-ein-paar-Knöpfe-Drücken" schon für ein gutes Mittendrin-Gefühl sorgt. Und eines PS3 lohnt sich sicher nicht, wenn man nur Adventures spielt. Aber die anderen von dir genannten Titel und ein paar weitere Titel, rechtfertigen dann schon den Kauf. Mein Geheimtipp: Catherine (auch wenn das mehr Puzzle als Adventure ist).

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 09.08.2012, 01:19
von Criminis
Interessant, dass bei Orell Füssli DFJY als Jump n' Run kategorisiert ist....

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 11.08.2012, 20:51
von jokobo
Eben bin auch ich mit „Yesterday“ fertig geworden. Das Spiel an sich hat mir auch beim zweiten Durchspielen sehr gut gefallen. Was mir im Vergleich zu anderen Adventures sehr positiv aufgefallen ist, dass sich „Yesterday“ sich sehr dynamisch gespielt hat. Da die Locations schnell wechseln, und die Rätsel sehr abwechslungsreich gestaltet sind, wird man wirklich ins Spielgeschehen hineingezogen und das Spiel lässt sich schwer aus der Hand legen.

Zum Setting, den Rätseln, und zu allem anderen was ein Spiel so ausmacht wurde sich ja schon vielfach geäußert und allem positivem schließe ich mich hiermit an. Das Spiel ist eine runde Sache.

Die häufig angesprochenen Logikfehler sind mir allerdings auch nicht aufgefallen. Wenn mich noch jemand in Spoilern aufklären würde, wäre das schön:)

„Yesterday“ als „erwachsenes Spiel“ zu bewerben finde ich sehr schwierig, denn so richtig zutreffen tut es nicht. Die Charaktere sind alle überzeichnet und sehr einseitig, Identifikation ist so nicht möglich. Unter einem erwachsenen Adventure würde ich etwas Tiefergehendes erwarten, dass seine Reife nicht nur aus ein paar zweideutigen Andeutungen zieht.

Noch eine kurze Anmerkung zur Spielzeit:
Aufgrund des Testspielens gab es für mich ja keine Rätsel mehr im eigentlichen Sinne, trotzdem dürfte ich noch knapp 4,5 Stunden gebraucht haben. Mich wundert da ein wenig wie man es da beim ersten Spielen unter 5 Stunden schaffen kann. Ich ziehe meinen Hut, denn von ganz alleine hat sich das Spiel nicht gelöst :)
Ich fand die Länge angemessen. Die Geschichte ist zu Ende erzählt, es bleiben keine Fragen mehr offen. Gerade notorischen „Keine-Zeit-Habern“ wie mir kommt eine Geschichte, die sich aufs wesentliche reduziert sehr entgegen. Man hatte nicht das Gefühl, dass „Yesterday“ unfertig war, bis zum Ende waren die Grafiken, Dialoge und Zwischensequenzen (!) auf demselben hohen Niveau, Abschnitte, in denen sich das Spiel etwas gezogen hat, gab es in dem Adventure nicht.

Eine Empfehlung an alle, die ein spannendes Spiel für zwei Abende suchen. Wer etwas Tiefsinniges sucht, wird enttäuscht, aber alle anderen liegen mit dem Spiel goldrichtig.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 11.08.2012, 23:43
von Criminis
@jokobo: Ich stimmeit dir grösstenteils überein, einfach einige unlogische/unklare Sachen die mir daran aufgefallen sind
Wenn Henry die ganzen Obdachlosenmorde selbst zu verantworten hat, wie kann es dann sein, dass er Choke erst bei den Ermittlungen gegen jene findet, tötet, bemerkt, dass er unsterblich ist und erst danach von diesem Zeichen auf seiner Hand weiss (damit er erst die Obdachlosen rituell töten kann)?
Sind jetzt Yesterdays Freundin, Cooper und Henry auch unsterblich oder was?
Was macht Yesterday im Tibet? und wie kommt man zu Fuss von Spanien nach Tibet und anschliessed nach Amerika?
Innerhalb von 500 Jahren ist Yesterday bestimmt mit seiner Unsterblichkeit aufgefallen. Dass er erst jetzt von einem Wahnsinnigen missbraucht/dokumentiert wird, kann irgendwie nicht sein.
Warum schleppt der Idiot eine glasierte Ente mit sich herum und ISST SIE NICHT?!
ect, ect...

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 11.08.2012, 23:47
von elfant
Simon hat geschrieben:Ich habe mich ständig vom Spiel verarscht gefühlt, am stärksten natürlich gegen Ende. Positiv ist zwar, dass die Wendung absolut unvorhersehbar war, aber genau so ärgerlich ist es auch. Vielleicht gab es vorher Anzeichen darauf im Spiel und ich war zu blöd, die zu erkennen, dann muss ich das zurücknehmen. Wenn ich aber recht habe, und es wirklich keine oder kaum Hinweise gab, dann war es kein großes Storytelling. Es war eher wie ein Tatort, bei dem man ausnahmsweise den Mörder nicht genau sieht, aber die ganze Zeit klare Indizien gezeigt bekommt, dass eine bestimmte Person der Mörder sein muss, am Ende stellt sich aber heraus, dass es seine Oma war, die man immer nur Stricken sehen hat (und ich rede über keinen Mord mit Stricknadeln, Rollatoren, Socken oder Dritten Zähnen).

Na ja, lange Rede kurzer Sinn: Das Spiel hat viele interessante Ansätze und auch viele gute Ideen, ist aber meiner Meinung nach überbewertet.
Da muß ich Dir widersprechen: Ich habe mir das Spiel nur als Lets Play angesehen und halte es für eine Unart moderner Krimis den Mörder und den Tathergang vorweg zu nehmen. (CSI, NCIS sehe ich kaum als Krimis an) Vielleicht habe ich aber auch zuviel Sherlock Holmes gelesen und Cluedo gespielt. Die Spur zum Täter war für mich sehr deutlich und die üblichen Finten galten mir mehr als unterhaltenes Zwischenspiel, welches den "unaufmerksamen" Spieler überraschen sollte. Die Hinweise waren allerdings ... sagen wir eher Logiklöcher und kleine Feinheiten, während die Finten mit dem Holzhammer gegeben wurden.

Bei Fahrenheit störte mich nur die scheinbare Handlungsfreiheit (und daß die 2. Hälfte völlig wirr war). Ich habe Lucas so clever wie nur möglich handeln lassen und die Agenten so dämlich wie nur möglich und trotzdem war das Ergebniss immer gleich. Bei Heavy Rain sind immerhin mit viel gutem Willen mehrere Enden möglich.

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 12.08.2012, 00:05
von elfant
Criminis hat geschrieben:@jokobo: Ich stimmeit dir grösstenteils überein, einfach einige unlogische/unklare Sachen die mir daran aufgefallen sind
Wenn Henry die ganzen Obdachlosenmorde selbst zu verantworten hat, wie kann es dann sein, dass er Choke erst bei den Ermittlungen gegen jene findet, tötet, bemerkt, dass er unsterblich ist und erst danach von diesem Zeichen auf seiner Hand weiss (damit er erst die Obdachlosen rituell töten kann)?
Hier verstehe ich die Frage nicht. Was ich eher unlogisch finde, ist das Hendry grundlos seine Vorgehensweise ändert(, also seine Opfer nicht mehr verbrennt).
Criminis hat geschrieben:
Sind jetzt Yesterdays Freundin, Cooper und Henry auch unsterblich oder was?
Cooper ist nicht unsterblich sondern nur sehr massiv und schmerzfrei(Der hat ein Beil in den Schädel bekommen und überlebt. Ein Schuß in die Brust ist dagegen wirklich lachhaft und die Kugel wird bei einer Pistole meisten von den Rippen gestoppt.)
Criminis hat geschrieben:
Was macht Yesterday im Tibet? und wie kommt man zu Fuss von Spanien nach Tibet und anschliessed nach Amerika?
Waren da nicht auch irgendwelche absurden Jahreszwischenräume genannt? Ansonsten kann min in 500 Jahren auch zu Fuß einiges von der Welt sehen
Criminis hat geschrieben:
Innerhalb von 500 Jahren ist Yesterday bestimmt mit seiner Unsterblichkeit aufgefallen. Dass er erst jetzt von einem Wahnsinnigen missbraucht/dokumentiert wird, kann irgendwie nicht sein.
Nicht unbedingt da ja immer eine Rückverwandlung einsetzt. Abgesehen davon lebt er außerhalb des Systems.
Criminis hat geschrieben:
Warum schleppt der Idiot eine glasierte Ente mit sich herum und ISST SIE NICHT?!
Hatte er den Hunger?
[/quote]

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Verfasst: 12.08.2012, 12:32
von kicker04
Also das Argument, das Spiel sei was für notorische „Keine-Zeit-Haber“ finde ich einen Witz. Auch wenn ich ach so gehetzt jede Spielminute auf die Uhr gucken muss, darf das Adventure selbst ja wohl einen großen Umfang haben. Ich muss es ja nicht am Stück spielen!

Habe bestimmt schon 100 Adventures gespielt und für mich galt bislang immer, dass ich ein längeres/komplexeres Adventure als Pluspunkt empfunden habe. Schließlich kriege ich ja auch mehr Spiel für mein Geld.

Jokobo, wie wär's, wenn du dir beim nächsten mal nur die Komplettlösung durchliest, ganz ohne Spiel? Geht noch schneller ;)