Re: Quo Vadis 2010: Adventure 2.0, Stories und Storytelling
Verfasst: 04.05.2010, 21:23
Auch das habe ich doch nie anders behauptet. Im Gegenteil, in vielen Beiträgen in diesem Forum in den letzten Jahren habe ich angemerkt, daß es dem Genre nicht förderlich ist den "Klassikern" hinterherzuhecheln. In diesem Thread ging es mir im Zusammenhang mit "LA-Klassikern" nur darum, Madcats Idee über Klassiker-Remakes als Allheilmittel kritisch zu kommentieren. Irgendwie habe ich das Gefühl, Du hast meine Beiträge hier nur überflogen und deshalb eine ganz falsche Idee von dem was ich eigentlich sagen will...Beowulf hat geschrieben:Du redest immer von "LA-Klassikern", sorry, aber das wird mit der Zeit einfach öde. Auf diesem Level werden wir keine Diskussion darüber führen können, wie Adventures in Zukunft sich rechnen könnten.
Natürlich nicht. Allerdings sollte man die Budgets der Klassiker der 80er und 90er Jahre in Relation zu den Budgets anderer Spiele jener Zeit sehen. Und da lagen Adventures wohl recht weit vorne.Beowulf hat geschrieben: Die Anforderungen sind einfach gestiegen, wie du schon richtig bemerkt hast, auch die Anforderungen an das Budget. Mit dem Budget eines MI könnte man heute sicherlich kein erfolgreiches Spiel mehr herstellen.
Hier sind wir bei einem meiner Kernpunkte: Ich sehe für's "wagen" nicht sehr viel Spielraum, weil wegen des konservativen Adventure-Publikums die Wahrscheinlichkeit eines Flops ziemlich groß ist.Beowulf hat geschrieben: Nur wer wagt, der gewinnt. Soviel also zu Thema "Spekulation".
(Aber was hatte das jetzt mit dem Thema "Spekulation" zu tun? Bezogen auf Deinen Beitrag meinte ich damit nur, daß solche auf die Vergangenheit bezogene Mutmaßungen der Art wie Du sie über "The Dig" angestellt hast, einigermaßen fruchtlos sind. Ich kann auch mutmaßen: Wäre Syberia in 3D erschienen, hätte es eingeschlagen wie eine Bombe, und Adventures wären heute wieder das führende Genre. Aber sowas führt doch zu nichts...)
Das ist eine sehr gute Frage. Die Top-Adventures des letzten Jahres waren ziemlich gut, und ich wüßte nicht was man - innerhalb des Genres "klassisches Adventure" - noch groß daran verbessern könnte. Trotzdem blieben die Verkäufe einigermaßen überschaubar. Ich glaube man muß sich daran gewöhnen, daß klassische Adventures nicht mehr so "groß" werden wie sie früher mal waren. Daß sich auch mit mittleren Budgets ein ordentliches klassisches Adventure produzieren läßt welches die Herzen der Gemeinde erwärmt zeigt sich aber immer wieder (siehe gerade "Black Sails"), vielleicht muß man damit einfach zufrieden sein. Ich persönlich spiele die auch noch gerne ab und zu, aber die richtig aufregenden Sachen finden anderswo statt.Beowulf hat geschrieben: Also warum sollten wir uns ein "klassisches" Adventure überhaupt wünschen, wenn es doch im Prinzip nichts anderes heißt, dass dieses unseren gestiegenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird?