Es gibt trotzdem eine große Schnittmenge beim Nutzungsverhalten und man kann das Thema allgemein besprechen. Man muss Steam nicht gut finden, aber sollte wenigstens sinnvolle Kritik abliefern. In der Regel wird aber viel mit persönlichen Präferenzen bzw. dem persönlichen Nutzungsverhalten vermischt und fast immer gibt es Kritikpunkte, die schlichtweg falsch bzw. eher theoretischer Natur sind.
Hab weiter vorne noch etwas übersehen:
stundenglas hat geschrieben:[..]Doch bei Steam ist es eben ganz anders unabhängig von deiner Rechtslage. Sie sperren deinen Account wenn du gegen ihre Nutzungsbedingungen verstößt da ist es ihnen herzlich egal welche Rechte in deinem Land gelten.[..]
Konkret auf den Weiterverkauf von Accounts sowie die Account-Sperrung bezogen ist es so, dass Steam ohnehin darauf ausgelegt ist nicht nur dauerhaft an einem Rechner genutzt zu werden. Spielstände kann man in der Cloud ablegen und auch Spieleinstellungen werden dort gespeichert, alles im Zusammenhang mit einem der erwähnten Steam-Plus-Punkte, nämlich das man prinzipiell nur irgendeinen PC sowie den eigenen Login braucht und dort dann mit Steam zocken kann. Standort bzw. IP-Wechsel sind also durchaus normal und wer wirklich wegen Account-Sharing oder dem Weiterverkauf gebannt wird, der hat es darauf angelegt und regelrecht provoziert.
Generell kann sich eine Firma immer lustigen Kram für ihre Nutzungsbedingungen ausdenken und ob das in der Realität greift steht auf einem anderen Blatt. Bei Internet-Anbietern gab es auch lange Zeit "lustige" Klauseln, dass man den Anschluss/Zugang nicht mit mehreren Personen nutzen darf und da ging es auch nicht um die Nutzung durch verschiedene Haushalte, sondern die Regelung war pauschal und ohne Ausnahmen definiert. In dem Fall hat es schlicht und ergreifend niemanden interessiert und bei z.B. Steam wiederum möchten viele besonders genau hinschauen, weil sie ohnehin eine mehr oder weniger starke Abneigung gegen den Dienst haben.
Du willst es rechtlich sauber? Du willst ein Steam-Spiel loswerden? Kein Problem! Schick deinen Anwalt los, dann ist das Spiel nämlich wieder weg vom Account und du bekommst den vollen Kaufpreis wieder, außer dein Anwalt ist unfähig. Das ist natürlich lächerlich überzogen, aber gilt genauso für diese theoretische Geplänkel im Bezug auf den Weiterverkauf und die Account-Sperrung.
stundenglas hat geschrieben:[..]
Da unterschätzt du aber die Masse, Videos hochladen bei Youtube oder Facebook schaffen die doch auch. Ich denke diese Dinge wie Steam sind einfach überbewertet und liegt daran das die meisten sich nicht wirklich Gedanken über das drumherum machen.[..]
Und was genau haben die Dienste nun mit Steam zu tun bzw. muss jeder Online-Dienst nun etwa alle Features von jedem anderen Online-Dienst haben (nur weil es geht)? Muss ich jetzt YouTube und Facebook madig reden, weil ich dort keine richtigen 3D-Shooter zocken kann, oder lassen wir die oberflächlichen Vergleiche einfach mal weg? Ja, das ist eine rhetorische Frage.
stundenglas hat geschrieben:[..]Das ist keine Spielerei mit Begriffen der Client wird hier extra erwähnt weil es sich um eine zusätzliche Software handelt die eben nicht zum Spiel gehört aber zum Betriebsweg. Natürlich ist das bei dem Smartphone auch so das man dort einen Account für den Appstore braucht, aber das braucht der User ja auch überall wenn er irgendwo einkaufen möchte. Bei Steam braucht er diesen aber zusätzlich wenn er überhaupt spielen möchte, genau wie den Clienten.[..]
Du hast einen Vergleich aufgefahren der gegen Steam argumentieren soll, sich aber in erster Linie auf die Bewertung der Verpackung konzentriert bzw. Begriffen spielt. Ich hab deine SC2-Geschichte entsprechend kommentiert und du wirst damit leben müssen, dass dein Argument im Bezug auf den Betriebsweg erst in diesem von mir zitierten Beitrag auf Nachfrage hin erwähnt wird. Vorher hast du dich mit einem oberflächlichen Vergleich zufrieden gegeben und was man dir positiv anrechnen kann stützt sich allein auf den Interpretationsspielraum...
Ob die Installation eines ollen Clients nach der Installation von DirectX sowie anderen Laufzeitbibliotheken einen nennenswerten Mehraufwand darstellt sei mal dahin gestellt, außer wir reden hier ausschließlich von unmündigen PC-Nutzern, aber das passt auch nicht so wirklich in die Diskussion.
Und beim Smartphone hat man übrigens überhaupt keine Wahl, sondern hat mit der Entscheidung für ein Gerät bzw. eine Platform automatisch die Bindung an den entsprechenden Dienst am Hals. Es Bedarf hier also keiner zusätzlichen Software um den Kunden an einen Dienst zu binden und ihm Wahlmöglichkeiten zu entziehen, denn z.B. ein iPhone-Nutzer ist automatisch an den Apple-Store gebunden.
Sorry, aber ich hab dir die Beispiele nicht aufgezwungen, sondern du hast die selbst gewählt. Wenn du Kern-Punkte wie "optionale Account-Bindung" und ähnliches mit einer Masse an halbgaren Vergleichen umgarnst und die Diskussion selbst entfremdest ist das dein Problem. Auch zu Amazon muss ich schließlich überhaupt nicht Stellung beziehen, denn Amazon ist derzeit keine Konkurrenz für Steam und verkauft sogar Spiele mit Steam-Anbindung, sodass sie selbst die Marktposition von Steam unterstützen und gleichzeitig im DRM-freien Bereich nichts bieten können, dass auch nicht andere Anbieter im Angebot haben. Das wurde auch alles schon erwähnt.
Welchem Publisher/Vertriebsmodell man sich unterwirft ist im Endeffekt dem Entwickler überlassen und mit Kickstarter hast du selbst eine Ansatz ins Spiel gebracht, der erstmal an den üblichen Modellen vorbei agiert und somit die Konditionen von z.B. Steam oder anderen Publishern zur Nebensache erklärt. Ich bedanke mich an der Stelle auch für das Minecraft-Beispiel, denn Minecraft hat spielerische Alleinstellungsmerkmale und quasi im übertragenen Sinne eine Art eigenes Genre geschaffen, dass diverse Ableger nach sich gezogen hat, z.B. Terraria. Der Erfolg stützt sich somit auf das Gameplay.
Außerdem hat Notch sein Minecraft komplett selbst verkauft, somit hat es nicht nur ohne Steam geklappt, sondern auch ohne Origin, GOG, Amazon, Gamestop.....ohne alle eben.
Ich hab auch an keiner Stelle auf die Marktposition von Steam verwiesen, sondern lediglich darauf, dass dein Beispiel so nicht funktioniert. Wenn Amazon keinen Gegenentwurf zu Steam à la Origin aufbauen möchte haben sie nichts zu bieten. Natürlich haben die Ladenfläche ohne DRM, aber das nutzt ihnen per se überhaupt nichts und sie müssten schon selbst gute Spiele fördern und exklusiv verkaufen, damit sie im Bereich ohne DRM einen ernsthaften Angriff starten können. Da nutzt ein olles Adventures, ein oller Shooter etc. auch nichts. Ein gewisses Bewusstsein beim Kunden zu schaffen ist ein riesiger Aufwand, der von entsprechenden Produkten (und nicht nur 1-2) unterstützt werden muss, da haben es Steam/Origin/usw mit der Account-Bindung einfacher. Amazon hat große Vertriebsstrukturen und die Mittel, aber die hat EA genauso und Origin war bekanntlich auch keine Bombe.
