Brian Wilson hat geschrieben: ↑22.07.2020, 20:57Der erste Patch...
...hat (zumindest) meine Probleme, im Spiel voranzukommen, behoben. Die davor bei Ortswechseln häufiger vorkommenden Abstürze kamen gar nicht mehr vor, andere gravierende Schnitzer sind mir bis zum Ende dann auch nicht mehr untergekommen.
Daher nun ein kurzes Fazit (keine bewussten Spoiler):
Pro:
-Sehr ordentliche Spieldauer. Wenn man alles zu erkunden versucht und (wie ich) hier und da mal an einem Rätsel länger hängen bleibt, sind durchaus auch 13-14 Stunden drin
- Eine durchgängig packende Handlung ganz im Geiste des Vorgängers. Dabei ragt eine gewisse Figur natürlich meilenweit heraus...
- Hohe Rätseldichte, angemessener Schwierigkeitsgrad, strategisches/zielorientiertes Denken gefordert. Besonders die Hacking-Aufgaben haben mir Spaß gemacht. KEINE Quick-Time-Events, Action-Einlagen usw! Aufgaben, die gutes Zeitmanagement erfordern, sind in Maßen vorhanden, aber einfach gehalten und beliebig oft wiederholbar
- Phantastische visuelle Präsentation von "Union City", welche die im Vorgänger suggerierte Weite der Stadt erst wirklich vorstellbar und erfahrbar macht
- Selbiges gilt für die Klangkulisse, wobei die Musik am stärksten positiv heraussticht, die bei "Beneath a Steel Sky" ja eher zu den wenigen Schwachpunkten zählte
-Hint-Funktion: Sehr gut umgesetzt! Funktioniert im Prinzip wie bei "Broken Sword 5", also abgestuft und auf Nachfrage, versteckt sich aber in einem Menü, das man während des aktiven Spielens gar nicht benutzt. Die Funktion ist also vorhanden und hilfreich, drängt sich aber nicht ins Spielgeschehen
- Das Spiel ist so angelegt, dass man auch als Novize/Novizin ein schlüssiges Spielerlebnis hat. Vorkenntnisse werden nicht erwartet, aber belohnt - häufig auch in Form von kleinen Herzhüpfern und spontanen Lachanfällen.
Neutral:
- Zum PC-Release noch reichlich buggy. Die Community wurde von Seiten der Entwickler*innen aber direkt einbezogen, was rasch einen ersten Patch nach sich zog. Die aktuelle Steam-Version (Stand: 23.07.2020) sollte daher recht stabil durchlaufen
- Steuerung: Voreingestellt ist die Bewegung mit WASD und/oder den Pfeiltasten (kann nicht geändert werden!), mit Shift wird gerannt. Übrige Aktionen (Hotspots, Inventar) werden mit der Maus erledigt, was sich teils etwas fummelig, teigig. unpräzise darstellt. Ein Gamepad konnte ich nicht testen
- Entscheidungen: Durch "The Walking Dead" und "Life is Strange" habe ich diese Spielmechanik zuletzt verinnerlicht und zu schätzen gelernt. Irgendwie bin ich zwar froh, dass "Beyond A Steel Sky" so klassisch geraten ist, andererseits hätten ein paar Entscheidungsmöglichkeiten (zum Ende hin) aber durchaus ins Konzept gepasst und das Spiel bereichert. File under: Gedankenspiel.
- Manuelles Speichern ist jederzeit möglich. Allerdings ist die Anzahl der Slots begrenzt, An kritischen Stellen speichert das Programm zusätzlich automatisch ab
- Bisher gibt es keine Achievements, Sammelkarten, Gedöns (tm) o.Ä. Solcherlei soll aber nachgereicht werden. Vermisse ich persönlich zwar gar nicht, mag aber für Andere ein Grund sein, noch etwas zu warten.
Contra:
- Der Anfang zieht sich ziemlich, fungiert eher als Tutorial/Prolog
- Einige NPC bleiben eindimensional
- Bei mehr als zwei Geräten in der Hacking-Ansicht geht die Lesbarkeit spürbar verloren
- Die Comic-Panels im Intro sind recht glatt/keimfrei geraten. Treffen nicht ganz den schmutzigen Look des folgenden Spiels.
Fazit:
"Beyond a Steel Sky" ist der gewaltige Zeitsprung gegenüber "Beneath a Steel Sky" in allen Belangen geglückt. Fast alle Spielelemente fühlen sich authentisch an, exakt so, als würden sie in der selben Welt gründen. Was will man mehr? Dicke Empfehlung an alle Fans des Genres!