Re: The Night of the Rabbit
Verfasst: 30.05.2013, 15:03
Mich persönlich stört am meisten die stilistische Selbstoffenbarung.daedalic_Carsten hat geschrieben:Ich lese mit!
Ich habe nicht das Gefühl, großspurig zu sein. Großspurigkeit ist auch das Gegenteil von Adventureentwicklung. Mit nahezu allen Leuten, die unsere Spiele bewerten, bin ich bei Facebook verlinkt - die lesen dann auch mit, was ich dort schreibe. Denen und meinen Facebook-Freunden habe ich ein Statement gegeben, wie sich die Situation mit The Night of the Rabbit am Releasetag darstellt. Dass das nun hier verlinkt und interpretiert wird, möchte ich nicht verurteilen. Eventuell können einige Leute gerade hier im Adventure-Treff Forum nachvollziehen, dass man hier häufig Schläge unter die Gürtellinie einstecken muss, ohne sich in irgendeiner Art und Weise wehren zu können.
Ich beschwere mich nicht, dass man uns den "Rückenwind" verweigert. Ich kommentiere nur, dass wenn wir die Wertungen hätten, die wir z.B. bei Deponia von den deutschen Metacritic-Seiten hatten, dort zum ersten Mal über 80% im Schnitt liegen würden. Das würde einen großen Unterschied machen, wie man das Spiel auf Steam spontan aufnimmt und ob man es sich näher anschauen möchte.
Ich habe bei all den schlechten Tests nur einem einzigen Redakteur gesagt, dass ich den Eindruck habe, dass sein Test aus meiner Sicht zu harsch ist (hier im Forum übrigens bestens bekannt).
Ich rede sehr viel mit anderen deutschen Adventure-Entwicklern und kenne die Kollegen ja auch. Und eines höre ich immer wieder. Es ist unsagbar frustrierend, sich hier im Forum bereits vor oder kurz nach einem Release abwatschen zu lassen, wenn man doch am Ende nur das Ziel hatte, ein gutes Adventure zu machen. Sicherlich wird man mich dafür auch wieder kritisieren, aber es gibt Gründe, warum viele andere Adventure-Entwickler oder -Publisher nicht mehr existieren.
Ich könnte sicherlich 99 von 100 Entscheidungen die wir bei der Vermarktung oder Entwicklung eines Spieles treffen nachvollziehbar begründen. So, dass jemand es dann jeder versteht und sagt: "Ok das verstehe ich, der Zusammenhang war mir nicht klar, das habe ich anders eingeschätzt." Das ist nunmal heutzutage nicht möglich. Und wenn man was sagt und viele andere Entwickler sagen lieber nichts, dann wird es anders ausgelegt. Teilweise laufen hier richtige Hasstiraden. Und ich kenne allein in Deutschland 4-5 Adventure-Entwickler die derartige Ungerechtigkeiten in Depressionen getrieben haben. Und die Adventure-Treff Redakteure dürften die betreffenden Personen auch kennen. Ich erwarte nicht viel, aber ich erwarte einigermaßen respektvollen Umgang und etwas Fairness im miteinander. Schließlich ist das hier ein Adventure-Forum (ich dachte die Leute würden das Genre lieben und sich für die Spiele und deren Macher einsetzen) und eventuell sollte man mit den Leuten die sich Tag und Nacht und mit viel Herzblut für das Genre einsetzen, nicht immer nur Böses unterstellen.
"Sieht für mich so aus, als geht er auf die Suche nach Schuldigen für sein (baldiges) wirtschaftliches Scheitern." Was würde mir das bringen?