Adventure-Treff

Kleine Wortspielereien.

Standesamt: Junges Paar will heiraten. Der Standesbeamte - wegen seiner Wortkargheit berühmt - wendet sich an Ihn:

"Du da, der Du Dir die da"....und zu Ihr:

"Und Du da, die Du Dir den da...zu Ehegatten auserkoren...."

(Frei nach Wilhem Busch)

Lieben Dank für die beherzte Kritik! Ich habe nochmal ein paar Änderungen vorgenommen. Ich hoffe, die Interpunktion und Form ist nun ein wenig besser (zu lesen). (was allerdings nicht bedeutet, dass es grammatisch fehlerfrei ist) Die falsche Deklinierung (wegen -> für; zu -> zum) habe ich leider nicht gefunden. (oder Leen hat sich einfach selber vertan) Der Bruch im Versmaß gegen Ende war übrigens beabsichtigt, soweit ich das noch weiß. Schließlich ist das Gedicht schon ein paar Jahre alt und sozusagen im Sturm und Drang meines Lebens entstanden. Zum Apostroph stehe ich übrigens! Je nach Lust und Laune! Oder so.

Ich hab kürzlich den Schauerromantiker in mir selbst entdeckt:

Der Harlekin

Mit starrem Blicke, blutgetränkt,
und zum Trocknen aufgehängt
die Eingeweide rausgerissen
das Fleisch aus Arm und Bein gebissen
entdeckt ich in der Gallerie
deinen Körper, schön wie nie.
Und gegenüber seh ich ihn:
Den Harlekin

Ein rotes, breites Grinsen,
seh ich ihn mich anlinsen
Ohne zu blinzeln starrt er mich an,
und kichert, kichert, wie im Wahn!
Sein viel zu weites Narrenkleid
zeugt von deinem langen Leid
Dein Fleisch und Blut verzieren ihn
den gottverdammten Harlekin

Er tanzt auf der Stelle,
schüttelt die Schelle
ein schallendes Lachen
dröhnt aus dem Drachen
Die weiße Schminke im Gesicht verschmiert,
es wird von Freudenträn' passiert
Und langsam, da erkenn' ich ihn
den wahren Geist vom Harlekin!

Zwischen seinen schwarzen Zähnen
kleben Fleisch und deine Venen
er lacht mich an und spuckt sie aus
spendet dir und sich Applaus
die Freude die er hat am Tod
färbt sein Gesicht nun puterrot
Und in mir steigt Adrenalin
mir graut es vor dem Harlekin

Doch reicht es mir, ich hab genug,
nehm' den Hammer, der dich schlug,
von dem dein Blut noch pochend tropft
der Wahn erfüllt mich, mein Herz klopft
nun lache ich, er lacht zurück,
ich heb den Arm, berauscht vom Glück
Mit einem Hieb zerschlag ich ihn
den Spiegel mit dem Harlekin

Da scheint ja momentan jemand in allerherzigster Stimmung zu sein.

(Die pingeligen Leute unter uns würden darauf hinweisen, daß es heutzutage "Galerie" heißt, außer es handelt sich um ein besonders hübsch ausgedachtes Wortspiel, was mir wiederum sehr gefallen würde.)

http://de.wiktionary.org/wiki/gallerie *pfeif*

Mit der Erklärung wär's aber ein grammatikalischer Wurschtl... (und aussprachtechnisch reimen würd' es sich auch nicht mehr)

Ach... künstlerische Freiheit... Präskriptivistin...

ark4869 hat geschrieben:Ich hab kürzlich den Schauerromantiker in mir selbst entdeckt:

Der Harlekin

...

Wow! Also 'Schauerromantik' ist schon eine eher harmlose Bezeichnung für diese besonderen und fantasievollen dichterischen Ergüsse. Da hätten ja Psychologen und Hirnforscher ihre wahre Freude am Analysieren und Hineininterpretieren, was den Inhalt dieser Dichtkunst (und die Persönlichkeit des Dichters ) betrifft...

Aber ich muß zugeben, dieses Gedicht hat schon etwas ganz Spezielles, irgendwie was verwirrend Faszinierendes. Außerdem schön gereimt, mit einem Stil, der mir ziemlich gut gefällt, und einem ausgesprochen gelungenem Ende.

ich find es auch sehr gut...von der

-Und langsam, da erkenn' ich ihn
den wahren Geist vom Harlekin!-

Passage mal abgesehen auch erstaunlich rund.

definitiv eines der besten internetdichter-gedichte, die ich jemals gelesen habe.