Agatha Christie: Und dann gab's keines mehr

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neon
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Agatha Christie: Und dann gab's keines mehr

Beitrag von neon »

Grappa11 hat geschrieben:Ich wollte, nachdem ich es heute durchgespielt habe, mal ein paar Worte zum Spiel loswerden. Habe leider keinen passenderen Thread gefunden, aber 'nen neuen wollte ich auch nicht extra aufmachen ;)

Also: Storytechnisch ist das Spiel ganz hervorragend! War allerdings aufgrund halbwegs engen Anlehnung an Agatha Christies Roman auch nicht unbedingt anders zu erwarten. Das Spiel ist von Beginn an fesselnd, was nicht zuletzt auch an der sehr gelungenen atmosphärischen Umsetzung liegt - stimmige, jedoch dezente Musikuntermalung und tolle Synchronisation. Einzig die durchwachsene Grafik kann da nicht mithalten. Einen echten Adventure-Freund wird das alleine sicherlich nicht abhalten, aber es ärgert einen schon ein wenig, wenn man sieht, dass oft scheinbar nur ein bißchen geschlampt wurde und einfach mehr drin gewesen wäre.

Die Umgebung, sowohl im Haus, als auch ausserhalb gefällt sehr gut, die einzelnen Figuren allerdings lassen oftmals (auch in den Zwischensequenzen) einen gewissen Detailsreichtum vermissen. Die Animation sind, wie ich finde, gelungen, aber hier sieht man ab und an (besonders, wenn man die Füße der Personen genauer betrachtet) das auch dort mehr drin gewesen wäre. Gut, man kann alles schlechtreden wenn man will. Das möchte ich aber gar nicht! Die Grafik befindet sich insgesamt auf einem mehr als akzeptablen Niveau für ein Adventure, aber nichts kann darüber hinwegtäuschen, dass anfangene Dingen teilweise nicht ganz zuende geführt wurden.

Dies gilt allerdings, neben Story und Sound, glücklicherweise nicht für's Rätseldesign. Die Rätseldichte ist ingesamt okay. Es hätten vielleicht ein paar Rätsel mehr und manche Rätsel auch eine Spur anspruchsvoller sein können, jedoch kann man eigentlich nur die Verteilung der einzelnen Rätsel ernsthaft kritisieren. Zum Ende hin wird es relativ dünn mit zu bewältigenden Aufgaben und man springt von einem Kapitel ins nächste, was bei der sinkenden Anzahl von Protagonisten zwar nachvollziehbar aber nicht unbedingt erfreulich ist. Erfreulich ist hingegen, dass viele Rätsel nicht zwangsläufig direkt, sondern auch erst zwei drei Kapitel später noch gelöst werden können. Auch die Tatsache, dass viele kleinere Aufgaben (wie das Reparieren eines Radios) nicht zwingend notwendig für das erfolgreiche Erreichen des Spielendes sind, sondern lediglich dazu dienen die ein oder andere Hintergrundinformation über die einzelnen Charaktere zu erlangen, weiß zunächst zu gefallen. Wenn man aber die Gesamtspielzeit bedenkt (ich schätze zwischen 12 und 18 Stunden je nach Spielertyp), ist es eigentlich nicht mehr wirklich sinnvoll den Spieler von nicht wirklich schwierigen Aufgaben praktisch zu entbinden, auch wenn der Spieler das in dem Moment natürlich noch gar nicht weiß.

Was teilweise auch etwas übertrieben wurde, ist die Tatsache, dass man (fast) in jedem neuen Spielabschnitt mit allen Personen ein Schwätzchen halten muss, obwohl die Leute selten Infos bieten die man unbedingt braucht. Nur der Kontakt ansich ist wichtig für's Weiterkommen und nicht die Information, das ist etwas schwach. Zudem hätten die Dialoge teilweise etwas ausführlicher sein können (und dann natürlich nicht verpflichtend was Smalltalk angeht), so dauern die einzelnen Gespräche oft nur wenige Sekunden. Dafür allerdings gibt es zahlreiche Zwischensequenzen in denen (natürlich nicht beeinflussbare) viele auch längere Dialoge ablaufen.

Schön ist jedenfalls, dass es auch einige Inventarrätsel gibt, bei der man bspw. die Glühbirne aus einer Schreibtischlampe entfernen oder eben mehrere (bis zu vier) Dinge miteinander kombinieren muss. Das Inventar ist zwar relativ geräumig (mehseitig) und sinnvoll als klickbare Tasche am linken oberen Bildschirmrand angeordnet (auch standardmäßig per Rechtsklick aufklappbar), jedoch trägt die Spielfigur später soviel Zeug mit sich herum, dass man sich fragt, ob man das nicht vielleicht doch etwas anders hätte regeln können. Aber nerven oder gar Frust erzeugen tut es nie. Während sich das Inventar von links nach rechts bis etwa zur Mitte des Bildschirms aufklappen lässt, kann man von rechts nach links eine Art Journal aufklappen. Hier notiert Patrick den wesentlichen Inhalt von Briefen und Büchern die er im Laufe des Spiels findet. Besonders häufig allerdings benötigt und benutzt man es nicht.

Die Steuerung jedenfalls könnte nicht viel einfacher sein. Es gibt kein Pixelhunting, jeder Hotspot ist so groß, dass man ihn wohl selbst bei 3 Promille noch problemlos treffen würde. ;) Auch die schnellere Fortbewegung per Doppelklick funktioniert sehr gut. Rumgeschleiche wie in TMoS oder krüppelige Kaufbewegungen wie in Das Geheimnis der Druiden gibt es hier nicht.

Die Geschichte hat mehrere mögliche Endungen wovon ich allerdings nur zwei gesehen habe, die aber beide absolut zufriedenstellend sind. Im Anschluß daran wird dem Spieler in einem netten Video das Ende, wie es Agatha Christie selbst vorgesehen hat, präsentiert. Das ist wirklich toll gemacht!

Ein Wort noch zur Lokalisation: Eine solche Qualität war man bisher eigentlich nur von dtp und Co. gewöhnt. Professionelle und gutaufgelegte Sprecher (der Hauptcharakter hat die Stimme von Edward Norton aus "Zwielicht" mit Richard Gere), sorgen zusammen mit der Musik für eine tolle Atmosphäre, und lassen hoffen, dass wir in Zukunft auch von diesem Publisher regelmäßig eine solche Qualität geboten kriegen.

Erwähnen sollte man noch, dass an zwei (bei mir war's nur die Stelle mit dem Buch aus der Schreibtischschublade) Stellen das Spiel abstürzt. Da das Betrachten der jweiligen Gegenstände allerdings nicht für die Lösung notwendig ist, verschmerzbar aber nicht verzeihlich, besonders da es (soweit ich weiß) bis heute noch keinen Patch gibt, der das Problem behebt.

Von mir gibt's 80%, hat mir wirklich (trotz kleinerer Schlampereien) sehr gut gefallen!
Zuletzt geändert von neon am 27.01.2006, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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neon
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Beitrag von neon »

Als Nachtrag hier noch der Link zum Test der Adventure-Treff Redaktion.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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Nomadenseele

Beitrag von Nomadenseele »

Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Held Naracott fährt Gäste nach Shipwreck Island und wird wegen einer Verwechslung dort festgehalten. So muß er miterleben wie ein Gast nach dem anderen stirbt - streng nach dem Abzählreihm `Zehn kleine Leichtmatrosen`. Er will weitere Morde verhindern und macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Klingt spannend? Könnte es auch sein, leider kratzt das Spiel nicht einmal an Potential der Geschichte. Diese unterteilt sich in 10 Kapitel, die allerdings immer kürzer werden, so bestehen die letzten beiden Kapitel lediglich aus 2-3 Aktionen. Nett dabei ist, dass man durch seine Handlungen bestimmen kann, wer überlebt. Die Morde werden - ein großer Pluspunkt - nie brutal dargestellt.

Die Rätsel bestehen zum großen Teil darin, die Leute zu suchen und Gespräche mit ihnen zu führen. Das Inventar ist recht unübersichtlich, da die Gegenstände (die man zu sehr großen Teil nicht braucht) gerade dort einsotiert werden, wo gerade Platz ist. In der Praxis heisst das, dass zwei Gegenstände, welche unmittelbar nacheinander eingesammelt wurden, sich auf 2 unterschiedlichen Seiten des Inventars wiederfinden können. Oft muß man im Außenbereich mehrmals auf die Maus klicken nur um einen Weg entlangzulaufen, hier hätte unser Held auch einfach bis zur nächsten Kreuzung laufen können.


Die Grafik ist leidlich gut, bewegt sich allerdings auf dem Niveau von vor 5 Jahren. Einige Wasser- und Nebeleffekte sind ganz nett gelungen, allerdings läuft man durch starre Landschaften, was bei Sturm und Gewitter nur noch um so mehr auffällt. Die Gesichter der Figuren sind glatt und haben keine Runzeln, Alterflecke ect.. Dieser Mangel fiel vor allem in den Zwischensequenzen auf.

Die Vertonung ist zugegebner Maßen ganz gut gelungen, allerdings spricht Naracott an einem Ort auch mal einen englischen Satz. Draussen ist es egal, ob man auf Stein oder auf Sand läuft, das Geräusch ist immer das gleiche. Die Musik ist immer die gleiche und geht mit der Zeit auf den Nerv.

Es gab einen Bug beim Öffnen eines Buches über Bienen (Programmabsturz).

Die Verpackung (Eurobox + DVD-Hülle) und das Handbuch sind in Ordnung, sehr schön ist auch, dass eine Zeichnung aller Räume des Hauses im Handbuch vermerkt ist - allerdings auf Englisch. Hier hätte Korrekturlesen gut getan.

Fazit: Wer das Spiel wirklich spielen möchte, sollte es als Low-Buget-Titel erwerben. Die Motivation für mich es weiterzuspielen war sehr gering. Ein deutlicher Daumen nach unten.

# PIII 850 CPU
# 256MB RAM
# 1500MB HD
# 16fach CD- bzw. DVD-ROM-Laufwerk
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Sternchen
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Beitrag von Sternchen »

-Story Bin kein Fan von Krimis deswegen war ich beim Kauf des Adventures zögerlich ob ich mich dabei mehr langweilen würde als wie es spielen zu wollen.
Die Geschichte baut sich langsam mit steigender Spannung auf, jedoch sollte man dabei jeden Spieler Geduld ans Herz legen.
Wer harte Rätselnüsse nicht mag, oder lange dazu braucht um auf den nächsten Hinweis zu stoßen wird hier wohl schnell entnervt sein.
Die Atmosphäre des Spiel ist sehr auf Spannung und das Mysteriöse ausgelegt, dementsprechend muss man sich in das hineinfallen lassen können.

-Grafik nett gemacht vorallen die Landschaft, jedoch bei den Hauptcharakteren welche sich unter den Figuren abswechselte hätte man mehr betonen können.


-Musik absolut Top, sehr schön melancholisch düster und spannend.


-Charaktere Jeder ist auf seine Weise eine intressante Persönlichkeit, es fällt schwer schluss zu folgern wer der eigentliche Mörder war. Es war leicht raus zu finden wer das nächste Opfer wird, jedoch glaub ich war es gewollt so von Agatha Christe den Spieler bei der Schlussfolgerung wer der Mörder ist in die Irre zu führen.

- die Synchronstimmen passen gut, da gibts nicht zu bemängeln, bis auf das der Arzt mitten in Spiel einen Satz auf Englisch spricht o.o

Was ich sehr bei dem Spiel mochte man bekam einen Zusatzbonus von einen zweiten Ende zu sehen.
Sehr nett, so was möchte ich bei mehren Spielen sehen.
Sofern es zu der Geschichte dazu passt.
Jeder Spieler freut sich über einen EXtra Bonus, wenn er ihn noch so charmant serviert bekommt.
:lol:


-Steuerung nur mit Tastatur, es ist relativ fliessend gemacht so das man nicht bei Ecken oder Kurven mit den Chara sich verrent, aber die langen Umwege nervten manchmal.

Fazit: Für jemanden wie mich der noch keine Roman von Agatha Christie gelesen hat, hat mir das Spiel großen Spass bereitet.
Vermutlich werden Kenner der Bücher mehr zu dem Spiel kritisieren, finde dazu besteht aber nicht wirklich ein Anlass.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Furymars
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Beitrag von Furymars »

Habs zwar noch nicht durch aber...

PRO: Die Story ist interessant,
simple Steuerung,
viel Spannung,
lohnt sich zu spielen
....(alles andere was schon gesagt wurde).

CONTRA: nervauftreibendes Inventar,
man findet schon am Anfang Dinge die erst viel später
eine Verwendung haben,
Narracot (oder wie der heißt) spricht bei manchen
Dialogen viel zu leise.
ein relativ schweres Adventure
....(alles andere was schon gesagt wurde).

Ergebnis: Ein Adventure, was viele Krimi Fans begeistern wird!!!
Angekündigte Spiele:
MMM : "Nicht ohne meinen Hamster!"
JoachimH.
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Beitrag von JoachimH. »

Ich bin Neu im Adventure Treff und habe jetzt bereits nach dem ersten Game "Scratches" das Spiel von Agatha Christie - Und dann gab es keines mehr so richtig genossen.

Preis/Leistung
Das Preis/Leistungsverhältnis ist von Und dann gab es keines mehr als angemessen.


Die Installation
Die Installation ist recht einfach und läßt sich gut in den einzelnen Schritten auf dem Computer installieren.

Technische Probleme:
Bei den technischen Problemen ist mir während des spielens aufgefallen das es leider zu abstützen kommt. Die sich in dem ersten drittel des Spieles befinden (Aufschließen der Schublade in der Bücherei).

Support:
Der Technische Support ist leider nicht greifbar und befindet sich nur auf der Homepage in der englischen Sprache sowie eine veraltete 0190-Nummer die leider nicht mehr aktiv ist.

Die Grafik
Die Grafik ist durchaus gelungen und ist besonders durch die Animationen in den Zwischensequenzen hervorzuheben.
Das kleine Pixel-Problem bei ein paar Spielstellen stören ein wenig aber läßt sich locker darüber weg sehen.

Der Sound
Der Sound ist gut dargetellt und kommt besonders in den Zwischensequezen besonders zur geltung.
Leider ist an paar Stellen des Spieles ein Sprachwechsel vorhanden so das man die Sprachführung nur in englisch nachvollziehen muss.

Die Steuerung
Die Steuerung ist relativ einfach somit auch für Laien geeignet.

Die Handlung
Die Handlung ist von Agatha Christie meisterhaft dargestellt und nach ihrer Originalverfilmung relativ detailgetreu nachgestellt.

Leider habe ich bei der Handlung auch nach der beendigung des Spieles noch einzelne rest fragen ergeben die mit der Aufklärung des Falls mit sich spielen.

Avatar
Das Avatar ist durch eine linke und rechte Seite befindlichen Schubladen ähnlichen Strukturen verfasst in dem der Spieler leicht die vorhanden Gegenstände ablegen, verknüpfen und kombinieren kann.
Schade ist es das nicht alle gesammelten Gegenstände auch einem Zweck folgen da diese zum Schluss überflüssig erscheinen.

Spannung
Die Spannung kommt in dem Spiel keines wegs zukurz und ist durch das ganze Spiel bis zum bitteren Ende spürbar im Spieler vorhanden.

Fazit:

Ich kann jedem Adventure Spieler der gerne Detektiv-ähnliche Arbeiten erledigt nur wärmstens empfehlen.
Dies gilt natürlich sowieso für Fans von Agatha Christie und alle die spannende lieben.



Joachim Haas
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DieFüchsin
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Re: Agatha Christie: Und dann gab's keines mehr

Beitrag von DieFüchsin »

Nun hab ich das Spiel auch durch und möchte noch eine kleine Zusammenfassung zu meinem Eindruck geben:

Die Geschichte wird sehr spannend erzählt. Ich mag Detektivgeschichten und habe bis zum Schluss ständig darüber nachgedacht, wer denn nun als Mörder in Frage käme.
Dazu trug bei, dass das Spiel im Großen und Ganzen eine gute Atmosphäre hatte. Die ausgezeichneten Synchronsprecher haben da einen sehr großen Beitrag geleistet. Dass Narracotts Sprecher (Andreas Fröhlich) auch dem zweiten Detektiv der drei Fragezeichen, Bob Andrews, seine Stimme leiht, fand ich dabei sehr amüsant.

An der Graphik habe ich persönlich gar nichts zu bemängeln - alles wirkte sehr düster und der Atmosphäre damit zuträglich.
Allerdings ist auch mir die Lieblosigkeit in Sachen Details unangenehm aufgefallen. Zum Beispiel läuft Miss Claythorne selbst bei Sturm und kaltem Wetter draußen nur in einem leichten Seidenkleidchen herum.
In einer Zwischenszene bei Tisch kann man Geräusche von klapperndem Besteck auf Tellern hören, doch sitzen alle Beteiligten vor blitzsauberen leeren Gedecken. Auch sonst sind die zehn "Leichtmatrosen" nicht gerade Bewegungsfreudig und sitzen oder stehen nur in der Gegend. Selbst als Wargrave und Armstrong angeblich dabei sind, Snooker zu spielen, stehen sie mit ihren Queues nur herum und die Lage der Kugeln ist von Anfang bis Ende die selbe. Schade. Dies hat der Atmosphäre in meinen Augen sehr geschadet.

Musikalisch ist das Spiel nicht unbedingt der Brüller - die immer gleich dudelnde Musik, die sich zwar von Kapitel zu Kapitel unterscheidet, geht einem irgendwann schon auf den Senkel.

Die Rätsel haben mich ziemlich enttäuscht. Ich habe von einigen "variablen" Rätseln gelesen, anhand welcher man offenbar an mehr Informationen über die Beteiligten erfahren kann - nur war ich nicht schnell genug, sie rechtzeitig zu lösen. Meist fehlte mir immer noch irgendein Teil. Die Insel samt Haus ergibt ein sehr großes ablaufbares Gebiet und irgendwann war ich es leid, immer wieder alle Räume abzulaufen um nachzuschauen, ob ich nicht irgendwo etwas übersehen habe. Ich war mir nicht zu schade, hin und wieder in die Lösung zu schauen wenn es mal wieder nicht weitergehen wollte.

Das bringt mich zu meinem letzten Punkt der Kritik: oft fühlte ich mich allein gelassen. Die Spielstruktur ist sehr linear aufgebaut. Eine Aktion, die nicht zu einer vorgesehen Lösung führt, wird mit einem Standardspruch abgetan. Man kann zwar viel an Gegenständen einsammeln - letztendlich wird aber zur Lösung des Hauptstrangs fast nichts davon gebraucht.

Einige Bugs ließen ebenfalls noch auf etwas schluderige Arbeit schließen: mir fielen zwei nicht übersetzte Kommentare auf, was ich persönlich nicht so dramatisch finde. Seltsamer erschienen mir hingegen falsch gesetzte Bezeichnungen wie "Einreibeflasche" für einen anderen Gegenstand - oder Narracotts Kommentar "Ich frage mich, was auf der Anderen Seite aufgenommen wurde" beim Benutzen egal welchen Gegenstandes an einem bestimmten Hotspot. (Wobei sich der Kommentar eigentlich auf einen der Inventargegenstände bezieht und mit der Situation rein gar nichts zu tun hat.)
Auch stürzte das Spiel hin und wieder beim Betrachten von Gegenständen ab.
Regelmäßig hierbei beim betrachten eines gewissen Buches - dies wurde ja schon häufig Kritisiert. Inzwischen kann man das aber patchen.
Danke, Adventuretreff! <3
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