Re: BoUT 75% bei Krawall
Verfasst: 20.04.2009, 14:36
piep
Gerne, und mit wem sprichst du dann, mit der Parkuhr?realchris hat geschrieben: Ich darf meine Meinung übrigens auch äußern, wenn sie nicht im Vergleich zu anderen Merinungen steht.
Mir gefallen z.B. Fallout 3, Empire: Total War oder Mass Effect - alles Spiele mit sehr guten Bewertungen - nicht wirklich. Dennoch kann ich zugeben, dass die Spiele eine gewisse Qualität haben. Ob das nun Grafik, Dialoge, Musik oder Story angeht. Du nutzt immer die Begriffe "gut" und "schlecht", ich dagegen "qualitativ hochwertig" und "qualitativ minderwertig". Erstere Ausdrücke beziehen sich auf das subjektive Empfinden, letztere sind objektiv beurteilbar.realchris hat geschrieben:"Und @realchris: Ja, Qualität kann man beurteilen: Werden die Töne sauber getroffen? Wird der Rhythmus eingehalten? Werden geeignete musikalische Mittel eingesetzt? Sind die einzelnen Instrumente klanglich zueinander abgestimmt? Nicht umsonst spricht man von den "Regeln der Kunst"."
Genau beurteilen. Urteilen ist wenn jemand wertet. Subjektiv also! Regeln der Kunst sind willkürlich von Menschenh aufgestellte regeln und somit maximal intersubjektiv. Nicht jeder ist mit diesen Regeln einverstanden, denn sonst hätten wir keinen RocK, Pop, Techno oder andere Musikrichtungen. Also gibt es immer Menschen, die eine andere Meinung zu einem Thema wie Kunst haben. Übrigens dachte ich Kunst darf alles
@Ihr begreift es einfach nicht. Ich geb auf!
Ich habe nie widersprochen, dass jemand ein außer der Norm befindliche Eigenschaft hat. Ob das gut oder schlecht ist, kann nur ein subjektiver Bewerter oder eine Gruppe von Menschen sagen.
Das ist aber eine andere Kategorie als ein Computerspiele-Test. Ihr vermegt die Kategorien und Definitionen. Und wenn man Euch den Fehler erklärt, dann denkt ihr das was ihr darauf Antwortet ein neues Argument ist, sagt aber prinzipiell das Gleiche mit demselben Logikfehler. Wir rennen also im Kreis, weil ihr mauert.
Letzten Endes gibt es auch bei Computerspieltests einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Sagen wir 9 von 10 Testern finden das Spiel genial und einer findet das Spiel mittelmäßig. Dann habt ihr die Chance von 90 % , dass ihr das Spiel auch toll findet. Oder umgekehrt. Es gibt eine 10% Chance, das das Spiel Euch nicht gefällt. Deswegen ist es aber objektiv gesehen nicht gut oder schlecht. Dort existiert gut oder schlecht nicht.
Qualität ist ein Wert, der etwas durch Prädikatisierung basierend auf einem Urteil, subjektiver oder intersubjektiver art, zugesprochen wird. Das ist aber nicht objektiv.
Gerade bei Tests von Medien kann man keine mathematisch objektivierten Prämissen ansetzen, wenn dieser sinnvoll sein soll. Du rechnest doch nicht aus, wie gut ein Spiel ist. Du hast ein Gefühl, dass Du dann mit der Prozentwertung den jeweiligen Bereichen Grafik, Sound etc. zuordnest.
Wenn Du mit dem Test von Krawall nicht leben kannst, ist das Dein Problem. Ich lese einfach keine Tests mehr bei Krawall. Aber nicht, weil dieser Test nicht objektiv ist. Kein Test ist objektiv. Sondern, weil der Tester einen anderen (nicht schlechteren) Geschmack hat. Es gibt Leute, die ihm zustimmen würden und für die ist der Test nützlich.
Der Jan sitzt doch nicht mit einem Rezensionscomputer vorm Rechner. Er selbst erfährt und fühlt das Spiel und versucht dann seinen Eindruck in Worte zu fassen.
Natürlich sind das Bewertungen - Bewertungen an Hand von Fakten. Man kann ja wohl objektiv sagen, wie realistisch die Schatten aussehen. Einfach mit der Realität vergleichen. Und man kann objektiv sagen, wie viel Arbeit hineingesteck wurde, wobei Arbeit auch etwas Abstraktes sein kann.realchris hat geschrieben:""qualitativ hochwertig" und "qualitativ minderwertig". "
sind Wertungen oder Beurteilungen! Aber wie gesagt. Ihr dreht Euch im Kreis.
Ich bezog mich auf die Qualität der einzelnen Dinge. Beispielsweise die Auslösung der Texturen - hochaufgelöst und detailliert -> hohe Qualität. Schatten - dynamisch mit geklätteten Kanten -> hohe Qualität (bezogen auf Spiele, die auf Realismus abzielen!), etc..realchris hat geschrieben:"Wobei die Bewertung "objektiv" natürlich auch Grundlagen benötigt, die aber gegeben sind. So ist es doch wohl Konsens, dass die Darstellung von dynamischen Schatten, Kantenglättung, hochauflösende Texturen, Spiegelungen, etc. mehr Arbeit und Talent erfordern als die Grafik eines Still Life 2 u.Ä.. Dabei kann es zunächst ein Mal egal sein, ob die betreffende Person nun diese grafischen "Spielereien" subjektiv mag oder nicht." Das ist QUANTITÄT.
Siehe oben. Ich nenne Bewertungskriterien, an Hand derer man objektive Beurteilungen treffen kann.realchris hat geschrieben:Beispiel: Das ist aber ein sehr hochwertiger Wein. Echt? Ich finde er schmeckt billig.
Du kannst natürlich sagen, dass der eine Wein mehr Trauben hat, als der andere.
Wenn das für Dich Qualität ist, dann muss ich Dir sagen verwechselst Du Quantität mit Qualität.
Die Qualität findet erst bei der Bewertung statt.
Wenn du mir darlegen könntest, wo die Argumentation nicht schlüssig ist. Ich finde deine Argumentation nicht schlüssig.realchris hat geschrieben:@ Pyro Also wenn die Prämisse stimmt, wäre ich ein armes Schwein. Aber ich habe nicht nur die Weltwirtschaftskrise ausgelöst, sondern auch den Treibhauseffekt, Aids und MalariaUnd zum Zoff gehören noch immer zwei.
Ändert nichts daran, dass Eure Argumentation nicht schlüssig ist. Das haben auch andere schon bemerkt. Sie haben nur direkt gesehen, dass es keinen Sinn macht es Euch zu erklären. Aber das musste auch mal gesagt werden.
Man kann also sagen: Für das Komponieren von Stücken wie die eines Mozart ist mehr Intelligenz von Nöten als das Komponieren von Popmusik. Bis dahin einverstanden? Auch ist diese Komposition schwierigere Arbeit. Arbeit bedeutet: Die Zeit, die hineingesteckt wird + der intellektuelle Aufwand, der dabei betrieben wird. Mozarts Stücke sind intellektuell anspruchsvoller als die von Bohlen. Sie sind z.B. komplexer und das Herausfinden von Zusammenhängen innerhalb der Komposition nimmt mehr Zeit in Anspruch. Um ein Stück Mozarts zu analysieren ist also mehr Intellekt von Nöten als das bei Popmusik der Fall ist.Nikioko hat geschrieben:Popmusik ist aus kompositorischer Sicht trivial: eine Melodie mit ein paar Strophen, ein Refrain, fertig ist das moderne Volkslied.
Künstlerische Musik hingegen, und dazu zähle ich neben Klassik noch Barock, Romantik, Neue Musik und gewisse Spielarten des Rock wie Progressive Rock, hingegen sind wesentlich durchdachter. Da kommt es nicht nur auf die Aneinanderreihung von Tönen an, sondern auch auf Sachen wie Dynamik, Tempo, Akzentierung, etc., oder kurz: auf die Vortragsbezeichnungen an. So erfordert die Wiederholung eines Thema z. B. immer ein Crescendo.
Während dies bei älteren Stücken oft eine Sache der Interpretation des jeweiligen Konzertmeisters ist, hat Carl Orff in seinen Carmina Burana diese Sachen genau festgeschrieben. Gerade bei dieser Kantate wird die Stimme als Perkussionsinstrument eingesetzt und auf unnatürliche Weise benutzt, um einen bestimmten Klangeffekt zu erzielen. All diese Gedanken dürfte sich ein Schreiberling von Popmusik nicht machen: da geht alles in einer Lautstärke, in einem Tempo, als Perkussion wird ein Einheitsbeat drunter gelegt und eine völlig untalentierte Sängerin wie Britney Spears, die nicht mal 2 Sekunden einen Ton halten kann (von Treffen wollen wir gar nicht mal reden - das wird später zurechtgepitcht) auf die Bühne gestellt.
Professionelle Musik hingegen ist harte Arbeit. Ein Pavarotti hat sich nicht einfach auf die Bühne gestellt und losgeträllert; er hat jedem Ton Farbe verliehen, so wie es zum jeweiligen Stück passte. Gebundene Achtel wurde je nach Gruppierung unterschiedlich Abphrasiert, einzelne Achtel akzentiert. Sprachlich betonte Silben sind auch musikalisch lauter als unbetonte etc. Der Teufel steckt im Detail, nur ist das den meisten Leuten egal. Ich wette, dass keiner der Leute von Tokio Hotel schon mal was von einer Synkope oder Ritardando gehört hat.
Trotzdem kann man die Musik natürlich subjektiv schön finden. Objektiv vom künstlerischen Gehalt und betriebenen Aufwand her ist Popmusik deutlich trivialer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Intersubjektivit%C3%A4tDead hat geschrieben:Jeder kann, vorausgesetzt die Person hat den nötigen Intellekt, diese Merkmale selbst herausfinden. Ansonsten wären Bewertungen sinnlos, würde man diese Dinge nicht heranziehen.
Ja, aber es ist doch toll, wenn man diese Erkenntnis hat, denn die Aussage ist universell einsetzbar und passt in fast jede Diskussion.elevar hat geschrieben: Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, worauf realchris hinaus will. Das Beurteilungen subjektiv sind, liegt ja in der Natur der Sache und ist keine sonderlich großartige Feststellung. Interessanter ist doch, was man mit dieser Erkenntnis macht.
Interessant, wie hier immer wieder Leute mit ähnlichem Werdegang, Alter und Verhalten aufschlagen, dabei aber nie parallel, sondern sequentiell.pyronero hat geschrieben:Also jetzt mal ehrlich, ich war fast zehn Jahre bei einem Printmedium tätig.