Adventure-Treff

Junge, du hättest bei der Musterung mehr jammern müssen, zu jedem klitzekleinem Leiden ein Attest mitbringen müssen und gleichzeitig behaupten müssen, du hättest dich noch nicht entschieden, ob du verweigern willst. Die hätten dich dann für einen kaputten Jammerlappen gehalten und solchen Abschaum wollen die bei der Bundeswehr ja nicht. Ich hätte mich zum Beispiel für absolut tauglich gehalten, aber ich hab mich halt richtig durchgemogelt.

Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Gelogen hab ich bei der Musterung kein bisschen und den schriftlichen Eignungstest hab ich sogar besonders gut bestanden (was sie aber wahrscheinlich zu jedem sagen).

Bin auch ausgemustert worden - Untergewicht.

FireOrange hat geschrieben:Untergewicht

Ging zu meiner Zeit nur mit markant unter 50 kg bei ca. 1,80m.
Und heute? Errechnest Du denen Deinen BMI?

Das net, aber bei mir ist es auch schon ca. 8 Jahre her.

2kg Untergewicht habe ich auch noch^^
Naja jetzt ist es eh zu spät und ich muss mich der harten Realität stellen(klingt irgendwie grausam).
Morgen wird dort angerufen. Dann seh ich weiter.
Aber der Bund kriegt mich nicht.
So far, gute Nacht.

flob hat geschrieben:Ich hab mal gehört, man kann sogar noch verweigern, wenn man schon bei der Bundeswehr angefangen hat.

Während der Grundausbildung geht es, solange du noch nicht geschossen hast. Danach wird es nämlich schwierig zu behaupten, du könntest aus Gewissensgründen nicht mitspielen.

Ich war bei der Marine, hätte meine Zeit aber auch sinnvoller verschwenden können. Habe trotzdem um sechs Monate auf 18 Monate verlängert, aber auch nur, weil ich so ein Schweinegeld verdient habe. Im Nachhinein hat mir die Zeit nicht viel gebracht, außer das ich schnell begriffen habe, dass Deutschland nicht wirklich verteidigungsfähig ist, ich im Kriegsfall mich hätte vor einem Atombunker legen müssen um ihn zu verteidigen -?- und man sich Ärger einhandelt, wenn man einen Offizier "Zivilversager" nennt.

Drollig fand ich, dass die Vorgesetzten bemüht waren, einen dahingehend zu dressieren, dass man sich auf eine Handgranate wirft, wenn sie plötzlich in einem Pulk von Kameraden geworfen wird. Bei den meisten Kameraden hat es geklappt, ich habe immer bis drei gezählt, während sich irgendeiner für die Grupper opferte. Sie nannten mich deswegen Kameradenschwein, ich nannte es natürliche Auslese.


Wenn du tatsächlich eingezogen werden solltest, dich aber während der Grundausbildung aus Gewissensgründen verabschieden willst, solltest du dir schon vorher eine gute Antwort auf die Frage "Was würden Sie denn tun, wenn der Feind ihre Freundin vergewaltigt, ihre Mutter tötet und ihren Vater foltert?" überlegen.

Mic hat geschrieben:"Was würden Sie denn tun, wenn der Feind ihre Freundin vergewaltigt, ihre Mutter tötet und ihren Vater foltert?"

Applaudieren?

Bei einem ehemaligen Kommilitonen war es so, dass er bei der Musterung auf die Frage "Sie wollen ja eh verweigern?" mit "Nein" geantwortet hat und in Folge dessen ausgemustert wurde, da der musternde Arzt sich diese Person nicht beim Bund hat vorstellen können. Hätte er ja gesagt, wäre er wohl zum Zivi verdonnert worden. Soviel zur Gerechtigkeit .

Fristüberschreitung ist ja wohl mal ein total lächerliches Argument. Ich würde an deiner Stelle Widerspruch gegen den Schrieb einreichen unter der Angabe, dass du die Verweigerung geschrieben und abgeschickt hast, am Besten noch mit der Angabe von Zeugen, die dies bestätigen können. Außerdem hast du dich sicher(!) noch eine Kopie deines Verweigerungsschreibens, entsprechend datiert etc. Und am Besten nervst du die jetzt jeden Tag, solange bis sie genervt von Dir sind und einsehen, dass es für Sie weniger Aufwand bedeutet, wenn sie deine Verweigerung einfach doch akzeptieren (völlig unabhängig davon ob sie vorliegt oder nicht), nur damit Du sie endlich in Ruhe läßt.

Ich hab auch freiwillig von vorherein fünf Monate länger gemacht. Wollte die Zeit zum Studium überbrücken. Hätte ich das nicht getan, hätte ich fünf Monate nichts gemacht.

Zum Bund muss ich sagen, dass man dort schon ein paar Sachen lernen kann, wenn man sich drauf einläßt, obwohl der größte Teil definitiv Zeitverschwendung ist. Es hängt aber auch immer vom Typ ab, der man ist. Ich habe über den Bund beispielsweise erst den Zugang zum Laufen und damit zu Sport gefunden. Ich habe ein paar interessante Einblicke erhalten und auch einige erhellende Momente gehabt, die mir unser System vor die Augen geführt haben.

Die Bundeswehr ist ein Spiegel der Gesellschaft.

Traurig aber wahr.
Kurzum, meine Zeit beim Bund hatte ein paar lehrreiche Momente und einige Dinge haben mir wirklich was gebracht für mein weiteres Leben. Insofern war es eine interessante Erfahrung. Nochmal machen würde ich es freiwillig aber nicht und schon gar nicht nochmal freiwillig länger.

Achja, dass D nicht wehrfähig ist, kann ich so zu 100 % unterschreiben.

Momentan hab ich nen BMI von 27 (bin auf Diät, ich wog mal NOCH mehr!), nach der Tabelle schon übergewichtig- ob das zur Ausmusterung reicht?
Wann ich dahin muss(zur Ausmusterung- ich werde alles geben, ausgemustert zu werden), weiß ich allerdings noch nich.

Hör halt vorübergehend mit der Diät auf, nimm noch ein bisschen zu und treibe in der nächsten Zeit keinen Sport - dann hast du gute Chancen. Nach der Musterung kannst du dann ja wieder abnehmen, ein bisschen Sport ist jedem zu empfehlen und macht auch Spaß.

Schreistuhl hat geschrieben:Heute kam ein Brief, dass er abgelehnt sei da die Frist nicht eingehalten wurde.

Du kannst doch noch immer Widerspruch einlegen. Geht oft ganz problemlos.
Ruf doch mal am besten bei dem zuständigen Sachbearbeiter in Köln an.

Möwe hat geschrieben:

Schreistuhl hat geschrieben:Heute kam ein Brief, dass er abgelehnt sei da die Frist nicht eingehalten wurde.

Du kannst doch noch immer Widerspruch einlegen. Geht oft ganz problemlos.
Ruf doch mal am besten bei dem zuständigen Sachbearbeiter in Köln an.

Hab ich heute schon gemacht. War ein Beamter dran, der alle Klischees erfüllte. Hat mir nur genervt und unfreundlich ein: "per Telefon machen wir garnix" entgegengeschmettert, das wars.

Ich weiß nur nicht wie ich beweisen soll, dass ich den Brief wirklich geschickt habe. Hab ihn dummerweise nicht als Einschreiben verschickt.

@ark4869: Schau mal hier.

Ich verstehe es überhaupt nicht wie ich als diensttauglich eingestuft werden konnte^^

Das Problem ist, dass dir viele kleinere Leiden (nach meiner Einschätzung) kaum etwas bringen. Die Ärzte vor Ort haben genaue Aufzeichnungen darüber, mit welchem "Defekt" man in welche Tauglichkeitsstufe fällt. Und wenn du wegen deinen kleineren Beschwerden in fünf verschiedenen Bereichen jeweils "noch tauglich" bist, hilft dir das trotzdem nichts .

Wer sich genauer über die Kriterien informieren will:
http://www.wehrpflichtrecht.de/erlasse/ ... mern.shtml


Achja:
<- ausgemustert *g*

Bei uns halten dann halt alle befreiungsscheine, sie durften wegen allergien nicht im gemüse herum gurken, durften ihre kampfanzüge nicht tragen, durften eigentlich gar nichts.
"hoib hinige" hat sie unser vizeleutnant liebevoll genannt und hat sich geärgert, dass man solche durch lässt. naja, wahrscheinlich hat es ihn mehr genervt, dass sie nicht fitter waren, schließlich kommt es ja auch blöd rüber, wenn es mehr offiziere als rekruten gibt.

ich war tauglich und bin stolz meinem land gedient zu haben!

naja, ich hatte glück und relativ viel spass, war bei mir eigentlich gar nicht schlimm, ich hatte dann aber später eine leichte postdepression^^, weil die zeit so unnütz vergeudet wurde.
heute noch klafft in meiner erinnerung ein großes loch, wenn ich mich frage was ich in dem jahr gemacht habe, bis mir einfällt, dass ich zu der zeit im bundesheer war.

eigentlich wollte ich ja zivildiener werden, aber ich kann zu schlecht mit menschen umgehen. naja, das hätte ich dann mit der zeit wahrscheinlich auch gelernt.

passend zum thema kann ich übrigens Schlabbarett - Atompilz von Links empfehlen. Das trifft den Nagel wirklich auf dem Kopf!

@ Schreistuhl: mir sind mindestens schon zwei Junge begegnet, die ihre Unterlagen zu spät eingereicht haben und die dann doch noch anerkannt wurden - scheint also nicht so selten zu sein.
Lass dich von solchen Beamtenköpfen nicht aus der Fassung bringen: die tun das nur aus Selbstschutz, damit man sie nicht an telefonisch getroffene Aussagen festnageln kann.

Bei uns war ein Türke, der hat sich einfach dumm gestellt und so getan als wüsste er nicht was man von ihm will. "Nix verstehen" usw., nach 2 Wochen durfte er abrüsten.
Natürlich verstand er alles und konnte unsere Sprache, sogar mit Dialekt, österreichischem nicht türkischem^^
ein anderer durfte früher abrüsten, weil er ein geschwulst im hirn hatte...

ähmm, beides kommt für dich nicht in frage.

sonst bleibt dir halt nichts anderes übrig als das schießen zu verweigern.

ein alter freund von mir dachte zuerst er käme mit dem bundesheer klar, aber er konnte dann einfach nicht schießen und tat es auch nicht.
er kam dann zu einer Kommission und musste erklären warum er nicht schießen wollte usw. usf. und der heerespfarrer wisperte ihm immer etwas zu, was er aber nicht verstehen konnte.
endlich nach einer weile hat er es dann doch verstanden und hat gesagt, dass er nicht schießen konnte, weil er sich schuldig fühlte.
Das hat gereicht und er durfte zivildienst machen, ohne natürlich dass ihm die zeit angerechnet worden ist.