Nachdem unser gemeinsamer Playhtrough doch etwas zäh gestartet ist, hoffe ich, daß die Begeisterung für dieses tolle Spiel euch trotz des herrlichen Sommerwetters im Real Life dennoch zahlreich vor den Computer ziehen wird. [-o<
Bevor wir uns jedoch wieder der Sorge um unsere fünf Patienten widmen, sehen wir noch einmal zurück, was wir bisher in New York so alles erlebt haben.
Wir... das ist in diesem Fall David McNamara, forensischer Psychiater aus Washington, den wir zumindest in einem Großteil dieses Spieles begleiten dürfen. (Daher auch die Mehrzahl. Unter einer dissoziativen Identitätsstörung leidet der Gute hoffentlich nicht. Auch wenn man sich als Spieler selbst bisweilen so vorkommt.

)
Nach einer, wie so oft letztlich, von Albträumen beschwerten Nacht wachten wir in unserem Hotelzimmer in New York auf. Unseren Schlafanzug haben wir wohl, genau wie unseren Mantel, zu Hause in Washington vergessen. Warum sonst sollten wir in Straßenkleidung inklusive Jacke und Schuhe schlafen?
Da wir von Duschen und Rasieren nicht viel halten und auch nicht auf Toilette müssen, machen wir uns als Erstes einmal daran, den Anrufbeantworter abzuhören. Detective Moretti vom NYPD teilt uns mit, daß in der letzten Nacht ein weiterer jugendlicher Patient aufgegriffen wurde und wir uns deshalb schnellstmöglichst ins psychiatrische Krankenhaus auf Staten Island begeben sollen, wo er uns dann auch treffen wird. Ein zweiter Anrufer hat einfach wieder aufgelegt. Wie unhöflich!
Wir stecken unseren PDA und das Pendel ein, die auf dem Schreibtisch liegen. Ohne würden wir uns doch nicht zu einem Patienten begeben wollen! Auf dem Couchtisch lesen wir noch schnell die Post, die uns nachgeschickt wurde. Bäh, eine Rechnung! Auf der Kommode liegen ein paar wenige Münzen, die uns der raffgierige Taxifahrer am letzten Abend noch gelassen hat, auch diese nehmen wir mit. Die Zeitung daneben interessiert uns weniger. Da stehen doch sowieso immer nur die gleichen Katasthrophen drin!
In der Lobby reden wir noch kurz mit dem Portier, der uns mitteilt, daß es gleich neben dem Hotel einen Geldautomaten gibt und nur etwas die Straße hinunter eine zumindest eingeschränkt empfehlenswerte Kneipe, in der wir abends nach getaner Arbeit einen Schluck zu uns nehmen können. Nach Staten Island kommen wir mit der Fähre, welche zumindest zur Zeit trotz des Unwetters noch fährt. Damit wir diese auch finden, bitten wir den Portier noch um eine Straßenkarte, welcher dieser uns auch zur Verfügung stellt.
Auf der Straße angekommen und schon jetzt bis auf die Haut durchnäßt weht uns der Sturm direkt eine Zeitungsseite mitten ins Gesicht. Na super, dann hätten wir auch gleich die Zeitung im Hotelzimmer lesen können. Die war wenigstens trocken.
Und nun auf zum Fährenanleger! Da wir uns in der fremden Stadt doch etwas verloren fühlen und die Fähre noch nicht in Sicht ist, versuchen wir, mit den beiden Herren, welche anscheinend ebenfalls auf einen Transport nach Staten Island warten, ins Gespräch zu kommen. Der Herr mit der roten Jacke ist recht wortkarg, kann er doch Gespräche über das Wetter absolut nicht ausstehen. Aber immerhin versichert er uns, daß die Fähre sicher ist. Zumindest, wenn wir gut schwimmen können. Durch diese Aussage mehr oder weniger beruhigt wenden wir uns dem Herren in Anzug und Krawatte zu. Er scheint etwas gesprächiger zu sein, jedoch bringt unser Anblick dann doch seinen Redefluß etwas ins Stocken. Er versichert jedoch, daß er uns nur mit jemandem verwechselt hat. Huh?
Aber die Fähre sollte nun langsam eintrudeln, daher begeben wir uns ins Gebäude. Auf dem Weg werfen wir noch einen kurzen Blick auf die schöne Skyline New Yorks sowie auf das Werbeplakat an der Bushaltestelle. David kann mit dem beworbenen Produkt zwar nicht viel anfangen, aber uns kommt das doch irgendwie bekannt vor...
Nach der Überfahrt, auf der wir unsere bescheidenen Schwimmkünste glücklicherweise nicht anwenden mußten, finden wir uns vor dem Eingang des psychiatrischen Hospitals wieder. Na, sehr gastlich schaut das aber nicht aus. Aber man kann sich nunmal nicht immer aussuchen, wohin einen die Arbeit so treibt. Also klingeln wir und bitten um Einlaß, welcher uns auch gewährt wird.
Der Wachhund des Hauses erwartet uns dann auch in Form einer etwas grimmig dreinschauenden Krankenschwester an der Türe und führt uns ins Innere, wo wir gleich darauf in einer Art Zellentrakt auf Dr. Young, den bisherigen Herren des Hauses treffen. Wirklich willkommen geheißen fühlen wir uns allerdings auch von ihm nicht. Haben wir dem etwa etwas getan? Immerhin ist es das erste Mal, daß wir ihm begegnen. Für intensivere Gespräche wollen wir lieber noch warten, bis der Detective ebenfalls eingetroffen ist, daher wartet Dr. Young im Cockpit, der Schaltzentrale der Klinik, auf uns, währen wir uns derweil etwas umsehen können. Also werfen wir einen schnellen Blick durch die Sichtfenster der neben uns befindlichen Zellen. Als Krankenzimmer kann man diese Räumlichkeiten wohl kaum bezeichnen, so trist und spartanisch, wie sie eingerichtet sind. Die Insassen scheinen mehr oder weniger apathisch auf ihren Betten zu liegen. Wir machen uns auf, auch auf die restlichen Patienten einen Blick zu werfen, werden jedoch durch Detective Moretti aufgehalten, der nun auch endlich eingetrudelt ist und uns uns auf den ersten Blick wohl für einen neugierigen Reporter gehalten hat. Tja, einen Psychiater ohne weißen Kittel hat der wohl noch nicht gesehen. Uns ist aber Zivilkleidung lieber, wirkt diese doch viel weniger bedrohlich auf verstörte Patienten. Und die sind es doch, die wichtig sind. Oder?
Zuerst jedoch verlangt es uns nach etwas mehr Informationen. Da jedoch die Patienten just in diesem Moment anfangen zu schreien und zu jammern, zieht Moretti es vor, das Gespräch in der Halle zu führen. So etwas ist wohl selbst für einen gestandenen Polizisten etwas zu viel. Dr. Young möchte er jedoch nicht dabei haben. Denn zum Einen sind ihm dieser und Schwester Tamara irgendwie unheimlich, und außerdem müssen sie sowieso nicht alles wissen.
Insgesamt sind fünf Jugendliche innerhalb von zwei Tagen aufgegriffen worden, zwei Frauen und drei Männer. Alle waren verwirrt, aggressiv und konnten sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal an ihre Namen. Ein solcher Fall wäre nicht wirklich etwas Außergewöhnliches, aber fünf davon? Auch ihre Fotos können nicht zwecks Identifikation veröffentlicht werden, denn von allerhöchster Stelle wurde eine Informationssperre verhängt. Alle polizeilichen Ermittlungen und medizinischen Erkenntnisse müssen streng vertraulich behandelt werden.
Letztendlich beschließen wir noch, uns abends einmal mit Moretti auf ein Glas in der Kneipe zu treffen. Haben wir hier etwa einen neuen Freund gefunden? Das wäre allerdings das erste Positive, das wir erleben, seit wir in New York angekommen sind.
Aber zurück zur Arbeit. Noch immer wißbegierig begeben wir uns zu Young ins Cockpit. Dort erhalten wir die Fallakte der fünf Jugendlichen, den Schlüssel zu den Zellen und einen Alarmsender. Auf unsere Beschwerde über die Zustände in der Klinik erfahren wir, daß diese demnächst geschlossen werden soll, die jetzigen Insassen sind die letzten Patienten dort. Für Dr. Youngs und Tamaras Zukunft ist bereits gesorgt, dennoch scheint ersterer es David sehr übel zu nehmen, daß diesem die Verantwortung für die Jugendlichen übertragen wurde.
Noch ganz überwältigt von der im Cockpit herrschenden Herzlichkeit sehen wir uns jeden der Patienten einmal näher an. Leider scheint keiner von ihnen in der Lage oder willens zu sein, mit uns zu kommunizieren. Wir versuchen, den Patienten in Zelle 1 mittels unseres Pendels zu hypnotisieren, jedoch leider ohne Erfolg. Also setzen wir uns, da Dr. Young uns leider keinen Stuhl angeboten hat, erst einmal auf die große Treppe in der Halle und studieren ausführlich die Patientenakte.
Diese wirft doch noch einige Fragen auf, daher begeben wir uns noch einmal in die Höhle des Lö.. äh... in das Cockpit zu Dr. Young. Dort erfahren wir so einiges, jedoch wenig über die Patienten. Unsere Behandlungsmethoden und die Dr. Youngs scheinen sich doch sehr zu unterscheiden. Während letzterer auf starke Medikation setzt, sind wir bekannt für unsere sanfte Methode der rekursiven Erinnerung. Und auch privat stichelt er wohl gerne. Warum muß er uns daran erinnern, daß wir unehrenhaft aus der Army entlassen wurden? Wegen "Instabilität"? Na, da sind wir aber ganz anderer Meinung! So ein ****!!! Das hätte er sich doch echt sparen können, oder? Manche sogenannten Experten können es wohl nicht einsehen, daß ihre Methoden schon lange veraltet sind! Aber jetzt reicht es uns auch. Wir sind nicht von Washington hier her gereist, um uns mit einem "Kollegen" zu zoffen. Wir sind hier, um fünf verwirrten Jugendlichen zu helfen! Aber wie kommen wir an sie ran? Wie können wir eine Verbindung herstellen?
Da war doch etwas in der Akte.. bei dem Jungen von Zelle 1. Zur Sicherheit ziehen wir telefonisch den Detective zu Rate. Der Junge hat immer wieder das Wort "Delete" geschrieben. Aber es ist kein Codewort einer Gang oder hat eine sonstige polizeibekannte Bedeutung. Für den Patienten scheint es jedoch eine Bedeutung zu haben. Kann dieses simple Wort uns vielleicht doch Zugang verschaffen zu dieser verstörten Person?
Hm. Mist. Wir haben wohl zu lange telefoniert. Das Cockpit ist verschlossen. Dr. Young hat wohl schon Feierabend gemacht. Naja, bei der Arbeitseinstellung verwundert es nicht, daß er keinen Erfolg bei den Patienten erzielt hat.
So sehen wir uns um. Irgendwer muß ja da sein. Schließlich kann man fünf Patienten nicht einfach sich selbst überlassen.
Schließlich werden wir im Schwesternzimmer gegenüber des Zellentraktes fündig. Dort schiebt Tamara Nachtwache. Aber ein sehr glückliches Leben scheint sie nicht zu führen, ist ihr Grundsatz doch, stets hart zu sein, sowohl gegenüber den Patienten, als auch gegenüber sich selbst. Denn Arbeit muß keine Freude bereiten, man muß tun, was nötig ist. Nun gut, wenn das so ist.. nötig ist nun, alle Medikamente der Patienten abzusetzen. Wie sonst könnten wir erfahren, wie sie sich wrklich verhalten? Aber natürlich muß sie die Zellen dann nicht betreten. Sicherheit geht vor!
Aber da war ja noch der Junge in Zelle 1. Wir borgen uns Stift und Papier aus, um ihn etwas konfrontieren zu können.
Derartig ausgerüstet begeben wir uns auch wieder zu diesem. Wir schreiben "Delete" auf das Papier und zeigen es ihm. Oh... das scheint zu wirken.
Wir dürfen nun die Erinnerungen des Jungen aus seiner Sicht miterleben. Er steht vor einem Gitterrost. Hinter ihm ist ein großes Loch. Er hat nur eine Pistole und ein Brecheisen bei sich. Aber er ist sicher, daß ihn jemand verfolgt.. Er muß weg!
Mit dem Brecheisen entfernt er das Gitter und läuft hinaus. Dort stehen einige Fässer. Uh... bewegen kann er sie nicht. Viel zu schwer!
Aber er will ja weg, nur weg! Der Zaun! Oh jeh... Stacheldraht! Da kommt man nicht so leicht drüber. Aber mit einer Hílfe.. da würde es vielleicht klappen. Wenn nur das Faß nicht so schwer wäre... Aber .. hmm. Ein gezielter Schuß auf das Faß entleert es. Nun ist es nicht mehr so schwer. Noch schnell zum Zaun rollen.. Paßt!
Und da liegt auch ein Schlauchboot am Strand! Super! Aber ey, wer schießt da? Das Boot ist die Rettung. Rein und den Schüssen ausweichen.
Ein Helikopter... ein Licht. Alles ist so hell... Ist das etwa der Hafen von New York?
Wir führen noch ein kurzes Gespräch mit Tamara und machen dann Feierabend. Endlich! Hoffentlich können wir auch mal in Ruhe schlafen. Diese Albträume letztlich.. die machen uns sowas von fertig!
Auf dem Weg hinaus treffen wir auch unseren alten Bekannten wieder. (Falls wir nicht vorher schon hin und her gereist sind.) Wir wechseln also noch ein paar Worte mit Mr. Miller und nehmen dann die nächste Fähre zum Hotel. (Puh, wieder ohne Schwimmen geschafft!)
Dort erwartet uns eine neue Nachricht auf dem Anrufbeantworter. WAS??? Unsere Ehefrau Kim hat sich entschieden, unsere Abwesenheit dafür zu nutzen, die Scheidung einzureichen? Wie kann sie nur? *grrrrr*
Außer uns vor Wut nehmen wir den unschuldigen Anrufbeantworter und werfen ihn in den Spiegel. Da, das hast du davon, so eine Nachricht zu überbringen!!!
Ooops. Was.. haben wir gerade getan? Oh jeh.. das wird Ärger geben. Besser, wir melden das dem Portier, bevor es ein anderer tut. Aber... lieber morgen. Erst mal müssen wir uns Klarheit verschaffen. Daher rufen wir unsere Gattin an, um nachzufragen, ob sie das wirklich ernst meint. Oh jeh.. das tut sie wohl? Was ist denn in die gefahren? Wir hatten doch unseren besten Freund Terry gebeten, auf Kim etwas aufzupassen, damit es ihr an nichts fehlen sollte. Daher rufen wir auch ihn an, um mehr zu erfahren. Hat Kims Handlung etwa etwas mit diesem Unfall zu tun, welcher sich nun jährt? Terry versichert uns, daß er uns unterstützen möchte. Aber falls wir morgen anrufen wollen, dann sehr früh, denn später ist er sehr beschäftigt.
So aufgewühlt, wie wir nun sind, können wir sicher nicht einschlafen. Daher gehen wir noch auf einen Schluck in die Kneipe die Straße runter.
Leider sind wir auch dort wohl nicht so willkommen. So nett der Wirt auch ist... dieser Typ am anderen Ende des Tresens scheint jeden, der nicht in Vietnam gekämpft hat, für einen Waschlappen zu halten. Hmpf!
Wir entscheiden uns, diesen Typen zu ignorieren und trinken lieber noch einen. War auch ein schwerer Tag!
Und der Vodka-Liebhaber schräg gegenüber bewahrt uns netterweise sogar vor einer Peinlichkeit. Oder würden unsere paar Münzen noch für all diese Drinks reichen? Wohl kaum. Danke, Ryker!
Zumindest vor der Peinlichkeit der Zahlungsunfähigkeit bewahrt, machen wir uns nun wirklich auf den Weg zum Bettchen. Kurz noch die Erfahrungen des Tages festgehalten, dann ist endlich Schlafenszeit.
Aber nun, frisch ausgeruht oder doch nur wieder von Albträumen geplagt, auf zu neuen (Un-) Taten. Dr. Young und sein Anhang Tamara warten sicher schon sehnlichst auf uns. :-"
Auf derartige persönliche Befindlichkeiten können wir jedoch keine Rücksicht nehmen. Die hilflosen Jugendlichen komplett der hingebungsvollen Liebenswürdigkeit der beiden zu überlassen, können wir mit unserem Gewissen und unserer Berufsethik nicht vereinen.
Der neue Abschnitt geht bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Junge aus Zelle 3 durch ein Lüftungsgitter kriecht. Dafür habt ihr Zeit bis zum Dienstag, dem 21.07.2015 um Mitternacht (00:00 Uhr).
Und nun viel Spaß mit Abschnitt 2 von Overclocked. Ein neuer Arbeitstag wartet auf einen geplagten forensischen Psychiater. Aber mal ehrlich... Haben wir nicht alle irgendwie einen an der Waffel?
