Vandell - Knight of the tortured souls

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neon
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Vandell - Knight of the tortured souls

Beitrag von neon »

Wenn es einen Platz für überflüssige Adventures gibt, dann gehört Vandell wohl dort hin.

Die Story spielt irgendwann Anfang des 21. Jahrhunderts (es wurde erwähnt, ich hab's wieder vergessen). Vandell ist Polizist, hat lange schwarze Haare, einen langen schwarzen Mantel und sucht den Mörder seiner Frau. Außerdem sucht er noch einen Androidenmörder, weil das Ermorden von Androiden neuerdings verboten ist.

Also fängt man im Polizeirevier an, sammelt ein paar Gegenstände ein, bringt ein paar Sachen von a nach b, kombiniert ein paar Gegenstände und auf einmal ist das Spiel vorbei. Effektive Spielzeit inklusive Rummgerenne und Pixelhunting: 2 Stunden.

Die Grafik besteht aus zwar halbwegs netten, aber sehr sterilen düsteren Bildchen, animiert ist ab und zu mal ein Lämpchen an einer Neonreklame, ansonsten bewegt sich nichts. Zwischensequenzen wurden ebenfalls durch Standbilder realisiert. Sehr mager das. Außer der Hauptfigur sind auch die 6-7 anderen Charaktere so gut wie nicht animiert. Hierfür gibt es keinen Blumenstrauß.

Die Musik ist eigentlich recht nett, aber eben auch nur nett. Wenigstens nervt sie nicht. Die Sprachausgabe kann sich zwar hören lassen, es wird allerdings kaum gesprochen. Das Spiel besteht fast nur aus Monologen, Kommunikation mit anderen Personen laufen automatisch ab und beschränken sich auf das Notwendigste.

Die Steuerung ist akzeptabel. Vandell ist eine Schnarchnase, er läuft immer ziemlich langsam. Eine Doppelklickfunktion zum Rennen gibt es nicht. zum Glück kann man mit der Leertaste in ein Menü schalten, in dem man die einzelnen Lokationen direkt auswählen kann. Ein Doppelrechtsklick bringt ein zusätzliches Befehlsicon, mit dem man die Gedanken anderer lesen kann. Das können alle Polizisten, weil sie ja so ein Implantat haben.

Das Speichern ist auch etwas unglücklich gelöst. Ein Druck auf die Escape-Taste bringt uns ins Optionsmenü, wo automatisch gespeichert wird. Das ist der einzige Spielstand, und der wird immer wieder überschrieben.

Fazit: Wäre das Spiel nicht so kurz gewesen, hätte ich es nicht zuende gespielt. Vandell kostet bei ebay neu 2 Euro.

- Zu teuer
- Schlechte Umsetzung in fast allen Bereichen
- Zu kurz

Meine Wertung: 3 von 10
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hch
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Beitrag von hch »

Ich hab´s gerade durchgespielt und muß sagen, ein paar mehr Pünktchen verdient es schon.

Die Grafik hat mir gefallen. Schöne, stimmungsvolle Hintergründe, liebevoll gezeichnet. Dass sie tatsächlich wenig animiert sind hat mich nicht gestört. Die nur spärlich (und dann auch noch schlecht) animierte Hauptfigur ist da schon ärgerlicher. Zudem er wirklich viel zu gemächlich läuft.

Dass man nach dem Speichern immer wieder im Büro landet stört kaum. Es gibt eh nur eine Handvoll Schauplätze.

Die Story war etwas lahm. Man wusste wirklich nicht genau was man tun soll und warum; das Ende kam plötzlich.

Die Rätsel waren zu einem guten Teil dämlich. Wie man sich so etwas einfallen lassen kann... unlogisch und doof. Das angesprochene Pixelhunting ist mir nicht so schlimm aufgefallen. Die Szenen sind meist recht leer, da stößt man flott auf die (kleinen) Objekte.

Naja, kurz ist es tatsächlich, ich hab auch ca. 2 Stunden gebraucht, aber für den günstigen Preis bei Ebay kann man sich das schon gefallen lassen. Beschert einen ganz netten Nachmittag, wie ich fand.

Ich geb 5 von 10 Punkten.
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