Das mit dieser Mann/Frau-Geschichte finde ich irgendwie widersprüchlich und schwachsinnig.
Seine Erklärung geht in etwa so:
Warum er so viele weibliche Charaktere hat? Weil die emotioneller, spiritueller blablabla. Damit können sich männliche Spieler besser identifizieren, als mit männlichen Spielecharakteren, die machohafte Wummenschwinger sind.
Warum können sich männliche Spieler damit besser identifizieren? Weil Männer keine machohaften Wummenschwinger sind, sondern auch emotional und spirituell.
Warum stellt er dann nicht einfach auch mal 'nen männlichen Spielecharakter emotional und spirituell dar? Öhm ... keine Ahnung?
Vor allem, woher will er das alles wissen, womit sich Männer identifizieren können? Ich persönlich finde die "machohaften Wummenschwinger" auch eher peinlich. Genauso peinlich sind übrigens deren weibliche Pendants.

Und dass niemand auch mal andere, realistischere männliche Charaktere darstellt, ist erstens nicht wahr und wäre zweitens ja wohl eher ein Grund, es erst recht zu machen.
"
I think people would have a harder time accepting that than playing a girl."
Meiner Meinung nach ist das seine persönliche Einstellung, die er auf andere überträgt, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er dazu 'ne Umfrage in Auftrag gegeben hat.
Und das ist, was er vielleicht auch hätte sagen sollen. ER erdenkt lieber weibliche Charaktere, ER mag das lieber oder kann das besser, ER kann sich damit besser identifizieren. Das ist sein gutes Recht und offenbar kommen ja ganz ordentliche Geschichten dabei raus. Nur sollte er nicht "die Schuld" auf das Publikum abwälzen. (Wobei ich das nicht als "Schuld" ansehe, ist halt (s)eine Meinung.)
Andererseits weiß ich nicht, ob Frauen nun wirklich immer so "emotional und spirituell" sind, vielleicht können sich manche Spielerinnen damit gar nicht identiizieren.

Von daher hat der Interviewer schon recht, wenn er eine Idealisierung anspricht.
Das ganze erinnert mich an die alberne Begründung von Christoph Gans, weshalb er den männlichen Hauptcharakter Harry in seiner Silent Hill Verfilmung durch eine Frau, Rose, ausgetauscht hat.
Sollen sie's doch zugeben, sie wollen einfach 'ne höhere Möpsequote!

(Spaß!)
Gegen Ende des Interviews fiel mir auf: "...then you are going to end up in what we call spiritual death. This can lead to actual death. Which is what happened to April."
Bedeutet das, dass April nun also doch tot ist? War ja bisher eher nicht klar. Allerdings fand ich nicht, dass es zu ihrem Tod (?) gekommen ist, weil sie den Glauben ans sich und die Welt verloren hatte und geistig tot war.

Geschah das nicht eher, als sie gerade wieder etwas "aktiver" wurde?