Das Thema ist sicher spannend. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob man mit diesen Fragen den Besonderheiten oder Stärken des Adventures beim Erzählen von Geschichten näher kommen kann.
Ich versuche es trotzdem einmal. Vielleicht nähert man sich ja dem Ganzen dann im Dialog.
Was für (Point-and-Click) Adventures hast du schon gespielt?
Eine Menge, aber es gibt hier Leute, die sicher noch deutlich mehr gespielt haben. Spontan fällt mir an dugegespielten Adventures ein (bestimmt nicht alle): Alle LucasFilm/Arts Adventures, Space Quest 1-6, Kings Quest 6 & 7, Larry 1-3 und 5 & 6, Baphomets Fluch 1-5, Kyrandia 1-3, Shadow of the Comet, Star Trek 25th Anniversary, Star Trek Judgement Rites, Star Trek A final Unity, Black Mirror 1-3, Memento Mori 1&2, Reprobates, So Blonde, Runaway 1&2, Gabriel Knight 1, Belief & Betrayal, Ghost Pirates, Haunted, Phantasmagoria, Syberia 1&2, Toonstruck, Orion Burger, Jack Orlando, Gray Matter, Lost Chronicles of Zerzura, Kaptain Brawe, 15 Days, Mata Hari, The Moment of Silence, Overclocked, The longest Journey, Dreamfall, Dreamfall Chapters, Simon the Sorcerer 1&2, Still Life, The whispered World, Edna bricht aus, Goin Downtown, A new Beginning, Satinavs Ketten, Memoria, Erben der Erde, Kathy Rain, Riddles of Master Lu, Beneath a steel Sky, The lost Files of Sherlock Holmes, The last Express, ...
Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Inwiefern? Es ist mit mein Lieblingsgenre. Mir gefällt, dass ich in Ruhe über die gestellten Probleme nachdenken kann. Und dass die gestellten Aufgaben sich ständig ändern. Spiele, wo Aufgaben samt Grafik viel zu oft gleich bleibt, haben es bei mir schwer (Stichwort "Grinden").
Was macht eine „gute“ Story für dich aus?
Das lässt sich schwer auf den Punkt bringen. Ich spiele sowohl ernste Adventures als auch welche, wo es mehr um den Humor geht. So ohne Bezug ist die Frage so ähnlich, als wenn man mich fragt, was für Bücher oder Filme ich mag. Das ist halt mein Geschmack. Wichtig ist für mich z.B. auch bei Filmen, dass die Story in sich plausibel ist. Das gilt auch für Fantasy oder Science Fiction. Ich mag es nicht, wenn man das Gefühl hat, dass das nicht durchdacht wurde. Wenn eine Welt konstruiert wurde, aber sich dann etwas nicht an die Regeln hält, die zuvor skizziert wurden.
Wie wichtig ist dir die Geschichte (auch im Vergleich zu den Rätseln)?
Mir ist die Geschichte auf jeden Fall sehr wichtig. Denn so wie ich das sehe, macht die Story aus einem reinen Rätsel/Puzzle Spiel erst zu einem Adventure. Allerdings brauche ich auch das Gefühl der Protagonist zu sein. Habe ich nichts zu tun, außer mal hier und da zu klicken, dann gucke ich vom Gefühl her eher einen Film und fühle mich nicht so sehr in die Welt/Story hinein gezogen, wie bei einem Adventure. Je mehr mich die Geschichte mitnimmt, desto mehr verzeihe ich aber auch eher wenig vorhandene Puzzles. Life is Strange ist hier ein Paradebeispiel. Das hat mich trotz vergleichweise wenig Rätsel richtig mitgenommen. Viele hier sehen es aber nicht mehr als Adventure. Es reicht mir aber nicht, nur zu bestimmten Zeiten zu klicken. Es gab da in den 90ern so eine Art Zeichentrickfilme als Spiel, wo man nur zu bestimmten Zeitpunkten klicken musste. Komme aber gerade nicht auf den Namen.
Wie empfindest du das Erzählen?
Mir gefällt die sehr direkte Verbindung Probleme zu lösen und die Story voran zu treiben. Ein Vergleich zum Rollenspiel. Hier muss man sich oft durch unzählige Schlachten und Labyrinthe kämpfen, um seine Fähigkeiten zu verbessern, um dann eine Aufgabe zu erfüllen und dann geht die Geschichte etwas weiter. Und das immer wieder. Meist ist die Geschichte nicht so komplex. Oder es passiert viel, wo man das Gefühl hat, es passiert etwas parallel zu meinem handeln, weil sonst zu wenig passieren würde. Bei anderen Genres wie Strategie ist es noch indirekter. Oder eine Story ist meist rudimentär, wie früher bei Jump'n Runs oder Action Sidescrollern. Seit einigen Jahren gibt es jetzt aber schon Action Adventures, die diese Schart auswetzen und auch sehr direkt Handeln und Story miteinander verbinden. Aber hier setzt bei mir der Punkt ein, dass ich gerne mal entspannt spiele und Dinge in Ruhe lösen möchte.