Seite 3 von 4

Re: The Longest Journey

Verfasst: 05.01.2009, 19:53
von DasJan
Nikioko hat geschrieben:Hinzu kommt eine April Ryan, die überhaupt nicht mehr zu dem Mädchen aus The Longest Journey passt und eher etwas farblos wirkt.
Dreamfall spielt 10 Jahre nach TLJ und dass April sich in der Zeit sehr stark verändert hat ist wichtiger Bestandteil der Story.
Nikioko hat geschrieben:Ich habe mich immerhin noch bis zu der Stelle durchgeschlagen, bei der April in dieser Höhle mit dem unbesiegbaren Monster ist. Entschuldigung, aber so einen paranoiafördernden Mist brauche ich nicht.
Gerade in der Szene kam es doch weniger auf Geschicklichkeit an sondern darauf, das Monster zu studieren, die richtigen Schlüsse zu ziehen und zu überlegen, was man da machen kann. Fand die Stelle recht spannend gemacht, auch wenn man da mehr als 5 Minuten beschäftigt war und Fehler mit dem Tod (bzw. Reset) bestraft werden.
Nikioko hat geschrieben:Ins gesamt ist Dreamfall eines der wenigen Spiele, die ich nicht durchgespielt habe, und das mag was heißen.
Ja, das heißt, dass es dir nicht gefallen hat. Anderen, wie mir, gefällt es sehr gut. (Auch wenn ich TLJ noch mal deutlich grandioser finde.)

Das Jan

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 00:57
von chrissummers
Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht verstehen, wieso viele Spieler so stur auf Genregrenzen pochen. Wieso soll ein Spiel welches grob ab ehesten als Adventure einzuordnen ist, nicht einen Charakter haben, der vielfältiger und anders als der von klassischen Rätselspielen ist?
Und selbst wenn man der Meinung ist, dass die Spielweise nicht den eigenen Wünschen entspricht, sollte man doch die Größe haben, zu erkennen, dass Dreamfall in anderen Aspekten nichtsdestotrotz die Tradition des ersten Teils gelungen fortführt.
Denn unabhängig davon auf welche Art und Weise man sie selbst erlebt, die Geschichte die erzählt wird ist genau wie im ersten Teil wunderschön. Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und man kann sich als Spieler gut mit ihnen identifizieren.
Es gibt offensichtlich Spieler, die nicht bereit sind eine etwas andere Erzählweise mit anderen handlungsspielräumen für den Spieler, zu akzeptieren. Doch es gibt auch genügend Spieler, die durch die Art, wie Dreamfall sich spielt, noch mehr in die Geschichte hineingezogen werden. Für mich ist das Spiel der perfekte Beweis dafür, wie ein klassisches Konzept auf moderne Art erneuert wird. Ich finde sogar, dass Genregrenzen noch unklarer werden sollten. Ein Spiel kann doch auch eine Geschichte erzählen und Rätsel für den Spieler bereithalten, ohne dabei durch feste Grenzen an ein Schema gebunden zu sein, welches es limitiert.

In den letzten Jahren sieht man auch immer wieder wie Grenzen zwischen Shootern und Rollenspielen verschwinden können. Vampire Bloodlines, Fallout 3 und andere exellente Spiele sind das Ergebnis. Wenn elemente aus verschiedenen Genres zueinander finden und dabei in sich schlüssig sind, dann kann daraus nur ein Mehrwert entstehen.
Eben jenes Gefühl habe ich bei Dreamfall. Im übrigen empfand ich auch z.b. Fahrenheit als ein gutes Abenteuerspiel, welches mit mitgerissen hat. Ist es ein klassiches Adventure? Nein. Hat es Abenteuerspielelemente? ja. Erzählt es eine spannende Geschichte? ja.
Also Horizont erweitern und bei Zweifeln gegenüber der Spielmachanik auf die inneren Werte achten.
Die sind bei Dreamfall einfach gut.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 11:14
von Nikioko
DasJan hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Hinzu kommt eine April Ryan, die überhaupt nicht mehr zu dem Mädchen aus The Longest Journey passt und eher etwas farblos wirkt.
Dreamfall spielt 10 Jahre nach TLJ und dass April sich in der Zeit sehr stark verändert hat ist wichtiger Bestandteil der Story.
Und für mich schwer nachvollziehbar. Die logische Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank, endlich wieder Zeit für Shoppen, zurück nach Venice zu meinen Freunden und gut.
Nikioko hat geschrieben:Ich habe mich immerhin noch bis zu der Stelle durchgeschlagen, bei der April in dieser Höhle mit dem unbesiegbaren Monster ist. Entschuldigung, aber so einen paranoiafördernden Mist brauche ich nicht.
Gerade in der Szene kam es doch weniger auf Geschicklichkeit an sondern darauf, das Monster zu studieren, die richtigen Schlüsse zu ziehen und zu überlegen, was man da machen kann. Fand die Stelle recht spannend gemacht, auch wenn man da mehr als 5 Minuten beschäftigt war und Fehler mit dem Tod (bzw. Reset) bestraft werden.
Ich fand solche Stellen stets sehr enervierend, vor allem paranoiafördernd.
Nikioko hat geschrieben:Ins gesamt ist Dreamfall eines der wenigen Spiele, die ich nicht durchgespielt habe, und das mag was heißen.
Ja, das heißt, dass es dir nicht gefallen hat. Anderen, wie mir, gefällt es sehr gut. (Auch wenn ich TLJ noch mal deutlich grandioser finde.)

Das Jan
De gustibus non est disputandum - ich stelle hier nur meine Sicht der Dinge dar, und da finde ich es etwas unglücklich, das Spielprinzip für eine Fortsetzung soweit abzuändern. Wer würde sich schon ein Far Cry 3 als Adventure wünschen?
chrissummers hat geschrieben:Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht verstehen, wieso viele Spieler so stur auf Genregrenzen pochen. Wieso soll ein Spiel welches grob ab ehesten als Adventure einzuordnen ist, nicht einen Charakter haben, der vielfältiger und anders als der von klassischen Rätselspielen ist?
Ich kanns Dir sage: solche Leute nennen sich Gourmets. Die essen eben keine Spaghetti mit Senf. Oder Schokopudding mit Kirschmarmelade.
Und selbst wenn man der Meinung ist, dass die Spielweise nicht den eigenen Wünschen entspricht, sollte man doch die Größe haben, zu erkennen, dass Dreamfall in anderen Aspekten nichtsdestotrotz die Tradition des ersten Teils gelungen fortführt.
Ich habe die Größe zu sagen, dass Dreamfall zwar positive Aspekte hat, diese die negativen aber nicht im Geringsten aufwiegen.
Denn unabhängig davon auf welche Art und Weise man sie selbst erlebt, die Geschichte die erzählt wird ist genau wie im ersten Teil wunderschön. Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und man kann sich als Spieler gut mit ihnen identifizieren.
Ehrlich? ich hatte vor dem ganzen Gehetze gar keine Zeit, das Spiel zu genießen und die Geschichte zu erleben. Dauernd irgendwelchen Sicherheitsrobotern ausweichen und sowas. Das Spiel hat mich vielleicht einem Herzinfarkt näher gebracht, aber genossen? Kann ich jetzt nicht behaupten. Naja, an einige Stellen vielleicht, wo Zoe nach Venice fährt.
Es gibt offensichtlich Spieler, die nicht bereit sind eine etwas andere Erzählweise mit anderen handlungsspielräumen für den Spieler, zu akzeptieren.
Ich gehöre zu den Spielern, die von einer Fortsetzung erwarten, dass sie sich ähnlich verhält wie der Vorgänger.
Doch es gibt auch genügend Spieler, die durch die Art, wie Dreamfall sich spielt, noch mehr in die Geschichte hineingezogen werden. Für mich ist das Spiel der perfekte Beweis dafür, wie ein klassisches Konzept auf moderne Art erneuert wird. Ich finde sogar, dass Genregrenzen noch unklarer werden sollten. Ein Spiel kann doch auch eine Geschichte erzählen und Rätsel für den Spieler bereithalten, ohne dabei durch feste Grenzen an ein Schema gebunden zu sein, welches es limitiert.
Für mich ist Dreamfall ein guter Beweis für folgende Thesen.
- Never change a running system
- Schuster bleib bei deinen Leisten
In den letzten Jahren sieht man auch immer wieder wie Grenzen zwischen Shootern und Rollenspielen verschwinden können. Vampire Bloodlines, Fallout 3 und andere exellente Spiele sind das Ergebnis. Wenn elemente aus verschiedenen Genres zueinander finden und dabei in sich schlüssig sind, dann kann daraus nur ein Mehrwert entstehen.
Ja, schrecklich, nicht? Was ist mit so exzellenten Spielen wie Might & Magic oder Betrayal at Krondor passiert?
Eben jenes Gefühl habe ich bei Dreamfall. Im übrigen empfand ich auch z.b. Fahrenheit als ein gutes Abenteuerspiel, welches mit mitgerissen hat. Ist es ein klassiches Adventure? Nein. Hat es Abenteuerspielelemente? ja. Erzählt es eine spannende Geschichte? ja.
Also Horizont erweitern und bei Zweifeln gegenüber der Spielmachanik auf die inneren Werte achten.
Die sind bei Dreamfall einfach gut.
[/quote]

Wie schön, dass wir hier eben über Geschmäcker diskutieren. Mir persönlich hat Dreamfall nicht gefallen. So wenig, dass ich es vorzeitig beendet habe. Und ich habe auch argumentativ vorgebracht, was stört. Ich bin eiben ein Gourmet, was Spiele angeht. Ich will sie genießen und nicht von der Spielmechanik durchgehetzt werden.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 11:41
von Loma
Nikioko hat geschrieben:Und für mich schwer nachvollziehbar. Die logische Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank, endlich wieder Zeit für Shoppen, zurück nach Venice zu meinen Freunden und gut.
Es soll auch in der Realität Menschen geben, die ihrem Leben einen größeren Sinn geben wollen, als bloßes Shopping oder Rumhängen mit Freunden (wobei zwar letzteres sicherlich nicht zu unterschätzen ist). :wink:
Und wenn jemand glaubt, seinen Sinn im Leben gefunden zu haben und dann gesagt bekommt: Nö, stimmt nicht - dann kann das das Gemüt durchaus nach unten ziehen.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 11:48
von Nikioko
Loma hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Und für mich schwer nachvollziehbar. Die logische Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank, endlich wieder Zeit für Shoppen, zurück nach Venice zu meinen Freunden und gut.
Es soll auch in der Realität Menschen geben, die ihrem Leben einen größeren Sinn geben wollen, als bloßes Shopping oder Rumhängen mit Freunden (wobei zwar letzteres sicherlich nicht zu unterschätzen ist). :wink:
Und wenn jemand glaubt, seinen Sinn im Leben gefunden zu haben und dann gesagt bekommt: Nö, stimmt nicht - dann kann das das Gemüt durchaus nach unten ziehen.
Hältst Du es für eine normale Reaktion, nicht mehr zu seinen Freunden zurück zu kehren und sich nicht einmal zu melden, während die sich die übelsten Sorgen machen? ich nicht.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 13:12
von chrissummers
Nikioko hat geschrieben: Ja, schrecklich, nicht? Was ist mit so exzellenten Spielen wie Might & Magic oder Betrayal at Krondor passiert?
Gehört hier nicht rein, aber von welchem Might & Magic redest du? Ich habe alle gespielt und aus vielen Gründen kann man wohl sagen, dass spätestens nach M&M6 die Serie bergab ging. M&M ist leider ein Beispiel wie durch fehlende Innovationen und schlechtes Storytelling eine große Serie zu Grunde gehen kann.
Ambitionierter war da schon das nicht besonders alte dafür aber sehr andersartige Dark Messiah of Might and Magic.

Letztendlich ist es ja so, dass du vor allem auf eine klassische Umsetzung Wert legst und ich eher auf den Aspekt des Mittendrin-Gefühls. Du empfindest manche Szenen dadurch als störend, ich geradezu als inspirierend. Ich kanns nicht unbedingt nachvollziehen, aber so gehts dir ja wohl letztendlich auch ^^

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 13:33
von Supernova
'The longest journey' fand ich superschön; für mich ist es eins der Spiele, das ich nach einiger Zeit auch nochmal spielen würde. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Rätsel durchaus lösbar...oha, aber dieser furchtbare Spielzeugschimpanse hatte schon bissi Nervpotential #-o

'Dreamfall' - also die Fortsetzung - fand ich zum Heulen enttäuschend. Als bekennende Grobmotorikerin kann ich mit Kampfszenen, bei denen man gewisse Tastenkombis bis zum Handkrampf und Schlimmerem betätigen muss, nur wenig bis gar nichts anfangen. Und diese dusselige Laserspinne, die die Wohnung bewacht hat...aaaaarrrrgghhhh. *schlimme Flüche*. Hab's auch nicht zu Ende gedaddelt; da Gefahr bestand, dass der geliebte Schleppi einen Freiflug durchs Fenster gewinnt. *gna*

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 14:50
von Loma
Nikioko hat geschrieben:Hältst Du es für eine normale Reaktion, nicht mehr zu seinen Freunden zurück zu kehren und sich nicht einmal zu melden, während die sich die übelsten Sorgen machen? ich nicht.
Was ist schon normal? :wink:
Aber in Bezug auf April versteh' ich die Reaktion schon irgendwie. Sie hat ja ihre Freunde in Gefahr gebracht, fühlt sich schuldig usw.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 18:07
von Ninas Ex
Und für mich schwer nachvollziehbar. Die logische Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank, endlich wieder Zeit für Shoppen, zurück nach Venice zu meinen Freunden und gut.
:D Bin ich froh, dass April Ryan noch andere "Werte" kennt. Ich meine, Freunde treffen ist ja eine sehr schöne Sache. Aber eine April, die sich dem Konsumrausch hingibt? Nach so einem Abenteuer? Und nach den ganzen persönlichen Verstrickungen in diese neue Welt? Naja... Da fand ich die Rebellin April dann doch weit interessanter. Wobei ich dazusagen muss, ich weiss nicht, wie die Geschichte ausgeht, ich habe es wie du nie zu Ende gespielt.

und an chrissummers:

Also ich habe überhaupt nichts gegen die Fusion von verschiedenen Spielgenres, die etwas Originelles und eine ganz neue Spielerfahrung ergibt. Aber Dreamfall empfand ich einfach nur als sehr stressig. Geniale und mitreissende Geschichte (soweit ich sie kenne), schöne Athmosphäre, coole Charaktere, aber diese elendiglichen Kampf- und Schleichszenen haben den Brei eindeutig verdorben, denn sie dienten doch vor allem dazu, den Adrenalinspiegel zu erhöhen und haben schliesslich nur noch Frustration bei mir ausgelöst. Mir scheint, man wird bei Dreamfall in Wahrheit um eine sehr gute Geschichte betrogen. Und ich bin niemand, der sich dagegen streubt, etwas Neues zu entdecken. Nur wenn ich Frustrationserlebnisse in Adventures suche, dann gehe ich auf Pixeljagd mit Roger Wilco und seinen stets unvorhersehbaren Arten zu sterben ("Uups, ein Pixel zu weit gegangen.."). Da stellte sich der Frust sogar ganz ohne Actionsequenzen ein...

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 18:36
von Rose
Ich sehe es so wie Das Jan, in allen Punkten, mir hat Dreamfall gefallen und The Longest Journey sowieso.

Okay, gehört jetzt nicht zum Thema, aber paßt irgendwie. Da bin ich aber mal gespannt, wie die Reaktion auf Still Life 2 sein wird, wenn der Vergleich zum Vorgänger kommt :D

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 20:34
von Sven
Ninas Ex hat geschrieben:("Uups, ein Pixel zu weit gegangen..").
Was ist denn das für ein Quatsch? :roll:

Re: The Longest Journey

Verfasst: 06.01.2009, 21:18
von Bilbo
DasJan hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Ins gesamt ist Dreamfall eines der wenigen Spiele, die ich nicht durchgespielt habe, und das mag was heißen.
Ja, das heißt, dass es dir nicht gefallen hat. Anderen, wie mir, gefällt es sehr gut. (Auch wenn ich TLJ noch mal deutlich grandioser finde.)

Das Jan
Und es zeigt auch wie unterschiedlich die Geschmäcker auch innerhalb eines Generes sein können. TLJ möchte man wohl eher noch als "reinrassiges" Adventures, mit einer großartig erzählten Story bezeichnen. Dreamfall hingegegen ist wohl mehr interaktiver Film, mit einer für mich, noch besseren Story. Spiele wie Fahrenheit oder auch Culpa Innata haben diese Linie fortgesetzt und werden wohl auch immer die Fangemeinde spalten. Die Grenzen sind, oder werden, wohl nie genau definierbar sein. Und mit der Weiterentwicklung im Bereich der Computerspiele werden diese Grenzen auch immer mehr verschwimmen. Für mich ist ein gutes Adventure, ein Abenteuer welches mich ähnlich an den TFT bannt als würde ich ein gutes Buch lesen.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 07.01.2009, 12:34
von Nosyboy
Für mich ist ein gutes Adventure, ein Abenteuer welches mich ähnlich an den TFT bannt als würde ich ein gutes Buch lesen.
Dazu gehört aber auch, dass die Rätsel "gut" sind und man es auch ohne Lösung problemlos spielen kann.
Denn wenn man immer wieder durch "mühsame" Rätsel aus der Story / Spannung geworfen wird ist das nix.
Still Life fand ich eigentlich sehr gut, aber die meisten Rätsel nervten einfach nur, so dass kaum ein guter Spielfluss zustande kam und man des öfteren auch zur Lösung greiffen musste.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 07.01.2009, 14:32
von Nikioko
chrissummers hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben: Ja, schrecklich, nicht? Was ist mit so exzellenten Spielen wie Might & Magic oder Betrayal at Krondor passiert?
Gehört hier nicht rein, aber von welchem Might & Magic redest du? Ich habe alle gespielt und aus vielen Gründen kann man wohl sagen, dass spätestens nach M&M6 die Serie bergab ging. M&M ist leider ein Beispiel wie durch fehlende Innovationen und schlechtes Storytelling eine große Serie zu Grunde gehen kann.
Ambitionierter war da schon das nicht besonders alte dafür aber sehr andersartige Dark Messiah of Might and Magic.

Letztendlich ist es ja so, dass du vor allem auf eine klassische Umsetzung Wert legst und ich eher auf den Aspekt des Mittendrin-Gefühls. Du empfindest manche Szenen dadurch als störend, ich geradezu als inspirierend. Ich kanns nicht unbedingt nachvollziehen, aber so gehts dir ja wohl letztendlich auch ^^
Hehe. Ist Dir aufgefallen, dass Might 6 Magic ab Teil nicht mehr rundenbasiert, sondern mit Echtzeitsteuerung war? Ist sicher nur ein Teil der Wahrheit, aber nach der World of Xeen ging es nur noch bergab. Dagegen fand ich Return to Krondor eine wirklich schöne, gelungene Fortsetzung, traurig nur, dass Sierra kurz danach eingegangen ist, so dass es dazu kein Buch 2 mehr gab.
Was das Mittendrin-Gefühl (Immersion) angeht: das kommt bei mir am besten auf, wenn ich die Zeit habe, das Spiel in Ruhe zu genießen. Einfach mal stehen bleiben und genießen.
Loma hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Hältst Du es für eine normale Reaktion, nicht mehr zu seinen Freunden zurück zu kehren und sich nicht einmal zu melden, während die sich die übelsten Sorgen machen? ich nicht.
Was ist schon normal? :wink:
Aber in Bezug auf April versteh' ich die Reaktion schon irgendwie. Sie hat ja ihre Freunde in Gefahr gebracht, fühlt sich schuldig usw.
Finde ich nicht. Die Gefahr war höhere Gewalt und für sie vor allem nicht abzusehen. Außerden ist die Gefahr ja gebannt worden.
Kezia hat geschrieben:'The longest journey' fand ich superschön; für mich ist es eins der Spiele, das ich nach einiger Zeit auch nochmal spielen würde. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Rätsel durchaus lösbar...oha, aber dieser furchtbare Spielzeugschimpanse hatte schon bissi Nervpotential #-o

'Dreamfall' - also die Fortsetzung - fand ich zum Heulen enttäuschend. Als bekennende Grobmotorikerin kann ich mit Kampfszenen, bei denen man gewisse Tastenkombis bis zum Handkrampf und Schlimmerem betätigen muss, nur wenig bis gar nichts anfangen. Und diese dusselige Laserspinne, die die Wohnung bewacht hat...aaaaarrrrgghhhh. *schlimme Flüche*. Hab's auch nicht zu Ende gedaddelt; da Gefahr bestand, dass der geliebte Schleppi einen Freiflug durchs Fenster gewinnt. *gna*
Gibt also doch noch leute, die ähnlich empfinden wie ich. Wenn ich so einen Nervenkitzel brauche, gehe ich auf die Go-Kart-Bahn oder Skilaufen. Ich bin froh, dass man bei einem Computerspiel mal eben weg gehen und sich ein Brot schmieren kann.
Ninas Ex hat geschrieben:
Und für mich schwer nachvollziehbar. Die logische Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank, endlich wieder Zeit für Shoppen, zurück nach Venice zu meinen Freunden und gut.
:D Bin ich froh, dass April Ryan noch andere "Werte" kennt. Ich meine, Freunde treffen ist ja eine sehr schöne Sache. Aber eine April, die sich dem Konsumrausch hingibt? Nach so einem Abenteuer? Und nach den ganzen persönlichen Verstrickungen in diese neue Welt? Naja... Da fand ich die Rebellin April dann doch weit interessanter. Wobei ich dazusagen muss, ich weiss nicht, wie die Geschichte ausgeht, ich habe es wie du nie zu Ende gespielt.

und an chrissummers:

Also ich habe überhaupt nichts gegen die Fusion von verschiedenen Spielgenres, die etwas Originelles und eine ganz neue Spielerfahrung ergibt. Aber Dreamfall empfand ich einfach nur als sehr stressig. Geniale und mitreissende Geschichte (soweit ich sie kenne), schöne Athmosphäre, coole Charaktere, aber diese elendiglichen Kampf- und Schleichszenen haben den Brei eindeutig verdorben, denn sie dienten doch vor allem dazu, den Adrenalinspiegel zu erhöhen und haben schliesslich nur noch Frustration bei mir ausgelöst. Mir scheint, man wird bei Dreamfall in Wahrheit um eine sehr gute Geschichte betrogen. Und ich bin niemand, der sich dagegen streubt, etwas Neues zu entdecken. Nur wenn ich Frustrationserlebnisse in Adventures suche, dann gehe ich auf Pixeljagd mit Roger Wilco und seinen stets unvorhersehbaren Arten zu sterben ("Uups, ein Pixel zu weit gegangen.."). Da stellte sich der Frust sogar ganz ohne Actionsequenzen ein...
Naja, nach einem derartigen Abenteuer wäre ich froh, wenn sich bei mir erst mal wieder der Alltag einstellt. Brian Basco macht es genau richtig. ;-)
Aber was die Spielmechanik und ihren offensichtlichen "innovativen" Zweck angeht, sind wir ja zum Glück einer Meinung.
Rose hat geschrieben:Ich sehe es so wie Das Jan, in allen Punkten, mir hat Dreamfall gefallen und The Longest Journey sowieso.

Okay, gehört jetzt nicht zum Thema, aber paßt irgendwie. Da bin ich aber mal gespannt, wie die Reaktion auf Still Life 2 sein wird, wenn der Vergleich zum Vorgänger kommt :D
Wenn es von der Spielmechanik her wie der Vorgänger ist, dann sehe ich kein Problem. Ehrlich. Ich fand Dreamfall im Vergleich zum Vorgänger noch schlimmer als Baphomets Fluch 3.

Re: The Longest Journey

Verfasst: 09.01.2009, 09:25
von BrokenSword
Nikioko hat geschrieben:
DasJan hat geschrieben:
chrissummers hat geschrieben:Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht verstehen, wieso viele Spieler so stur auf Genregrenzen pochen. Wieso soll ein Spiel welches grob ab ehesten als Adventure einzuordnen ist, nicht einen Charakter haben, der vielfältiger und anders als der von klassischen Rätselspielen ist?
Ich kanns Dir sage: solche Leute nennen sich Gourmets. Die essen eben keine Spaghetti mit Senf. Oder Schokopudding mit Kirschmarmelade.
Oh Bitte ;) das sind immer die Aussagen , die weit gestreut in den adventureforen sind..
seltsamerweise beschweren sich andere genregruppen nicht über neuheiten..
ich gebe dir recht , wenn du sagt BF3 war nen fehlschuss , "jump and rund" passagen die aussehen vom design wie ein schlechtes jump&Run wo man iwelche felsklüfte hochspringt kann man ebenso draußen lassen..

Aber bei dreamfall war das in einem guss verschmolzen , dass es mir seltsamerweise gefiel.. und dreamfall war nicht weniger traumhaft gestaltet als TLJ (wenn ich an die schöne schneelandschaft im alten dorf in Arcadia denke) ... TLJ hat es nicht an adventurecharm gefehlt wie BF3 oder BF4 , das ist der unterschied..

es war einfach eiN TLJ
Denn unabhängig davon auf welche Art und Weise man sie selbst erlebt, die Geschichte die erzählt wird ist genau wie im ersten Teil wunderschön. Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und man kann sich als Spieler gut mit ihnen identifizieren.
Ehrlich? ich hatte vor dem ganzen Gehetze gar keine Zeit, das Spiel zu genießen und die Geschichte zu erleben. Dauernd irgendwelchen Sicherheitsrobotern ausweichen und sowas. Das Spiel hat mich vielleicht einem Herzinfarkt näher gebracht, aber genossen? Kann ich jetzt nicht behaupten. Naja, an einige Stellen vielleicht, wo Zoe nach Venice fährt.
ehm , das waren die wenigen Stellen zwischen der story und nicht währenddessen sie erzählt wurde.. also warum sollte man sie sich nicht genießen hätte können ^ ebend das gefühl , dass man während der cutscenes und gespräche sich zurücklehnen konnte waren seperat von den sehr wenigen Phasen wo man agieren musste^
Es gibt offensichtlich Spieler, die nicht bereit sind eine etwas andere Erzählweise mit anderen handlungsspielräumen für den Spieler, zu akzeptieren.
Ich gehöre zu den Spielern, die von einer Fortsetzung erwarten, dass sie sich ähnlich verhält wie der Vorgänger.
Dreamfall hat es meiner meinung nach aber grandios gemeistert in jeder hinsicht eine fortsetzung zu sein... es war leicht anders aber ohne dabei das TLJ feeling zu verlieren..

du kannst auch sagen , das HDR teil 1 anders war als Teil 2... der zweite war wesentlich actionlastiger... aber es war HDR.. so in etwa der vergleich zwischen TLJ und Dreamfall.
Doch es gibt auch genügend Spieler, die durch die Art, wie Dreamfall sich spielt, noch mehr in die Geschichte hineingezogen werden. Für mich ist das Spiel der perfekte Beweis dafür, wie ein klassisches Konzept auf moderne Art erneuert wird. Ich finde sogar, dass Genregrenzen noch unklarer werden sollten. Ein Spiel kann doch auch eine Geschichte erzählen und Rätsel für den Spieler bereithalten, ohne dabei durch feste Grenzen an ein Schema gebunden zu sein, welches es limitiert.
Für mich ist Dreamfall ein guter Beweis für folgende Thesen.
- Never change a running system
- Schuster bleib bei deinen Leisten
wenn es schlecht gemacht wäre würde ich dir recht geben (BF4 usw.) aber so... nein ;)
Und ansonsten wären wir bei so einer einstellung noch bei textadventures :P
Ich bin eiben ein Gourmet, was Spiele angeht. Ich will sie genießen und nicht von der Spielmechanik durchgehetzt werden.
Sind wir weniger "gourmet" weil uns dreamfall gefällt? ich genieße auch spiele hatte bei dreamfall aber nie das gefühl "gehetzt" zu werden.. du tust gerade so als ob die "zwischendurch-action-passagen" allgegenwertig präsent waren ;D

das waren die wenigen Auflockerungen aber nicht das komplette Spiel... dreamfall war zu 85% immernoch rätsel und gespräche lösen^ ich kann mich zurückblickend eigdl. nur an das haus mit den "junkies" erinnern , das mit den robotern der stealthpassage und die höhle in arcadia mit dem monster... das ist dann aber auch alles ;D
das ist bei weitem nicht das ganze spiel gewesen...

du kannst halt auch nur teilweise mitreden weil du nich bis ende gespielt hast ;)