Re: The Walking Dead (Off-Topic-Diskussion)
Verfasst: 21.05.2012, 17:56
Man kann ja zu Gewaltdarstellungen stehen wie man will. Und ja, es ist ein interessantes Phänomen, dass man in den USA zwar überhaupt keine Probleme damit hat, wenn zur Primetime im Kinderzimmer Köpfe rollen - aber wehe, es blitzt mal ein Nippel durch! Trotzdem, eines ist mal sicher: Ein Spiel zu "The Walking Dead" ohne explizite Gewaltdarstellung hätte das Thema verfehlt, setzen, sechs. Die Diskussion ist hier absurd. Nein, diese Gewalt ist nicht das zentrale Element in der Serie oder im Comic - und beim Spiel scheint das ebenso wenig der Fall zu sein.
Apropos Adventure und jugendfreie Familienunterhaltung, und die angebliche Nestbeschmutzung eines Genres: Ich könnte Dutzende von Adventures aufzählen, in denen ich ein soziopathisches Arschloch gespielt habe. Ich könnte noch mal so viele nennen, in denen ich Orte abgeklappert habe, um ohne Andeutung von Ironie Leute bescheißen, belügen und zu beklauen. In einem Spiel aus dem moralisch überlegenen Deutschland betäubte ich einen Obdachlosen mit Ethanol, um ihm das Letzte bisschen Habe zu klauen, was der Mann noch besaß. Und in einem anderen ebenfalls nicht ganz unpopulären Spiel macht sich die profillose Ausrede von Hauptcharakter bei der ersten Gelegenheit an den nächsten weiblichen Bimbo ran, weil sein Beziehungs-Bimbo mit mehr Vorbau als Verstand ein paar Kapitel lang unpässlich ist. Manch einer würde behaupten, solche Eskapaden machten den durchschnittlichen Adventurecharakter erst richtig point&clickenswert. Glücksbärchi-kompatible Familienunterhaltung ist das jedenfalls nicht. Und Gewalt gabs und gibts weiß Gott mehr als genug.
Schwer vorstellbar, dass die Charaktere in The Walking Dead ähnlich handeln. Erstens haben Telltale zumindest ein paar Autoren, die sich auch so nennen dürfen, ohne rot zu werden. Und zweitens ist das "The Walking Dead", eine Seifenoper-Version der "Nacht der lebenden Toten", eine Art "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" des Zombiegenres, mit bedeutend besserem Skript. In dem explizite Gewalt und Zombies die Bedrohung sind, die Menschen zusammenschweißt oder auseinander bringt. Aber nicht die Elemente, um die sich nur wegen der Gewalt willen alles dreht.
Apropos Adventure und jugendfreie Familienunterhaltung, und die angebliche Nestbeschmutzung eines Genres: Ich könnte Dutzende von Adventures aufzählen, in denen ich ein soziopathisches Arschloch gespielt habe. Ich könnte noch mal so viele nennen, in denen ich Orte abgeklappert habe, um ohne Andeutung von Ironie Leute bescheißen, belügen und zu beklauen. In einem Spiel aus dem moralisch überlegenen Deutschland betäubte ich einen Obdachlosen mit Ethanol, um ihm das Letzte bisschen Habe zu klauen, was der Mann noch besaß. Und in einem anderen ebenfalls nicht ganz unpopulären Spiel macht sich die profillose Ausrede von Hauptcharakter bei der ersten Gelegenheit an den nächsten weiblichen Bimbo ran, weil sein Beziehungs-Bimbo mit mehr Vorbau als Verstand ein paar Kapitel lang unpässlich ist. Manch einer würde behaupten, solche Eskapaden machten den durchschnittlichen Adventurecharakter erst richtig point&clickenswert. Glücksbärchi-kompatible Familienunterhaltung ist das jedenfalls nicht. Und Gewalt gabs und gibts weiß Gott mehr als genug.
Schwer vorstellbar, dass die Charaktere in The Walking Dead ähnlich handeln. Erstens haben Telltale zumindest ein paar Autoren, die sich auch so nennen dürfen, ohne rot zu werden. Und zweitens ist das "The Walking Dead", eine Seifenoper-Version der "Nacht der lebenden Toten", eine Art "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" des Zombiegenres, mit bedeutend besserem Skript. In dem explizite Gewalt und Zombies die Bedrohung sind, die Menschen zusammenschweißt oder auseinander bringt. Aber nicht die Elemente, um die sich nur wegen der Gewalt willen alles dreht.