Seite 26 von 28

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 16:26
von Anke
elfant hat geschrieben:[...]da es nämlich, sobald man den Koffer an sich genommen hat und raus geht, praktisch sofort beendet ist.
Sicher? Ich meine mich zu erinnern, erst den Koffer geholt zu haben und dann den Feuervogel. Wahrscheinlich muss man tatsächlich, wie du schon sagtest, einfach alle relevanten Aktionen erledigt haben.
Mir ist aber nie aufgefallen, dass das Konzert dann eher endet. Liegt vermutlich daran, dass man während der Zeit alle Hände voll zu tun hat. Diverse Einbrüche, Diebstahl - sowas kostet schon Zeit.
elfant hat geschrieben:(mir fallen nur ein paar Gelegenheiten ein wo es wirklich stoppt)[...]
Ja, und genau das meine ich. 8)

Klar ist das eine Hilfestellung; wer möchte schon wirklich die ganzen Stunden abwarten, in denen Cath schläft? Das dürfte selbst den geduldigsten Spieler in den Wahnsinn treiben. Aber wenn z.B. während des Konzerts auch vorgespult wird, so wird das Konzept eben nicht immer beibehalten. Vielleicht gibt es sogar noch mehr Gelegenheiten im Spiel, wo das so gehandhabt wird.
Ich will mich darüber nicht beschweren; im Gegenteil, das ist sogar sehr angenehm. Aber so kann man eben nicht voraussetzen, dass alles in Echtzeit geschieht.

Ich stelle immer mehr fest, dass ich mich viel zu wenig mit dem Spiel auseinandergesetzt habe. Dabei habe ich schon großzügig vor- und zurückgespult... An sich aber auch nicht schlecht, ist das doch ein Grund für einige weitere Durchgänge. ^^
Ich würde gerne mal die englishce Version spielen, aber ich glaube, bei mir ist die nicht dabei. Müsst ich zu Hause mal nachschauen.

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 16:57
von elfant
Anke hat geschrieben:Sicher? Ich meine mich zu erinnern, erst den Koffer geholt zu haben und dann den Feuervogel. Wahrscheinlich muss man tatsächlich, wie du schon sagtest, einfach alle relevanten Aktionen erledigt haben.
Ähm Du hast erst den Koffer geholt und dann das Ei? Auf diese Idee bin ich nicht gekommen, weil es dann ja kaum noch Deckung für den Einbruch in T.O. Abteil gibt.
Anke hat geschrieben:Ja, und genau das meine ich.
Diese Momente waren bei mir so gestaltet, daß ich raus gehen mußte, um die nächste Aktion wie mein Ableben auszulösen.
Anke hat geschrieben:Aber wenn z.B. während des Konzerts auch vorgespult wird, so wird das Konzept eben nicht immer beibehalten.
Wo Cath mehrmals fast ein nickt? Das Spiel entschärft ja auch dort den Zeitraffer.

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 16:57
von Möwe
Mein Cath hat einmal versucht, mit einer der beiden Damen in Kontakt zu treten.
Und zwar kurz vor dem Konzert. Eine der Damen (ich verwechsele die beiden immer) ist zu der Französin mit dem Blag, um sie zu ärgern, weil sie nicht zum Konzert eingeladen wurde (wie sie bei ihrer Rückkehr groß verkündigt hat).
Da habe ich mal die Gelegenheit ergriffen und versucht, ein Gespräch zu führen, bin aber restlos abgeblitzt.

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 17:20
von Loma
elfant hat geschrieben:Ähm Du hast erst den Koffer geholt und dann das Ei?
Ähm... ich habe das bisher immer so gemacht. 8-[ *geldgierig dreinblick*

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 17:28
von Anke
elfant hat geschrieben: Ähm Du hast erst den Koffer geholt und dann das Ei? Auf diese Idee bin ich nicht gekommen, weil es dann ja kaum noch Deckung für den Einbruch in T.O. Abteil gibt.
Ja. Habe erst den Koffer in meinem Abteil (natürlich absolut narrensicher) versteckt und bin dann losgezogen, um den Feuervogel zu holen. Das Konzert ging dann aber noch weiter, so dass ich bequem Tatjanas Abteil durchsuchen konnte. Es lag wohl nicht in Kronos' Interesse, dass Konzert vor aller Augen abzubrechen, nur weil ich mit seinem Gold an ihm vorbeimarschiert bin. Unangenehm wurde es dann halt erst später. 8)

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 19:32
von Taralos84
Es scheint tatsächlich ein kurzes Gespräch mit Sophie zu geben. Ich hab etwas im Netz gesucht und einen ausführlichen Spieleführer gefunden. Da heißt es:

Wels (Austria-Hungary) July 25th 2:23pm
At some point, Rebecca and Sophie will once again leave their compartment, and
will gossip in the smoking car. When Rebecca leaves briefly to anger mme.
Boutarel about the concert, you can attempt to talk to Sophie, who will answer
in French that she doesn't speak English. She does! What a tart!

Man scheint Sophie also tatsächlich ansprechen zu können. Das ist mir auf jeden Fall einen Versuch wert.

Edit: Ich sehe grad das Möwe genau den Fall schon beschrieben hatte. Zu spät ;)

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 19:45
von Anke
Taralos84 hat geschrieben:[...]you can attempt to talk to Sophie, who will answer
in French that she doesn't speak English. [...]
Das... kommt mir sogar bekannt vor. Möglicherweise bin ich da bei einem früheren Durchgang mal drüber gestolpert... Blödes Kurzzeitgedächtnis. ;)

Aber wenn sie abstreitet, englisch zu sprechen, warum antwortet Cath ihr dann nicht auf französisch? Hatte er letzten Endes doch nicht soviel Interesse an einem Gespräch? Wäre ja irgendwie nachvollziehbar. ^^

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 19:49
von Taralos84
Anke hat geschrieben: Das... kommt mir sogar bekannt vor. Möglicherweise bin ich da bei einem früheren Durchgang mal drüber gestolpert... Blödes Kurzzeitgedächtnis. ;)

Aber wenn sie abstreitet, englisch zu sprechen, warum antwortet Cath ihr dann nicht auf französisch? Hatte er letzten Endes doch nicht soviel Interesse an einem Gespräch? Wäre ja irgendwie nachvollziehbar. ^^
Das habe ich auch nie verstanden warum er so ein Geheimnis darum macht, dass er französisch versteht. Gut, einerseits kann er dadurch Gespräche belauschen die sonst nicht in seiner Gegenwart geführt werden. Aber gerade bei Sophie hätte man doch den Gag einbauen können. Was hat er da schon noch zu verlieren. Zu der damaligen Zeit war es aber vielleicht auch unfein eine Dame so hochgehen zu lassen ;)

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 13.06.2013, 19:58
von Anke
Dass Cath vortäuscht, kein französisch zu sprechen, funktioniert in der deutschen Version des Spiels nicht. Immerhin reden ihn die Schaffner auf französisch an. Es wäre dann wohl kontraproduktiv, darauf zu antworten.
Taralos84 hat geschrieben:Zu der damaligen Zeit war es aber vielleicht auch unfein eine Dame so hochgehen zu lassen ;)
Selbst wenn, spaßig wäre es allemal gewesen. :mrgreen:

Und dass Cath des öfteren auf die Vernunft pfeift, sieht man ja, wenn er z.B. den Zug abkoppelt. Es erscheint nicht gerade clever, Schmidt im letzten Moment noch seinen richtigen Namen zu verraten. Aber so wie er da grinsend steht, hätt' ich ihm am liebsten applaudiert. ^^

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 16.06.2013, 21:27
von Möwe
Etwas spät, aber endlich habe auch ich Fuß- und Flügellahme Cath wohlbehalten in Konstantinopel abgeliefert.
Der letzte Teil war noch mal eine Herausforderung, was die Steuerung und Orientierung im Spiel betrifft.
Meine Nachbarn sind wahrscheinlich nicht begeistert, dass ihre Kinderlein derartige Schimpfwörter aufgeschnappt haben ....
Bild
Aber der endgültige "gute" Abspann hat mich dann doch belohnt.
Die sich ändernde Europakarte im Wechsel der Jahre(szeiten) hat nochmal das verdeutlich, was im Spiel immer wieder angesprochen wurde: die Sinnlosigkeit, für eine bestimmte Nation zu kämpfen. Denn die Grenzen verschieben sich sowieso immer wieder. Und die Menschen kommen vorfahrentechnisch meist aus mehreren Nationen.
Fand ich einen schönen Abschluss.

Und der Schluss macht einen sehr neugierig auf eine Fortsetzung.
Was ist mit dem Ring? Was weiß Anna darüber? Wird Cath sie jemals wieder sehen? Oder das erfahren, was er von Kronos im guten Ende nicht mitgeteilt bekommt? Die kosmische Eliasfolge gibt es bei Google leider nicht. Hat jemand etwas dazu gefunden? Und was wird aus dem Feuervogel? Wo wird der wohl landen?

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 20.06.2013, 00:23
von Crow
Bild

Endstation Bosporus

(Reisebericht)

Gallipoli, 29. Juli 1914


Schalom, werte Leser,

bitte lassen Sie sich durch meinen momentan Aufenthaltsort nicht verwirren, doch leider war es mir nicht früher möglich, mich wieder an Sie zu wenden. Zu sehr hatte der Orient-Express inzwischen an Fahrt aufgenommen und war selbst durch den mehrfachen Einsatz meines Lebens nicht mehr aufzuhalten! Und auch, wenn mein neuer, vierbeiniger Freund hier neben mir in diesem Hotelzimmer mit seinem Gebell offenbar protestieren möchte, so können sie beruhigt sein: natürlich werde ich Ihnen auch weiterhin nahtlos berichten, was sich seit Budapest zugetragen hat! Insofern Sie aufgrund anderer aktueller Geschehnisse momentan keine anderen Probleme haben, versteht sich...

[Einen Leckerli später]

Als meine Begleiterin und ich bemerkten, dass der Zug seine Fahrt durch den Bahnhof der ungarischen Hauptstadt einfach fortsetzte, anstatt plangemäß dort zu halten, war es auch bereits zu spät, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Serben waren im Begriff, den Zug zu kapern, und stürmten unser Quartier! Es folgte ein Gerangel auf den Gängen, wobei der Herr, der mit seinem Harem den halben, hinteren Schlafwagen belegt hatte, erschossen wurde, und meine Wenigkeit kurz darauf mit einem gekonnten Schlag ins Genick das Bewusstsein verlor. Es vergingen so einige an Stunden, bis ich gefesselt und geknebelt auf dem Boden des Gepäckwagens wieder zu mir kam. Doch lange konnte mich so ein serbischer Knoten natürlich nicht aufhalten - schließlich hatte ich zur Sicherheit immer ein paar Zündhölzer dabei!

Gegen den anschließend plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Serben half jedoch auch kein Holz mehr und ich musste persönlich Hand anlegen, um ihn mit einem Knock Out zu Boden zu schicken. Ich befreite meine fidelnde Begleiterin, die ebenfalls einen Raum weiter gut verpackt verstaut wurde, und ihr Dank sollte mir Lohn genug für die Strapazen sein. Sie meinte, wir müssten den gekaperten Zug aufhalten, bevor wir die Grenze von Ungarn erreichen. Nun, das war ihr verständlicher Standpunkt, doch auf meinem Billett stand immer noch Konstantinopel als Zielort. Zumindest, wenn ich eines besessen gehabt hätte. Was allerdings die übrigen Passagieren anbelangte... so stellte ich bei einer Visite der beiden Schlafwagen fest, dass diese menschenleer waren. Auch von den beiden Schaffnern war keine Spur zu sehen und da ich schlecht anhand der Passagierliste entscheiden konnte, musste ich etwas anderes tun und daher versuchte ich, mir über das Dach einen besseren Überblick zu verschaffen.

Weit sollte ich nicht allerdings nicht kommen, denn ein weiterer Serbe hatte dieselbe Idee - nur diesmal mit einem Brecheisen! In einem Drahtseilakt gelang es mir irgendwie, dem Burschen diese Stange zu entreißen, wobei dieser allerdings vom Zug stürzte. Doch es blieb keine Zeit, sich damit zu belasten, denn hinter mir hörte ich ein verdächtiges Geräusch. Als ich mich umblickte, stand auch schon seine Freundin vor mir und hielt bedrohlich einen Säbel in der Hand! Wir duellierten uns wie die Piraten, bis sie sich plötzlich zu Boden warf. Kurz verwirrt bemerkte ich gerade noch rechtzeitig den Tunnel, auf den wir zusteuerten, sprang ebenfalls in Deckung, rutschte jedoch ab und konnte mich eben noch so am Rande des Daches festhalten! Als wir den Tunnel passiert hatten, stand die Serbin wieder oben auf, blickte auf mich hinab und trat solange auf meinen Händen herum, bis ich schließlich genug von dieser serbischen Ausgabe einer Suffragette hatte und sie kurzerhand mit einem beherzten Kunstgriff einfach vom Zug warf! Besonders wohl fühlte ich mich zwar nicht dabei, aber alles hat irgendwo auch seine Grenzen; auch Serbien!

Der Weg zum Führerhaus der Lok war nun endlich frei. Bei einem vorsichtigen Blick vom Kohlewagen aus sah ich, wie ein weiterer Serbe den Lokführer beim Kohle schaufeln antrieb. Um den würde ich mich wohl auch noch kümmern müssen! Doch zuvor hangelte ich mich in den Speisewagen hinunter, wo, wie ich feststellen durfte, die übrigen Passagiere samt der Bediensteten festgehalten worden waren. Als ich dem Schaffner klar machte, dass nur noch einer der Entführer übrig war, schickte dieser zur Beruhigung die versammelte Truppe in die beiden Schlafwagen zurück. Lediglich die junge Russin und ihr Großvater blieben am letzten verbliebenen Tisch zurück. Der Alte hatte wohl irgend so eine Vorahnung über den Ausgang dieser Fahrt und das arme junge Ding schien auch nicht gerade ganz bei sich zu sein. Nun, ich war zwar kein Psychologe, aber zumindest sollte mein ehemaliger Patient recht behalten: denn nur wenig später koppelte ich die Schlafwagons samt Anhang vom restlichen Zug ab. Dem dicken Deutschen, der mich dabei beobachtete, richtete ich noch ein gejodeltes Servus aus und machte mich dann wieder auf den Weg zum Führerhaus. Dort traf ich dann die eigentliche Absenderin dieser Worte wieder, die hingegen ihrerseits dort den letzten verbliebenen Entführer traf - mit einer Kugel aus dem Lauf ihrer Pistole!

Von nun an wurde es wirklich brenzlig, denn als ich mich nicht damit abfinden wollte, den Zug zu stoppen, richtete Frau Kapellmeister anschließend sogar ihr Instrument auf mich. Unsere jüngsten diplomatischen Beziehungen standen ernsthaft auf der Probe! Doch ich legte es drauf an... und hatte mich nicht in ihr getäuscht: eine gefühlte Ewigkeit später tauschte sie sogar die Pistole gegen die Kohleschaufel aus, als der Lokführer mit seiner Kraft völlig am Ende zusammenbrach, und wir durchbrachen gemeinsam die Grenze in ein neues Land! Leider handelte es sich dabei um das Heimatland unserer Entführer und so heftete sich wenig später ein Armee-Zug an unsere Fersen, wie uns der Inspektor vom Yard aufklärte, der sich inzwischen irgendwie auch wieder zu uns gesellt hatte. Doch damit war es nicht genug! Denn irgendein windiger Serbe lenkte unseren Zug mit einer Weiche auf ein altes Gleis und wir steuerten direkt auf eine Brücke zu, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich hatte. Wir mussten es wohl darauf anlegen, wenn wir unsere Verfolger abschütteln wollten, gaben Vollgas, drückten die Daumen und... die Brücke brach in sich zusammen!

Zum Glück stürzte dieses Bauwerk erst ein, nachdem wir es überquert hatten, und so fand die Verfolgungsjagd jäh ein abruptes Ende. Während der Inspektor und der Lokführer diesen Sieg noch beim Kohle schaufeln feiern wollten, zog ich mich in das einzige verbliebene Abteil des Zuges zurück, wo mich Fräulein k.u.k. im Dienste ihrer Majestät bei einer Raucherpause empfing. Wir waren der Ansicht, dass wir nochmal ein wenig unsere interkontinentalen Beziehungen aufarbeiten sollten... Als sich nach einem Tag und einer langen Nacht zumindest die ersten befriedigenden Ergebnisse abzeichneten, liefen wir jedoch bereits langsam in Konstantinopel ein. Eine Stunde blieb uns noch und so vertagten wir weitere Gespräche auf ein kommendes Gipfeltreffen in Jerusalem. Da das Abteil zudem ziemlich verraucht gewesen sein dürfte, ging jeder für sich noch einmal frische Luft schnappen. Und wenn Sie jetzt bereits das Ende meines Berichtes wähnen sollten, werte Leser, dann irren Sie sich gewaltig: denn wir hatten unerwarteten Besuch bekommen!

Seine Exzellenz aus Nahost, nebst Gefolgschaft, hatten es sich still und heimlich im Speisewagen gemütlich gemacht. Wie immer sie das auch geschafft hatten, wo sie doch in Wien von Bord gegangen waren! Er war immer noch hinter diesem Schmuckstück her. Richtig, werte Leser, dieses goldene Ei, welches ich vor einer gefühlten Ewigkeit im Hundezwinger des Gepäckwagens versteckt hatte! Und unser osmanischer Freund meinte es offenbar sehr ernst, denn er hatte die Hundehalterin als Geisel genommen und verwendete sie nun als Druckmittel. Mir blieb keine andere Wahl: ich eilte zum Gepäckwagen, holte das von ihm so heiß ersehnte Ding und war erleichtert, dass es noch dort war. Ebenso erging es mir, als ich zurückkehrte, denn seine Exzellenz verlangte von mir - mit einer gezogenen Waffe an der Schläfe - das Ei zu öffnen. Gut, dass ich damit schon einmal herumgespielt hatte! So gelang es mir schließlich erneut, das Ei schlüpfen und in einen Vogel verwandeln zu lassen. Die weitere Rolle sollte nun unserer Violine spielenden Dame zufallen, um ihn durch ihr Spiel zum Singen zu bringen, und tatsächlich reagierte dieses mechanische Federvieh auch darauf und begann einer Spieluhr gleich zu singen.

Die Dämmerung brach allmählich herein und seine Exzellenz war offensichtlich zufrieden mit der Vorführung, denn er verlangte von mir, dass ich den Vogel wieder in sein Ei zurück beorderte und ihm jenes überreichte. Ich hingegen war irgendwie mit der Gesamtsituation nicht ganz so zufrieden wie er und wollte das auch gerne zum Ausdruck bringen. Also zückte ich meine Trillerpfeife und demonstrierte ihm meine Variation des Konzertes. Was ich damit anrichtete, konnte ich ja nicht ahnen! Und auch Sie, verehrte Leser, werden mir wahrscheinlich kein Wort glauben, doch der Vogel erwachte wirklich zum Leben! Nur sah er jetzt viel bedrohlicher aus und attackierte seine Exzellenz und seine Dienerin, indem er beiden auf gar schreckliche Weise die Augen und regelrecht das Gesicht zerfetzte. Trotz dieses grausamen Anblicks ergriff ich geistesgegenwärtig die Gelegenheit sowie die Hand, die eben noch die Violine gespielt hatte, und wir stürzten uns waghalsig aus dem Fenster des Zuges! Als wir wieder auf die Beine kamen, sahen wir gerade noch die Silhouette des Vogels nach seinem vollendeten Werk davonfliegen. Unser Feuriger Elias hingegen rollte unbeirrt in den Bahnhof ein, bis er plötzlich mit einem Ohren betäubenden Knall in die Luft flog!

Oh, mein Gott! Da waren immer noch Menschen an Bord! Entsetzt verharrten wir noch einen kurzen Moment auf dem Gleis, bis wir schließlich, und während ich mich immer noch fragte, wie das geschehen konnte, die Gleise entlang zu den Bahnsteigen hinüber gingen. Überall liefen dort Menschen aufgebracht umher, doch war dafür nicht etwa die Explosion verantwortlich. Nein, denn wie ich von einem vorbeilaufenden Zeitungsjungen erfuhr, hatte sich soeben herumgesprochen, dass der Krieg nun endgültig ausgebrochen war! Nun, sie haben es ja sicher selbst mitbekommen... Meine Begleiterin und ich brauchten eine Weile, um die ganzen Ereignisse zu verarbeiten. Sehr zu ihrer Freude hatte es zumindest auch ihr Hund noch lebend aus dem Zug geschafft, doch ich war dennoch froh, Europa in Kürze wie geplant den Rücken zu kehren. Auch wenn das bedeuten würde, diese bezaubernde Frau ebenfalls zurücklassen zu müssen. Ob sie mir später nach Jerusalem folgen würde, damit wir unser Gipfeltreffen einhalten können, ließ sie zwar offen, doch dafür übergab sie mir ihren tierischen Begleiter in meine Obhut. Ein kleiner Hoffnungsschimmer? Nun, ich weiß nicht wie Sie das sehen, aber ich glaube fest daran, dass wir uns wiedersehen werden!

So, jetzt wird es aber Zeit, meine lieben Leser, mich endgültig bei Ihnen zu verabschieden! Mein neuer, vierbeiniger Freund hier erinnert mich gerade vehement daran, dass in Kürze mein Schiff nach Jerusalem ablegt, und ich sollte mich beeilen, wenn ich diesmal vor der Abfahrt zusteigen möchte... Daher drücke ich nun ein letztes mal mein Siegel unter diese Zeilen, bringe den Bericht am Fuß der Taube neben mir an und schicke sie auf Reisen: "So flieg, mein kleiner Vogel, und trage deine Botschaft in die Welt hinaus!"

Herzlichst,
Ihr Robert Christie


-- Dies ist leider das Ende dieses spektakulären Reiseberichtes. Sie möchten mehr lesen? Vielleicht von der Überfahrt nach Jerusalem? Lieber weitere, spannende Geschichten unter der Sonne des Nahen Ostens hören? Oder vielleicht sogar mit einem Nildampfer von den Pyramiden über Karnak bis zum Tempel von Abu Simbel auf dem längsten Fluss der Welt reisen? Schreiben Sie uns und wir leiten Ihren Wunsch gerne an den Autoren weiter!

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 26.06.2013, 22:43
von Joey
Da die Gäste des Zuges nun anscheinend alle weitergereist sind in der großen Adventure-Welt und der Diskussionsbedarf gestillt ist, möchte ich mich auch noch einmal bedanken, vor allem natürlich bei unserem kundigen Zugführer elfant für die (bis auf diverse Explosionen bzw. Messer- oder Waffenattacken) sichere und äußerst informative Reise, sowie bei unserem fleißigen Chronisten Crow und allen anderen Mitreisenden, die diese Fahrt zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.
Es hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn ich einige Zeit dachte, ich würde nie über Wien hinauskommen. :lol:
So reise ich nun ebenfalls weiter und hoffe, daß wir uns alsbald zu einem neuen gemeinsamen Abenteuer wieder zusammenfinden werden.

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 30.06.2013, 14:33
von westernstar
Mit reichlich Verspätung bin ich gerade auch am Ziel angekommen. Wurde zum Ende hin doch noch sehr spannend. :) Nun muss ich hier erstmal einige Seiten nachlesen. :-"

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 07.07.2013, 19:15
von Crow
Besteht hier eigentlich noch Diskussionsbedarf? (und werden wir unseren Schaffner elfant eigentlich jemals wiedersehen? *g*)
Gab da ja z.B. noch Fragen zum Ring von Cath usw.. Ich vermute da ja ein wenig die Freimaurer o.ä. dahinter. Lt. Heraldik sollen jedenfalls eine Hand für Glaubwürdigkeit, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, ein Turm für Erhabenheit und Gesellschaft, aber auch für Verteidigung und Standhaftigkeit stehen.
Mich erinnert zudem unsere Hauptfigur ein wenig an (den jungen) Winston Churchill. (der ist allerdings nicht bis nach Jerusalem gekommen ;)) Ging es da noch jemanden so? Genug Platz zum Spekulieren dürfte ja da sein, da seine Person ja bis zum Ende dann doch relativ vage gehalten wird.

Diese komische (oder kosmische) Eliasfolge dürfte sich vermutlich auf den gleichnamigen Propheten beziehen. Dass man dazu nichts bei Google etc. findet, dürfte darauf hinweisen, dass es sich dabei wohl eher um ein verschollenes oder sehr gut verstecktes Grimoire handeln soll. Oder "Folge" ist genealogisch zu sehen... passt jedenfalls alles gut zum Titel dieses nachträglichen Prequels vom Autor Jordan Mechner, das hier ja bereits erwähnt wurde.

Wer übrigens noch Lust auf gewisse "Sekundärliteratur" bekommen hat, für den habe ich hier noch zwei (zumindest vielversprechend klingende) antike Lesetipps:
"The Boy Allies" - englische Buchreihe (wird in dem Artikel über Churchill erwähnt)
"Backschisch: Die erste deutsche Kreuzfahrt im Jahre 1891" - humorvoller Reisebericht mit hübschen, selbstgezeichneten Skizzen des Autors; hier kann man mal reinschauen (anklicken)

Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Verfasst: 07.07.2013, 21:45
von Möwe
Ich würde gerne noch diskutieren, aber leider gibt es wohl keine losen Enden mehr (von Ring und Elias abgesehen).
Es ist jammerschade, dass es nie eine Fortsetzung gab.
Den Prequel habe ich gelesen und mich daran erfreut.
- Ich wäre schon zufrieden, wenn man die weiteren Abenteuer von Cath lesen könnte, wenn es schon nicht zu einem weiteren Spiel reicht.
Was macht Mechner heutzutage überhaupt?