Adventure-Treff

DasJan hat geschrieben: Da gibt es exakt dasselbe Problem. Was ich gut finde, kannst du schlecht finden. Das Problem, dass Spielspaß subjektiv empfunden wird, löst man nicht mit einer Vergröberung der Skala. Oder kannst du begründen, warum MI:SE objektiv "gut", aber nicht "top" ist?

Im Prinzip hast du recht. Man sollte ganz auf eine Endwertung in Form einer Skala verzichten....

Aber wie könnte dann ein Test aussehen?

Lebostein hat geschrieben:

DasJan hat geschrieben: Da gibt es exakt dasselbe Problem. Was ich gut finde, kannst du schlecht finden. Das Problem, dass Spielspaß subjektiv empfunden wird, löst man nicht mit einer Vergröberung der Skala. Oder kannst du begründen, warum MI:SE objektiv "gut", aber nicht "top" ist?

Im Prinzip hast du recht. Man sollte ganz auf eine Endwertung in Form einer Skala verzichten....

Aber wie könnte dann ein Test aussehen?

Wie ein Zeugnis von der Waldorfschule...

Lebostein hat geschrieben: Aber wie könnte dann ein Test aussehen?

Einfach so, wie er aussieht. Nur ohne Wertung. Eigentlich sagt das Fazit ja alles aus. Nur haben die Hersteller gerne eine Zahl, mit der sie werben können.

Lebostein hat geschrieben:Man sollte ganz auf eine Endwertung in Form einer Skala verzichten....

Aber wie könnte dann ein Test aussehen?

Oder die Endwertung "spoilern"

Manche Leute wolllen nur den Text des Reviews, manche nur die Wertung, manche beides.
Warum sollte man also auf die Endwertung verzichten, nur weil ein Teil der Leser sie nicht möchte oder sich in Nebensächlichkeiten verfängt ("das sind aber rechnerisch nur 88% und keine 90%"... uiii, was für ein Unterschied!)

Um meine private Meinung für ein Spiel in Zahlen auszudrücken, reicht mir auch einer 6er- oder 10er-Skala, aber bei einer Reviewseite dürfen die einzelnen Aspekte eines Spiels gerne etwas genauer aufgeschlüsselt und feiner skaliert werden.

neon hat geschrieben:Nur haben die Hersteller gerne eine Zahl, mit der sie werben können.

Ich habe mich noch nie von der Prozentzahl leiten lassen, die unter einem Test oder auf einem Werbeinserat prangt. Mich interessiert der Text, der mir (hoffentlich) erklärt, ob ich mit dem behandelten Spiel etwas anfangen kann oder nicht. Gerade der Treff ist in dieser Hinsicht ja immer schön ausführlich.

Die Zahl die unter dem Test steht ist in sofern interessant, dass sie auf Spiele aufmerksam machen kann, die man sonst überhaupt nicht in Erwägung gezogen hätte, sich über haupt mal anzuschauen (bzw. andersrum, dass man erstmal vorsichtig bei einem Spiel ist, was man sich evtl. sonst sofort gekauft hätte). Sie ist für mich ein Anreiz, den Test überhaupt mal zu lesen.

Wenn jetzt zum Beispiel ein neuen "Die Kunst des Mordens" plötzlich statt den üblichen 7X% nun mit 90% bewertet würde, dann würden diejenigen, die die Serie nach den mittelmäßigen Vorgängern eigentlich abgeschrieben haben, das Ding vielleicht doch nochmal anschauen und ihm eine Chance geben. Stünde keine Zahl unter dem Test, würde dieser vermutlich nicht mal gelesen werden... Andersrum geht das natürlich auch, wenn jetzt das neue Deck 13 - Game nun plötzlich mit nur 50% abgewatscht werden würde....

Die Zahl ist gut für einen schnellen Überblick, nicht als Hilfe zur Kaufentscheidung...

Das ist ein guter Einwurf.

Ich persönlich habe auch nix gegen diesen Aspekt und störe mich nicht an für mein Empfinden zu hohen oder zu niedrigen Prozentwertungen - eher an der Art und Weise, wie diese manchmal unangemessen überzogen diskutiert werden. Für mich persönlich ist z. B. "The Abbey" ein besseres Spiel, als es die Bewertung von Jan nach Prozenten erkennen lässt, aber objektiv kann ich seine Kritik völlig nachvollziehen und finde sie berechtigt. Mir machen aber die Grafik und die Musik und das Setting soviel Spaß, dass ich über die Schwächen eher hinwegsehen kann, als jemand, der diesen Dingen nicht so viel abgewinnen kann.

@axelkothe: Genau so können aber niedrige Prozentzahlen jemanden dazu verleiten, ein Spiel verfrüht abzuschreiben, anstatt sich mit ihm etwas näher auseinander zu setzen. Nein, mit dieser Argumentation drehen wir uns nur im Kreis.

Wenn eine Zahl nicht nach irgendeiner Formel berechnet wurde, dann ist sie vor allem eines: Willkürlich. Man kann durchaus versuchen, z.B. die technischen Aspekte eines Spiel objektiv zu beurteilen, dies hat aber nur bedingt etwas mit dem Spielspaß zu tun. Auch Spiele mit dürftiger Grafik (wie z.B. Edna) können sehr viel Spaß machen.

Klar, wenn man sich nicht für Prozentzahlen nicht interessiert, kann man sie einfach ignorieren (und wenn ich erhlich bin, sind mir Demos tausend mal lieber als irgendwelche Tests), aber die Kritik an ihnen ist trotzdem nicht unberechtigt.

Jede diesbezügliche Formel ist aber auch irgendwo willkürlich, denn die Zahl, die du für 'x' oder 'y' nimmst, wird nun mal von einer Einzelperson nach Gutdünken festgesetzt, das sind schließlich keine fixen mathematischen Größen. Es gibt ja auch durchaus Spiele, zu denen die Meinung der Tester meilenweit auseinandergehen.

Für Kunst gibt es keine allgemeingültigen Kriterien. Es hat schon immer verschiedene Schulen gegeben, die sich teils erbittert bekämpft haben. Wenn sich eine Bewegung durchgesetzt hat und genug Zeit verstrichen ist, dann wird deren Ergebnis irgendwann nicht mehr in Frage gestellt. Wir nennen heute z. B. Picasso einen großen Maler (ich sicher nicht, aber es gibt genug Experten, die das so sehen). In ein paar Generationen lächelt man vielleicht darüber, weil sich das Bewusstsein der Menschen für bildende Kunst gewandelt hat. (Man kann das natürlich auf jeden Künstler anwenden, bitte jetzt kein Aufmarsch beleidigter Picasso-Fans.)

Aus diesem Grund finde ich den beschreibenden Text auch viel interessanter und sinnvoller als eine Prozent- oder Punktewertung, aber wir werden in naher Zeit um beides nicht herumkommen. Die Spiele, die wirklich niedrige Wertungen kassiert haben, waren aber in der Regel echte Gurken, und ob MI:SE jetzt 90% oder 88% bekommen sollte, ist doch eigentlich wurscht.

Beowulf hat geschrieben:Genau so können aber niedrige Prozentzahlen jemanden dazu verleiten, ein Spiel verfrüht abzuschreiben, anstatt sich mit ihm etwas näher auseinander zu setzen.

Aber nur, wenn er sich vorher sowieso nicht dafür interessiert hat. Wenn doch, dann wird er zumindest den Text dazu lesen und kann sich daraufhin entscheiden, ob er es kaufen wird, oder nicht.

Sehr hypothetisch. Nein, damit überzeugst du mich nicht. Niedrige Prozentzahlen können auch abschreckend wirken. Richtiges Interesse kommt erst dann, wenn man sich näher damit beschäftigt hat, und dann sind einem die Tests eh relativ egal.

Die Frage ist doch: Hätte sich derjenige, der sich von der niedrigen Prozentwertung abschrecken lässt den Test gelesen, wenn keinerlei Wertung druntersteht? IMO nein! Der hätte dann bei anderen Quellen nach Wertungen gesucht und sich dann eben von denen abschrecken lassen...

Meiner Meinung nach kann eine Wertung nur die Aufmerksamkeit bezüglich eines Titels erhöhen, aber nicht reduzieren.

huhu

@axelkothe: Da kann man sehr geteilter Meinung sein, IMHO kann man da keine Gesetzmäßigkeiten ableiten, die per se Prozentzahlenwertungen rechtfertigen könnten.

@realchris: Ich bin mir nicht sicher, ob es sich da wirklich um einen "Wettbewerb" handelt. Klar, wer mehr Spieler auf seine Seite zieht verdient auch mehr, aber letztendlich entscheided der eigene Geschmack. Und ich glaube nicht, dass das AT-Team mit seinen Tests irgendwelchen Firmen einen Gefallen tun will, sondern eher den Spielern, damit sie entscheiden können, ob sie sich das Spiel kaufen möchten.
Es geht nicht darum, einen Sieger zu küren, sondern darum, sich selber eine Meinung bilden zu können, und zwar so gut es eben mit so einem Test geht.

huhu